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Test: the t.amp TSA 4-300 Endstufe

Solide 4-fache Endstufe mit Überraschungseffekt zum Budget-Preis

30. Juli 2020

Test: the t.amp TSA 4-300 Endstufe Test: the t.amp TSA 4-300 Endstufe Test: the t.amp TSA 4-300 Endstufe

Und wieder steigt ein Verstärker der Thomann Eigenmarke „the t.amp“ zum Test in den Ring. Dieses Mal ist es the t.amp TSA 4-300, eine 4-fache Endstufe aus der bekannten TSA 4 Reihe.

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Die TSA Serie ist mittlerweile ein Klassiker in deutschen Beschallungs-Racks, denn sie vereint einige Anwendungsvorteile in einem einzigen Gehäuse.

Flexibler Einsatz

Vier Endstufenblöcke in einem Gehäuse ermöglichen durch Parallel- und Serienschaltungen unterschiedliche Konfigurationen. Dazu gibt es im Testbericht einige Beispiele. Da in der TSA Serie alle Endstufen das gleiche Frontdesign haben, können die verschiedene Typen optisch zueinander passend gemischt werden.

Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Während die „Ur“-TSA 4-700 seit 2009 am Markt ist, runden seit 2014 die beiden Modelle TSA 4 -1300 und TSA 4-300 das Trio leistungsmäßig nach oben und nach unten ab.

Und das kleinere Modell the t.amp TSA 4-300 sehen wir uns heute genauer an. Denn klein heißt nicht unbedingt schwach, wie schon die imponierenden Leistungsangaben mit 2.200 Watt suggerieren.

Gewicht und Abmessungen

Dieses Mal war der Paketbote sichtlich besser gelaunt als bei der jüngsten Thomann Lieferung. Kein Wunder, denn das Paket war deutlich leichter und kompakter als die 35 kg der vergangenen Testlieferung.

Maße: 482 x 277 x 88 mm, also 19“/2 HE bei einer geringen Einbautiefe von 27 cm. Das Gewicht des Amps ist mit 7,5 kg als angenehm leicht einzustufen.

Für die Praxis heißt das: Durch kleinere und leichtere Racks werden bei den heute sehr verbreiteten Kleintransportern die maximal zulässigen Transportkapazitäten nicht so schnell erreicht – weder volumen- noch gewichtsmäßig. Und die Einzelkämpfer unter euch werden sich freuen, denn so lassen sich auch Pkw bei gleichzeitiger Rückenschonung als Transportvehikel nutzen.

Äußerer Eindruck der the t.amp TSA 4-300 Endstufe

Das komplette Gehäuse ist aus Stahlblech gefertigt, es hinterlässt einen stabilen, verwindungssteifen Eindruck. Zusätzlich befinden sich an den hinteren Zungen Befestigungsöffnungen zur sicheren Fixierung des Amps bei Rack-Montage.

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Dreiviertel-Sicht der the t.amp TSA 4-300 Endstufe

Die Gehäusefront ist leicht eingerückt zwischen den Rack-Montageohren platziert und wird rechts und links von zwei großen gelochten Lüftungsöffnungen dominiert. An den innenliegenden Filtern erkennt man, dass die Luft vorne angesaugt und hinten herausgeblasen wird. Eine Reinigung ist ohne Weiteres möglich.

Generell ist bei verschmutzen Filtern eine Reinigung anzuraten, da bei gestörter Frischluftzufuhr die Kühlung der Endstufe behindert wird und erhöhte Temperatur zur Notabschaltung führen kann.

Ganz rechts befindet sich der als Wippe ausgeführte Netzschalter, in der Mitte vier Pegelregler für die vier Eingangskanäle, ausgeführt als runde Drehpotentiometer.

Über jedem Regler befindet sich die zugehörige 8-Segment LED-Anzeige zur Visualisierung des aktuellen Zustandes. Dabei zeigen die untersten LEDs Betriebsbereitschaft, die fünf grünen LEDs informieren über den aktuellen Ausgangspegel, orange warnt vor Übersteuerung und eine rote LED signalisiert einen Fehlerfall. Klasse, denn hier konzentriert man sich aufs Wesentliche und gute Übersichtlichkeit.

Die Rückseite

Auf der Rückseite befinden sich drei Lüfter der 80 mm Kategorie, die Netzversorgung nebst Sicherung, Anschlüsse für Ein- und Ausgänge und die Schalter für verschiedene Betriebsmodi.

Rückseite mit Lüftern und Anschlüssen

Netzversorgung

Netzseitig wird der the t.amp TSA 4-300 per Kaltgerätekabel verbunden. Die elektrische Gesamtabsicherung erfolgt durch einen sogenannten „Breaker mit einer Schaltkapazität von 9 A. Das ist eine Sicherung, die nach erfolgter Abschaltung wie ein Schalter händisch wieder zurückgesetzt wird. Der Vorteil liegt klar auf der Hand, denn bei einer innenliegenden Schmelzsicherung müsste man das Gerät aus dem Rack ausbauen und den Deckel öffnen.

Die Eingänge der the t.amp TSA 4-300 Endstufe

Diese befinden sich in Form von vier XLR/f-Buchsen auf der linken Seite. Die  Verbindungen zwischen den Amp-Ausgängen und der Außenwelt werden durch vier Speakon-Verbinder hergestellt. Diese sind nach Norm 1+/1- belegt, haben allerdings für die verschiedenen Anschlussmodi noch weitere Möglichkeiten, die wir uns später noch genauer ansehen werden.

Schalter für verschiedene Betriebsmodi

Der the t.amp TSA 4-300 verfügt über vier versenkte Schiebeschalter.
Dabei lässt sich einmal die Eingangsempfindlichkeit zwischen praxistauglichen 0,775 V und 1,4 V umschalten, um die Endstufe voll auszusteuern.

Die drei anderen Schalter erlauben recht interessante Konstellationen, von denen ich zwei vorstellen möchte:

  1. Die Bridge-Schaltung von Ch A+B sowie C+D schalten die jeweiligen beiden Blöcke zu einer einzigen stärkeren Einheit zusammen. Das macht man, wenn beispielsweise sehr starke einzelne Basseinheiten angesteuert werden. Zu beachten ist dann die spezielle Kabelbelegung (weiter unten erklärt) und dass pro Doppelblock die Anschlussimpedanz von 8 Ohm nicht unterschritten wird.
  2. Über die parallel Einstellungen können bis zu vier Blöcke mit einem einzigen Signal versorgt werden. Das spart Kabel. Einsatz wäre beispielsweise auf Messen oder Kongressen, wo oft mehrere Sektionen mit gleichen Signalen versorgt werden.

Die Schalterkonstellation für vier parallel geschaltete Verstärkerblöcke

Innere Werte

Der Deckel der the t.amp TSA 4-300 Endstufe lässt sich nach dem Entfernen von zwölf sehr gut gesicherten Schrauben öffnen. Wie bei den bisher getesteten Amps der Thomann-Hausmarke  überzeugt auch hier ein sauberer, servicefreundlicher Aufbau mit sinnvoll getrennten Baugruppen.

Blick in das Innenleben der the t.amp TSA 4-300 Endstufe, links exemplarisch ein Verstärkerblock, rechts das gut dimensionierte Netzteil

Die eigentlichen Verstärkermodule sind in konventioneller Class-H Technik aufgebaut und werden von einem üppig bestücken Schaltnetzteil angetrieben. Lautsprecherseitig sind neben den üblichen Schutzschaltungen auch Lastrelais zur Trennung im Gefahrenfall eingebaut. Top.

Messwerte – danke für die unerwartet schöne Überraschung

Neben guten Messwerten und stabilem Aufbau ist die Ausgangsleistung eines der ausschlaggebenden Kaufargumente. Und da staune ich nicht schlecht. Die the t.amp TSA 4-300 Endstufe ist mit lediglich 500 W pro Kanal an 4 Ohm spezifiziert. Schon eine erste Messung mit Vollaussteuerung im Leerlauf mit 65 V deutet auf wesentlich mehr Leistung hin, als angegeben ist.

Und tatsächlich: Bei den Spitzenwertmessungen erreiche ich mühelos über 800 W an 4 Ohm pro Kanal, der RMS-Wert liegt immer noch bei über 600 W. Klasse, während andere Hersteller mit Fake-Werten prahlen, ist hier bescheidenes Understatement angesagt.

Eigengeräusche und Klirrkomponenten bewegen sich ebenfalls im sehr guten Rahmen. Ein vorsichtiger Kurzschluss-Test lässt die Endstufe ebenfalls unberührt. Das macht Lust auf den späteren Hörtest.

Einschalten der the t.amp TSA 4-300 Endstufe

Nach dem Einschalten passiert erst mal – nichts. Zumindest für runde zwölf Sekunden. Danach fährt die the t.amp TSA 4-300 richtig hoch, die LEDs zeigen Betriebsbereitschaft und die Lautsprecherrelais schalten nach erfolgter „innerer Sicherheitsüberprüfung“ die Speaker-Ausgänge frei.

Geräuschentwicklung

Eine Endstufe mit über 2.000 W erzeugt Wärme. Wärme, die in dieser Leistungsklasse in aller Regel über Lüfter nach außen transportiert wird. So auch bei der the t.amp TSA 4-300. Dabei sind hier sehr großzügig drei Lüfter spendiert worden, die einen großen Teil der Rückseite abdecken und gerade noch Platz für die vorhandenen Anschlüsse lassen.

Eine einfache Faustregel lautet: Je größer die belüftete Fläche, desto langsamer und damit leiser zirkulieren die Lüfter. Wenn die Temperatur steigt, dann drehen auch die Lüfter schneller und entsprechend lauter und hochfrequenter.

Um kritische Temperaturen zu erfassen, wurden innerhalb eines Amps Thermosensoren an den sensiblen Stellen angebracht, diese geben Rückmeldung an die Lüftersteuerung.

So auch hier. Allgemein stören die Ventilatorgeräusche auf normalen Rock-Bühnen nicht. Sobald der Einsatz allerdings auf leisen Bühnen, im Studio oder im Heimbereich stattfindet, wird jedes Dezibel ab spätestens 30 dB auf die Goldwaage gelegt und nur leise Amps kommen in die Auswahl.

Wie sieht das bei the t.amp TSA 4-300 aus?

Nach dem Einschalten arbeitet des Lüftersystem erst mal angenehm ruhig (~30 dB) im unauffälligen niederfrequenten Bereich vor sich hin. Leider ändert sich das nach ca. fünf Minuten und die Lüftergeräusche steigen um ca. 10 dB, obwohl die Endstufenblöcke im Inneren noch sehr kühl sind.

Eigentlich immer noch sehr okay, allerdings dürften Fans extrem leiser Umgebungen hier schon erste Modifikationsmaßnahmen an der Kühlung oder sonstige aktive Geräuschunterdrückungen verlangen.

Vielleicht ein kleiner Wink an die Entwickler, sich hier noch einmal an die Arbeit zu machen. Denn wenn die nicht zu unterschätzende Zahl von Studio- und Heimkinofans für den the t.amp TSA 4-300 begeistern  werden wollen, sollte sich am „Lüfterproblem“ noch etwas tun. Umso mehr als – soviel sei vorweg genommen – der Amp klanglich auf sehr hohem Niveau spielt.

Praxistest

Der the t.amp TSA 4-300 wird durch vier verschiedene Aufbauten mit mir gut bekannten Lautsprechersystemen genauer unter die Lupe genommen.

Der erste Test findet mit nur zwei Kanälen an einer komplett passiv getrennten Syrincs S3 Sub-Sat Anlage statt. Diese besteht aus einem 15“/4 Ohm Doppelbandpass und einem 10/1 Topteil. Dieses Setup entlarvt gnadenlos klanglich schlechte oder instabile Endstufen. Hier ist alles okay, der Klang bleibt homogen und sauber, auch im anspruchsvollen Tieftonbereich. Ebenfalls sehr hoch zu bewerten ist der absolut nebengeräuscharme Auftritt der the t.amp TSA 4-300 Endstufe. Kaum Rauschen, kein Brummen.

Im zweiten Teil des Tests wird ein typisches Rock & Roll Besteck im aktiv getrennten Modus getestet. Pro Seite zwei Bässe im 18“ Format, darüber ein pegelfestes 15“/2“ Topteil. Dazu schalte ich eine aktive Weiche mit einer Trennfrequenz von 100 Hz vor den Amp und benutze zwei Kanäle für die Basssektion, die beiden anderen für die Tops.

Auch hier ist alles „im Lack“. Greifbar guter Bass, dem auch bei (extra übertriebenen) fetten Bassdrum-Sounds nicht die Luft ausgeht und ein neutraler klarer Sound im Mitten- und Hochtonbereich. Die erreichbare Gesamtlautstärke reicht in jedem Fall aus, einen 200 bis 300 Zuschauer fassenden Club amtlich zu beschallen.

Der dritte Teil des Tests befasst sich mit dem Auftritt im DJ-Style. Monobass und Stereo-Topteile, wieder mit vorgeschalteter Aktivweiche. Dazu schalte ich für die Basssektion die beiden Blöcke A&B mit den hinteren Schiebeschaltern in den Bridge-Modus. Dieser verbindet die beiden Endstufenblöcke zu einem einzigen stärkeren zusammen, der dann an 8 Ohm ungefähr die 3 -fache Leistung eines einzelnen Amps bringt.

Zur Ansteuerung des Basssystems benutze ich ein speziell konfektioniertes Speakon-Kabel am Speakon-Out „A“: Dieses führt Pin 1+ an den „Plus“ des Basses, Speakon-Pin2+ führt zum „Minus“ des Basses“. Die Topteile werden ganz normal im Stereomodus über die freien Amps „C“ und „D“ betrieben.

Hier nutze ich einen der beiden 18 Inch und die beiden 15/2 Topteile. Funktioniert sehr gut. Ich traue mich nur kurz an die Leistungsgrenze im Bassbereich heran, denn man spürt deutlich, welche Reserven der Amp zur Verfügung stellt.

Test Nummer vier wird eine alltägliche Monitorsituation, also vier Wege mit diversen Wedges. Auch hier läuft alles prima. Testweise schließe ich mal drei Wedges mit je 8 Ohm parallel an einen Weg an, das ergibt einen Gesamtanschlusswert von etwa 2,6 Ohm.

Obwohl eigentlich in der Spezifikation 4 Ohm oder mehr angegeben werden, macht der Amp auch hier eine gute Figur und lässt sich keine Schwäche anmerken.

Was macht der Amp, wenn er in die Begrenzung gefahren wird?

Schlechte Limiter sind hier schlechte Begleiter, da sie den Sound oft grässlich entstellen oder gefährliche Übersteuerungen nur unzureichend verhindern. Doch der Limiter des the t.amp TSA 4-300 leistet sehr gute Arbeit, der Sound bleibt ohne großes Pumpen und andere Deformierungen auch in den Grenzbereichen akzeptabel erhalten. Auch das Temperaturmanagement des the t.amp TSA 4-300 ist als roadproof anzusehen. Bei meinen Tests konnte ich keine erhöhten Werte erreichen, die aktive Kühlung sorgte immer für ausreichend thermische Reserven.

Einsatzmöglichkeiten der the t.amp TSA 4-300 Endstufe

Der the t.amp TSA 4-300 ist sehr puristisch mit Blick auf das Wesentliche aufgebaut. Das macht ihn zu einem universellen Arbeitsmittel für alle Installations-, Event- und Bühneneinsätze.

Jeder Vermieter freut sich über einen leichtgewichtigen, kompakten Amp. Dabei sind die erzielbaren Leistungen sehr beachtlich und passen zu vielen Einsätzen. Auch hier empfehle ich jedem, das Zubehör mit einzuplanen, das optimal zu den persönlichen Einsätzen passt – das können Racks, Steckfelder oder ein Digitalcontroller sein.

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Fazit

Die the t.amp TSA 4-300 Endstufe ist ein Wolf im Schafspelz. Hier zeigt der Hersteller, wie für wenig Geld  eine Endstufe mit den wichtigen Kernkompetenzen zu bauen ist, wenn man sich auf das Wesentliche beschränkt und das richtig gut macht. In unserem Fall sind das Verarbeitungsqualität, gute Audioeigenschaften, Zuverlässigkeit und massive Leistung bei geringem Gewicht und Volumen. Dazu kommt noch eine dreijährige Garantie und ein guter Service. Somit bietet sich der Amp für viele Einsatzfelder an und dürfte langjährig gute Dienste leisten. Und wenn man dann noch ein paar hundert Watt „geschenkt“ bekommt, ist das natürlich auch nicht schlecht.

Plus

  • leichtgewichtiger kompakter 4-facher Amp
  • zuverlässiger, solider Aufbau
  • Audioeigenschaften: guter Klang, kaum Eigengeräusche, klangstabile Limiter
  • hohe Leistungen abrufbar, dabei thermisch und kurzschlusstechnisch stabil
  • sehr günstiger Preis für die gebotene Leistung

Minus

  • für sehr sensible Anwendungen könnte das Lüftersystem etwas leiser sein

Preis

  • 290,- Euro
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Forum
    • Profilbild
      Jörg Kirsch StageAID RED

      @Lenny Steel Gute Frage, Lenny. Das habe ich tatsächlich ausprobiert.
      Der worst Case wäre ein Totalausstieg des Amps, neudeutsch „Lockdown“

      Auch hier ist der TSA-300 eine echt coole Socke: es geht nur der Kanal in Protect, der einen Kurzschluss am Ausgang hat. Nach der Fehlerbeseitigung ist er wieder gut gelaunt am Start und spielt weiter.
      Frage beantwortet?

      • Profilbild
        Lenny Steel

        @Jörg Kirsch StageAID Auf jeden Fall, vielen Dank, auch für den interessanten Artikel :) werde den nächsten auch wieder lesen!

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