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Test: Teenage Engineering Pocket Operator PO-12, PO-24, PO-28

(ID: 132190)

PO-12 Rhythm

Hier haben wir also eine Drummaschine. PO-12 verfügt über 16 Sounds, die zu einem Teil Samples sind und zum anderen einfache Synth-Klänge. Kick, Snare, open und closed Hihat, Toms, Sticks, Cymbal und Cowbell, dazu kommen perkussive Lo-Fi-Synthsounds wie Noise, Click und Blip sowie ein Leadsynth und ein Bass.

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Die beiden Edit-Parameter verändern jeweils Pitch und Decay. Da die Samples eine niedrige Bit-Auflösung haben, gehen mit dem Tuning entsprechend drastische Klangveränderungen einher. Hier lassen sich sehr schnell verfremdete Sounds erzeugen, die sich mit dem Decay in knackig-kurze Percussion verwandeln lassen. Bei den Synthpercussion fallen die Ergebnisse ebenso markant aus. Zwar gibt es keine Angaben über die interne Synthese, doch dürfte es sich um digitales Noise sowie (frequenz)-modulierte Rechtecke handeln. Es kracht und kritzelt beim Editieren jedenfalls ganz herrlich.

Der Lead- und der Bass-Synth fallen wiederum sehr einfach aus. Das Tuning erzeugt hier keine brachialen Veränderungen, da diese Klänge tonal gespielt werden sollen. Das Decay ist fix, dafür sind beim Synth die Lautstärke und beim Bass ein Tiefpassfilter steuerbar. Leider erzeugt der Bass am Ende einen deutlichen Knacks.

PO-12 case

PO-12 Rhythm mit und ohne Case

Die Beat-Programmierung erfolgt wahlweise in Echtzeit oder im Lauflichtverfahren. Bei Letzterem wählt man einen Sound an und setzt dann mit den 16 Tasten die Steps, die mit den LEDs angezeigt werden. Auch wenn die 4×4-Ansicht etwas ungewohnt ist, geht das schnell und sicher von der Hand. Will man die Drums live eintippen, muss man nur die Write-Taste gedrückt halten und spielt die Sounds dazu.

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Die Edit-Parameter pro Instrument, die mit den beiden Drehreglern verändert werden, lassen sich parallel dazu in Echtzeit aufzeichnen. Alternativ kann man jedoch auch jeden Step mit einer eigenen Klangeinstellung setzen. Doch dazu muss man nicht nur den Recording-Modus verlassen, sondern den Sequencer anhalten. Dann dreht man den gewünschten Klang zurecht und geht wieder in die Step-Programmierung. Bei aufwendigen Rhythmusfiguren mit vielen Klangveränderungen ist diese Vorgehensweise jedoch ziemlich zeitraubend.

Eine Zusatzfunktion ist der Step Multiplier, mit dem ein Step in höherer Auflösung die auf ihn gesetzten Sounds wiederholt. Es sind 2, 4, 8 oder 16 Retrigger möglich. Man kann zwar auch verschiedene Retrigger-Werte bei mehreren Instrumenten auf einem Step programmieren, jedoch sind die Ergebnisse wenig sinnvoll. Als Flam-Effekt für einen Sound funktioniert das jedoch gut.

Zur weiteren Klanggestaltung hat der PO-12 einen Effektprozessor mit 16 Algorithmen an Bord. Es gibt jeweils eine oder mehrere Varianten von Distortion, Bit Crusher, High- und Lowpass-Filter, Delay, Stutter/Repeat und Vibrato. Es kann immer nur ein Effekt aktiv sein, der sich auch per Sequencer-Automation rhythmisieren lässt. Da lassen sich sogar verschiedene Algorithmen nacheinander im Pattern aktivieren, sofern man schnell genug beim Aufzeichnen ist. Denn leider wird die Effekt-Automation bei jedem Patterndurchlauf überschrieben, man muss Write-Taste und gegebenenfalls Edit-Regler sehr zielgenau bedienen.

Der Pocket Operator PO-12 Rhythm ist eine nette, kleine Drummaschine, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es gibt zwar nur 14 Drumsounds, doch dank der Lo-Fi-Technik entstehen mittels Tuning daraus schnell viele verschiedene Klänge, ähnlich wie bei Korg Volca Sample oder MFB Tanzmaus. Mir gefällt das Drumkit durchaus und es ist für unterschiedliche Musikstile einsetzbar. Klare Einschränkungen sind aber die nur eintaktigen Pattern sowie die etwas umständliche Parameter Lock-Programmierung. Doch für den schnellen Beat zwischendurch, ob als Groove-Ergänzung oder zum Ideen skizzieren, reichen die Möglichkeiten allemal.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    digital-synthologie AHU

    Der Rythm klingt ganz gut. Vielleicht ist der Office als Percussion-Ergänzung für den Rythm gedacht, ähnlich dem 707-727-Gespann. Insgesamt kann ich aber mit dem Konzept nichts anfangen, dazu gibt es zu viele Einschränkungen beim Loslegen. Ein praktischere Kopplung mehrerer Geräte sowie Soundänderungen während des Spielens wären ein Schritt nach vorne. Es wird aber garantiert überall auf der Welt Menschen geben, die damit erstaunliche Musik machen werden.

  2. Profilbild
    Emmbot AHU

    Ich habe den PO-12 und der Knallt schon ordentlich. Leider hat das Teil keine Mute oder Solo Optionen. Alle Steps löschen ist jetzt nicht so cool um ein Instrument zu muten. Daher nutze ich ihn leider wenig.

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