Der Combo in der Praxis
Im Proberaum macht der BG 250 Würfel einen sehr fülligen Ton, der Hochtöner kommt meiner Meinung nach noch zu verhalten durch und könnte etwas mehr tun. Man hört das auch in den Klangbeispielen, die DI-Versionen haben stets mehr Höhenanteil, als die mikrophonierten Versionen. Der 15″-Speaker macht einen satten Druck und lässt auch gegen zwei Gitarren den Bass nicht abfallen. Im Mittenbereich, dort wo der Bass Durchsetzungsvermögen beweisen muss, ist die Klangregelung für dieses Kriterium OK. Doch wenn man die Bedienungsanleitung ganz genau liest, werden 500 Hz abgesenkt und 800 Hz angehoben. Ich hatte das eingangs erwähnt, der EQ bearbeitet andere Frequenzen beim Anheben als er es beim Absenken tut. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, aber man bekommt mit etwas Übung dann doch recht schnell einen runden Sound fürs Bandgefüge hin.
Der Tubedrive-Regler macht im rockigen Bereich einen guten Ton und drückt den Sound noch mal deutlich nach vorn. Es ist natürlich Geschmacksache, wie viel Röhre(nsimulation) jeder mag und dazumischen möchte. Man muss allerdings bei dem 15er Combo aufpassen, dass der Sound nicht zu sehr verwäscht, da sehe ich doch gewisse Anfälligkeiten. Am Besten man steuert der Röhre(nsimulation) mit leichter Bassabsenkung gegen – und schon hat man mehr Druck ohne Soundbrei.
Die 250 Watt haben jedenfalls genügend Reserven.
Anmerkungen
Für meinen Geschmack hat der Amp noch einige Kinderkrankheiten, aber dank Toneprint auch wiederum ein großes Potenzial. Würde TC Electronic den Combo um ein Modell mit 12er oder 10er bzw. 2x10er-Bestückung, einen zweiten Speaker-Out, einem chromatischen Stimmgerät und einem Preset-Speicher für alle Toneprints erweitern, dann gäbe es den ausgerollten roten Teppich von der Redaktion für dieses Würfelchen. Im Moment ist der Combo, trotz schwammiger Werbeaussagen mit seinen aktuellen Features schon sehr gut, doch hat es eben noch Luft nach oben. Mal sehen, ob Userfeedbacks und Anforderungen Einfluss auf die Produktweiterentwicklung haben.
Der Combo liefert genug Power und Sound für Clubgigs und eignet sich für unter 400,- Euro auch grade noch als Einsteigermodell. Es gibt billigere Konkurrenz, doch die Toneprint-Effekte machen hier klar den Unterschied.
Die Klangbeispiele sind jeweils DI und mikrophoniert zu hören, ich habe die Soundvorschläge Rock, Metal, Jazz und Thump eins zu eins von der TC Electronic Beschreibung übernommen. Beim Roscoe Beck Toneprint habe ich von Seiten der Klangregelung einen eigenen Sound zusammengestellt, der mit verschiedenen Toneprint-Intensitäten aufgenommen wurde. Die Toneprint-Skala reicht hier von 1-10 und die Intensität des geladenen Toneprints steigert sich dabei zunehmend.