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Test: Tascam US144 und US122L

Tascam US144

20. Dezember 2006

Tascams neue USB Audio Interfaces US-144 und US-122L verfolgen den gleichen Anwenderkreis wie das beliebte US-122. Die beiden neuen Geräte wurden komplett neu designed und beinhalten nun einen USB 2.0 Chipsatz, der Sampleraten bis 96 kHz ermöglicht. Alternativ ist USB 1.1 immer noch möglich, aber mit der Beschränkung auf maximal 48 kHz.

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Beide Interfaces sind in einem stabilen Aluminum-Gehäuse mit Kunststoffseitenteilen untergebracht. Die Bedienung erfolgt wie beim Vorgänger von oben, während die Anschlüsse vorne und hinten platziert sind. Die Potis sind flach eingepasst, so dass man die Geräte gut transportieren kann. Zur besseren Haptik hat sich Tascam entschlossen, die Potikappen zu gummieren. Die Stromversorgung erfolgt ausschließlich über USB, was für die meisten Anwender perfekt sein dürfte. Eine Möglichkeit der Stand-Alone-Anwendung ist nicht vorgesehen.

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US-122L
Das US-122L ist mit zwei analogen Eingängen bestückt, die Signale mit Mikrofon- und Line-Pegel aufnehmen können. Eine Phantomspeisung ist für beide Kanäle zuschaltbar. Der Instrumenten-PreAmp ist nur für den linken Eingang vorgesehen.
Tascam verzichtet auf die XLR-Kombibuchsen und so steht je ein Klinken- und XLR Eingang zur Verfügung. Eine XLR-Verriegelung gibt es leider nicht.
An Ausgängen sind ein Kopfhörerausgang mit 6,3 mm und ein Stereo-Chinch Ausgang vorgesehen. Beim US-122L kann man beide mit einem Poti in der Lautstärke regulieren.
Zum latenzfreien Monitoring man man wie schon beim alten US-122 mit dem Monitor-Poti die Anteile vom Computer und Inputsignal bestimmen, die am Ausgang anliegen. Mit dem Mono-Schalter können die Eingänge zudem im Stereofeld mittig gelegt werden, wenn man z.B. Gesang und Gitarre gleichzeitig aufnehmen möchte. Wie es sich für ein ausgewachsenes Audio-Interface gehört, gibt es auch einen MIDI Ein- und Ausgang, deren Aktivität löblich mit zwei LEDs angezeigt wird. Zudem leuchtet eine USB-LED auf, wenn das Interface korrekt mit dem Computer verbunden ist.

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US-144
Das US-144 ist der große Bruder des 122L und bietet einen coaxialen S/PDIF I/O an. Zusätzlich kann man hier den Line-Ausgang getrennt vom Kopfhörerausgang pegeln. Der Vorteil ist, dass man z.B. angeschlossene Aktivboxen bei der Aufnahme mal eben kurz leise drehen kann und nicht -wie beim US-122L- komplett auschalten muss, um kein Feedback zu bekommen.

US122L Rückansicht

US122L Rückansicht

Praxis
Vor der Installation dürfen die Interfaces nicht am Rechner angeschlossen sein, man wird von Dialogboxen dazu aufgefordert. Nach zweimaligem An- und Abstecken zur Validierung installiert sich der Treiber ohne Probleme.
Es gibt fünf Einstellungen der Latenz, die Millisekunden-Angaben sind aus Cubase entnommen und sind ohne Gewähr.

US122L

US122L

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Latenz / Eingang / Ausgang

'highest' / 36 ms / 62.5 ms
'high' / 14 ms / 47.5 ms
'normal' / 8 ms / 29.5 ms
'low' / 5 ms / 17 ms
'lowest' / 4 ms / 5 ms

Auf unseren drei Testsystemen (Centrino 1,73 Ghz und 1,5 Ghz, Pentium D 3,8 Ghz) konnten wir die Low und Lowest Latenzen nicht ohne Aussetzer fahren. Eine Messung ergab in 'normal' Stellung eine In+Out Latenz von 30 ms. Man erkennt also, dass die von Cubase angezeigten Werte nicht korrekt sind. Dies kann jedoch auch seitens des Treibers Cubase falsch mitgelteilt worden sein. Bei manchen Audio-Interfaces hilft es, den ASIO4ALL Treiber einzusetzen, um niedrigere Latenzen zu erreichen. Dies funktioniert hier leider nicht. Die Latenz wird dabei sogar um die Höhe der in ASIO4ALL eingestellten Buffer länger. Ein flüssiges Spielen von VST-Instrumenten ist also nur bedingt möglich. Reines Recording von Audio geht aber gut vonstatten, da man sich ja des internen Monitor-Systems der Tascam Geräte bedienen kann.

7_control-panel.jpg

Im Performance-Vergleich zu unserer neuen Referenz für Audio-Interfaces, dem RME Fireface 400, hat das US-144 seitens der Treiber noch aufzuholen. Da die Treiber von der Firma Ploytec (ehemals Propagamma) jedoch regelmäßig gepflegt werden, kann man auf baldige Besserung hoffen. Ploytec hat ein Update für Dezember angekündigt.

Die Audiowerte sind für Homerecording und ambitioniertes semiprofessionelles Outdoor-Recording gut zu gebrauchen, auch wenn die Verzerrungswerte (THD=0.07%) relativ hoch sind. Mit rund 100 dB(A) Rauschabstand lassen sich aber dennoch gute Aufnahmen erstellen.

6_messung.jpg

Mitbewerber
Direkte Konkurrenten dürften das EMU 0404 USB und das EMU 0202 USB sein. Beide Interfaces konnten in unserem Test mit besseren Treibern und höherer Audioqualität punkten. Jedoch müssen sie mit einem externen Netzteil betrieben werden, was ein klarer Minuspunkt ist. Als Alternative gibt es natürlich für diejenigen, die keine 96 kHz benötigen, eine ganze Reihe an USB 1.1 Interfaces.

Fazit
Tascams USB 2.0 Debut kann sich von Seiten der Features und der damit verbundenen flexiblen Einsetzbarkeit sehen lassen. Die Audioqualität ist wie oben beschrieben sehr gut, jedoch müssen Abstriche bei den Treiber-Latenzen gemacht werden. Das Gehäuse ist stabil und lässt auch häufigen Transport und gemäßigten Outdoor-Betrieb zu. Da die Preisdifferenz zwischen US-144 und US-122 nicht so groß ist, empfehlen wir das US-144 wegen dem digitalen I/O und der getrennten Regelbarkeit der Ausgänge.

PLUS
+++ Kompaktes Audio Interface
+++ USB 2.0 mit 96 kHz
+++ Stabiles Gehäuse
++ MIDI
++ S/PDIF (nur US-144)
++ getrennt regelbare Ausgänge (nur US-144)
+ USB Bus-Powered

MINUS
— Latenz in der Treiber-Version V1.02

PREISE
US-144
UVP: 229 Euro
Straßenpreis: 190 Euro

US-122L
UVP: 179 Euro
Straßenpreis: 160 Euro

HERSTELLER
www.tascam.de

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Das US-144 klingt sehr gut, aber es gibt große Probleme mit Aussetzern und Zerren, wenn die Stromversorgung durch den USB Anschluss knapp ausfällt. Ich hatte Probleme bis zum Einsatz eines USB-HUBs mit eigener Stromversorgung.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    An meinem HP-Notebook gab es bei der Wiedergabe mit dem US-144 massive Aussetzer.
    Auf der Homepage von Tascam fand ich den Hinweis, dass das Zusammenspiel mit Chipsätzen von nVidia hierfür verantwortlich sein kann.
    Eine neue CardBus USB 2.0 – PC-Karte plus aktivem USB-Hub behob auf meinem Notebook diese Probleme sofort.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    hi leute,ihr schent euch ja auszukennen,könnt ihr mir erklären warum mein US-144 nicht bei Cubase sx 3 angezeigt wird?
    ich kriege es einfach nicht als Eingang eingestellt weil cubase ihn einfach nicht erkennt :(

    wäre echt froh wenn mir da jemand weiterhelfen könnte…

    mein rechner läuft auf vista.

    Danke

  4. Profilbild
    jeffvienna

    Die Sache mit der Latenz scheint seitens Tascam durch die Firmware V1.03 schon länger behoben. Siehe: http://www.....112_DE.pdf
    „Der Regler Audio Performance im Windows-Kontrollfeld arbeitete nicht korrekt, was eine erhöhte Latenz zur folge hatte. Das Problem wurde in V1.03 behoben.“

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