Arcade
Der auffälligste unauffälligste Unterschied am PO-20 ist die Polyphonie. Anstatt mit jeder Betätigung von Sound+Step den Sound für das ganze Pattern zu ändern, erhält man hier jedes Mal einen leeres Sequencer-Grid. Ob der Pocket tatsächlich 16-stimmig ist, lässt sich aber nicht wirklich feststellen, da ab spätestens vier Spuren so viel überlagert und versumpft wird, dass es schwierig wird, die einzelnen Stimmen voneinander zu unterscheiden. Möchte man das aktive Pattern leeren, geschieht das mit Chord+Pattern. Selber Knopf, andere Bezeichnung.
Der zweite große Unterschied ist eben genau dieser Chord-Button. Dieser wählt nicht nur einen von 16 Preset-Akkorden aus, sondern kann diesen auch sequenzieren, also chainen, bis zu 128 Einträge werden aufgezeichnet. Mit jedem Pattern-Durchlauf arbeitet die Akkordliste einen Eintrag ab. Der dritte große Unterschied ist die Swing-Steuerung über den B-Regler. Damit kann dem Pocket noch mal ordentlich Groove entlockt werden und das Beste ist, dass der Swing auch per Sync an die anderen Pockets weitergegeben wird. Wobei wir auch schon beim nächsten Thema wären.
Synchronisierung
Die Pockets haben basismäßig Stereosound. Sollen sie synchronisiert werden, wird jedoch ein Kanal mit einem einfachen Sync-Impuls belegt, den man auch leicht mit anderem Gerät simulieren kann. Dabei sollte man es jedoch vermeiden, den Audiokanal durch weitere Pockets zu schleifen. Das ist zwar technisch möglich, hat aber einen extremen Pegelverlust zu Folge hat. Es sollte also besser ein Splitterkabel verwendet werden, um die Audiokanäle direkt aufs Mischpult zu legen.
Was noch bleibt
Man kann über die Pockets sagen, was man will, die verschiedenen Animationen auf dem LCD, die von jedem Step getriggert werden, wenn er abgespielt wird, sind sehr liebevoll und fantasiereich gemacht. Manchmal zwar etwas überladen, aber voll von Nerd-Kultur. Fast schon allein ein Grund, sich die Pockets zu holen.
Vom Klang her sind die einzelnen Sounds zwar recht druckvoll, ihre digitale Herkunft ist mit dem durchdringenden 8 Bit Charakter aber offensichtlich. Das resultiert auch in einem öfters recht undifferenzierten bzw. undifferenzierbaren Klanggeschehen/Klangsumpf. Wie man es halt vom 8 Bit Sound kennt (und liebt). Musikalität und Klarheit sind ja bekanntlich zwei sehr verschiedene Dinge.
eigentlich mag ich den klang der po’s, wirklich erstaunlich, wieviel druck die entwickeln können. leider überwiegen die minuspunkte, wie z. b. die fehlende nachhaltigkeit – ist das teil kaputt oder langweilig geworden, landet es auf dem müll und ist damit teil eines der grössten probleme unserer zeit. mich nerven aber auch die beschränktheit der sounds – irgendwie hört sich alles ähnlich an, und wirklich editieren kann man auch nichts – und die schwierige einbindung in bestehende setups. am besten gefällt mir noch der rythm, aber zu beatboxes ohne einzelausgänge hab ich auch so meine meinung…
@dilux In dem Umweltpunkt muss ich Dir klar recht geben, aber ich kann halt nicht das Wegwerfverhalten der Käufer bewerten.
Was das Einbinden in Setups angeht, hatte ich mit einem passenden Sync-Signal keine Probleme.
da sieht man mal wieder, wie sehr kraftwerk ihrer zeit voraus waren. „ich bin der musikant mit taschenrechner in der hand.“ ;)
Diese Bezeichnung Teenage soll wohl die Zielgruppe definieren? Gut finde ich auch im Testbericht dass mal nicht wieder alles für gut klasse und toll bewertet wird wie so oft ähnlich einer Werbeanzeige.
Ein Testbericht darf auch mal kritisieren, auch wenn es beim Hersteller nicht gut ankommt, aber ich denke jeder muss wissen, dass 100% Lob immer ebenfalls kritisch begutachtet wird. Es gibt dann ja auch immer noch die Meinung des einzelnen, und davon gibt es wahrhaftig viele. Also hier mal meine Meinung, damit kann man keine ernsthafte Musik machen, aber Einschränkungen machen oftmals sooooo kreativ, daß so mancher Enthusiasmus entwickelt,nur ich eben nicht. Aber wer bin ich schon.
ernsthafte Musik, ist doch oft zu ernst für Musik
@chain haha.. den finde ich gut – und dem stimme ich zu 100% zu !! :-)
@Tyrell Zumal sich J.S.Bach, schon mal, einen darauf, „Abgeorgelt“ hat :)
Dem ersten Teil stimme ich voll zu.
Aber zu den Einschränkungen: Gerade die tausenden von Möglichkeiten der Software sind doch nun nicht gerade dem Musikmachen förderlich. Obwohl man jeden Parameter in tausend Richtungen verbiegen kann, fragen die meisten Leute hauptsächlich nach den Presets.
Ich kaufe generell lieber 1-Trick-Ponies.
Also, ich hab vier von den Dingern, aber auch viele „amtliche“ Schätzchen jeglicher Art. Die POs haben geniale Funktionen, sind absolut robust gebaut, und binden sich in nahzu jedes setup ein. Wenn man sich noch ein spezielles Split-sync Kabel bei einem großen Auktionshaus besorgt, dann kann jedes Gerät sogar seinen eigene Mixkanal bekommen! Und dann beginnt der Spaß erst recht. Einschränkungen sehe ich bei den Teilen keine!
…du hast ja in deinem fazit geschrieben, es gäbe „massig Apps, die einfacher und übersichtlicher zu bedienen sind, die mehr können, mit denen sich besser jammen lässt und die wahrscheinlich auch länger halten werden.“
welche wären das z.b. für Android?
ich habe einige tests/artikel über die ersten drei dinger gelesen & soundbeispiele/videos gehört, und da hatten sie gefühlt den 10fachen druck wie in diesen soundbeispielen, das kann ich gerade schlecht einordnen….
@calvato Sorry, Android ist nicht wirklich meine Baustelle.
Wegen den Audio Demos: hab derzeit kein Audiointerface. Ich warte mit brennenden Nägeln auf mein neues.
Vielleicht haben die andern Demos auch kompressionsgemogelt…
@calvato Hallo Calvato,
mit Musik produzieren auf Android Tablets ist das so eine Sache. Das Problem ist das Google jedem Hersteller es defacto erlaubt, die Version auf seine Hardware zu verbiegen. Was natürlich schlecht für den Entwickler ist. Da er bis auf die OS Ebene herunterentwickeln muss. Was wiederum know how und ein dickes Budget erfordert. Mir ist bis auf ein übel portiertes Fruity Loops noch keine gescheite App für Android bekannt. JUCE hat so ziemlich als erste Firma ein SDK für Android am Start. Damit müssen sich die Entwickler erstmal befassen. Ich rechne nicht damit das es in absehbarer Zeit „Profi“ Apps für Android geben wird. Eher werden Anwendungen auf Window 10(?) Tablets portiert. Da hier der Portierungsaufwand geringer ist. Wenn Microsoft den Entwicklern nicht wieder einen Knüppel a la Win8(embedded u.a.) vor die Beine wirft. Was bei den betriebswirtschaftlich geforderten Laufzeiten eigentlich ein Scherz ist.
@TobyB Hier muss ich leider mal wiedersprechen und ergänzen…
Folgende Programme für Android kann ich der Synthgemeinde oder dem geneigten Soundtüftler empfehlen:
Common FM
GrainSynth
SynprezFM
Synth2
Common Analog Synthesizer
EasySynth
SonaSynth
SpaceTheremin
Harmony of the Spehres
Saucillator for Android
Ambient Synthesizer
und als Studio für Android habe ich Caustic für mich entdeckt… Getestet habe ich oben genannte App`s unter Android 4.4 auf meinem Odys Ieos Quad pro. Alles lief stabil. Apps die gebockt haben wurden gleich wieder deinstalliert und ich habe lange nach oben genanntem suchen müssen… Schaut sie euch selbst an… Mein Tablett nutze ich gern als mittlerweile sinnvolle Ergänzung zum Synthesizerpark oder unterwegs… sowie Nachts im Bett… :-)…
@Darkmaster001 Hallo Darkmaster,
Das war keine Kritik von meiner Seite, ich hab ausser Touch OSC nicht viel gefunden, was ich einsetzen würde aber das sind schon einige Apps. Allerdings bist du mit Android 4.4 unterwegs. Und du schränkst ja selber ein, das du lange suchen musstest. Ich finde 12 Apps schon mal ganz gut. Wobei mein Schwerpunkt liegt auf der Zusammenarbeit mit real existenten Klangerzeugern. Ich bin sicher nicht mit jeder Entscheidung von Apple einverstanden. Allerdings haben es (und das sage ich selber als Softwareentwickler) die Programmierer für MacOS und iOS und in Abhängigkeit vom SDK und der IDE für Windows wesentlich leichter Anwendungen zu entwickeln. Androidanwendungen zu schreiben, ist partiell ein Graus. Zumal sich heute keiner mehr hinsetzt und 3 Anwendungen für 3 Systeme, sondern eine Anwendung für 3 Systeme aus einer IDE schreibt. Und dann entsprechend optimiert. Und ich spreche hier nur von Software die irgendwelche Datenbanktransaktionen macht.
Viele Grüße ToB
@Darkmaster001 …also, ich mag die spielerische herangehensweise der dinger, und genau DA fehlen mir die passenden apps. und da sehe ich bislang auch die große stärke der OPs. ich brauche keine tollen synthesizer für unterwegs (oder gar im studio), sondern geräte, die mich „mal eben“ inspirieren, die einfach spass machen und keinen MS20 zum mitnehmen.
hat jemand in dieser richtung einen tipp für ne (android-)app?
@calvato ebenso erwähnenswert wäre noch Caustic 3 und die App von Alexander Zolotov – SunVox, ANS, etc. und 8Tones, ein LSDJ-clone. Nanoloop und Jasuto gibt es auch für Android.
@Darkmaster001 G-Stomper = the Best auf Android!!!
vor allem, weil es Kontroller, wie Spark unterstützt (vorsicht mit Android 5.1.1 !!!!!!)
mal schauen, was ich von Deinen empfohlenen, noch nicht habe
@Darkmaster001 Jasuto Modular
SFX SYNTH
AIRA Modular
ARPIO
Audio Recorder
Comman Analog
EASY Chords Studio
FM Synthesizer
Fourier Synthesizer
G-Stomperz
HEAT Synth
Klangsynthesizer
Lemur
Melody
nanoloop
Noise Maschine
Orbits Generative
OSC Surface
Oscilab
Plasma Sound HD
Saucillator
SFX Synthesizer
Skrot
Sona Synth
Synth
Synthesizer 2
Touch DAW free
ufxloops Musik
Hab aber android 5.0 -> wirklich keine 5.1.1 zulassen, das funktioniert irgendwas mit dem Micro USB nicht mehr…Fehler wird noch gesucht!
Also mich läßt das ziemlich kalt. Sieht nicht nur aus wie Teletubbies sondern klingt auch so (finde ich) is halt mehr was für hyperaktive
Kleinkinder… Der Griff zum wegschmeißen is ja auch schon dran ;o)
Kraftwerk selbst wurde doch auch nur vom Casio VL-80 inspiriert, ein Taschenrechner mit musikalischer Ausgabe. Das Teil hatte ein Musiklehrer damals von mir und war für blinde Menschen fast ein Segen. Später gab es die sprechenden Rechner Sharp EL-620 (haben Pet Shop Boys genutzt) und von Panasonic, sowie auch die LPC-Chips von Texas Instruments. Die Synergie-Effekte hatte Casio damals schön umgesetzt, VL-80 als musikalischer Taschenrechner und VL-1 als rechnendes Mini-Keyboard. Den VL-80 gab es damals auch in einer limittierten Kraftwerk-Edition.
Das einzige von den Dingern das mich interessiert ist der „Office“. Da werden sentimentale C64 und Atari 800 XL Erinnerungen geweckt! :D
(Die Hülle extra zu verkaufen ist ’ne Frechheit. Ich würde das Cripple-Hardware nennen. Für sieben von den Dingern mit Hülle bekomme ich einen KingKORG!? Ich glaube es hackt.)
Für die Pedanten wie mich:
„Silikonchips“ gibt es noch nicht. Es sind Silicium-Chips. https://de.wikipedia.org/wiki/Silicium
Silikon ist das hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Silikone
„Silikon (engl.: silicone) darf nicht mit Silicium (engl.: silicon) verwechselt werden. Die im Englischen ähnliche Schreibweise führt oft zu falschen Übersetzungen (vgl. Falscher Freund).“
Muß wohl an dem alten Song „Monopoly“ von Klaus Lage liegen.
@Saxifraga Ich dachte im Kontext des spöttischen Untertons der ganzen Einleitung wäre der Gag ersichtlich. Hat wohl nicht funktioniert, oder doch, je nachdem wie man es nimmt.
-Comedy is such a difficult thing
Coffee & Cigarettes:
https://www.youtube.com/watch?v=k1hAilewhdY&feature=youtu.be&t=1h1m23s
greets ;D