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Test: Takamine TF360S BG

(ID: 3065)

Die Gitarre an sich ist größentechnisch eine klassische Dreadnought. Das allgemeine Erscheinungsbild des Instrumentes ist als dezent, respektive edel zu bezeichnen, nur die wichtigsten Markierungen wie Dot-Inlays kommen zum Einsatz. Ansonsten prägen intensive und dennoch gleichmäßige Holzstrukturen die Optik der Gitarre. Die Decke ist aus einteiliger Sitka Fichte und wird von Zargen aus massivem Palisander aufgenommen, welches ebenfalls bei dem Boden zur Ausführung gelangt. Sowohl die Deckeneinfassung als auch die Rosette des Schallochs wird optisch mit der angenehm unaufdringlichen „Herringbone“ Einfassung verschönert, dem Boden wird ein dreiteiliges klassisches Binding zuteil.

-- Top --

— Top —

Als Halsholz kommt (meines Erachtens) dicht gemasertes Mahagoni zum Einsatz, das Griffbrett ist in Ebenholz ausgeführt. Der Hals ist einteilig und endet in einer ebenfalls sehr dezenten Kopfplatte, auf der 6 offene Messingtuner von Gotoh zum Einsatz kommen. Die Holzauswahl und das Preamp-Konzept fordern jedoch ihren Tribut bzgl. des Gewichtes, die Gitarre ist ungewöhnlich schwer für eine Dreadnaught, was sich aber in der Praxis als vernachlässigbar herausstellt. Alleine die 4 AA-Blöcke machen einen nicht unerheblichen Teil des Gewichtes aus, zudem ist der Hals sehr massiv ausgeführt und trägt zum kräftigen Eigengewicht bei.

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Sound

Die ersten Strumming-Akkorde geben exakt das aufgrund der Holzauswahl erwartete Klangbild wider. Aufgrund der Palisander-Zargen und ebensolchem Boden verfügt die TF360SBG über ein hohes Maß an Volumen und einen sehr ausgeprägten Höhenanteil. Die Ansprache des Tons ist schnell und prägnant, der Tiefenanteil sehr ausgewogen ohne Dröhnanteil mit einem stark reduzierten tiefen Mittenanteil.

-- Headstock --

— Headstock —

So klingt das Instrument für sich alleine genommen sehr markant, ausgestattet mit einem hohen Widererkennungswert, jedoch vielleicht schon für den einen oder anderen Solokünstler aufgrund des Mittenlochs und der Höhendominanz ein wenig „überprägnant“. Was im Solobetrieb eventuell noch für Polarisierung innerhalb der Zuhörer sorgen könnte, ist im Bandbetrieb ein großer Pluspunkt. Auch in einer rüde lärmenden Rockcombo ist die TF360SBG immer angenehm leicht zu orten ohne überpräsent oder gar „zukleisternd“ zu wirken.

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Trotz der massiven Bauweise aller Komponenten lässt sich das Instrument sehr angenehm handhaben. Die Saitenlage ist sehr flach und erlaubt ein leichtes Spiel ohne übermäßige Kraftanstrengung. Ungewohnt hoch ist der Lautstärkeunterschied zwischen Strumming und Picking, bollert die offene Akkordspielweise nahezu mit brachialer Kraft aus dem Schallloch, hält sich das Solospiel bzgl. Dynamik deutlich mehr zurück.

-- Fretboard --

— Fretboard —

„Ja…und was ist jetzt mit der Röhre?“ höre ich schon die Ersten genervt fragen. „Experiment geglückt“ lautet meine Meinung, ja sogar mehr als das! Der CTP-1 kombiniert in der Tat alle Zutaten, welche man für eine kraftvolle Abnahme ohne Mikrophon benötigt. Anhand der Soundbeispiele kann man sehr schön erkennen dass das Instrument flat, d.h. ohne EQ oder Cool Tube den noch typisch spröden Grundsound an den Tag legt. Unter Hinzunahme der Cool Tube wird der Klang deutlich voluminöser, Lautstärke, Bässe und Höhen nehmen zu und der gewünschte Komprimierungseffekt setzt ein. Nimmt man nun noch den Equalizer mit ins Boot, dreht einige wenige Bässe hinzu und wählt eine geschmackvolle Mittenfreguenz erreicht man das Maximale was ein Bridge-Pickup an Volumen und Transparenz bieten kann. Sehr schön ist auch dass der Bass-Regler nicht zu tief ansetzt und dem berüchtigten Bass-Pumpen vorbeugt.

Lediglich bei 100% Cool Tube Mix und parallelem intensivem EQ Einsatz muss man bzgl. der Saturierung ein wenig Vorsicht walten lassen. Bei hartem Anschlag kann die weiche Röhrenkompression durch hörbare Sättigung etwas zuviel des Guten sein, in diesem Fall dreht man den Cool Tube Mix einfach etwas zurück und passt das Instrument der persönlichen Spielweise an.

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Klangbeispiele
Forum

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