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Test: Tech 21 Fly Rig PL 1 Paul Landers, Gitarreneffekt Pedal

Pauls Schlachtplatte

10. März 2019
Tech 21 Fly Rig PL 1 Paul Landers

Tech 21 Fly Rig PL 1 Paul Landers

Paul Landers ist ein Teil der Gitarrenfront von Rammstein und lange Zeit schon Benutzer von Geräten der New Yorker Firma Tech 21. Nun schien es wohl an der Zeit, dass auch Landers sein eigenes Spielzeug bekommt, zusammen hat man also das Tech 21 Fly Rig PL 1 Paul Landers entwickelt – und das stellt sich nun in einem Test bei uns vor.

Tech 21 Fly Rig PL 1 Paul Landers – Facts & Features

Ganz neu sind die Fly Rigs von Tech 21 ja nicht, wir konnten bisher jedes der kleinen Pedale einem ausgiebigen Test unterziehen, die Links zu den Artikeln findet ihr weiter unten. Paul Landers ist jedoch neben Richie Kotzen und seinem Fly Rig der einzige Künstler aus dem Stall von Tech 21, dem ein Pedal ganz speziell auf den Leib geschneidert wurde. Entsprechend anders bzw. „personalisiert“ ist die Auswahl an Amps und Effekten und das Bedienlayout, die uns das PL 1 Board bietet. Die Maße und das Gewicht des robusten Metallgehäuses sind die gleichen geblieben: Mit gerade einmal 32 x 6,5 x 3,2 cm Größe und einem Gewicht von knapp über 500 g ist auch das Tech 21 Fly Rig PL 1 Paul Landers schnell im Gitarrenkoffer oder Gigbag verstaut.

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Feuer oder Wasser?

Grundsätzlich stehen zwei Kanäle (Feuer und Wasser) zur Verfügung, die auf Basis der transistorisierten Schaltung des legendären SansAmp basieren. Der Kanal „Feuer“ dient, wie es der Name schon erahnen lässt, zum Erzeugen von Zerrsounds. Er besitzt eine Dreiband-Klangregelung mit Bässen, Mitten und Höhen, natürlich ein Gain-Poti zum Einstellen der Verzerrung sowie zwei Schalter mit den Bezeichnungen „Punch“ und „Midshift“, die als erweiterte Optionen den Klang beeinflussen. Zudem kann ein Booster zugeschaltet werden, dessen Intensität sich über ein entsprechendes Poti regeln lässt. Die Potis sind wie bei allen Fly Rigs auch bei diesem beleuchtet und strahlen blutrot beim Aktivieren des jeweiligen Moduls.

Der Wasser-Kanal ist für die unverzerrten Sounds zuständig und muss im Gegensatz zum Feuer-Kanal mit nur einer Zweiband-Klangregelung (Bässe und Höhen) auskommen. Als Trost gibt es jedoch einen Bite-Schalter, der den Präsenzen im Sound einen Kick verpasst sowie einen Kompressor, der jedoch nur über ein einziges Poti regelbar ist.

Effekte gibt es auch und zwar zwei an der Zahl. Ganz offensichtlich ist das Delay, das sich auf der linken Seite der Oberfläche befindet und die klassischen Parameter eines Echos für Verzögerungszeit, Anzahl der Wiederholungen und Intensität besitzt. Mit in das Delay-Modul reingepackt wurde ein Poti mit der Bezeichnung „Ambiance“, hier handelt es sich um eine Raumsimulation, die in zwei Variationen zur Verfügung steht und über den Schalter mit der Bezeichnung „Size“ ausgewählt werden kann. Dabei simuliert Variante 1 einen Sound, den ein angeschlossenes Mikrofon direkt vor einer Box wiedergeben würde. In der zweiten Stellung des Schalters klingt es dagegen so, als ob wir mit unseren Ohren den Amp bzw. das PL 1 mit angeschlossener Endstufe und Boxen direkt in einem mittelgroßen Raum abhören würden.

Tech 21 Fly Rig PL 1 Paul Landers effects

Der zweite Effekt an Bord des Tech 21 Fly Rig PL 1 Paul Landers Effektgerät ist ein Vibrato, zuschaltbar über einen Schalter mit genau diesem Namen. Leider können das Delay und das Vibrato nicht gemeinsam benutzt werden, doch auch hier gibt es wieder Trost und zwar in Form einer Tap-Taste, die zum einen das Eingeben der Verzögerungszeit der Echos und zum anderen das Bestimmen der Geschwindigkeit des LFOs mit dem Fuß ermöglicht. Sollte das Vibrato aktiviert sein, dann steuert das Time-Poti die Geschwindigkeit des Vibratoeffekts und Level dessen Intensität.

Und noch zwei Schalter verstecken sich im Delay-Modul, obwohl sie dort eigentlich nicht hingehören. Durch einen Druck auf den Button mit dem Kopfhörersymbol wird das an der Ausgangsbuchse anliegende Signal mit einer Lautsprechersimulation versehen und vor allem auf BEIDE Ohren gelegt, denn eigentlich arbeitet das PL 1 komplett in Mono. Wie unangenehm das Jammen mit dem Board und einem Kopfhörer ohne dieses Feature wäre, muss ich wohl keinem erzählen. Der zweite Schalter aktiviert einen Ground-Lift, falls es mal mit der XLR-Buchse an der linken Seite des Gehäuses Brummprobleme geben sollte. Als Bonus stattet Tech 21 das Fly Rig PL 1 Paul Landers mit einem Stimmgerät aus, dessen Display sich fast mittig auf dem Bedienpanel innerhalb der Boost-Sektion befindet. Ein längerer Druck auf den kombinierten Tap/Tuner-Schalter aktiviert die Stimmfunktion, die absolut zuverlässig funktioniert.

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Tech 21 Fly Rig PL 1 Paul Landers – in der Praxis

Um den Sound des schwarzen Briketts möglichst neutral beurteilen zu können, habe ich das PL 1 direkt aus seinem Ausgang an mein UAD-Interface angeschlossen. Das ist sicher nicht unbedingt repräsentativ, viele werden die Kiste vermutlich vor ihren Amp oder an eine Endstufe und Boxen hängen und damit weitere Optionen erhalten, den Sound zu beeinflussen. Dennoch ist das PL 1 auch dafür gedacht, direkt an eine DAW und/oder Mixer angeschlossen zu werden – nicht umsonst schlummert im Innern mit dem SansAmp eines der ersten Geräte, die solche Funktionen bieten konnten.

Ob der Sound des Tech 21 das Fly Rig PL 1 Paul Landers nun nach Rammstein klingt oder nicht, sei mal dahingestellt. Trotzdem bietet die Kiste eine Menge Potenzial, seinen eigenen Sounds zu kreieren und dabei zur Not auf übriges Equipment zu verzichten. Denn die drei Module an Bord decken eine große Bandbreite an Sounds ab, die ihren Ursprung jedoch nicht verbergen können. Es klingt irgendwie doch immer nach dem guten alten SansAmp und dem typischen Sound der Tech 21 Effekte. Und das muss man mögen – oder eben nicht.

Die EQs arbeiten in beiden Kanälen sehr gut, allerdings sind sowohl beim Aktivieren der Bite-Taste im Wasser-Kanal als auch des Mid-Shift-Schalters im Feuer-Kanal kaum Änderungen im Klang wahrzunehmen. Das kann sich natürlich ändern, wenn das Pedal am Eingang eines hoch sensiblen Röhrenamps platziert wird, denn der kann auf solche geringen Nuancen mit zum Teil erstaunlichen Ergebnissen reagieren. Raum zum Tüfteln bleibt also jede Menge, aber wir hören jetzt rein in den puren Sound, den das Tech 21 Fly Rig PL 1 Paul Landers über seinen Ausgang abgibt.

Tech 21 Fly Rig PL 1 Paul Landers front

Stirnseite mit dem Eingang, dem Ausgang und dem Anschluss für das (mitgelieferte) Netzteil

Tech 21 Fly Rig PL 1 Paul Landers – die Klangbeispiele

Fangen wir gleich mit Feuer an, bevor wir danach mit Wasser löschen. Im ersten Beispiel hören wir das PL 1 im Feuer-Kanal mit leicht abgesenkten Mitten und voller Verzerrung. Etwas verwundert bin ich ehrlich gesagt ja schon, denn die Gain-Reserven hätte ich für ein Board des Rammstein-Gitarristen schon deutlich potenter eingeschätzt. Nicht dass das Gebotene an Zerrung nicht ausreichen würde, aber von Rammstein kennt man es in aller Regel ja dann doch noch eine Spur derber bzw. brachialer. Dennoch ein feiner Metalsound und zudem mit der gewohnt guten Dynamik des SansAmp ausgerüstet.

Wir kurbeln am Equalizer und drehen die Mitten hinauf auf 3 Uhr, Bässe und Höhen verweilen in der 12-Uhr-Position. In diesem Beispiel ist gut zu hören, wie sauber selbst bei hoher Verzerrung die Saiten bzw. die Töne abgebildet werden.

Jetzt rüber zum Wasser mit drei Tracks: Im Ersten hören wir den Cleansound des PL 1, der Zweite zeigt die Möglichkeiten, die das Delay bietet und im dritten Beispiel zeigt das Vibrato, was es kann.

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Fazit

Das Fly Rig PL 1 Paul Landers ist eine passende Ergänzung im Angebot der Fly Rigs von Tech 21 und vor allem für den Metalgitarristen mal wieder eine Möglichkeit, sein Set-up auf das Nötigste an Equipment zu reduzieren, aber ohne dabei auf einen fetten Sound zu verzichten.

Plus

  • cooler Sound
  • vielseitig
  • Anschlussmöglichkeiten
  • einfache Bedienung

Minus

  • keine optische Überwachung der Zusatzfunktionen Mid-Shuft, Bite und Punch
  • kein Netzschalter

Preis

  • Ladenpreis: 399,- Euro
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Klangbeispiele
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