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Test: TL Audio Fatman 2Fat und Fat Funker Mic-Preamps

Solide Channels fürs Homerecording

8. Juni 2006

Wem die Firma FATMAN nichts sagt, der wird aber bereits die britische Firma TL-Audio kennen. TL-Audio entwicklelt, ähnlich der deutschen Schmiede SPL, hochwertige analoge Studio-Geräte, wie z.B. Vorverstärker, Equalizer und Kompressoren. TL-Audio Geräte arbeiten stets nach dem Transistor-Röhre- Hybridprinzip. Dabei wird die Röhre ausschließlich als klangformendes Element eingesetzt und nicht etwa wie in einem „echten“ Röhrengerät als verstärkendes Bauteil. Der Vorteil dieses Konzeptes ist, dass man solch ein Gerät viel kostengünstiger aufbauen kann. Von echten Röhren-Fetischisten wird ein Hybrid-Gerät auch gerne als „Das ist ja nichts Halbes und nichts Ganzes“ abgetan. Die Wahrheit liegt wie immer dazwischen.
Wer genau hinsieht wird erkennen, dass die beiden Fatmänner in die fast gleichen Gehäuse eingebaut sind wie die TL-Audio 5051 und 5060 Geräte.

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TL Audio Fatman 2FAT

Der 2FAT ist ein Mono PreAmp mit Kompressor. Der PreAmp verstärkt das schwache Mikrofonsignal zunächst mit Transistoren um es dann in die mit 100 Volt betriebene Röhrenstufe zu schicken. Die Vorstufe verstärkt maximal um 60 dB. Neben dynamischen oder Kondensator-Mikrofonen lassen sich auch Line- und Instrumenten-Signale anschließen. Der Kompressor bietet neben der manuellen Regelbarkeit eine Presetfunktion, mit der man schnell zwischen verschiedenen Settings umschalten kann. Zur manuellen Kontrolle verfügt er über Threshold, Ratio, MakeUp-Gain, sowie über Fast/Slow Schalter für Attack und Release. Das Knie kann zwischen hart und weich umgeschaltet werden. Das VU-Meter dient zur Kontrolle verschiedener Pegel.

Wenn man, wie ich, die verschiedensten Geräte der unterschiedlichsten Preisklassen unter die Finger und Ohren bekommt, fällt schnell die relativ gute Verarbeitung der FATMAN-Geräte auf. Hier wackeln glücklicherweise keine Potis und auch die Anschlüsse und Taster machen einen robusten Eindruck. Das Gehäuse ist selbstverständlich aus Metall gefertigt und das Netzteil ist intern gut abgeschirmt.

TL Audio Fatman Fat Funker

Wenn’s etwas mehr sein darf steht der FAT FUNKER bereit. Die drei Röhren werden hier mit 150 Volt betrieben, was für einen besseren Rauschabstand sorgen dürfte. Der Kompressor verzichtet auf eine Presetfunktion, bietet dafür aber vierstufig schaltbare Attack- und Releasezeiten und ein einfaches Noisegate an. Zudem finden sich auf der Rückseite Eingänge für Link und Sidechain, was den Kompressor viel flexibler macht. Am interessantesten ist wohl aber der vierbandige Equalizer.

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Jedes Band lässt sich in vier Stufen in der Frequenz anpassen und mit +/- 12 dB auslenken. Da sich hier alles auf rein analoger Basis mit hochwertigen Bauelementen bestückt abspielt, sollte der Klang erfahrungsgemäß extra „fat“ färbend sein. Aber das werden wir weiter unten sehen und hören. Mit dem VU-Meter können verschiedene Pegel kontrolliert werden.

Praxis

In der Praxis zeigen beide Fatmänner ihr volles Können. Klanglich könnte man beide als „weich“ oder auch „fett“ bezeichnen, ein krasser Gegenpol zu einfachen digitalen EQs.

Der Sinn der Presetfunktion des 2FAT verschließt sich mir zunächst, da im Endeffekt jedes Signal seine eigenen Settings benötigt um optimal zu klingen. Jedoch kann man mit den Presets im Idealfall etwas Zeit sparen und kann schnell die verschiedenen Auswirkungen hören.

Pfoten wech ! 150 Volt !

Wir haben beide Geräte bei ein paar Aufnahmen eingesetzt und waren vom weichen Klang überzeugt. Und wir wären nicht AMAZONA.de, wenn wir Ihnen nicht auch was zum Hören anbieten würden. Wir haben ein günstiges Behringer Mikrofon (C2) mit dem PreAmp des Behringer ADA8000, einer Kombination aus AKG C3000b und Fatman gegenüber gestellt. Selbstverständlich ist dies kein fairer Vergleich, sondern soll einfach die Qualitätssteigerung offenbaren, die man durch ordentliches Equipment erreichen kann. Wir reden hier also über Behringer-Equipment im Wert von 250 Euro und TL-Audio / AKG Equipment im Wert von rund 1000 Euro.

Klangbeispiele (s.unten)

Wir haben eine kurze Phrase mit einer Nylon Gitarre eingespielt und diese mit den beiden Mikrofon-Preamp Konstellationen aufgenommen. Wie Sie hören rauscht die Behringer Kombination viel mehr als die TLA-AKG Kombination. Dies liegt zum einen am äußerst geringen Ausgangspegel des C-2 Mikrofons, aber auch an der Vorstufe.

Mitbewerber

Direkte Mitbewerber sind SPL Channel One oder auch der SPL Goldmike. Aber auch die Focusrite Platinum Serie, M-Audio Tampa, Mindprint, Toft Geräte, Jomeek, Drawmer, DBX und sogar Summit und Avalon oder die ART Geräte tummeln sich in diesem Preisbereich. Letztendlich sollte man sich auf jeden Fall mehrere Geräte genau ansehen und vor allem anhören. Denn die Klangcharakteristiken unterscheiden sich hier doch teilweise extrem. In der Tat ein schwieriges Feld für Sie als Leser und Käufer. Jedoch hängt hier bei der Kaufentscheidung auch einiges mit der Sympathie zusammen, die für einen Hersteller vom Käufer empfunden wird. Letztendlich also eine reine Geschmacksfrage, denn in der Preisklasse von 500 bis 1000 Euro für ein solches Gerät findet man kaum Ausreißer.

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Fazit

Mit den beiden FATMAN Geräten bekommt man viel Qualität und Klang für sein Geld. Beide Geräte stellen ein solides Frontend für jedes gehobene Audio-interface dar, solange man mit einem Mikrofon bei der Aufnahme auskommt. Besonders der FAT FUNKER kann mit seinem EQ eine sehr weiche und angenehme Klangfärbung erzeugen. Schade nur, dass man die Röhre nicht bei Bedarf aus dem Signalpfad nehmen kann, denn das würde das Gerät noch um einiges flexibler machen.

Plus

  • Weicher Klang
  • gute PreAmps
  • Klang des Kompressors
  • Verarbeitung

Preis

  • 2FAT: Straßenpreis: 570 Euro
  • FAT FUNKER: Straßenpreis: 800 Euro
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Klangbeispiele
Forum

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