ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: TL Audio Ebony A4

TL Audio A4

25. Januar 2010

Das Problem kennt jeder, der schon mal mit einer DAW gearbeitet hat, insbesondere wenn es darum geht, mehrere Einzelspuren zu einer Stereosumme zusammen zu führen. Hat man die Signale erst einmal auf der digitalen Ebene, kann man im Mixdown sich nahezu dumm und dämlich mischen, das generierte Signal will ums Zerplatzen nicht die Eigenheiten des analogen Pedanten annehmen. Das vielbeschworene Andicken des Gesamtsounds will sich einfach nicht einstellen, mehr noch, die Stereosumme scheint in ihrer Gesamtheit der Summe der Einzelspuren in Sachen Charakter und Durchsetzungsvermögen eindeutig unterlegen zu sein.

1_1118630_800.jpg

Woran liegt das? Nun, bei einem Mixdown auf rein digitaler Ebene werden per Interpolation die Summe der Einzelspuren in eine Stereospur „zusammen gequetscht“, sprich es gehen Klanginformationen verloren, während bei einer analogen Mischung sich die einzelnen Spektren addieren. Das Ergebnis klingt immer einen Touch kräftiger und dichter als das Verharren auf der digitalen Ebene.

ANZEIGE

Mit dem A4 Summer schickt die britische Firma TL Audio ein Produkt ins Rennen, das weniger mit Jahreszeiten als mehr mit einer Summing-Mixer zu tun hat, auf dass auch die Digitalstudio-Besitzer in den klanglichen Genuss des Analogen kommen.

Konstruktion

Nur wenige Namen sind so konsequent mit der Röhrentechnik verbunden wie die britische Firma aus Letchworth. So wundert es auch nicht, dass im A4, einem Produkt aus der Ebony-Serie, erneut die anachronistische Regeltechnik in Form von Vakuum-Fläschchen zum Einsatz kommt. Eine in der Gitarrenverstärker-Technik exzessiv verwendete ECC83 Vorstufenröhre lässt sich bei Bedarf dem Signal stufenlos zumischen und zudem separat in die Sättigung fahren.

ANZEIGE

Bei dem A4 handelt es sich um einen 2 HE Summenmischer auf Analogbasis, der in typischer 19 Zoll Bauweise mit einer Einbautiefe von 22 cm bei einer stattlichen Gewicht von knapp 6 Kilogramm daher kommt. Zum Einsatz kommt die allseits beliebte diskrete Class A Technik (alle Transistoren werden konstant mit Ruhestrom gespeist und arbeiten daher immer in einem optimalen Arbeitsbereich), welche bei Bedarf auch komplett ohne die oben genannte Röhrenschaltung betrieben werden kann. Diese wird über einen eigenen Schaltkreis gegebenenfalls hinzugeschaltet. Eingangsseitig kann man zwischen 16 symmetrischen Klinkenbuchsen oder aber zwei kombinierten 25-Pol-D-Sub-Steckern wählen.

Jeweils 8 Eingangskanäle können zwischen + 4dB und -10dB als Arbeitspegel umgeschaltet werden. Alle 16 Kanäle verfügen über einen separaten Panorama-Regler, was insbesondere anliegende Stereokanäle flexibler in Sachen Stereobild gestaltet. Rückseitig verfügt der A4 zusätzlich über zwei Einschleifpunkte, jeweils in Links und Rechts getrennt. Hier lassen sich externe Prozessoren, zum Beispiel für weitere dynamische Bearbeitung, einschleifen. Als einzige Ausgangsbuchsen stehen zwei XLR-Versionen zur Verfügung, die allerdings auch dem Haupteinsatzgebiet des Produktes vollauf gerecht werden.

Klassisch analog auch der frontseitige Aufbau des Mischers, der von 2 VU-Metern dominiert wird. Diese lassen sich zur besseren Beurteilung des nachfolgend geschalteten Aufnahmegerätes zwischen +4 dBu (0 VU) oder +14 dBu (0 VU) umschalten. Linksseitig befinden sich fünf schmale Schlitze zur besseren Belüftung der Röhre. Der A4 besitzt keinerlei Vorrichtungen für eine nachträgliche Wandler-Implementierung, Einbauschächte oder ähnliches sucht man vergebens.

ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    der download des zip-archivs funktioniert leider nicht.
    es wäre auch wünschenswert zu erfahren, mit welchen einstellungen die hörbeispiele jeweils gemacht wurden.

  2. Profilbild
    wimtoelke

    Ich habe mich bei diversen In The Box vs Analog Summing Blind-Tests meistens für die ITB-Version entschieden. So auch hier… Die Drums ITB klingen 10 mal besser, das kann doch nicht sein, oder? Der Funk-Loop klingt aus dem A4 lauter und deswegen besser, der Beat Processed Loop klingt ITB ebenfalls besser. Ich bin froh, daß es so ist und ich mir das Geld sparen kann.

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      @wimtoelke dies ist nicht weiter verwunderlich. Die Behauptung, digitale Signale würden zusammengequetscht, entbehrt nämlich jeder technischen soliden Grundlage.

  3. Profilbild
    tompisa

    Die Sounbeispiele sind nicht zwingend. Dazu kommt, es ist nun einmal MP3. Wer die zutodekomprimierten Industriepopmixe der letzten 10 Jahre in seinen Ohren hat, hört leider auch so. Ich hab das Teil zu Hause gehört und sofort gekauft. Klasse Anschaffung, solides Gerät mittlerweile für unter 1k . Best Buy , deutliche 5 Sterne von mir !

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

X
ANZEIGE X