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Test: TEControl USB MIDI Breath & Bite Control, Breath-Controller

Gehauchte Töne aus dem Controller

30. Juni 2025
TEControl USB MIDI Breath & Bite Control test

TEControl USB MIDI Breath & Bite Control, Breath-Controller

TEControl ist eine kleine schwedische Firma, die sich auf MIDI-Blascontroller spezialisiert hat. Neben einem analogen Modell im Stil des nicht mehr erhältlichen Yamaha BC3 bieten sie verschiedene MIDI- beziehungsweise USB-Controller an. Für diesen Test steht mir das Modell TEControl USB MIDI Breath & Bite Control 2 zur Verfügung, das bereits im Namen alles Wichtige zusammenfasst. Als Keyboarder und Bassklarinettist fühle ich mich zu diesem Test geradezu berufen. Schauen wir genauer hin, was sich alles mit dem Controller anstellen lässt.

Kurz & knapp

  • Vielseitige Steuerung: Vier Controller-Streams dank Atemluft, Lippendruck und Gyro-Sensor für Kopfbewegungen.
  • Intuitive Bedienung: Der TEControl USB MIDI Breath & Bite Control fühlt sich sofort vertraut an und lässt sich natürlich spielen.
  • Flexible Konfiguration: Die mitgelieferte Software ermöglicht präzise Anpassungen der Sensibilität.
  • Klang: Ausdrucksstarke Klangmodulationen gelingen mit wenig Aufwand – ideal für virtuelle Instrumente.
  • Fairer Preis: Trotz einfacher Optik überzeugt der Controller durch Funktionalität und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
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TEControl USB MIDI Breath & Bite Control
TEControl USB MIDI Breath & Bite Control
Kundenbewertung:
(2)

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Aufbau des TEControl USB MIDI Breath & Bite Control

Der eigentliche Blascontroller des TEControl USB MIDI Breath & Bite Control besteht aus einer schwarzen Box, die etwas kleiner als eine Streichholzschachtel ist, auf die ein etwa fingerbreites Plastikmundstück aufgesteckt wird. Dieses kann nachbestellt und jederzeit ersetzt werden, womit etwaige hygienische Bedenken keine Rolle spielen sollten. Außerdem können auch weichere Mundstücke direkt beim Hersteller bestellt werden.

TEControl USB MIDI Breath & Bite Control 1

Die Box des TEControl USB MIDI Breath & Bite Control ist fest mit einem ca. 50 cm langen biegbaren, aber steifen Rohr verbunden, das schließlich in ein dünnes USB-Kabel mündet. Dadurch lässt sich der Controller um den Nacken oder die Schulter des Spielers führen, um ihn zu stabilisieren. Denkbar wäre auch eine Befestigung an einem Stativ mittels passender Klemmen oder Gaffer-Tape.

TEControl Midi Breath & Bite Controller 2

Kleiner als eine Streichholzschachtel: Der TEControl MIDI Breath&Bite Controller

Technische Informationen

Bei einem Blaswandler wie dem TEControl USB MIDI Breath & Bite Control würde ich zwei Sensoren erwarten. Eben einen für die Atemluft und einen für den Lippendruck auf der Unterseite des Mundstücks. Doch zusätzlich ist der TEControl mit einem Gyro-Sensor ausgestattet, der auf die Kopfbewegung in zwei Achsen („Nod“ bzw. „Tilt“) reagiert, wodurch sich insgesamt vier Continuous-Controller-Ströme erzeugen lassen.

Praktischerweise lässt sich der Blaswiderstand beim TEControl USB MIDI Breath & Bite Control über eine kleine seitliche Schraube am Breath Controller regulieren. In der Grundeinstellung war mir der Widerstand etwas zu hoch, nach zwei oder drei Versuchen fand ich das für mich passende Setting.

TEC Control: Konfiguration mittels App

Für den TEControl USB MIDI Breath & Bite Control gibt es eine App. Die sogenannte TEC MIDI Breath Control App wird für PC und macOS auf der Website des Herstellers zum Download angeboten. Mein Apple reklamiert zunächst kurz, da die App anscheinend nicht einem „identified Developer“ zugeordnet werden kann. Nachdem ich im Sicherheitsabschnitt der Systemeinstellungen den passenden Haken gesetzt habe, öffnet das Programm und präsentiert sich in einem nüchternen Layout.

In vier Reitern (oben rechts) wählt man einen der Controller, dessen Sensiblitätskurve anschließend durch verschiedene Parameter editiert wird (ein direktes Klicken in die Kurve, wie man es sich beispielsweise von Kontrastkurven bei Filmschnitt Programmen gewohnt ist, ist hingegen nicht möglich). Für jeden Controller können Minimal- und Maximalwerte definiert werden; die Kurve lässt sich in S-Form in beide Richtungen biegen mit verschiebbarer Symmetrie.

Über einen USB-Hub angeschlossen, wird der TEControl USB MIDI Breath & Bite Control sofort erkannt. Jeder Controller-Wert wird durch einen farbigen Punkt auf der Kurve dargestellt. Beim ersten Test des TEControl USB MIDI Breath & Bite Control fällt auf, dass ziemlich viel Luft notwendig ist, um den (roten) Breath-Control ans Maximum zu führen. Einfacher gelingt dies mit dem Lippendruck (Bite, grün).

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TEControl USB MIDI Breath & Bite Control in der Praxis

Für diesen Test wurde mir eine Lizenz des Smart Orchestra von Vienna Symphonic Library zur Verfügung gestellt: ein intuitiv zu bedienendes und zu spielendes virtuelles Orchester. Neben natürlich klingenden Einzelinstrumenten sind auch Split-Setups möglich, mit einem Orchester in der linken und einem Solo-Instrument in der rechten Hand.

Das Orchester kann dabei durch Steuerung der Register (Holzbläser, Blechbläser, aber auch ein Chor) in der Klangfarbe gestaltet werden. Den Luftstrom-Parameter des TEControl USB MIDI Breath & Bite Control verknüpfe ich mit der Lautstärke der Solo-Oboe, während der Lippendruck (Bite) die Expression steuert.

TEControl Midi USB Breath and Bite Controller

Das Mundstück des TEControl lässt sich abnehmen und ersetzen

Mit wenig Aufwand gelingen mit dem TEControl USB MIDI Breath & Bite Control ausdrucksstarke Aufnahmen, wie sie mit einem Keyboard kaum möglich wären – abgesehen von speziellen Controllern wie dem Roli Seaboard oder dem Osmose von Expressive E. Natürlich könnte man durch geschickten Umgang mit einem (oder zwei) Modulationsrädern zu ähnlichen Ergebnissen kommen, doch braucht man dazu beide Hände, während mit dem TEControl die linke Hand frei bleibt und zum Spielen genutzt werden kann.

Der Umgang mit dem TEControl USB MIDI Breath & Bite Control fühlt sich vertraut an: Luft- und Lippendruck lassen sich intuitiv steuern, hingegen fiel es mir nicht leicht, die Kopfbewegungen gezielt für musikalische Gesten zu nutzen. Letzten Endes ist alles eine Übungsfrage. Trotz langjähriger Erfahrung mit Blasinstrumenten (Bassklarinette, Tenorsaxophon und Melodica) ging mir beim TEControl USB MIDI Breath & Bite Control relativ schnell die Puste aus, was ich auch mit verschiedenen Empfindlichkeitseinstellungen nicht wirklich in den Griff bekam. Ich denke aber, dass dies nur ein Frage der Zeit und Erfahrung ist, wie bei jedem anderen Controller auch.

Kleine Geschichte der Blaswandler

Wirklich bekannt wurden Blaswandler (bzw. Breath Controller) mit dem DX7, dabei begann die Entwicklung schon Jahrzehnte früher. Bereits 1936 wurde das erste elektronische Blasinstrument, sozusagen der erste Breath Controller, zum Patent angemeldet.

Der amerikanische Ingenieur Benjamin F. Miessner entwickelte eine elektronische Klarinette samt elektromagnetischem Tonabnehmer zwecks Abtastung des schwingenden Rohrblattes. Fünf Jahre später folgte die erste voll-elektronische Klarinette von Leo F.J. Arnold, das bereits den Anblasdruck messen konnte.

TEControl USB MIDI Breath & Bite Control test

In den 1950er-Jahren ging die Entwicklung weiter, unter anderem auch mit dem deutschen Ingenieur Ernst Zacharias, der verschiedene elektronische Blasinstrumente schuf, darunter die Hohner Electra-Melodica: der erste kommerziell vermarktete Blassynthesizer (1967). Ein anderer Pionier war Nyle Steiner, seines Zeichens Ingenieur und Trompeter und Entwickler der EVI-Blascontroller (Electronic Valve Instrument), die bis heute von Akai unter dem Namen EWI vermarktet werden. Der Jazz-Saxophonist Wayne Shorter war einer der ersten Musiker, die einen Breath Controller professionell nutzten. In seinem Fall war dies ein Crumar Lyricon.

Mit der Entwicklung des MIDI-Standards kamen neue Breath Controller auf den Markt, unter anderem das Casio Digital Horn, die Yamaha WX-Serie und seit 2016 die Roland Aerophon Baureihe.

Parallel zu diesen elektronischen Blasinstrumenten wurde auch der Ansatz verfolgt, kein komplettes Instrument zu entwickeln, sondern lediglich ein Mundstück als Ergänzung eines Synthesizers. Dass man diese auch Breath Controller nennt, mag etwas verwirrend sein. Der wichtigste Hersteller war Yamaha mit den Controllern BC-1, BC-2 und BC-3 für den DX7. Diese reagierten lediglich auf die Stärke des Luftstroms und nicht auf den Lippendruck. Aktuell bietet Yamaha keine Breath Controller für Synthesizer an, hingegen zwei elektronische Saxophone.

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Bewertung TEControl USB MIDI Breath & Bite Control

Ich denke, dass wir mit Recht behaupten können, dass musikalisches Equipment noch nie derart günstig und verfügbar war wie heute. Ob als Software, Original-Hardware oder als Klone – jeder noch so wünschenswerte Sound ist für (beinahe) jede Musikerin und jeden Musiker erreichbar (sofern man nicht darauf besteht, irgendwelche maßlos überteuerten Raritäten im Original zu besitzen).

Eigentlich sollte es keinen einzigen Grund zur Klage oder für neue Begehrlichkeiten geben. Doch scheinen viele Musiker weiter auf der Suche nach dem neuen, glücklich-machenden Instrument zu sein, das wir beispielsweise auf der Superbooth bestaunen können. Ob dies jedoch wirklich den erwünschten Effekt bringt oder ob nicht angesichts immer mehr Klangerzeuger vor lauter Möglichkeiten die Kreativität leidet, ist eine andere Frage.

Anders verhält es sich mit Controllern: Intuitive Controller ermöglichen uns einen neuen Zugang zum bestehenden Equipment beziehungsweise zu deren Klängen und können wirklich neue kreative Seiten öffnen, sofern man denn bereit ist, etwas Zeit in die Kalibrierung zu investieren. Am besten betrachtet man einen Controller wie den TEControl USB MIDI Breath & Bite Control als neues Instrument mit entsprechender Lernkurve.

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Fazit

Der TEControl MIDI Breath & Bite Controller verwandelt jede noch so banale Kadenz in ein lebendiges Stück Musik. Erfahrungen mit Blasinstrumenten schaden bestimmt nicht, sind aber keine Voraussetzung, zumal der Gyro-Sensor zwei neue Dimensionen hinzufügt: Neben Atemluft und Lippendruck registriert der TEControl auch die Kopfbewegungen auf zwei Achsen. Auf die passenden Parameter geroutet (verbunden mit etwas Übung), gelingen damit interessante Modulationen und Klangverläufe. Den Preis halte ich für angemessen.

Über das äußere Design des TEControl USB MIDI Breath & Bite Control mag man geteilter Meinung sein, doch punktet dieser Controller dort, wo es am wichtigsten ist: Er fühlt sich vom ersten Moment vertraut an und ist in erster Linie eines, nämlich intuitiv.

Plus

  • Breath Controller mit vier kontinuierlichen Parametern
  • sensibler Bite Control
  • einfache und flexible Konfiguration
  • Tragekomfort
  • klein und leicht

Preis

  • 319,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    mort76 AHU

    Falls jemand gerade einen Blaswandler sucht, der nicht so teuer ist wie die üblichen Modelle: Der „Carry-on Digital Wind Controller Pro“ ist wirklich empfehlenswert…

    • Profilbild
      Numitron AHU

      @mort76 hab den analogen von teccontrol. passt für alte Yamaha dx Synths und den CS 01. hab den CS 01 mk2. macht viel Spaß. war aber am Anfang sehr schwer stark genug zu Blasen. dann ist die Spitze gebrochen aber jetzt jes es angenehm. super Video mit Chick corea aus den 80s! und andere aus Japan zb mit breath Controller.

      • Profilbild
        mort76 AHU

        @Numitron Mich hat schon bei den Talkboxen gestört, wie das aussieht, wenn man sowas beim spielen benutzt…deswegen bevorzuge ich von vornherein Wind Controller, die man wie eine Flöte spielen kann. Und da muß ich sagen: Der Controller von Carry-on funktioniert hier besser als mein deutlich teureres Aerophone!

        Mit einem verdrängten Blockflöten-Background kommt man besser DAMIT klar als mit den eher ans Saxophon angelehnten Geräten…der OLED-Screen ist praktisch…genauso wie Bluetooth…und man braucht auch nur wenig Anblas-Druck.

        • Profilbild
          Numitron AHU

          @mort76 ja, aber dann kannst du ja keine tasten spielen?
          wie ist das mit der umgewöhnung?
          hast du Midi din?

          • Profilbild
            mort76 AHU

            @Numitron MIDI über Bluetooth.
            Bei etwas, was man nicht stationär aufstellen kann, finde ich MIDI-Din und Kabel wirklich lästig. Man kann gemütlich auf der Couch spielen.

            Und ich mag solche Wind Controller auch explizit deswegen, weil man keine normalen Tasten spielt- eine komplett andere Arbeitsweise führt auch zu komplett anderen Ergebnissen.

            Die Form der Blasinstrumente wird seit Jahrtausenden optimiert, da hat ja alles einen Sinn. Versucht man es mit einer halbherzigen Mischform zwichen einer Synthie-Tastatur und einem Blasinstrument, ist das Resultat nur ein halbgarer Kompromiß.
            Da lerne ich lieber gleich die Grifftechnik…

            Aber Blockflöte lernte man bei uns im zarten Alter von 6 unausweichlich in der Grundschule gleich mit, und da ist man schon sehr nah dran an MEINEM Wind Controller.

            Beim Aerophone wirds schwieriger, oder bei den EWIs von Akai.

            Und als Multiinstrumentalist sieht man sowas eh nicht so verbissen.

            • Profilbild
              Mac Abre AHU

              @mort76 Wenn ich mit einem Breath-Controller nur Blasinstrumente imitieren will, ist das Keyboard für den ein oder anderen Spieler vielleicht ein halbgarer Kompromiss. Will man aber Synthsounds beeinflussen ist ein normaler Blasdruckwandler, den man an den Synth anschließt genau das richtige Werkzeug.

              • Profilbild
                Numitron AHU

                @Mac Abre genau, beim CS 01 mk2 kann man den vca und cutoff damit steuern. gibt ein nettes video mit Chick corea aus den 80s mit einem cs01. vielleicht kaufe ich mir einen dx21 oder sowas in der Richtung. auch mit breath Controller Input und Recht günstig.

  2. Profilbild
    Acious Froom

    Mir ist vor einigen Jahren bei dem TEControl auch die Puste ausgegangen und konnte mich nicht daran gewöhnen, deshalb wurde er wieder mit großem Verlust verkauft.

    Wer einen wirklich feinfühligen Breath-Controller braucht sollte den hier testen:
    https://www.hornberg-research.de/de/

    Dieter

  3. Mehr anzeigen
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