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Test: TC-Helicon Harmony Singer, Gesangprozessor

(ID: 98363)

Praxis Für die Ton-Beispiele im MP3-Format nutze ich mein SM58. Mikrofon und E-Gitarre werden an den Harmony Singer verkabelt, vor dort geht es über ein M-Audio Interface direkt in den Rechner (Cubase). Ich empfehle, die Soundclips anzuhören, dort gibt es neben den Klangbeispielen auch weitere Informationen zum Gerät.

Gut hörbar ist die Funktion des Tone-Buttons. Der Sound wird auf Anhieb transparenter, aber auch höhenbetonter; der Mulm, verursacht durch den Nahbesprechungseffekt des Mikrofons, ist verschwunden. Die Stimme klingt auf Anhieb „produzierter“. Je nach eingesetzter P.A. sollte der persönliche Geschmack darüber entscheiden, ob Tone aktiviert wird oder ob es doch sinnvoll ist, die Einstellungen des Pultes zu verwenden. Besonders Digitalpulte bieten eine ganze Reihe von Möglichkeiten zum Aufpolieren der Stimme. Mir hat der Sound nach Aktivierung von Tone gefallen. Bei einem analogen Mischpult und ohne externen Multiband-Compressor und De-Esser würde ich Tone grundsätzlich eingeschaltet lassen.

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Die eingebauten Reverb Effekte klingen gut. Hier ist es vor allem die einfache Bedienung mit nur einem einzigen Drehregler, die schnell zu brauchbaren Ergebnissen führt. Selbst bei voll aufgedrehtem Regler klingt es nicht matschig. Man muss sich andererseits aber auch darüber im Klaren sein, dass der Tonkutscher am Mischpult beim Einsatz des Tone-Buttons und der Halleffekte des Harmony Singers keinen Einfluss mehr auf das Signal hat. Besonders was den Hall betrifft, sind dann Korrekturen wie zum Beispiel Zurückname des Hallanteils oder eine bewusste Anhebung bei einer Ballade nicht mehr realisierbar.

Bei den Beispielen der Harmoniestimmen verzichte ich auf das Aufnehmen der Gitarrenakkorde. So lässt sich das Ergebnis der vom TC-Helicon Harmony Singer hinzugefügten Harmoniestimme(n) besser beurteilen. Die Harmonien werden in der Praxis schnell und sauber gebildet, vorausgesetzt, der Gitarrenakkord verfügt über einen für das Gerät deutlich erkennbaren Grundton. Dies ist beim Greifen der Akkorde zu berücksichtigen. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass nur noch Standard-Akkorde gespielt werden müssen. Schwierig wird es zum Beispiel bei „jazzigen“ Voicings ohne klaren Grundton in der Harmonie. Experimentieren sollte man unbedingt mit dem Level-Regler. Hier wird schließlich die Intensität der zusätzlichen Stimme(n) eingestellt. Ob der Chor jetzt dezent im Hintergrund zu hören ist oder ob die Stimmen deutlich neben dem Leadgesang stehen, hier wird es eingestellt.

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Ich habe mich für eine Stellung des Level-Reglers zwischen 10 und 11 Uhr entschieden, damit die Harmoniestimmen nicht zu aufdringlich klingen. Aber hier gilt wie so oft in der Musik, einfach ausprobieren. Und vielleicht ist es ja gerade der besondere Effekt, der plötzlich entsteht und zu einem unverwechselbaren Sound führt. Beispiele dafür gibt es in der großen Welt der Musik schließlich genug. Natürlich sollte grundsätzlich möglichst sauber gesungen werden, damit das Gerät die Harmoniestimmen auch korrekt bilden kann. Bei Livetests im Bandgefüge habe ich den Harmony Singer wiederholt zur Unterstützung eingesetzt und bin mit den klanglichen Ergebnissen recht zufrieden. Chorsänger werden durch das blaue Pedal jetzt aber auf keinen Fall arbeitslos. Eine oder mehrere gut gesungene echte Background-Stimmen klingen natürlich viel lebendiger. Doch ein perfekt gesungener Chorsatz ist nicht zu unterschätzen. Und besonders, wenn es dreistimmig klingen soll, braucht es gute Sängerinnen oder Sänger, die ihr „Handwerk“ gut beherrschen. Ganz abgesehen von der Verfügbarkeit richtig guter Background-Stimmen.

...mit Netzteil und USB-Kabel

Geliefert mit Netzteil und USB-Kabel

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Fazit

Der TC-Helicon Harmony Singer ist auf einfache Bedienung ausgelegt und liefert mit toller Klangqualität auf Anhieb gute Ergebnisse. Schon der Tone-Knopf und der Hallprozessor machen sich bezahlt. Wer allerdings beim Reverb mit unterschiedlichen Parametern herumexperimentieren möchte, wird enttäuscht, das geht hier nicht. Dafür kann man aber auch so gut wie nichts falsch machen. Die erzeugten Harmoniestimmen klingen gut und das Tracking funktioniert schnell. Für Einzelinterpreten – Singer/Songwriter – die ihre Solo-Stimmen veredeln wollen und an machen Stellen gerne Chorgesang hätten, finde ich den Harmony Singer richtig gut. Das gilt übrigens auch für Sängerinnen oder Sänger in Bands. Tipp: Zum Üben von Chorsätzen ist das Gerät ebenfalls gut zu gebrauchen.

Plus

  • günstiger Preis
  • einfache Bedienung
  • schöne Harmoniestimmen
  • guter Reverb
  • Tone-Button

Minus

  • -

Preis

  • Verkaufspreis: 149,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    LittleGizzmo

    Ich gehe mal davon aus, das bei diesem Gerät noch kein Firmwareupdate emacht wurde, denn es gibt seit April letzten Jahres eine Firmware, die einen zusätzlichen „Tone Style“ hinzufügt. Ich nenne ihn mal *Tone light*:

    Hier sei Interessierten mal folgendes Video empfohlen:
    https://www.youtube.com/watch?v=lWhF9qAqVXY

    Weniger Höhenbetonung ab gefühlten 3-4 KHz, und bei meinem Mic Mechanic deutlich weniger Feedbackanfälligkeit in Verbindung mit AKG D5.

    Ich habe den HarmonySinger gegen einen MicMechanic getauscht, da ich keine Gitarre für die nötigen Akkorde spiele, sondern leider „nur“ mit Backingtracks arbeite. Auch wenn der Support per Mail schrieb, das der HarmonySinger auch in Konserven Akkorde rausfischt, war das Ergebnis nicht zufriedenstellend.

    Zuviel „Tone“ war wohl auch beim VoiceSolo FX 150 ein häufiger Kritikpunkt, die Kiste bekam prompt einen zusätzlichen „Tone“ Style implementiert.

    Zurück zum Produkt hier. Ich stimme Hernr Ludl voll zu, die Effekte, sofern nicht volles Mett reingedreht sind von guter Qualität. (Mein roter Bodentreter von TC hat ja fast die gleichen Effekte)

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