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Test: Tascam DR-680 Mehrspurrecorder

(ID: 1862)

Auf der Vorderseite befinden sich links das orang leuchtende Display, ein Kopfhöreranschluss mit regelbarer Lautstärke und noch einige zusätzliche Funktionstasten. Auf der rechten Seite finden wir ein kleines, aber griffiges Drehrad mit „Push“-Funktion sowie zwei große Drucktaster für Aufnahme und Pause, bei welchen zusätzlich jeweils eine Status-LED bei Betätigung leuchtet. Der eingebaute Kopfhörerverstärker kann relativ laut betrieben werden, fängt aber bei hoher Verstärkung dann schließlich doch hörbar zu zerren an. Das rechne ich dem Gerät allerdings nicht als Minuspunkt an, es ist erstaunlich genug, dass so ein lauter Geselle überhaupt eingebaut wurde.

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Obwohl die Tasten und Regler des DR-680 relativ klein sind, kann man sie dennoch sehr gut erfühlen und bedienen. Hier hat Tascam einen guten Kompromiss zwischen Miniaturisierung und Bedienbarkeit gefunden.

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Das Gerät wird mit einem Schultergurt sowie einem externen Netzteil ausgeliefert, Speicherkarte sowie Batterien bzw. Akkus müssen separat erworben werden.

Das Display

Es ist zwar nicht riesig, aber ich war erstaunt, wie gut sich während des Tests damit alles einstellen und bedienen ließ. Die einzelnen Schritte und Menüpunkte sind weitgehend selbsterklärend, und die Schrift jeweils groß genug, um alles problemlos ablesen zu können. 

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Gepegelt werden die einzelnen Spuren mit Hilfe der Spuranwahl-Tasten und dem kleinen Drehrad neben der Pausen-Taste, mit dessen Hilfe die Aussteuerung in 0,5 dB-Schritten feinfühlig angepasst werden kann.

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Im Betrieb

Getestet habe ich den DR-680 mit einem Stereomikrofon Typ Audio-Technica AT825. Des weiteren bin ich auch von meinem TL Audio M4-Mischpult direkt in den Tascam gegangen, um den mir vertrauten Klang über den Recorder gegenzuhören. Dieser arbeitet nach meinen Ohren weitgehend neutral mit einer kleinen Tendenz zum „weichzeichnen“, welches aber sehr dezent ausfällt und nicht unangenehm klingt. Im Gegenteil.

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Der Tascam bietet verschiedene Möglichkeiten, die Files aufzunehmen. Man kann entweder 6 Aufnahmekanäle in jeweils 6 einzelne Monofiles oder 3 Eingangspaare in 3 Stereofiles oder aber 6 Einzelspuren gemeinsam in ein einziges File packen.

Übrigens liegen dem DR-680 GEDRUCKTE Bedienungsanleitungen in mehreren Sprachen bei, was heutzutage im PDF-Zeitalter ja eine große Ausnahme ist. Die deutsche Anleitung ist übersichtlich und verständlich geschrieben, ein Lob dafür.

Besondere Features

  • Es lässt sich ein LowCut-Filter in den Signalweg schalten, um z.B. Rumpelgeräusche von der Bühne zu mildern.
  • Ein Limiter kann zugeschaltet werden, um Übersteuerungen zu vermeiden.
  • Der Displaykontrast ist einstellbar.
  • Am Boden befinden sich ausklappbare Füße, womit das Gerät schräg gestellt werden kann.
  • Die Aufnahme kann automatisch gestartet werden, der Schwellwert der Lautstärke wird vorher eingestellt.
  • Ein Mono-Lautsprecher ist für Kontrollzwecke eingebaut.
  • Mischfunktion innerhalb des Recorders möglich.
  • Es können zwei DR-680 miteinander verkoppelt werden, damit ergeben sich dann 16 Aufnahmespuren (Digitaleingänge mitgerechnet).

Über die Funktion „Vorgezogene Aufnahme“ werden 2 Sekunden Audiomaterial bereits vor dem Start der Aufnahme aufgezeichnet. Dazu läuft das Audiosignal ab dem Zeitpunkt, wo man das Gerät in Aufnahmebereitschaft geschaltet hat, ständig in einen Zwischenspeicher, und dieser Inhalt wird dann beim Drücken der Aufnahmetaste vor den eigentlichen Aufnahmebeginn angefügt. Ein tolles Feature, damit verpasst man den richtigen Einstieg nicht.

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Forum
  1. Profilbild
    sir stony

    Sehr schön, auf einen besseren Test genau dieses Geräts habe ich schon gewartet, bisher haben nur wenige Leute etwas dazu zu berichten gehabt.
    Liest sich alles sehr positiv soweit. Was mich aber noch beschäftigt: Ist die digitale Gainregelung nicht ein Nachteil bei der Ausnutzung der Wandlerauflösung, vor allem bei hoch dynamischen Signalen (z.B. Aufnahmen in Kirchen, Gesang/Orgel)? Oder ist die Gainregelung womöglich analog über einen digital gesteuerten VCA noch vor dem Wandler gelöst? Beides denkbar, letzteres wäre natürlich schon sehr ausgebufft.
    Was taugen die Limiter in der Praxis?
    Danke für diesen Test,
    cheers

    • Profilbild
      Onkel Sigi RED

      @sir stony Hallo sir stony!

      Danke für Dein Lob, das freut einen Tester natürlich, wenn der Artikel interessiert.

      Fangen wir mal mit dem einfachen an: Die Limiter arbeiten recht ordentlich, aber doch deutlich. Eine Qualität wie mit einem externen, dezidierten Summenlimiter kannst Du hier nicht erwarten. Er macht einfach sackdicht und am besten arbeitet er, wenn man nicht zu hoch aussteuert.

      Die Aussteuerungsfrage kann ich Dir nicht schwarz auf weiss belegen, aber ein Gerät in der Qualitätsstufe des Tascam sollte die Gain-Regelung VOR dem Wandler durchführen. Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Wandler quasi als Lautstärkeregler missbraucht wird.

      Ich werde bei Tascam der Tage nachfragen und dann hier posten.

      Musikalische Grüße

      Siegfried Schöbel

  2. Profilbild
    Onkel Sigi RED

    Hier also die Antwort von Tascam: Die Gain-Regelung findet tatsächlich auf der digitalen Ebene statt.

    Okay, anders wäre es zwar edler, allerdings habe ich während des Tests diese digitale Gain-Regelung fast nie verwendet und sie einfach auf der „0“ stehen lassen. Durch den umschaltbaren Mic-Gain auf der Oberseite lässt sich eigentlich fast ohne Nachregeln gut pegeln und ab 24bit/48kHz hat man eine sehr gute Auflösung, die nicht zwingend in den höchsten Aussteuerungsbereich gefahren werden muss. Verwendet man sogar 96kHz, ist die Musik selbst in unteren (leisen) Bereichen sehr fein aufgelöst.

    Zudem ich bin sicher, dass bei vielen Livemitschnitten sowieso ein Mischpult davorhängt, mit welchem dann der Pegel zum DR-680 geregelt wird.

    Musikalische Grüße

    Siegfried Schöbel

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Onkel Sigi Hallo Leute ,
      lässt sich drüber streiten ob Lautstärke analog oder digital .ESS der weltweit beste Hersteller von ADCs und DACs sagt digital und zwar mit einer speziellen Software die direkt auf den DAC/ADC zugreift ,würde mich nicht wundern wenn Tascam diese Bausteine verwendet .Eine vernünftige Gaineinstellung ist Pflicht damit der ADC nicht überfahren wird ,der Limiter soll einfach das verhindern und nicht mehr ,ist ja schließlich ein Recorder und kein Soundprozessor .
      Grüßle ,Bernd

  3. Profilbild
    sir stony

    Hallo Siegfried,
    danke dass du diesem Detail nachgegangen bist. Ich hatte ja im Grunde bereits mit der digitalen Lösung gerechnet, denn ich arbeite selbst im Bereich Audioelektronik und dachte mir schon, dass zu dem Preis eine kleine aber feine analoge Lösung eher unwahrscheinlich gewesen wäre. Natürlich, dein Einwand, dass bei halbwegs professionellen Einsätzen der Recorder nicht das einzige Gerät hinter den Mikros sein dürfte, ist wohl richtig. Und wenn die Pegelverhältnisse nicht zu problematisch sind, sollte es auch ohne Zusätze ausreichen. Das Gerät bleibt jedenfalls vorerst auf meiner Studio GAS Liste für die nächsten 24 Monate… wenn bis dahin kein alles-in-den-Schatten-stellender Konkurrent findet. Klarer Preis/Leistungsfavorit, wenn man sich den derzeitigen Markt so anschaut.
    :D cheers,
    stony

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich bin zwar spät dran, aber habe das Gerät mehr oder weniger erst jetzt entdeckt.

    Wie wird das DR-680 mit Strom versorgt? Wirklich nur mit 8 normalen Batterien?
    Der kleine Bruder, das DR-100, hält mit 2 Batterien und eingeschalteter Phantomspannung vielleicht 20-30 Minuten durch.
    Wie lange hält er das bei 4 Mikros, die die 48V benötigen, effektiv durch?

    • Profilbild
      Onkel Sigi RED

      Grüß Dich sonnie,

      das Gerät läuft mit 8 AA-Batterien (Mignon). Wie lange genau, das kann ich Dir nicht beantworten, habe das im Test nicht ausprobiert.

      Auf der Tascam-Webseite wird von um die 4 Stunden bei Aufnahme gesprochen, diese Laufzeit hängt natürlich auch von dem Batteriehunger der angeschlossenen Mikros ab. Ich würde bei vier Kondensator-Mikrofonen mal von um die zwei Stunden Laufzeit ausgehen.

      Vielleicht hat jemand hier das Gerät in seinem Besitz und mit so einer Konfiguration im Batteriebetrieb gearbeitet? Dann würden wir uns über einen kleinen Bericht freuen.

      Beste Grüße

      Onkel Sigi

  5. Profilbild
    Steppenwolf

    Warum gibt es keine Klangbeispiele in diesem Testbericht? Immerhin ist ein Höreindruck deutlich wichtiger als ein optischer oder verbaler. Und Wandler klingen verschieden an jedem Gerät, deswegen sollte man irgendwie hören dürfen wie das denn exakt aufnimmt und so…

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