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Test: TC Helicon VoiceLive 3 Extreme, Vocal-Prozessor

Die Speerspitze der Vocal-Bearbeitung!

9. April 2021
tc helicon voice live 3 test extreme

TC Helicon VoiceLive 3 Extreme, Vocal-Prozessor

Ich weiß nicht, wer von euch Silvester 2020 die Live-Darbietung von Chaka Khan auf 3Sat gesehen hat. Für alle, die dies verpasst haben sollten, Frau Khan hinterließ einen guten Eindruck, beschränkte sich gesanglich aber zu 95 % auf Adlips Darbietung im „Uhuhuh“, „Ohoho“ und „Yeahiyeahiyeah“ Style. Nahezu ihre gesamten regulären Gesangslinien wurden von einem dreistimmigen Frauenchor übernommen, der in Sachen Harmonisierung, Timing und Stimmkraft alles in den Schatten stellte, was ich bis dato in meinem Leben von einem Backing-Chor gehört hatte. Solcherlei Darbietungen sind nicht nur von der persönlichen Stimmführung her sehr anspruchsvoll, auch die Zusammenarbeit mit den anderen Stimmen ist extrem aufwändig in Sachen Ausarbeitung und Umsetzung. Um diesen harmonischen Effekt auch in einem einfacheren Rahmen dem Publikum zugänglich zu machen, gibt es Vocal-Prozessoren. Die Firma TC Helicon gilt seit Jahren als eine der Protagonisten in Sachen Vocal-Prozessoren im Live-Bereich und schickt sich an, mit dem TC Helicon Voicelive 3 Extreme die Position zu verteidigen.

TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme Test

TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme Front

Der Aufbau des TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme

Um es vornweg zu nehmen, der Zusatz „Extreme“ kommt nicht von ungefähr. Der Prozessor reizt alle Bereiche der Stimmenbearbeitung bis zum Anschlag aus, was zum einen den Vorteil einer sehr komplexen und individuellen Gestaltung mit sich bringt, zum anderen aber das intensive Studium des Produktes voraussetzt, um wirklich alle Funktionen des Prozessors ausreizen zu können. Reines Plug & Play ist theoretisch möglich, wird dem Produkt aber in keiner Weise gerecht. Als Weiterentwicklung des Voicelive 3 bietet die Extreme Variante noch zusätzliche Features wie Playback Track, Effektautomation und Aufnahmemöglichkeiten direkt auf einen USB-Stick. Der in Kanada entwickelte und in China gefertigte Prozessor hat einen Ladenpreis von 555,- Euro. Also dann, auf geht’s.

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Was bietet der Vocal Prozessor VoiceLive 3 Extreme?

Wie man offensichtlich erkennt, handelt es sich bei dem TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme um eine Pedal/Floorboard-Lösung, die mit den Abmessungen  350 x 76 x 216 mm (B x H x T) ungefähr die Fläche von ca. sechs Standard Gitarrenpedalen in der BOSS-Größe einnimmt. Wer das Produkt mit weiteren Pedalen auf seinem Floorboard platzieren möchte, kommt also um ein Board der L-, evtl. sogar XL-Größe nicht herum. Ansonsten ist es unter Umständen sinnvoller, das Produkt als Standalone-Pedal im Fußbereich zu betreiben. Das Gehäuse ist aufgrund einer Mischung von Kunststoff (Seiten- und Bodenteil) und Metall (Oberseite) mit gerade einmal 2,3 kg vergleichsweise leicht und besitzt auf der Unterseite sogar eine eingelassene Griffmulde, um das Produkt besser tragen zu können. Das Gehäuse ruht auf zwei großen Gummiflächen, welche nach dem Entfernen der Schutzaufkleber einen guten Halt auch auf glatten Flächen bieten.

TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme Test

TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme

10 beleuchtete Schalter, 9 Touchpads, 4 Drehregler und ein großer Push-Drehregler verwalten zusammen mit einem monochromen Display einen umfangreichen Pool aus so ziemlich jedem bekannten Vocal-Effekt zzgl. einiger Gitarreneffekte. Eine große Produktübersicht der aktuell erhältlichen Vocal-Prozessoren findet ihr in unserem folgenden Artikel:

Zwecks der Akkordanalyse des zu unterstützenden Materials bietet das TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme nicht nur den MIDI-Standard, sondern auch die Analyse der gespielten Gitarrenakkorde und eingespeister MP3-Audiodateien an. Theoretisch kann man sich also die nötigen Musiktheorie für einen amtlichen Satzgesang sparen, es hilft aber ungemein, zumindest über die Basics von Terzen, Quinten, Septimen, deren Moll/Dur-Parallelen und den nötigen Kadenzen Bescheid zu wissen.

Das für den Funktionsumfang des TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme beigelegte Handbuch ist sehr dünn ausgefallen, was einen einfachen Hintergrund hat. Beschrieben sind lediglich die gängigsten Anschlussmöglichkeiten, für den eigentlichen Betrieb wird der Download des über 200 (!) Seiten starken Handbuchs auf der TC Helicon Website empfohlen.

Im Lieferumfang befindet sich ein zusätzliches USB-Kabel und ein spezielles Gitarrenkabel, das über eine Y-Schaltung die Übertragung des Gitarrensignals und eines Kopfhörersignals zu Übungszwecken über nur ein Kabel gewährleistet. Ebenso ist ein externes Netzteil mit den speziellen Daten 12 V/1 A beigefügt, von daher immer darauf achten, das Netzteil mit dabei zu haben, das Multispannungsnetzteil der Gitarreneffekte wird hier nicht aushelfen können.

TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme Test

TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme Profil Links

Die Anschlüsse des TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme

Alle Anschlüsse des Prozessors befinden sich auf der Rückseite des Gehäuses. Links außen startet die Belegung mit einer verriegelbaren XLR/Klinken-Kombibuchse, gefolgt von einem Gitarrensignal Durchschliff über zwei Klinkenbuchsen und einem AUX-Miniklinken-Input. Über den Monitor In- und Output in XLR kann das Signal des Monitormischers eingespeist und/oder an einen Bühnenmonitor weitergeleitet werden. Im Bereich „Outputs“ haben wir eine Miniklinke für einen Kopfhörer, zwei XLR für den Prozessor und bei Bedarf zwei Klinken-Outputs für ein Gitarren-Stereo-Setup.

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Des Weiteren bietet das Produkt den Anschluss eines zusätzlichen Fußschalters, eines Expression-Pedals, MIDI In/Out, 2x USB für PC und USB-Stick, eine Zugentlastung für das Netzteil, die Netzbuchse, den On/Off-Schalter und ein Kensington Lock.

TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme Test

TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme Rückseite

Welche Effekte bietet der Vocal Prozessor?

Im Prinzip wird der Prozessor über den Gitarre/Mikrofon-Taster vor der Inbetriebnahme so eingestellt, dass sich die weitere Bearbeitung auf die Stimme (alle Taster leuchten blau) oder aber die Bearbeitung der Gitarreneffekte (alle Taster leuchten rot) bezieht. Das Halten der Taste lässt die Leuchtringe violett leuchten und aktiviert den Looper. Die einfachste Möglichkeit ist natürlich das Durchschalten der Presets, das bereits über eine sehr große Anzahl von passenden Sounds verfügen und welche sich dann nochmals über das Menü speziell auf einen Song oder ein Einsatzgebiet anpassen lassen.

Eine weitere Möglichkeit, den passenden Sound zu finden, ist die Genre-Filterfunktion. Einfach die Genre-Taste oben links drücken und im Display die gewünschte Musikrichtung wie Pop, Rock etc. wählen. Die Basisausstattung in Sachen Presets sind über 200 verschiedene Sounds, wobei man auf der TC Helicon Website bei Bedarf noch weitere Sounds herunterladen kann.

Sowohl die Vocal- als auch die Gitarreneffekte lassen sich separat über die Taster „Vocal“ und „Guitar“ editieren. Drückt man diese Tasten, öffnet sich ein umfangreiches Menü für den jeweiligen Bereich, in dem man verschiedene Lautstärken der einzelnen Stimmen, die Wahl der Harmonisierung und eventuell gewünschte Tasterbelegung bzgl. ON / OFF über die vier darunterliegenden Drehregler wählen kann. Die zu Verfügung stehenden Sounds reichen von klassischer Harmonisierung über Dopplung, Modulation, Delay, Reverb bis hin zu stark verfrendenden Effekten wie Talk-Box oder Synth, bei der die Stimme mehr nach einem Keyboard als nach Gesang klingt.

Die Belegung der Fußschalter ist frei wählbar und nicht auf die vom Werk ausgegebene Belegung festgelegt. Über die oberste Ebene der Menübearbeitung kommt man bereits sehr gut an die wichtigsten Parameter der einzelnen Sounds, wenn man möchte, kann man allerdings über gleich mehrere Subebenen die einzelnen Sounds bis in ihre letzten Kleinigkeiten hinein editieren, was eine ungeheure Klangvielfalt ermöglicht. Inwieweit dies live vom Zuhörer letztendlich noch wahrgenommen wird, steht auf einem anderen Blatt.

Dass das TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme als All-in-one-Lösung für den singenden Gitarristen konzipiert wurde, erkennt man, sobald man in den Gitarrenmodus wechselt. Hier befinden sich neben verschiedenen Bodeneffekt Pedal-Emulationen auch mehrere Verstärker- und Lautsprecher Emulationen, um gegebenenfalls auch direkt ins Pult, respektive PA spielen zu können. Als Weiterentwicklung zum Voicelive 3 kann die Extreme Version nun bis zu 100 Playback-Tracks abspielen, was den Einsatzbereich gerade im Alleinunterhalterbereich immens erweitert. Was bisher allenfalls im Keyboard-Bereich möglich war, lässt sich nun zu einem großen Teil auch auf die Gitarrenebene bringen, ohne dass man zusätzliche MP3-Player bemühen muss.
Effekteinsätze können separat ein- und ausgeschaltet werden, was schon fast den Status eines Backingtracks erfasst, aber immer noch die Phrasierung des Gesangs aufnimmt und deshalb deutlich mehr Persönlichkeit transportiert, als das stumpfe Abspielen eines reinen Backing-Tracks.

TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme Test

TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme im Einsatz

Das VoiceLive 3 Extreme in der Praxis

Der Praxistest ist erwartungsgemäß schnell abgehandelt. Das Gerät bietet in Sachen Vocal-Bearbeitung den aktuell höchsten Stand, den ein Prozessor für den Live-Bereich bieten kann. Die Effekte klingen gut, die Akkorderfassung und Analyse ist ausgezeichnet, das Gesamtkonzept ist wenngleich sehr komplex, in sich sehr schlüssig und ausgereift. In Sachen Gitarrensound bietet das TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme eine ordentliche Basis, wie sie auch von anderen Emulationen dieser Preisklasse geboten wird. Einem Vergleich mit einem echten, mikrofonierten Cabinet mit entsprechenden Amps würde der Prozessor nicht standhalten, aber dies ist auch nicht das Einsatzgebiet des Prozessors.

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Fazit

Mit dem TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme führt der kanadische Hersteller die Speerspitze seines Vocal-Prozessor Angebotes in seinem Portfolio. Das Produkt überzeugt durch ein im wahrsten Sinne des Wortes extremes Soundangebot und deckt damit wahrlich alles ab, was im Live-Bereich an Vocal-Erweiterungen und Emulationen benötigt wird.

In Kombination mit einer ordentlichen Gitarrenverwaltung bzgl. Pedal-, Amp- und Cabinet-Emulation bietet das Produkt eine „Rundum-Sorglos“ Packung für den singenden Gitarristen, was in eine großen Unabhängigkeit mündet. Mikrofon, Gitarre, kleine Beschallungsanlage und den TC-Helicon VoiceLive 3 Extreme, der nächste Kneipen-Gig kann kommen.

Plus

  • Grundsound
  • Bearbeitungsmöglichkeiten
  • Flexibilität
  • Speicherplatz

Preis

  • 555,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
      • Profilbild
        mort76

        @Axel Ritt Ich höre da auch kein Beispiel, von dem ich sagen würde: „Ja…DEN Effekt würde ich gerne benutzen.“

  1. Profilbild
    ctrotzkowski

    Was ich mich als Hüter meines alten Schätzchens, eines TC Helicon „Voice Prism Plus“ aus dem Jahr 2001, frage:
    Warum eigentlich verbaut TC Helicon nicht mehr die tollen Algorithmen, welche die damaligen Geräte so erfolgreich machten – also neben den hier enthaltenen Standards des Satzgesangs, Hall, Delay, Compression – auch die Live-Veränderung / Einfärbung der Lead Voice, wie Glottal und (Kehlkopf-) Resonance, Inflection und Vibrato…..
    Habe den alten Effekprozessor erst kürzlich in einer Produktion zum Pimpen einer „zu braven“ Stimme genutzt, zum großen Gefallen des Auftraggebers, aber man weiß ja nie, wie lange die alte Hw noch überlebt.
    Irgendwie hätte ich in einer modernen „Extreme“ Version erwartet, daß auch diese Fähigkeiten in das Gerät einziehen…..

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      @ctrotzkowski Hallo Lars

      das Gerät hat wie gesagt 200 Presets mit der Möglichkeit, noch weitere nachzuladen.

      Ich bin nicht alle Presets durch gegangen, aber ich bin mir recht sicher, die alten Presets sind auch noch abgespeichert worden … es würde Marketing-technisch auf jeden Fall Sinn machen …

      • Profilbild
        ctrotzkowski

        @Axel Ritt Hi Axel
        danke für die Antwort.
        Nicht „Presets“, es geht um völlig andere Algorithmen, die vor 20 Jahren eingebaut wurden, und die heute leider nicht mehr in TC’s Hardware zu finden sind.
        Das TC Helicon Voice Prism Plus hat Algorithmen, die jenseits des einfachen Formanten-Verschiebens den Charakter einer Stimme ändern können (also nicht bloß Mickey Mouse oder Zuuul). Man kann die Stimme rauchiger, jünger, älter, schwärzer, raspiger, scha-a-a–afiger, ausserirdischer, weiblicher, männlicher etc. machen.
        TC’s Marketing sprach damals von; “ VoiceModeling-Technologie […] Stimmen-Resynthese in Echtzeit“.
        Nicht jeder Algorithmus war jetzt wirklich im Mainstream praktikabel, aber einige klingen auch für heutige Ohren sehr respektabel, besonders in geringer Dosierung geben sie einer glatten Stimme eine interessante Nuance.
        Da ich mein Gerät schonmal von den Toten auferwecken mußte (Tausch aller Kondensatoren), suche ich hin und wieder (vergeblich) nach einer Alternative, da es eben manchmal ein dankbarer Problemlöser ist.

  2. Profilbild
    bolau

    Beim älteren VoiceLive Touch hat mich sehr gestört, dass das Gerät immer (selbst mit Talk-Bypass) eine Latenz von knapp 7ms hatte.
    Ein kurzes Delay beim Harmonizer ist verständlich, aber im trockenen Signal doch sehr nervig.
    Ist das bei diesem Gerät besser gelöst?
    Viele Grüße
    Borid

  3. Profilbild
    Eibensang

    Schön übersichtlich und prägnant geschriebener Test … deren Audioteil jedoch auch meine Ohren etwas irritiert zurücklässt: Ich meine, vor längeren Jahren schon unvergleichlich viel bessere Vokalprozessoren gehört zu haben (auch nur anhand von Hörbeispielen). Allerdings merkte ich mir keine Gerätenamen oder Daten, da ich mir damals eh nix leisten konnte.

    Für einen Vokalprozessor, dem sich brauchbarer Satzgesang, Chor o.ä. entfummeln ließe, gäbe ich heute gern etwas aus (fürs Heimstudio). Möglicherweise – oder offenbar (?) – sind meine Ansprüche unrealistisch – zumindest, wenn obiges Gerät die Speerspitze dessen darstellt, was eine solche Kiste heute bietet. Verzerrte und zerhackte Signale brächte ich, will mir scheinen, auch mit Bordmitteln meiner DAW zustande – wenn ich sowas bräuchte. Doch selbst den Clean-Beispielen mag ich hier bestenfalls „auffallende Künstlichkeit“ attestieren.

    Für welchen Hinterzimmer-Gig lohnte sich mir das? Die Frage stellte ich mir, ginge es hier um ein Bodentreterchen für 100 oder 150 Euro. Von einer hochkomplexen Apparatur, für deren Beherrschung ich womöglich zu wenig Ingenieurs- wie auch Harmoniewissen habe (und deren Innenarchitektur ihren Preis sicher rechtfertigt), hätte ich mir – nix für ungut – mehr Wunder mit Boah-Effekt erhofft. :D

      • Profilbild
        Eibensang

        @Axel Ritt Zweitstimmen, die klingen wie live gesungen, weniger wie bzw. nicht wie generiert. Hatte Derartiges schon gehört, mir allerdings das Gerät nicht gemerkt. Schon länger her.

        • Profilbild
          Archivicious

          @Eibensang Grundsätzlich bekommt man so etwas mit den TC Geräten auch in gewissem Rahmen hin. Es gibt verschiedene Parameter für die Harmoniestimmen, du kannst z.B. über einen Humanize-Parameter (ich meine so hieß er beim VLT) die Harmoniestimmen in Bezug auf Einsatz, Intonation und Stimmführung variieren lassen (allerdings nicht en detail einstellbar) oder über Gender die Klangfarbe der einzelnen Harmoniestimmen variieren. Damit wirkt der Harmoniegesang schon um einiges natürlicher.

          Von TC Helicon gibt es viele gute Videos/Videotutorials, da bekommst du einen recht guten Überblick, was mit den Kisten geht (mal unter der Prämisse, dass die Videos nicht nachträglich noch allzu sehr klanglich aufpoliert wurden^^)

    • Profilbild
      Archivicious

      @Eibensang Ich hatte einige Multi-FX-Geräte der verschiedenen Hersteller in diesem sehr kleinen Segment – nämlich von Roland, Digitech und eben TC Helicon (das oben schon genannte Voicelive Touch… eine Generation vor dem Voicelive 3). Im Bereich der Harmonieerzeugung ist TC hier seit langem führend – dass die Harmonievocals im acapella dennoch nicht immer natürlich klingen, spricht nicht gegen das Gerät sondern für die Komplexität der Materie.

      Man darf auch nicht vergessen, für wen so ein Gerät konzipiert ist: nämlich für den (Cover)-Live-Mucker, dessen Bandmitglieder nicht singen können oder (insbesondere) jenen, der solo mit Gitarre musiziert.

      Und ich (Nutzertyp: Live-Mucker, dessen Bandmitglieder nicht singen konnten) kann euch aus eigener Erfahrung versichern, dass die Qualität des Harmoniegesangs (gerade wenn man die Möglichkeiten der Kiste kennt und nutzt) im Zusammenhang mit Live-Musik mehr als ordentlich ist. Und für die übrigen Effekte (Reverb, Delay, Modulationen, Verfremdungen, Transducer etc.) gilt das ebenfalls.

      555 EUR mögen auf den ersten Blick teuer wirken, aber es handelt sich hierbei nun einmal um eine Kombination aus Multi-Gesangs-FX-Gerät mit einem Gitarren-FX-Gerät – das Geld zahlst du doch heute auch für ein halbwegs hochwertiges Gitarren-Multi-FX.

      • Profilbild
        Archivicious

        @Archivicious und wenn man den ganzen Gitarrenkram nicht braucht, dann kannst man ja auch eine Nummer kleiner kaufen… und schon kostets 200 EUR weniger – wobei das Voicelive Touch 2 ja ausgelaufen zu sein scheint… nach der Übernahme durch Music Tribe setzt TC ja mit der Perform-Reihe eher auf günstige Multi-FX… aber wie die qualitativ gegenüber der „alten“ Generation abschneiden, kann ich leider nicht sagen….

        • Profilbild
          Killnoizer

          @Archivicious Das ein Gerät in dieser Preisklasse mit einem Miniklinkenausgang für Kopfhörer ausgestattet ist gefällt mir nicht .

          • Profilbild
            Killnoizer

            @Killnoizer Nachschlag :
            Wir haben das Gerät jetzt im Studio. Erstmal bin ich geschockt vom Display, diese Art der Darstellung kennt man von schlechten Videogames aus den 1980er Jahren. Bei einem Topgerät von 2021 erwartet man etwas ganz anderes. Dann bietet der Input nicht die Möglichkeit ihn auf LINE einzustellen, für den Betrieb in einem etwas komplexeren Umfeld ( Studio ) ist das schlicht ein Witz ! Aber auch in einem etwas einfacherem Setup fehlt es , zwar ist der Input als praktische XLR-Klinken Kombination ausgeführt, aber die zwei Output L/R nur als XLR .
            Vom Theater um den passenden Editor für den PC möchte ich garnicht erst sprechen . Mal sehen was der Sound bringt …

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