Kein Fliegengewicht
Gewicht einsparen haben die Entwickler der drei Aktivboxen sicherlich nicht im Sinn gehabt. Die kleinen Fullrange Boxen gehören trotz Polypropylen-Gehäuse mit jeweils fast 14 kg nicht unbedingt zu den Leichtgewichten und beim Subwoofer (Holzgehäuse) zeigt die Waage auch schon 22 Kilogramm an. Wie sich später noch zeigt, sind hier grundsolide, konventionelle Endstufen verbaut – und die haben schließlich ihr Gewicht.
Auch die gewählten Materialien tragen nicht unbedingt zur Gewichtseinsparung bei. So hat man beispielsweise bei den Schrauben der Fullrange Boxen nicht am Material gespart. Dicke Gewinde und kräftige Inbusschrauben kommen zum Einsatz und auch den Hochständerflansch halten wuchtige Schrauben im Gehäuse. Filigran ist hier also nicht das Stichwort, ganz im Gegenteil. Andererseits bin ich erfreut über die stabilen Inbusschrauben und die ordentlichen Gewindehülsen, die bei Lautsprecherboxen in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich sind. Gebaut wie ein Trecker, drängt sich mir der Vergleich auf; und das ist jetzt keinesfalls negativ gemeint.
Fullrange Box
Unter der Bezeichnung the box PA110A ist die aktive Zweiweg-Box bei Thomann auch einzeln erhältlich. Im Gehäuse mit den Abmessungen 321 x 464 x 321 mm (B x H x T) sitzen ein 10-Zoll Basslautsprecher und ein Hochtontreiber mit kleinem Horn (90º x 60º). An Verstärkerleistung sind für den Bass 80 Watt angegeben, für die Höhen gibt es 50 Watt. Beim allgemeinen Trend zum „Watt Wettrüsten“ mögen diese Angaben auf den ersten Blick sehr gering erscheinen, doch das täuscht, wie sich später noch zeigen wird. Der Frequenzgang der kompakten Lautsprecherbox reicht von 55 Hz bis 18 kHz (-3 dB).
Als Eingang findet sich eine XLR-Buchse. Zum Durchschleifen des Eingangssignals ist ebenfalls eine Buchse im XLR-Format verbaut. Wünschen würde ich als Input entweder eine Kombo-Buchse (6,35 mm Klinke und XLR) oder aber zusätzliche Cinch-Anschlüsse. Letzteres würde das Zuspielen von MP3- und CD-Playern oder Laptops erleichtern.
Die Eingangsempfindlichkeit ist umschaltbar (Mic/Line), es können also auch dynamische Mikrofone direkt angeschlossen werden. Sehr zeitgemäß ist die Standby-Schaltung. Ist sie aktiviert, wird die Box in einen Energiesparmodus versetzt, wenn 60 Minuten lang kein Signal anliegt. Ändert sich das, schalten die Endstufen ganz automatisch wieder in den normalen Betriebszustand zurück. Das 120 Hz Low-Cut Filter eliminiert tiefe Frequenzen (Trittschall) und erweist sich besonders im Zusammenspiel mit dem Subwoofer als gute Lösung.
Die Drehregler sind griffig, machen einen soliden Eindruck und bieten einen angenehmen Drehwiderstand. Neben der Lautstärke lassen sich mit der Zweiband-Klangregelung Bässe (+/-10 dB, 100 Hz) und Höhen (+/-10 dB, 10 kHz) verändern. Ein passives Kühlelement auf der Rückseite sorgt für Klimatisierung der beiden Endstufen (bi-amping).
Nach Demontage des Anschlussfeldes ist der Blick in das Gehäuse und auf das Verstärkermodul frei. Hier fällt sofort der kräftige Ringkerntrafo ins Auge. An den Treibern sitzen recht große Magnete, wahrscheinlich aus Ferrit. Hier finden sich also die schweren Jungs, die nicht zuletzt das Gesamtgewicht ausmachen. Das kleinformatige Horn lässt sich samt angeflanschtem Kompressionstreiber schnell herausschrauben. Vorbildlich auch hier, die gut dimensionierten Inbusschrauben. Technische Angaben zum Kompressionstreiber lassen sich auch auf seinem Gehäuse nicht ausfindig machen.
Es ist schon erstaunlich, was man heute für wenig Geld bauen kann. Andererseits ist es auch erstaunlich, dass es gerade die etablierten Hersteller wie EV etc. sind, die ihre günstigeren Produkte regelmäßig in den Sand setzen. Der Markenname ist halt nicht immer alles.
@Markus Galla bei EV liegt das aber vor allem daran das sich keiner um die vermarktung in europa kümmert. EV ist normalerweise nur in stadien zur beschallung anzutreffen. die line arrays sieht man eher selten (wir haben eines und das is nich von schlechten eltern). an sonsten muss man bei ev nur wissen das es existiert, an sonsten würde es einem warscheinlich nie jemand nahelegen. d&b und konsorten sind da wesentlich aktiver
Also irgendwie ist mir die Kombi suspekt… Der Sub hat nur einen Eingang, und keine Weiche für Tops
Schliesst man somit den Sub an den Out eines (!) Tops an…drückt die HPF Taste an diesem einen Top…. und was ist mit dem Bassanteil des anderen Kanals??? Meint Thomann ob dieser Kombi, Stereo Bassanteile werden „überbewertet“ *g*?
Einzig Sinn macht hier doch eher ein Sub mit Stereo Input…da Thoman ja eh in der Modellpalette munter durcheinander würfelt (Achat Sub und PA Serie), könnte man gleich das „Angebot“ links liegen lassen und sich für die 600€ was umkrampfiges zusammenstellen: Alto TS Sub 12 + ein Pärchen PA110 + Ständer + Leitungen, macht zusammen nur ein wenig mehr wie die 599,- für das Kit
@LittleGizzmo Eigentlich bleibt ja keine andere Wahl als den Subwoofer per Mono-Output oder über einen Aux-Weg anzusteuern. Ein zweiter Eingang hätte in jedem Fall Sinn gemacht. Aber daran sieht man halt, dass es zwei verschiedene Serien sind. Im Notfall funktioniert die Lösung, das Subwoofer Signal nur aus einer Seite des Stereo-Signals zu gewinnen aber auch gut, da die Bassanteile ohnehin auf beiden Seiten gleich sein sollten. Ist aber halt nicht die sauberste Lösung.