PRAXIS
Nun mache ich die praktischen Versuche mit den verschiedenen Halterungen. In jede lässt sich der Schwanenhals des Mikros bequem einklemmen und hält da auch bombenfest. Der Schwanenhals ist ausreichend lang und lässt sich gut positionieren.
Die Anbringung an den Instrumenten ist dagegen etwas differenzierter zu sehen.
Zuerst teste ich den Guitar Clip. An einer akustischen Gitarre hält er recht gut, allerdings könnten die Gummipads, die ein Wegrutschen des Halters verhindern sollen, aus einem etwas griffigeren Material bestehen, auf der glattlackierten Fläche einer Gitarre darf man da nicht all zu sehr dagegen stoßen. Was ich auch problematisch sehe, ist die Empfehlung für weitere Saiteninstrumente, die eine geringere Korpusstärke aufweisen, da steht der Auszug doch arg weit über. Da würde ich für Ukulele, Mandoline und Ähnliches ausprobieren, ob nicht der Violin Clip auch passt.
Der eben Angesprochene funktioniert auf dieselbe Art und Weise wie der Guitar Clip. Bei einem Test an der Geige hielt er gut, die Gummi Pads vertragen sich mit der offenen Holzstruktur des Instruments besser als mit lackierten Oberflächen.
Die beiden Clips für Bass und Cello sind auch problemlos anzubringen und sind ausreichend standfest.
Nicht ganz so gut kommt bei mir der Sax Clip weg. Bei meinen Versuchen mit mehreren Instrumenten neigte er stark dazu, wieder vom Trichter abzurutschen, einerseits auch wieder auf das nicht optimale Gummimaterial der Pad, wie auch auf die gerade Klemmvorrichtung zurückzuführen. Ein üblicher Halter des Prinzips Wäscheklammer, wie ihn fast alle Hersteller für ihre Bläsermikrofone verwenden, wäre hier deutlich effizienter und universeller anzuwenden.
Der Flute Clip leidet auch ein wenig unter der Rutschigkeit des Gummihalters. Das einfache Klettband lässt sich nicht so fest um das Instrument legen, dass ein Verrutschen nicht mehr möglich ist. Das Mikro kann mit diesem System aber nicht abfallen, etwaiges Nachjustieren ist aber einzukalkulieren. Für dünnere Flöten muss evtl. der Klett gekürzt werden.
Als Letztes bleibt der Piano Clip zu testen. Da er angeklebt wird, hält er auf glatten Flächen sehr gut und ist damit natürlich für alle Instrumente zu benutzen, die eine solche aufweisen und bei denen der Besitzer bereit ist, diese Art der Befestigung zu akzeptieren. Etwas schade ist, dass keine Ersatz-Klebeflächen beiliegen. Bei den Clips mit den Gummi Pads sind jeweils zwei Ersatzpads mit dabei, hier wäre es nötiger gewesen.
Ich finde die Idee hinter dem Produkt klasse. Gerade in Clubs, Kirchen etc. taucht doch immer mal jemand auf, für das mit nicht das passende Mikro hat. Wenn es das gleiche nochmal in „stabiler“ geben würde – und vllt. 100€ Aufpreis, wäre es perfekt
Ich benutze das OVID zur Abnahme eines Akkordeons (nur Diskant) und bin begeistert.
Die verfügbaren Halter passen aber allesamt nicht für ein Akkordeon – ich hatte hierfür auf Verdacht den Piano-Adapter mit bestellt (der Preis ist für dieses bisschen Plastik übrigens eine Frechheit). Ich habe zur Befestigung auf 2 selbstklebende Kabelklemmen aus dem Elektronikfachhandel zurück gegriffen (Einzelpreis 0,24€) und das funktioniert bestens. Wichtig zu erwähnen ist jedoch, dass die Tasten/Klappengeräusche etwas mit übertragen werden, was mich im Live-Einsatz jedoch nicht stört
Mein Fazit: Für diesen Preis gibt es absoulut keine Alternative, mit dem Sound bin ich sehr zufrieden…