Starte durch mit Thomann
Wer als blutiger Produzenten-Anfänger durchstarten möchte, ist heutzutage dank fortschreitender Computertechnologie relativ günstig und schnell gut aufgestellt. Erste Tracks können so fix und fertig zu Hause im Homestudio produziert werden. Doch die Qual der Wahl, welche Software, DAW oder Synthesizer es sein darf, ist heute so groß wie nie zuvor. Das Musikhaus Thomann möchte Abhilfe schaffen und hat ab sofort das THOMANN Studio Starter Kit im Produktkatalog. Eine Sammlung von Sequencern, Software-Synthesizern, Effekten und Sound-Librarys. Wir haben uns das Studio Starter Kit einmal genauer angeschaut.
Aufbau
Das Musikhaus Thomann bewirbt sein Studio Starter Kit als „komplett virtuelles Tonstudio für den erfolgreichen Start als Musikproduzent“. Dass neben der geeigneten Software natürlich auch etwas Know-how gefragt ist, weiß jeder Musiker und Produzent. Aber irgendwann und irgendwie muss es ja losgehen, also schauen wir zunächst einmal, was der Käufer so geboten bekommt.
Im kleinen schwarz-gelben Päckchen des THOMANN Studio Starter Kits befinden sich zwei DVDs sowie ein 68-seitiges Handbuch. Unabhängig vom Inhalt der beiden DVDs kann ich dem Musikhaus Thomann jetzt schon ein Lob für das sehr ausführliche Handbuch geben. Darin befinden sich nämlich Kurzanleitungen, Workshops samt Audio- und MIDI-Dateien und wertvolle Tipps zu einer Vielzahl von Software-Produkten, egal ob Sequencer, Software-Instrument oder Dynamikbearbeitung. Da werden Installationen kurz erklärt, verschiedene Synthese-Arten vorgestellt oder allgemeine Tipps zum Produzieren gegeben. Stichworte wie Round-Robin bei Samples, Lowcut bei Vocals oder Morphing bei Synthesizer-Sounds sind da nur kleine Ausschnitte. Der Aufbau folgt dabei dem Prinzip: mehrere Software-Produkte mit den wichtigsten Features vorstellen, danach eine Seite mit interessanten und allgemein gehaltenen Tipps. Insgesamt ein sehr schöner Aufbau und ein interessanter Inhalt, bei dem auch die Fortgeschrittenen das ein oder andere mitnehmen können.
Ich hab mir jetzt mal die Mühe gemacht und mir alle Programme unter der Rubrik „DAW“ angekuckt, weil die ja letztendlich die Basis für den ganzen Rest bilden. Presonus Studio Free ist beispielsweise total witzlos, weil es ja keine VST-Unterstützung gibt. Bei einer anderen DAW sind nur 4 Tracks möglich. Das ist albern. Aber mit dem Cakewalk Sonar LE bekommt man tatsächlich eine solide DAW deren Einschränkungen für den Einstieg keine große Rolle spielen dürften.
Danke für den Hinweis auf dieses Produkt, kann man durchaus für Laien empfehlen!
die meisten sachen bekommt man auch, wenn man sich mal eine (ältere) ausgabe der beat oder computermusic für ein zehntel des preises bestellt. hier sollte man wirklich durchrechnen, ob sich das thomann-paket lohnt. allein die zampler-sachen gibts so auch bei beat und pluginboutique zum kostenlosen download…
@dflt Das unterschreib ich, wenn man auf dem Weg auch ne funktionierende DAW bekommt. Für VST’s gibt es ja gute Sammlungen im Netz.
Wenn man sich Cubase Elements besorgt, ist man auch schon 79 Euro los, es sei denn man kauft in der Bucht ein.
@dflt Ich möchte fast wetten, dass da auch eine Kooperation mit der beat dahinter steckt, denn die Auswahl der Software stimmt doch auffällig mit den Beilagen dieser Zeitschrift überein und das Konzept der Kurzanleitungen zum Einstieg ist auch daher bekannt. Sogar das Layout (siehe verlinktes PDF) sieht dem von beat ziemlich ähnlich. Und wenn man sich das PDF auch so runterladen kann, liegt der Nutzen eigentlich nur noch in der Vorauswahl und Zusammenstellung der Software. Naja, das Weihnachtsgeschäft geht halt los.
Mir stoßen diese ständigen Reviews zu Billigangeboten von Thomann und seinen Hausmarken langsam etwas sauer auf. Unabhängiger Journalismus ist bei Webseiten in thomann-Hand wahrscheinlich zu viel verlangt. Um mich vom Gegenteil zu überzeugen, vergleicht die Angebote doch z.B. mal mit entsprechenden Fame-Produkten o.ä.
Ob es einem absoluten Einsteiger hilft, 10 verschiedene DAWs/Sequencer zur Auswahl zu haben?
DAS habe ich mich auch gefragt.
Gerade die Qual der Wahl ist ja das Problem (nicht nur bei Einsteigern aber bei denen ganz besonders).
Da fände ich ein Einsteigerpaket mit nur einer DAW (+ zusätzlich den „besten“ Plugins) sinnvoller.
Obwohl ja dafür dann in den meisten Fällen wohl auch eine einzige DAW in einer abgespeckten Version denselben Zweck erfüllt.
So bietet ja bspw. ein Cubase Elements auch schon alles an, was man so braucht, lediglich ein Sampler Plugin fehlt.
Ich finde den Preis von 49€ ganz schön hoch gegriffen. Warum?
Viele der enthaltenen Programme sind kostenlos zum Download erhältlich.
Für nur 20€ mehr kann man sich ein Audio-Interface mit Software-Bundle kaufen (entweder Cubase LE oder Sonar LE). Ein Interface benötigt man zum sinnvollen Einstieg ohnehin, möchte man nicht erst lang und breit an integrierten On Board-Soundkarten verzweifeln (Apple User ausgenommen).
Mac User benötigen das alles nicht und nutzen für den Einstieg einfach GarageBand und kostenlose Plugins. Später bekommt man dann mit Logic die wohl günstigste DAW am Markt.
@Markus Galla Nein, Logic ist nicht die günstigste.
Cockos Reaper kostet $60 und steht den Alteingesessenen in nichts nach, eher das Gegenteil. Wenn auch die Lernkurve sehr steil ist.
Tracktion kostet auch nur $60 und ist ein Geheimtip und ist außerdem mit Melodyne Essential gebundelt.
Und MuLabs6 von MuTools mag zwar weniger bekannt sein, ist aber ebenso eine vollwertige, langjährig gereifte DAW. Der Preis liegt ebenso nur €69.
Energy XT ist für €39 auch nicht zu verachten und hat alles was man zum Produzieren braucht, inkl. einer VST Einbindung MIT modularer Signalverkettung, wie sie z.B. bei Reaktor oder Plogue Bidule zu finden ist. Allein der Trick ist schon einen zweiten Blick wert.
;)
@Markus Schroeder Hallo Markus,
Reaper und Tracktion sind in der Tat Alternativen für fortgeschrittene Einsteiger und Leute mit Ambitionen. Grade Reaper ist ein Tipp. Wer unbedingt Melodyne braucht, nimmt Tracktion^^ ;-)
@Markus Galla Hallo Amaros,
Garageband hat den entscheidenden Nachteil fehlender MIDI Unterstützung. Logic macht den Einstieg zwar einfach, aber anschliessend ist selber handanlegen angesagt oder Kohle für Plugins ausgeben, was den Preisvorteil relativiert. Zum Anderen die Einarbeitung in Logic ist langwierig für Leute die noch nie mit Apple und Mac Software gearbeitet haben. Einarbeitung meint hier vom User zum Poweruser werden. Da Apple erstmal alles komplizierte vom User fernhält. Warum Scripter immer aus dem Kontext eines Channelstrips gestartet werden muss, kann mir mal jemand erläutern oder warum es die MIDI FX „nur“ für Softsynths funktionieren und nicht für MIDI Hardware. Oder die Stacked-Tracks(Instrumentenstapel), das sind so Punkte wo ich meine Apple verwirrt da etwas die Nutzer oder Anfänger. Insofern würde ich Änfangern nicht empfehlen gleich mit Logic anzufangen. Für unterwegs ist Garageband okay, ich mach damit komplette Tracks. Zieh die in Logic und mach dann den Endmix und den Premaster. Wer z.b. dann häufig REX Files bekommt oder weiterverarbeiten muss, wird auch feststellen das Logic so seine Eigenartigen hat. Ich würde Änfängern da nicht reinen Gewissen empfehlen, plünder dein Konto und kauf dir Logic.
Die anderen DAW-Firmen haben halt den Vorteil der Upgrades! Z.B. Cubase LE auf die (Profi-) Vollversion, alles kein Problem wenn man das will! Was mache ich mit dem Thomann-Produkt wenn ich was besseres möchte? Bleibt nur der Neukauf! Aber natürlich ist selbst das einfachste Cubase von der Erklärung (Anleitung) her viel zu hoch für Nubis. Bei mir hat das gerne ein Jahr gedauert bis ich einigermaßen zurechtgefunden habe und ich entdecke immer noch neues. ;)
@Filterpad Hallo Filterpad,
es wie Felix schrieb ein Starterkit. Ich denke der eigentliche Mehrwert liegt in den Workshops und den Kurzanleitungen. Und da geht das Neukaufen für mich in Ordnung. Cubase und Logic sind in meinen Augen auch keine Programme für Anfänger. Ebensowenig Pro Tools. mit denen setzt man sich auseinander, wenn die Grundbegriffe stimmen.