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TEST: TAMA Sound Lab Project Snare Drums LAL145, LST1455, LST1365

(ID: 71597)

TAMA LAL-145

Die Aluminiumversion des Trios nennt sich TAMA LAL145 und ist folgerichtig 14 mal 5 Zoll groß. Sie besitzt laut TAMA Nomenklatur einen „Sound Arc Spannreifen“. Dieser wirkt sehr steif und fast wie Druckguss. Er hat keine Schrägung dort, wo der Stock bei Rim-Shots auftreffen wird.

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TAMA_LAL145_Spannreifen

–TAMA Sound Arc Spannreifen ohne „Flanke“–

Damit erinnert er an die ersten Old-School Spannreifen aus Metall und wird  evtl. den ein oder anderen Stock zum Frühstück verspeisen. Auf jeden Fall haben Spannreifen und Fellwahl größten Einfluss auf den Klang der Trommel, und ich gehe davon aus, dass TAMA diese Wahl mit voller Absicht getroffen hat.
10 Schrauben pro Spannreifen erleichtern hier das Feinstimmen, und alle laufen angenehm im Gewinde. Lediglich eine Kandidatin zickte etwas, und das fühlt sich nach einer unsauberen Gewindebuchse an. Oder vielleicht hat Tara (Studiohund) sich beim Abnehmen des Felles in das Gewinde verirrt. Nicht der Hund, nur eins seiner Haare. Aber auch das ist unwahrscheinlich, war ich doch des nachts eher sehr für mich alleine in der Schallkabine.
Die Spannschrauben laufen schön gerade in die Spannböckchen. Letztere sind in einem heute wieder modernen, aber eigentlich sehr alten Design gehalten: verchromte Metallröhrchen, die an beiden Enden Innengewinde haben, und die mit jeweils zwei Schrauben am Kessel festgehalten werden.

TAMA_LAL145_Totale

–LAL-145 in der Seitenansicht–

Der Blick ins Innere der Trommel zeigt auch hier solides Handwerk. Die Schrauben, die die Spannböckchen von innen festhalten, sind schön mit Kunststoff unterlegt. Ebenso das scheinbar obligatorische Luftloch sowie die Schrauben, die das Typenschild halten. Warum man ein solches Schild unbedingt anschrauben muss, wird mir immer rätselhaft bleiben – soll der Kessel doch laut Hersteller immer möglichst frei schwingen. Immerhin ist es recht klein und dünn gehalten, also meckern=aus.

„Hand crafted“ steht dort innen im Kessel auf einem Klebeschild klein zu lesen. Na ja, der Falz der Fellauflage ist an seiner umlaufenden Endkante recht scharf belassen. Nicht dass wir da im Alltag ständig drankommen würden, aber ich wäre als Hersteller noch mal mit der Feile beigegangen. Intakte Fingerspitzen sind ja bei uns fast so wichtig wie Snare Drums.
Hinter dem Falz und durch den Kessel nach außen gehend finden sich gegenüberliegend je zwei kleine Löcher im Kessel.

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TAMA_LAL145_Innen

–Innenansicht mit scharfem Kesselfalz, extra Löchern und gut unterlegten Schrauben–

Von außen liegen sie hinter dem Fellkragen und sind somit bei betriebsbereiter Trommel nicht zu sehen. Wozu sie gut sind, vermag ich nicht zu sagen. Aber etwas rätselhaftes macht die Sache ja auch interessant.

Auch schien mir bei diesem Exemplar das Snare Bett etwas breiter als bei den Brüdern aus dieser Serie. Normalerweise beginnt die Absenkung der Fellauflagekante etwa auf Höhe der einen Stimmschraube neben dem Snareteppich, wird dann am tiefsten in der Mitte des Teppichs und kommt gleichmäßig wieder zurück auf Normalniveau an der nächsten  Stimmschraube. Dieses Bett hier ist zu beiden Seiten hin noch mal geschätzte 3 cm weiter.
Meine Trommelbau Experimente haben mich zum Anhänger von eher schmalen Snare Betten gemacht, aber ich denke, das ist Geschmacksache und außerdem eine Wissenschaft für sich.
Das Schlagfell ist ein für TAMA von Evans produziertes Genera G1 und natürlich in Weiß und vor allem rau, damit auch Besenspieler etwas zu wischeln haben.
Das Snare Side Fell ist ebenfalls ein Evans und nennt sich Hazy 300.

Weiter mit der LST-1455 , LST-1365 und Soundbeispielen auf der nächsten Seite.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    changeling AHU

    Welcher Spannungsreifen wäre denn als stockschonender Ersatz empfehlenswert?
    Ich bin kein Schlagzeuger und kenne mich daher nicht besonders gut aus, wollte aber als kleiner Junge schon Schlagzeug spielen und irgendwie lässt mich das nicht los, so dass ich ständig am überlegen bin, mir doch mal ein kleines Kit zu holen, angefangen mit HiHat und Snare als Basics. Deswegen lese ich mir die Drumtests immer mit großem Interesse durch.

    • Profilbild
      Benno Sattler AHU

      @changeling Hallo Changeling,

      weniger wirklich aus Gründen der „Schonung“ als „Obertonreichtum“ benutze ich lieber sogenannte „Triple-Flange-Hoops“ oder „Standart Spannreifen“ (ungleich: „Gußreifen“).
      Wie gesagt, das Klangliche ist Geschmacksache. Der Stockverbrauch in meiner Erfahrung gefühlt etwas höher mit Gußreifen.

      Aber vielleicht eher interessant für Dich: Wenn ich „drum set Anfänger“ in die Suche eingebe, kommt zum Beispiel dieses Ergebnis hier:

      http://www.....um_set.htm

      Und die eine oder andere Anregung zum Anfangen findest Du zB in meinem Profil ;)

      Beste Grüsse,
      Benno

      • Profilbild
        changeling AHU

        @Benno Sattler Irgendwie habe ich für die Antwort keine Mail bekommen, daher gerade erst per Zufall gelesen.
        Danke für die Info. Ein Einsteiger Schlagzeug wollte ich mir nicht besorgen, da sowas qualitativ ja immer unter aller Sau ist und nicht lange hält.
        Ich habe auch schon eine günstige Birken Snare von Sonor, bei der mir aber die Snare Abhebung nicht gefällt.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich habe lange nicht mehr einen so guten Testbericht gelesen.
    Der Bericht ist sehr gut strukturiert. Erst die Gemeinsamkeiten und dann kurz und präzise die einzelnen Trommeln und ihre Unterschiede.
    Die auflockernden Kommentare ermuntern zum weiterlesen.

    Es wird sehr genau auf die Bauart und Mechanik der Snare Drums eingegangen und mit Anregungen (Kritik) nicht gespart. Ich kann mir vorstellen, dass man im Laden keine großen Überraschungen erlebt, wenn man sich die Trommeln im Original anschaut.

    Die persönlichen Vorlieben des Testers lassen einem einen Bezug zu den Trommeln herstellen. Man muss ja nicht derselben Meinung sein bzw. den gleichen Geschmack haben.

    Die Hörbeispiele helfen bestimmt auch, die Snare Drums im Schlagzeugladen besser beurteilen zu können, wenn dort gefühlte 1000 Trommeln, Becken und andere Snares mitschwingen.

    • Profilbild
      Benno Sattler AHU

      Hallo Jörg,

      Ich konnte keine konkrete Frage herauslesen aus Deinem Kommentar.
      Daher sage ich nur kurz Danke für die motivierenden Worte für meine erste Rezension hier – ich bin motiviert, die nächste mindestens so gut werden zu lassen.

      Grüsse,
      Benno

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