Was man auch bei noch so genauem Hinsehen leider nicht findet, ist ein Effektweg. Obwohl man dem Sky King, wie wir später erfahren werden, einen begnadeten Ton und ein wirklich durchdachtes Konzept attestieren muss, ist das Nichtvorhandensein einer Effektschleife trotz der vielen Pluspunkte enttäuschend. Der Grund dieser Maßnahme ist mir, auch angesichts des Preises des Sky King, nicht wirklich ersichtlich.
Sound
Der Sound des Tone King Sky King ist sehr voluminös, da der Verstärker auch mit dem ihm eigenen Gehäuse und dem integrierten Lautsprecher gut harmoniert. Der klare Kanal des Sky King orientiert sich klanglich an einem Fender Blackface, während der verzerrte Kanal einem Fender Tweed sehr nahe kommt. So stellt er einen traumhaften klaren Sound und einen schön angezerrten Blues oder auch Country-Ton bereit. Für wirklich erdige Rocksounds wird man jedoch ein Verzerrerpedal vorzugsweise vor dem klaren Kanal hinzuziehen müssen. Der Amp bringt typische 50-60er Jahre Klänge, Tremolo, Hall (Spaghettiwestern, Surf etc.) aber auch moderne Klänge, die auch mithilfe der Leistungsreduzierer erzeugt werden können.
Hören wir zunächst den klaren Kanal mit dem integrierten Hall:
Da kommt natürlich Freude auf. Purer „Vintage-Sparkle“ und hervorragende Dynamik.
Nun kommt der Tremoloeffekt zum Einsatz:
Hier nun der klare Kanal mit Ultralinear-Modus (Triode). Der Sound wird dadurch etwas leiser, aber auch einen Hauch wärmer:
Jetzt schalten wir auf den Lead-Channel, zunächst mit GAIN auf 50 %:
Dann mit voll aufgeregeltem Gain-Regler:
Mithilfe der zwei unabhängigen Attenuator-Reglern auf der Rückseite lässt sich eine Vielzahl klanglich interessanter Nuancen erzeugen. Außerdem könnte man den Verstärker auch bei Einsatz einiger Verzerrung in Zimmerlautstärke spielen, aber laut klingt er natürlich besser!
Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:
Stratocaster SSH – Tone King Sky King – Shure SM57 – Apogee Duett – Mac mit Logic (etwas Delay hinzugefügt).
Die Soundbeispiele gefallen mir wirklich gut – gerade auch mit Gain … Aber kein Effektweg. Das geht bei dem Preis ja gar nicht. Verstehe ich auch nicht.
@uelef Auch mir ist das ein Rätsel .. da würde ich doch gerne auf irgendeines der Handgewickelt-verdrahteten-bei-Vollmond-eingebauten Bauteile verzichten, tsss …
Toller Bericht… vielen Dank dafür….
Kinder, das hat mit dem Attenuator-Konzept zu tun!!!
Deshalb kein Effektweg.
Wenn die Endstufe heiß angefahren wird, ist der nur schlecht nutzbar.
Aha, da heisste es „Klanglich ist ein gut durchdachter, konstruierter und hergestellter Röhrenverstärker immer noch die Crème de la Crème und lässt sich nicht vollständig (mit Modeling oder Impulsantworten) kopieren.“ Der Autor sollte mal bei Roland reinschauen, sich das Interview mit Robben Ford anschauen, nachdem der Meister einen Blues Cube Artist gespielt hat. Aber bis der Autor und seinesgleichen über ihren Röhrenfetischismus hinausgekommen sind, werden Modeling- oder Transistoramps die „gut durchdachten und gut konstruierten Röhrenverstaerker“ laengst hinter sich gelassen haben. Aber jetzt mal Spass beiseite; ich kenne Leute, die sich 5.000 Euro teure 5 Watt-Röhrenamps kaufen und dann ein teures TRANSISTORBESTÜCKTES Pedal (z.B. einen Klon Centaur) davorschalten. Wie b..d muss man sein. Das hat mit Geschmack nichts mehr zu tun, eher mit Hörpsychologie und dem Effekt, der Eintritt, wenn man seinen Therapeuten teuer bezahlt. Von mir aus kann der gute Sound aus einem Staubsauger kommen. Aber 3.200 Ocken blechen und dann nicht mal einen Effektloop + beim Schleppen von dem Teil die Bandscheiben verletzen + warten müssen, bis sich die Glaskolben akklimatisiert haben (draussen kalt, Proberaum waermer-Faktor) und und und… wofür? Dafür, dass es kaum eine Sau hört, weil das Ding eh mikrofoniert wird? Pfff… Wenn’s euch Spass macht, bitte.