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Test: the t.bone IEM 75 In-Ear Wireless-System

Low Budget Top-Seller im In-Ear-Monitoring

30. Dezember 2021
Test: the t.bone IEM 75 In-Ear Wireless-System

the t.bone IEM 75 UHF In-Ear Wireless-System

Das the t.bone IEM 75 UHF In-Ear Wireless-System lockt mit einem unschlagbar günstigen Preis.  Das System, bestehend aus dem IEM-75 R Bodypack, dem EP 3 Hörer und dem Mono/Stereo schaltbaren 1 HE 9,5″ IEM-75 T Transmitter, wird mit Zubehör für die Rack-Montage ausgeliefert. Unser Test ist auf die semiprofessionelle Nutzung on stage ausgelegt

the t.bone IEM 75, Facts und Zubehör

Das the t.bone Paket ist ab Werk schon reichhaltig sinnvoll bestückt, nicht jeder Hersteller einer IEM-Anlage legt Rack-Winkel oder eine BNC-Antennenverlängerung zur Frontmontage auf die Rack-Blende bei. Wer ein nicht so tief bemessenes Rack besitzt, hat genau 13 cm in der Tiefe Platz, um den Sender mit am Gerät hinten gesteckter Antenne zu montieren. Wer ein tieferes Rack besitzt, kann die Verlängerung nutzen und hat dann so die Antenne vorn verfügbar.

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Der angegebene Trägerfrequenzbereich liegt zwischen 863 – 865 MHz. Es stehen 16 vordefinierte Kanäle zur Verfügung. Der Funkbetrieb kann in Mono oder Stereo erfolgen. Die Sendeleistung beträgt 10 mW und schafft um die 50 Meter Distanz zu überbrücken. Übertragen werden Audio-Frequenzen von 40 Hz bis 16 kHz.

IEM 75 ST 9,5″ Stereo Sender bzw. Transmitter

Der Rack-fähige 1 HE 9,5″ Sender kann per Schieberegler von Mono auf Stereo geschaltet werden und bietet mit den zwei Kombisteckern die Möglichkeit, entweder XLR oder Großklinkenstecker einzustöpseln. Die anliegenden Line-Signale werden dann zum Bodypack gefunkt. Den Kombi-Input-Buchsen zugeordnet ist jeweils ein kleiner Drehregler, quasi eine Art Gain-Regler, der die Audio-Sendestärke zum Bodypack regelt. Wenn der Sender im Rack verbaut ist, empfinde ich die kleinen Drehregler etwas mühsam zu bedienen, deshalb sollte man die Stellung dieser Knöpfe schon sehr früh im Auge haben, um in der Live-Situation nicht hinters Rack laufen zu müssen. Frontseitig sind eine zweikanalige 7-Segment-Pegelanzeige, der Hauptschalter-Druckknopf sowie zwei Druckknöpfe zur Kanalumschaltung platziert. Logischweise müssen die Kanäle bei Sender und Empfänger identisch sein, sonst kommt nichts an.

Test: the t.bone IEM 75 In-Ear Wireless-System

the t.bone IEM 75T

IEM 75 R Bodypack-Empfänger

Anders als bei einer Vocal-Funkstrecke wird nicht der Sender, sondern der Empfänger am Körper getragen. Der Bodypack ist kompakt aufgebaut, liegt griffig in der Hand und ist intuitiv zu bedienen. Viel Schnickschnack gibt es nicht. Ein Metallbügel hält ihn sicher an Hosentasche, Gürtel oder Gurt.

Der Bodypack ist am Lautstärkedrehregler ein- und auszuschalten. Ein kurzes Klacken startet den Receiver und lässt die LED Kanalanzeige für ca. 2,5 Sekunden leuchten. Meiner Meinung nach zu kurz, beim Gig oder im abgedunkelten Proberaum dürfte die Beleuchtungszeit gerne länger sein. Ist das Licht aus, hat man keine Chance zu sehen, was los ist. Am Bodypack leuchtet das RF-Licht, sobald ein Audiosignal übertragen wird, ST leuchtet im Stereo-Betrieb.

Mit zwei handelsüblichen AA-Batterien wird der Empfänger gespeist. Diese gehen gut rein und raus, auch das Batteriefach ist leichtgängig zu öffnen. Die Schwachstelle sind die beiden Plastikschnapper, die den Plastikdeckel geschlossen halten, platzt da was ab, kann man nur noch mit Gaffa oder der Mülltonne beikommen. An sich ist das durch Druck zu öffnende System gut, nur eben zu festes Drücken strapaziert dessen Haltbarkeit. Die Kanäle werden auf der vom Körper entfernt liegenden Seite des Bodypacks eingestellt. Per Drucktaste kann Schaltwippe entweder hoch oder runter gestellt werden. Die Druckfläche ist plan zum restlichen Bodypack gehalten. Entgegen den Kritiken im Netz kann man durch versehentliches Drücken nichts verstellen, denn man muss zum Kanalwechsel die Schaltwippe ca. 2,5 s dauergedrückt lassen, danach blinkt die Kanalanzeige und dann kann erst etwas verstellt werden. Danach ist der gewählte Kanal eingeloggt.

Test: the t.bone IEM 75 In-Ear Wireless-System

the t.bone IEM-75R

the t.bone EP3 Ohrhörer

Über den Hörer möchte ich an dieser Stelle nur so viel sagen: Als Zubehör und zu Hause schon nutzbar, im Livebetrieb aber untauglich. Es fehlt eine zur Ohrergonomie passende Führung oder feste Biegemöglichkeit des Kabels. Bewegt man den Kopf zu stark oder schnell, flutscht der Hörer raus und das ist nicht Sinn der Sache. Das Kabel macht, was es will, auch die Justierung hinten am Hals hilft da nicht wirklich weiter. Außerdem geben die EP3 Hörer die Trageform im Ohr vor, das Kabel wird nach unten geführt, das macht on stage überhaupt keinen Sinn, da die Kabelzusammenführung im Genick erfolgt.

Die Qualität des Hörers ist für den Preis okay, doch ein professioneller Hörer zeigt dem EP3 schnell seine Grenzen.

Test: the t.bone IEM 75 In-Ear Wireless-System

the t.bone IEM 75 vs. InEar Stage Diver 3

Sound und Live-Betrieb

Bei einem System für unter 140,- Euro hatte ich mit deutlich weniger gerechnet, doch das System arbeitet erstaunlich gut. Als Bassist in mehreren Bands sind unterschiedlichste Bühnenanforderungen gegeben. Mir war wichtig, ob das IEM-System stabil läuft und mit genügend Bass rüberkommt.

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Im Studio vergleiche ich den Sound meines Beyerdynamic T1 Kopfhörers, verstärkt entweder durch den SPL 2 Control oder durch den Kopfhörer Out des IEM 75 ST.

Dann derselbe Vergleich mit dem EP3 Hörer mit dem Stage Diver sD3.

Beim Vergleich mit einem Profistudiokopfhörer merkt man schon, dass der Kopfhörerverstärker im the t.bone Sender nicht so gut klingt, das Signal wird sehr verdichtet.

Beim Vergleich beider Kopfhörerverstärker mit nur dem EP3 Hörer ist schnell klar, der Hörer hat mit Hörgenuss nicht viel zu tun, die Bässe sind sehr flach und die Mitten samt Höhen im Verhältnis spitz pappig und aufdringlich, klar macht der SPL eine bessere Figur.

Jetzt ist die reine Funkstrecke dran, the t.bone Sender zu the t.bone Receiver mit the t.bone Hörern.

Bei mittlerer Lautstärke rauscht es doch schon ein wenig, die AF Regler werden etwas mehr aufgedreht, jetzt ist es besser, aber das gefunkte Audiosignal fällt etwas gegen das Signal des Kopfhörerausgangs ab.

Zum Ende ersetze ich den EP3 gegen den Stage Diver sD 3 Hörer. Hier ist schon ein gewaltiger Unterschied zu hören, das Funksignal hat auch hier weniger Dynamik und Frequenzbreite als das Signal am Kopfhörerausgang, der Höreindruck ist leider immer noch etwas lau. Bitte nutzt zumindest den komplett grünen Bereich vollständig aus, dann muss die Lautstärke am Bodypack nicht so hoch geregelt werden, das wiederum schafft weniger Rauschen und ein direkteres Signal.

Im Livebetrieb gelten andere Gesetze, CD-Sound sucht man oft vergeblich, da es an allen Ecken und Enden zu laut ist. Der Hörer an sich dichtet schon gut gegen zu heftige Außengeräusche ab, jetzt wird das Mischpultsignal Kanal für Kanal nach Wunsch zum IEM Receiver hochgefahren.

So richtig happy war ich während zweier Gigs nicht, es gab einige Drop-outs, die zwar weich gefadet klingen, aber doch ein Loch hinterlassen. Die Messlatte liegt hoch, doch was mir positiv aufgefallen ist, das IEM-System schafft trotz aller aufgezählten Schwächen, ein tighteres Spiel zu ermöglichen und das ist dem jeweiligen Drummer sofort aufgefallen. Unter dem Aspekt hat sich das the t.bone System bewährt, auch wenn der ganz satte Wums untenrum fehlt. Wäre keine Bassanlage auf der Bühne oder die PA zu klein dimensioniert gewesen, hätte ich wohl im Regen gestanden.

Allgemeines zum Handling eines In-Ear Monitoring-Systems

Der the t.bone IEM 75 ist im Verkaufsranking weit oben, es gibt vielerlei Nutzerkommentare zum Produkt. Das ist sehr hilfreich, da vor dem Kauf einer IEM Anlage immer geprüft werden sollte, wie das System letztendlich Einsatz findet. Es gibt Leute, die einfach zu Hause per Funk Audio konsumieren möchten, dann gibt es Sänger und Instrumentalisten, die im Proberaum nicht auf ein IEM verzichten möchten und nicht zuletzt wäre da die Hauptzielgruppe Musiker, die on stage flexibel performen möchten und dabei den IEM-Receiver am Körper tragen.

Das beleuchtet auch gleich die beiden wichtigsten Punkte, warum man sich üblicherweise für ein IEM-System entscheidet.

Zum einen nehmen die Hörer locker 50 % des Umgebungsschalls weg und machen dadurch ein gezieltes Hören der eingespeisten Signale möglich, wie es ein normales Wedge-Monitorsystem auf der Bühne nicht leisten kann, Sidefill-Monitore inbegriffen. Durch den sehr direkten Schall im Ohr ist ein deutlich präziseres Spiel bzw. eine sauberere Intonation möglich.

Zum anderen ist der Musiker mit einem kabellosen System nicht an einen festen Platz auf der Bühne gebunden und kann sich frei bewegen. Ich habe es auf der Bühne schon zu oft erlebt, dass ein Bandkollege unbeabsichtigt sprichwörtlich auf der Leitung steht. Die Folge ist im schlimmsten Fall das Herausreißen des Kabels aus der Buchse des Instruments oder das Runterfallen des Mikros. Beide Szenarien schauen nicht wirklich cool aus, der Mann am Mischpult muss dann mit 200er Puls auf die Bühne hechten usw. Das Szenario war für den Einsatz einer Funkstrecke fürs Instrument oder ein Mikro erläutert.

Der Nachteil eines IEM-Systems, wenn man es denn als Nachteil einschätzen möchte ist, dass jegliches IEM-System einen sachgemäßen Umgang voraussetzt. Die Achillesferse ist immer das Batteriefach, entweder klemmt es, ist zu groß, zu klein, zu gut versteckt, zu langsam zu öffnen oder die Befestigung des Deckels bricht.

Völlig egal, was davon eintritt, es nervt und kostet wertvolle Zeit während des Gigs.

Wenn der Soundmann am Pult nicht weiß, was er tut, kann schnell mal ein viel zu lautes Signal auf die Hörer gegeben werden und das tut in der Regel sofort sehr weh. Also niemals beim Soundcheck gleich den Receiver auf Maximalpegel einstellen.

Test: the t.bone IEM 75 In-Ear Wireless-System

the t.bone IEM 75 mit viel Zubehör

Tipps

Hörer ist nicht gleich Hörer. Seit einiger Zeit nutze ich den Stage Diver sD3 der Firma InEar.

Wir hatten diesen bereits hier im Test. Alleine das Handling und die Passform sind schon ein so großer Unterschied zum EP 3 Hörer, dass es sich wirklich lohnt, einen AB-Vergleich beim Kauf zu machen. Jedes Ohr ist ergonomisch etwas anders, das Hörverhalten jedes einzelnen sowieso unterschiedlich. Der Job des Hörers ist, ins Ohr zu passen und wackelfrei mit schönem Sound das Audiosignal wiederzugeben. Idealerweise auch wenn man schwitzt oder sich anderweitig kopfschüttelnd bewegt.

Bitte niemals die Lebensdauer der Batterien komplett ausreizen. Bis zu acht Stunden sind angegeben, doch immer ein Sicherheitsviertel abziehen, denn ein Gig mit plötzlichem Wegfall des Signals ist sehr unangenehm.

In Sachen Reichweite schaut es genauso aus, bitte hier dein Drittel abziehen, um sicher zu übertragen.

Ich würde den Sender immer in Sichtweite und in mindestens in Brusthöhe aufstellen. Steht der Sender irgendwo in der Ecke, kann das die Übertragung beeinträchtigen.

Natürlich kann man den the t.bone Sender auch kabelgebunden einsetzen, ein Drummer oder ein Keyboarder mit festem Parkplatz auf der Bühne würde das System so nutzen.

Wer InEar und Funkstrecke nutzt, sollte drauf achten, dass die Bodypacks einen gewissen Abstand zueinander haben, denn bei zu geringen Abständen stören sich die Funksignale, speziell wenn man im selben Spektrum sendet. Dasselbe gilt für das Gegenstück mit Sende- und Empfangsantenne. Bitte hier ausprobieren, wie viel Nähe beiden Geräten zuzumuten ist.

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Fazit

Das the t.bone IEM 75 UHF In-Ear Wireless-System macht gemessen am Preis-Leistungs-Verhältnis einen guten Job. Der mitgelieferte Hörer ist leider nicht zu empfehlen, auch der Mono-Betrieb klingt nicht optimal. Im Stereo-Betrieb und mit einem guten Hörer kann beim Live-Einsatz durch präziseres Hören eine bessere Spielsituation entstehen. Für das erste Rantasten an ein IEM-System oder einen schmalen Geldbeutel gibt es grünes Licht, aber ein Vergleich zu höher eingepreisten Modellen weckt dann schnell Begehrlichkeiten. In der Summe eine stabile 2 (gut) als Bewertung.

Plus

  • Lieferumfang
  • anmelde- und gebührenfrei in Europa
  • Preis- Leistungs-Verhältnis
  • Bedienbarkeit und Handhabung

Minus

  • diverse Sollbruchstellen könnten besser geschützt oder anders konzipiert sein
  • Beleuchtung der Bodypack-Kanalanzeige zu kurz
  • deutliches knacken bei Frequenzumstellung während des Betriebs

Preis

  • 139,- Euro
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