Highend-Dauerbrenner unter den Stereo-Recordern
Vor nunmehr über 11 Jahren ist Tascams Recorder-Flaggschiff DA-3000 vom Stapel gelaufen. Und war seitdem auch zuverlässig in den Händlerregalen zu finden, was angesichts der Schnelllebigkeit in der Studiobranche schon erstaunlich ist. Nun aber wurde er von seinem Nachfolger, dem Tascam DA-3000SD abgelöst. „Dieses Produkt wird nicht mehr hergestellt“, heißt es lapidar auf der Produktseite des alten 3000ers. Was genau ist neu am 3000SD? Was hat Tascam bewogen, den Klassiker nach so langer Zeit nun doch endlich in den Ruhestand zu befördern? Um das zu klären, haben wir uns den neuen Tascam DA-3000SD kommen lassen. Der Testbericht des Vorgängers, der Tascam DA-3000, wird hiermit aktualisiert und Teile des Tests von 2020 – soweit sinnvoll – übernommen und um die neuen Features ergänzt.
Inhaltsverzeichnis
- Intermezzo: Tascam DA, Stereo-Recorder und ich
- Ausgepackt und angeschaut: Heavy Metal
- Die Technik: Alles auf eine Karte
- Aufzeichnungs- und Wiedergabe-Formate
- Die Anschlüsse des Tascam DA-3000SD
- Display, Pegelanzeige und USB-Anschlüsse
- Bedienelemente, Menüs und Fernbedienung
- Ausprobiert: Record und Klang
- Tascam DA-3000SD als AD/DA-Wandler
- Zusammenfassung: Das ist neu beim Tascam DA-3000SD
Intermezzo: Tascam DA, Stereo-Recorder und ich
Als Anfang 2020 die Frage unseres Studio-Redakteurs in die Runde ging (ja, wir waren da zugegeben etwas spät dran mit dem Test), wer denn den damalig aktuellen Tascam DA-3000 übernehmen wolle, schnellte mein Arm – angesichts meiner Tascam-DA-Historie – ohne zu zögern instinktiv gleich mal hoch. Warum? Erklärung folgt: Als ich mich Mitte der 90er-Jahre aus der Redaktions-Knechtschaft befreite und begann, als freier Journalist für die ARD-Hörfunkprogramme zu arbeiten, musste ich meine im eigenen Studio produzierten Beiträge noch per DAT und Post an die jeweiligen Sender schicken – über das Internet hätte die Übermittlung der Audiofiles damals in der Post-Modem-Ära Tage gedauert. Zu dem Zweck hatte ich mir 1995 zwei Tascam DA-30 MKII DAT-Recorder angeschafft (einen als Backup), zum Stückpreis von rund 3.500 DM. Damals waren das echte Referenzgeräte und zuverlässiger Studio-Standard, mit begnadeten AD/DA-Wandlern, abschaltbarem SCMS-Kopierschutz und dazu einer der wenigen Recorder, der auch 44,1 kHz über den Analogeingang aufnehmen konnte. Und kann, denn die beiden laufen heute noch bei mir. Lediglich die Antriebsriemen musste ich zwischenzeitlich mal erneuern und die Kopftrommeln reinigen. Der DA-30 diente damals zum einen dazu, die Digital-Backups meiner vier Akai DR4 Hard-Disk-Recorder zu speichern, zum anderen, um das analoge Master der Beiträge aufzunehmen. Klanglich war und ist der über jeden Zweifel erhaben, die Beiträge kamen stets sendereif bei der Technik der Sender an. Daher war ich damals natürlich neugierig, ob Tascam diese hohe Wandler-Qualität, die Zuverlässigkeit und die Einfachheit in der Bedienung auch auf den Tascam DA-3000 übertragen konnte.
Ausgepackt und angeschaut: Heavy Metal
Mit zum Lieferumfang gehört – neben dem Tascam DA-3000SD selber – ein Netzkabel mit Kaltgerätestecker, die (winzige) Fernbedienung Tascam RC-10, vier Schrauben für den Rack-Einbau und fünf je rund 70-seitige, reichlich bebilderte und gut verständliche Handbücher (in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch). Kein „lad dir halt irgendwo ein PDF runter“, kein mehrsprachiges Faltblättchen, sondern ein richtiges dickes Handbuch zum Blättern. So kenne ich das von Tascam, da scheint sich (zum Glück) in den letzten 30 Jahren nichts geändert zu haben. Ein PDF gibt es aber trotzdem noch zusätzlich.
Das 19 Zoll, 1 HE Gerät selber erweist sich als bombensicherer Trumm. Sollte Kunststoff auf dieser Welt jemals komplett verboten werden, läuft man als DA-3000SD-Besitzer nie Gefahr, seinen Recorder zurückgeben zu müssen: Bis auf die Bedienbuttons ist hier alles komplett und sehr solide aus Metall für die Ewigkeit gefertigt. Was sich dann auch im Gewicht niederschlägt: Obwohl der DA-3000SD nur eine Höheneinheit im Rack für sich fordert, bringt er stolze 4,1 kg auf die Waage, 100 g weniger als sein Vorgänger. Wurde da was gestrichen? Das checken wir gleich. Mit seinen 483 x 45 x 305 mm hat der Tascam DA-3000SD jedenfalls exakt die Maße seines Vorgängers. Bei einer Einbautiefe von rund 30 cm will der Platz im Rack allerdings gut gewählt sein; im abgeschrägte Rack meines Zaor-Studio-Tables würde da die unterste Etage schon mal ausscheiden. Wer den Tascam DA-3000SD daher lieber als Tischgerät einsetzen möchte, muss sich damit abfinden, dass sich die Rack-Ohren leider immer noch nicht entfernen lassen; die sind weiterhin fester Bestandteil der Frontplatte.
Das Design mit der Mischung aus gebürstetem Alu für die Frontplatte und dem mattschwarzen Gehäuse wirkt zeitlos und recht edel. Der Tascam DA-3000SD will sich da nicht mit unnötigen Spielereien in den Vordergrund drängen und macht bei Bedarf auch im Stereo-Rack im Wohnzimmer eine gute Figur.
Die Technik: Alles auf eine Karte
Setzten die Tascam-Recorder vor der DA-3000-Ära – der DV-RA1000HD bzw. der DV-RA1000 – noch auf Festplatte bzw. CD als Speichermedium, wurden die Daten beim Tascam DA-3000 auf SD/SDHC/SDXC- oder Compact-Flash-Karten festgehalten. Die CF-Karten wurden jetzt beim neuen Tascam DA-3000SD ersatzlos gestrichen. Auf Nachfrage erklärte Tascam, dass dieses Format ja nun fast völlig vom Markt verschwunden sei. Daher habe man den CF-Card-Reader entfernt, was auch zu einigen kleineren Änderungen an der Hard- und Software geführt habe. So ist dann auch die Beschriftung der Klappe des Kartenschachtes unter der Pegelanzeige weggefallen. Zierte die früher noch ein „SD-Card / Compact-Flash-Card“, so ist die jetzt neutral schwarz. Dahinter befindet sich nur noch der Schacht für die SD-Karte. Leider gibt es da nur einen, eine parallele Aufnahme auf zwei Karten (wie es manche Geräte anbieten) zur Sicherheit gibt es hier nicht. Was ich schon als Manko sehe, denn SD-Karten machen erfahrungsgemäß mitunter seltsame Dinge.
Die maximal mögliche Kapazität der SD-Karten wurde mit dem DA-3000SD heraufgesetzt. War beim DA-3000 bei 256 GB Schluss (SDXC-Karten), so verkraftet der DA-3000SD jetzt auch bis zu 512 GB. Unverändert dagegen ist das Limit für SDHC-Karten (4-32 GB) und SD-Karten (2 GB). Von USB-Sticks kann auch weiterhin nur gelesen und abgespielt, nicht aber gespeichert werden. Es ist aber möglich, SD-Karten am Gerät auf USB zu kopieren.
Der EI-Kern-Trafo (benannt nach seiner Bauweise, bei dem E- und I-förmige Bleche geschichtet werden) besitzt getrennte Wicklungen für digitale und analoge Schaltungsbereiche. Und auch die PCM1795-Wandler von BurrBrown sind galvanisch getrennt, was für minimale Interferenzen zwischen den Kanälen sorgt. Um Rauschen zu reduzieren, sind alle Audioschaltstufen symmetrisch aufgebaut. Ein temperaturkompensierter Oszillator schließlich (TCXO) sorgt für hohe Frequenzstabilität (Abweichung <1 ppm).
Aufzeichnungs- und Wiedergabe-Formate
Aufgezeichnet wird wie gehabt entweder im PCM-Modus (44,1 kHz, 48 kHz, 88,2 kHz, 96 kHz, 176,4 kHz und 192 kHz, mit einer Auflösung von 16 bzw. 24 Bit) oder im DSD-Modus (Direct-Stream-Digital), hier wahlweise mit einer Abtastrate von 2,8224 oder mit 5,6448 MHz. Letzteres wird/wurde ursprünglich in erster Linie bei der Super Audio CD und als Zwischenstufe in Samplern oder D/A-Wandlern (z.B. von Nagra) eingesetzt und ist auch heute noch etwas exotisch. Da der Datenstrom dabei direkt aufgezeichnet wird, ohne erst intern dezimiert zu werden, sind die gespeicherten Audioinformationen technisch präziser als im PCM-Modus. Allerdings bleibt es eine gern diskutierte Streitfrage, ob das dann auch tatsächlich zu einer hörbaren Klangverbesserung führt. Diesbezügliche Untersuchungen bewiesen mal das eine, mal das andere. Ich will hier aber die jahrelange Diskussion PCM vs. DSD nicht wieder anfachen – zumal es sicher kein Nachteil ist, dass der Tascam DA-3000SD auch dieses Format verarbeiten kann. Mit gängigen Audio-Programmen wie Soundforge oder Wavelab lassen sich die Daten im DSD-Format zudem ja auch weiter bearbeiten.
Als Dateiformate bietet der DA-3000SD wahlweise WAV (Aufnahme und Wiedergabe) und BWF (Wiedergabe) an. Wobei die Datei-Endung aber in beiden Fällen dann .wav lautet, da BWF (Broadcast Wave Format) „nur“ eine erweiterte des WAV-Formats ist, bei der rundfunkspezifische Metadaten in einer „Extension Chunk“ der WAV-Datei mit abgespeichert werden. Im DSD-Modus stehen die Formate DSDIFF und DSF zur Verfügung. Das gängige (und platzsparende) MP3-Format dagegen wird – wie schon im DA-3000 – auch im DA-3000SD nicht unterstützt. Gut, dieses komprimierte Audioformat ist klanglich nicht das Hochwertigste, aber trotzdem „nice to have“. Nicht immer will man ja aus dem aufgezeichneten Material eine Produktion machen, sondern benötigt das mitunter nur für das Archiv. Und übrigens verschicke ich selbstproduzierte ARD-Radiobeiträge immer im MP3-Format an die Sender (24 Bit/320 kbps) und da gab es nie Beschwerden. So schlecht ist das oft gescholtene MP3 also gar nicht.
Die maximale Größe einer Datei bei der Aufnahme beträgt 2 GB. Sind die erreicht, legt der DA-3000SD eine neue Datei an. Bei der Wiedergabe stört das aber nicht weiter, da die Gapless-Funktion hier für einen nahtlosen Übergang zwischen den Dateien sorgt. Für den Fall eines Stromausfalls verfügt der Recorder über eine Schutzfunktion, die automatisch immerhin die letzten 25 Sekunden vor einem Ausfall noch sichert. Was aber kein hundertprozentiger Schutz ist: Werden nämlich während des Blackouts gerade Dateien in den Systembereich geschrieben, kann es trotzdem zu einem Datenverlust kommen.
Die Anschlüsse des Tascam DA-3000SD
Das vielfältige Angebot an Anschlussmöglichkeiten des Tascam DA-3000SD ist komplett identisch mit dem des Vorgängers, des Tascam DA-3000.Bis auf die Kopfhörerbuchse und zwei USB-Anschlüsse befinden die sich alle auf der Rückseite. Dort sind die analogen Ein- und Ausgänge, jeweils in XLR/balanced und Cinch/unbalanced und ihre digitalen Kollegen als S/PDIF bzw. AES/EBU sowie SDIF-3-Digital In/Out für die DSD-Signale in Form von BNC-Buchsen untergebracht. Sind Letztere belegt, können die S/PDIF und AES/EBU-Buchsen nicht gleichzeitig genutzt werden. Über die Cascade-Funktion der digitalen S/PDIF-Buchsen lassen sich auch bis zu acht DA-3000SD für 16-Spur-Aufnahmen kaskadieren.
Des Weiteren bietet der Tascam DA-3000SD noch eine Word-Sync-IN-Buchse zum Empfang eines Wordclock-Signals sowie einen Word Sync Thru/Out zur Ausgabe bzw. zum Weiterleiten desselben. Da fehlt wirklich nichts.
Display, Pegelanzeige und USB-Anschlüsse
Auch auf der Frontplatte hat sich – bis auf die fehlende Beschriftung der Speicherkarten-Klappe – nichts verändert. Zentrale an der sehr aufgeräumt wirkenden Front ist das aus jedem Blickwinkel gut ablesbare OLED-Display mit 128 x 64 Bildpunkten, das wahlweise Infos zur aktuell laufenden Aufnahme bzw. zur Wiedergabe anzeigt (Track-Nr, Laufzeiten, Markenzeiger, Medium etc.) oder die Menüs wiedergibt. Links daneben eine extrem große, 24 gliedrige Stereo-Pegelanzeige, die von -60 dB bis +3/over reicht; damit lässt sich extrem fein pegeln. Eingangs- und Referenzpegel lassen sich im Menü ebenso einstellen wie die Haltezeit der Spitzenpegel. Darunter dann eine Klappe mit Federmechanismus, die den SD-Kartenschacht schützt.
Unter dem großen Powerbutton befinden sich zwei USB-Anschlüsse. Einer für den Anschluss eines USB-Sticks, der – wie schon erwähnt – aber lediglich zur Wiedergabe eingesetzt werden kann. Mögliche Formate sind hier WAV/BWF sowie DSDIFF/DSF. Das Abspielen des MP3-Formats ist nicht möglich – wenigstens das hätte Tascam doch ermöglichen sollen.
Der zweite USB-Anschluss ist für den Anschluss eines USB-Keyboards respektive eines USB-Ziffernblocks gedacht, was viele Eingaben – etwa die eines Filenamens – deutlich angenehmer gestaltet. Kleiner Haken dabei: Unterstützt werden dabei nur das japanische und das amerikanische Tastatur-Layout, da muss man also dann bei Sonderzeichen, Umlauten und beim Z/Y umdenken. Das Manko gab es bereits vom Vorgänger. Seltsam, dass Tascam das nicht im Rahmen der überarbeiteten Neuauflage endlich mal abgestellt hat. Es wäre doch sicher kein großes Problem gewesen, das deutsche Tastatur-Layout eben auch noch einzubauen. Vielleicht aber auch ein Hinweis darauf, welche Bedeutung Tascam dem deutschen Markt beimisst.
Bedienelemente, Menüs und Fernbedienung
Womit ich dann bei den Bedienelementen bin. Die verzichten auf ein überbordendes Button-Angebot; da muss man nicht lange suchen und probieren, das alles ist beinahe selbsterklärend. Ganz rechts die Abteilung Transport, wobei Play und Pause auf zwei Buttons verteilt ist (was ich persönlich immer angenehmer finde als die weit verbreitete Doppelbelegung), dazu noch die Tasten für Vor- und Zurückspulen/Track-Sprung und eine Record-Taste, die sich durch zwei kleine Seitenteile (die sich auch beim Powerbutton finden) auch haptisch von den übrigen Buttons unterscheidet. So läuft man auch im Blindflug nicht Gefahr, diese beiden Knöpfe aus Versehen zu betätigen.
Neben dem Display findet sich alles, was für Einstellung und Infos relevant ist. Über die Menütaste geht es auf die Hauptseite des Menüs, das der „Ein-Ebenen-Philosophie“ anhängt, heißt: Wer zu den Unterpunkten wie „Rec-File“, „I/O-Settings“ oder „Utility“ will, erreicht diese nicht über weiter verzweigte Untermenüs, sondern scrollt einfach durch und switcht dann direkt zum betreffenden Eintrag. Was aber angesichts des Tempos, mit der mich der Push-Decoder da hindurchmanövriert, kein Nachteil ist, im Gegenteil; das geht schneller und ist trotzdem übersichtlich. Praktisch ist auch der große Info-Button: Leuchtet der blau, ist alles ok, leuchtet der rot, gibt es einen Fehler oder einen Hinweis.
In den Menüs finden sich drei weitere Neuerungen. Zum einen ist da ein Output-Volume hinzugekommen (wobei das analoge und das digitale Ausgangssignal unabhängig voneinander angepasst werden kann), zum anderen lässt sich auch der Sinus-Pegelton des Oszillators in der Lautstärke verändern. Und schließlich hat der Tascam DA-3000SD nun auch eine Gerätesperre bekommen, die über die Tastenkombination MENU und HOME aktiviert wird. Der Powerbutton und die Kopfhörerlautstärke funktionieren dabei aber auch weiterhin.
Die mitgelieferte kleine Fernbedienung schließlich will mit ihrem Vollplastik-Design so gar nicht zur sonst so stabilen und edlen Bauweise passen, aber nun gut: Sie funktionierte im Test zuverlässig, auch aus etwas größerer Entfernung und hat mit ihren zehn kleinen Folientasten alles an Bord, was man braucht. Nicht schön (und lange nicht so stabil wie die – damals noch kabelgebundenen – „Fern“bedienungen meiner beiden DA-30 DAT-Recorder), aber besser als nichts.
Ausprobiert: Record und Klang
Recording mit dem Tascam DA-3000SD ist ebenso simpel wie der Rest der Bedienung. Vor dem Start eventuell noch den Eingang, Masterclock-Signal und das Dateiformat auswählen (wobei der Recorder auch einen Abtastratenwandler nutzt, der es ermöglicht, die Aufnahme mit einer anderen Abtastrate zu erstellen als sie das digitale Eingangssignal aufweist) und los geht’s. Wie schon erwähnt, kann der Eingangspegel des eingehenden Signals mithilfe des Menüs angepasst werden (von mute/-60 dB bis +12 dB), auch lässt sich der Referenzpegel so bestimmen.
Um die Aufnahme zu starten, muss der DA-3000SD erst noch über den Record-Button in die Aufnahmebereitschaft versetzt werden; erst die Play-Taste schaltet die Aufnahme scharf. Das hat einerseits den Vorteil, dass man da schon vorhören kann und einen Pegel bekommt, andererseits gehen dann manchmal wertvolle Sekundenbruchteile verloren – eine zuschaltbare Pre-Record-Funktion, die schon aufzeichnet, bevor irgendeine Taste betätigt wird, fehlt nämlich. Alternativ kann die Aufnahme auch pegelgesteuert gestartet werden. Praktisch: Ist die Auto-Mark-Funktion aktiviert, werden Synchronisierungsfehler mit einer externen Masterclock und Levelspitzen im roten Bereich automatisch markiert.
Der Klang ist – wie erhofft – auch beim Tascam DA-3000SD über jeden Zweifel erhaben: Da wird nichts verfälscht oder schöngerechnet, hier geht es klar und neutral zur Sache – so muss das auch sein angesichts der verwendeten hochwertigen Burr-Brown-Wandler, die seit dem Vor-Vorgänger-Modell DV-RA1000 verwendet werden. Never change a winning team, da macht sich die fast 50-jährige Erfahrung von Tascam im Recording-Bereich bemerkbar. Und da keine Festplatten oder Laufwerke gekühlt werden müssen, kann auch auf Lüfter inklusive den damit verbundenen Störgeräuschen und eventuellen Einstreuungen verzichtet werden. Einen Unterschied zwischen den beiden Formaten WAV und DSF konnte ich jetzt nicht heraushören, was aber auch an meinem durch langjährige Aufenthalte in Proberäumen leicht ruiniertem Hörvermögen liegen mag.
Tascam DA-3000SD als AD/DA-Wandler
Der Tascam DA-3000SD lässt sich auch als Standalone-AD/DA-Wandler einsetzen, indem man im Menü einfach die Einstellung ADDA-Direct auf ON schaltet. Dort lassen sich dann auch die analogen und digitalen Eingänge wunschgemäß konfigurieren; die Wiedergabefunktion ist dabei dann aber außer Betrieb. So kommt man dann bei Bedarf in den Genuss der vorzüglichen Wandler des DA-3000SD – eine gute Sache.
Zusammenfassung: Das ist neu beim Tascam DA-3000SD
Das alles ist also zusammengefasst neu beim Tascam DA-3000SD gegenüber dem Vorgänger, dem Tascam DA-3000:
- CF-Card-Schacht gestrichen
- Erweiterung der maximalen Speicherkapazität der SDXC-Karten auf 512 GB
- Panel-Lock-Funktion
- Output-Volume
- Oszillator-Volume
Als Pluspunkt ist angegeben: „erweiterte maximale SD-Karten-Kapazität auf 512 GB“
Das ist für mich ein ganz klarer Negativpunkt und auch noch völlig unverständlich, warum der Hersteller gerade mal auf 512 GB erweitert, obwohl der SDXC-Standard bis 2 TB spezifiert ist.
@The Real Clueless Der Pluspunkt für mich war, dass er überhaupt erweitert hat. Und 512 GB ist ja nun auch erst einmal ausreichend – wann braucht man schon 2 TB in einer Session?
@m.steinwachs Das ist für sich alleine genommen schon ein Pluspunkt.
Technisch betrachtet ist es aber eine künstliche Beschränkung von Tascam auf 512GB, und das finde ich aus Kundensicht schon etwas merkwürdig.
@m.steinwachs Bei 5.6MHz DSD reichen 512GB für Aufnahmen von mehreren Tagen am Stück. Bei 24/96 PCM wird dieser Wert nochmals mehr als verdoppelt (wir kommen in den Bereich von Wochen). Das sollte doch reichen.
Wenn einem PCM mit maximal 24Bit/192kHz ausreicht, frage ich mich schon was wäre den der Vorteil gegenüber meinem Fireface UFX III mit seinem Durec USB Port?
Da gehen die 16 Kanäle auch.
„At a sample rate of 48 kHz, up to 80 channels (inputs and outputs), at 96 kHz 40 channels, at 192 kHz 20 channels can be selected.“ wenn es das USB Medium hergibt. Sollte man testen.
Hier eine diekte Aufnahme von einigen Kanälen zu machen ist schon praktisch.
Ja wenn man DSD haben will sieht es anders aus. Da sind dann ~ 1500 € für 2 Kanäle gut.
Nur ob man da cascadiert und ~6000 für 8 Kanäle oder ~12000 für 16 Kanäle bezahlen will, keine Ahnung.
Aber auch hier gäbe es Alternativen.
„hervorragender Klang“ kann ich hart fühlen. warte aber immer noch darauf, dass endlich mal ein review-kerl hier „unterirdischer Klang“ auf die plus-liste setzt. das wär schon cool.
@beni Ja, das wäre vielleicht „cool“. Aber dann gäbe es vermutlich (zu Recht) auch jede Menge Forum-Nachrichten, seit wann ein unterirdischer Klang denn ein Plus-Punkt ist :-) Wenn das nicht ohnehin direkt vom Redakteur gestrichen werden würde.