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Test: Tanglewood TW47B, Westerngitarre

Mit eingebauten Preamp A3T von B-Band

5. Juli 2011
Test: Tanglewood TW47B, Westerngitarre

Test: Tanglewood TW47B, Westerngitarre

Der englische Hersteller Tanglewood ist im Vergleich zu anderen namhaften Herstellern von Saiteninstrumenten ein relativ junges Unternehmen am Markt. Gegründet im Jahr 1990 durch Dirk Kommer, fertigt man so ziemlich alles, was Saiten zum Klingen bringen kann. E-Gitarren, Bässe, Resonator-Gitarren und sogar exotischere Instrumente wie beispielsweise Ukulelen, Banjos oder Mandolinen gehören zur reichhaltigen Produktvielfalt der Firma aus Biggin Hill/UK. Am bekanntesten und populärsten sind aber sicherlich die akustischen Gitarren von Tanglewood, die sowohl als reine „klassische“ Instrument mit Nylon-Saiten, aber ganz besonders wohl als Steelstring-Acoustic im Handel erhältlich sind. Und trotz der englischen Herkunft (und ganz ohne jeglichen fernöstlichen Einflüsse) bieten diese Instrumente ein sehr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Das betrifft auch unser heutiges Testmodell, die Tanglewood TW47B, die zu einem Straßenpreis von nur wenig über 600,- Euro eine ganze Menge zu bieten hat.

Verarbeitung/Features

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Leider befindet sich kein Case, Gigbag oder Ähnliches im Lieferumfang der TW47E. Geliefert wird also in einem Karton, in dem sich noch der Schlüssel zum Einstellen des Halsstabes befindet. Nach dem Entblättern aus der Umverpackung zeigt sich eine optisch sehr gut gelungene Acoustic-Steelstring, bei der sowohl die Decke, der Boden als auch die Zargen aus Sapeli-Mahagoni gefertigt und mit einem Klarlack-Finish versehen wurden. Die Qualität des verwendeten Holzes muss man als tadellos bezeichnen, es finden sich selbst bei genauestem Betrachten keine Astlöcher oder sonstige Unebenheiten auf der gesamten Oberfläche des Instrumentes. Sowohl die Decke als auch den Boden ziert ein fünflagiges tortoisefarbenes Binding, das Pickguard zum Schutz vor Kratzern auf der Decke besitzt ebenfalls dieses optisch gut zum Gesamtbild passende Design in Tortoise. Abgerundet wird die hochwertige Optik des Korpus durch ein Perlmutt-Binding um den Rand des Schalllochs, sowie dem Steg aus Rosenholz, an dessen Qualität es ebenfalls nichts zu meckern gibt. Er besitzt zudem eine abgerundete Form an den Seiten, was der rechten Hand im Bezug auf eine bequeme Auflagefläche sehr entgegen kommt.

Damit man mit der TW47B nicht nur einfache Akkorde, sondern auch mal ein Solo spielen kann, besitzt die Gitarre ein sehr großzügig ausgeschnittenes Cutaway, so dass die einundzwanzig Bünde des Griffbretts auch wirklich gut zu erreichen sind. Die Bünde sind in ein Griffbrett aus Rosewood eingesetzt, welches wiederum auf einen ebenso aus Mahagoni bestehenden Hals aufgeleimt wurde. Sowohl die Verarbeitung der Bünde, als auch das Griffbrett mit seinen Positionspunkten aus Abalone-Perlmutt können vollends überzeugen. Auch hier sorgt ein tortoisefarbenes Binding für einen perfekten Abschluss des Griffbrett-Randes, nichts steht über oder ist gar scharfkantig. Und auch der Hals wurde sorgfältig im Korpus verleimt, inklusive einer sauberen Anbringung des goldfarbenen Gurt-Knopfes am Halsfuß. Sein Gegenüber sitzt erwartungsgemäß am unteren Ende der Zargen und beherbergt zusätzlich noch die Klinkenbuchse zum Anschluss der TW47E an die elektrische Außenwelt, was mit dem eingebauten Preamp A3T von B-Band gesteuert wird.

Sechs geschlossene Grover-Mechaniken an der Kopfplatte hielten das Instrument während der Testdauer bestens in Stimmung. Sie lassen sich easy betätigen, sind zudem gold-verchromt und stehen der Gitarre daher im Kontrast zum rötlich-braunen Mahagoniholz vorzüglich, was man aber auch durchaus über den aus Perlmutt gefertigten Tanglewood-Schriftzug behaupten kann!

Test: Tanglewood TW47B, Westerngitarre

— Tortoise-Binding und edles Perlmutt schmücken die makellose Mahagoni-Decke —

Der Preamp: B-Band A3T

Im oberen Zargen eingelassen wurde der Preamp A3T der Firma B-Band. Er besitzt einen Vierband-EQ für die Frequenzen BASS, MIDDLE, TREBLE und PRESENCE, die sich in einem Bereich von +/-12 dB anheben bzw. absenken lassen. Aktiviert wird der Preamp wie üblich durch Einstecken eines Klinkenkabels in die Output-Buchse am unteren Zargen. Dort findet sich auch das Batteriefach für den 9 Volt Block. Weiterhin beinhaltet der A3T noch ein chromatisches Stimmgerät, welches bei Aktivierung das Signal an der Ausgangsbuchse stummschaltet und so dem Publikum die nervige Stimmprozedur erspart. Die Lautstärke des Signals bestimmt ein VOLUME-Regler, und eine LED zeigt an, wenn sich die Stromspannung dem Ende zuneigt. Damit das nicht zu früh geschieht, sollte man immer wieder dran denken, das Klinkenkabel nach Benutzung wieder aus der Buchse zu ziehen, da ansonsten die Lebensdauer der Batterie unnötig verkürzt wird!

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Test: Tanglewood TW47B, Westerngitarre

— Der B-Band Preamp A3T —

Auch bei genauerer Betrachtung des Preamps fallen keinerlei Mängel auf. Sowohl der Preamp, als auch das Batteriefach am unteren Zargen wurden sauber in den Body eingelassen, und die Regler des Bedienpanels arbeiten leichtgängig über ihren gesamten Regelweg, inklusive einer Rasterung bei 0 dB für den EQ.

Tanglewood TW47B

— Mahagoni-Hals mit Perlmutt-Inlays, Elixir Nanoweb-Saiten ab Werk —

Praxis

Mit einer Sattelbreite von 43 mm und ihrem moderaten Halsprofil lässt sich die TW47B auch dank der vorzüglich eingestellten Saitenlage direkt „Out of the Box“ wunderbar bespielen. Der Sound ist sehr warm und geprägt von einem kräftigen Bassfundament, was man ja bei einer Konstruktion aus Mahagoni auch so erwarten dürfte. Etwas leiden darunter tut das Höhenspektrum, welches etwas unterrepräsentiert wirkt. Auswirkungen hat dies speziell auf Picking-Linien, die gerade beim Bespielen der Basssaiten etwas undifferenziert wirken. Um so mehr strotzt die Gitarre mit einem schier endlosen Sustain und einer kräftigen Lautstärkeabgabe, welche man auf Grund der zierlichen Ausmaße des Bodys nicht so ohne weiteres erwartet hätte!

Ab Werk ist die TW47B mit Elixir-Saiten der Stärke ‚012 bespannt, was ein Solieren für Leute mit weniger kräftiger linker Hand zu einer echten Herausforderung macht. Bendings und ähnliches sollte man sich hier besser verkneifen oder besser gleich einen Saitensatz mit weniger Spannung aufziehen. Schade wäre es aber um die schönen Elixir-Strings, sagt man ihnen doch wegen ihrer besonderen Beschichtung eine äußerst lange Lebensdauer nach.

Der Preamp A3T portiert den akustischen Grundsound der TW47B recht ordentlich in die elektrische Abnahme. Der EQ greift beherzt zu, Wunder sollte man aber hier nicht erwarten, denn auch hier kommt der „Piezo-Faktor“ mit seinem schneidenden, „glasigen“ Sound ganz eindeutig zum Tragen. Aber ohnehin sollte man eine akustische Gitarre ja besser mit einem hochwertigen Mikrofon abnehmen, ganz gleich ob live oder im Studio. Und der akustische Grundsound der Tanglewood TW47B ist es allemal wert.

Tanglewood TW47B

— Das für die TW47B erhältliche SKB-Case —

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Fazit

Bis auf das etwas undifferenzierte Klangbild im Bassbereich hinterlässt die Tanglewood TW47B einen sehr positiven Eindruck. Das Instrument ist sehr gut verarbeitet und bietet mit ihrem moderaten Halsprofil und dem eher zierlichen Korpus eine gute Basis für ermüdungsfreies Spielen. Die Gitarre besitzt zudem eine überraschend hohe Grundlautstärke und massig Sustain, was natürlich auf die Vollmahagoni-Konstruktion zurückzuführen ist.

Recht solide arbeitet der B-Band Preamp A3T. Auch wenn er nicht in der Lage ist, die Schwächen des Bassbereichs zu kompensieren und ein eher „typisches Piezo-Klangbild“ liefert, kann man mit ihm doch ganz zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Geraten wird jedoch, und das nicht nur von dieser Stelle, besser ein hochwertiges Mikrofon zur Abnahme des akustischen Grundsounds zu nutzen.

Bleibt abschließend nur noch zu sagen, dass der Käufer der Tanglewood TW47B ein Instrument erhält, das einen Vergleich zu den in Fernost hergestellten Instrumenten der gleichen Preisklasse nicht zu scheuen braucht!

Die Soundbeispiele wurden aus dem Preamp der TW47B direkt in Logic Audio aufgezeichnet und mit etwas praxisgerechtem Hall verfeinert.

Plus

  • warmer, lauter Grundsound
  • Optik
  • Verarbeitung
  • Bespielbarkeit/Handling
  • Elixir-Saiten ab Werk

Minus

  • Tendenz zum undifferenziertem Klangbild im Bassbereich

Preis

  • UVP: 810,- Euro
  • Straßenpreis: 645,- Euro
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Klangbeispiele
Forum

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