Praxis
Als mono-ausgelegtes Produkt wird der A3 wohl hauptsächlich im Gesangs-, Gitarren- oder aber Bassbereich zum Einsatz kommen, wobei erfahrungsgemäß der vokale Einsatz noch mal eine übergeordnete Rolle spielt. Gerade die menschliche Stimme stellt mit ihrer extremen Dynamikspanne und ihrer feinen Auflösung an alle Aufnahmekomponenten höchste Ansprüche. Gerade hier gefällt mir der A3 sehr gut. Mit wenigen Handgriffen hat man in 2-3 Minuten eine geschmackvolle Grundeinstellung gefunden, mit der es sich gut arbeiten lässt.
Der von einigen aufgrund seiner rudimentären Bearbeitungsmöglichkeiten geschmähte Kompressor leistet in diesem Bereich sehr gute Dienste. Die Parameter gestalten sich äußerst praxisnah und bekommen auch dynamisch komplexeres Material gut in den Griff. Die zuschaltbare Röhrenstufe gewährleistet eine interessante Einfärbung des Materials, kann aber der Transistor-basierten Grundschaltung lediglich eine Farbe verpassen, der Grundklang des Produktes bleibt Halbleiter-basiert. Hier sollte man Fairness halber keine direkten Vergleiche zu den deutlich teureren Produktlinien anstellen.
Der integrierte Equalizer setzt bei Bedarf gute Akzente, geht aber bei unbedarftem Einsatz etwas „kantig“ zu Werke. Hier ist Vorsicht angesagt, kann man doch eine einmal integrierte Frequenz so gut wie nie mehr aus dem Klangbild entfernen. Die Wahl eines sehr guten Mikrofons macht aber ohnehin den Einsatz eines Equalizers in der ersten Aufnahmestufe zumeist überflüssig.