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Test: Tone King Sky King, Gitarrenverstärker

König der Lüfte

4. Oktober 2018

Tone King Sky King titel

Der amerikanische Hersteller Tone King hat in letzter Zeit einiges an Aufsehen erregt. Alle Verstärker werden im Vintage-Stil handverdrahtet mit ausgesprochen hochwertigen Komponenten gebaut. In puncto Qualität gibt es hier keine Kompromisse. Alle Verstärker von Tone King beinhalten sogenannte frequenzkompensierte Leistungsreduzierer (Attenuatoren), sodass die Lautstärke des Lautsprechers bis zur Flüsterstufe reduzieren werden kann, ohne Einbußen im Ton befürchten zu müssen. Die Verarbeitungsqualität ist so gut, dass Tone King eine lebenslange Garantie gibt. Schaut man sich Gitarren- bzw. Pedaldemos im Netz an, taucht ein Modell mit gewisser Regelmäßigkeit immer wieder auf: der Tone King Imperial. Der Hersteller hat noch weitere edle Röhrenverstärker verschiedener Leistungen im Programm. Zu nennen ist hier beispielsweise der Royalist, der Falcon Grande  und der Gremlin .

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Wie man durch das Design, die Sound- bzw. Verarbeitungsqualität und die aufwendige Handverdrahtung erahnen kann, gehören die Verstärker von Tone King in die oberste Liga, was natürlich auch bezahlt werden muss. Unser heutiges Testobjekt, der Tone King Sky King, ist ein zweikanaliger, handverdrahteter Vollröhren-Combo mit Hall, Tremolo und zwei unabhängigen Leistungsreduzierern (Attenuatoren). Seine Leistung von 35 Watt wird mithilfe zweier 6L6GC Endstufenröhren erzeugt. Auch eine Röhrengleichrichtung ist an Bord. Heute wird bei vielen Verstärkern (oft aus Kostengründen) lediglich nur die bedeutend günstigere Diodengleichrichtung eingesetzt. Die Röhrengleichrichtung hat aber tatsächlich auch Einfluss auf den Sound und das Zerrverhalten eines Verstärkers. Der Sky King ist in diversen Farbvarianten erhältlich, die da wären Rot, Creme, Schwarz und Turquoise.

— Der Sky King von Tone King —

Der erste Eindruck ist bereits sehr positiv. Alleine das Design des Sky King ist schon wirklich kultig. Die Verarbeitung ist sehr solide, auch an einen stabilen Ledergriff wurde gedacht. Hier hat man sich klangtechnisch wie auch ausstattungsmäßig wirklich bis ins letzte Detail Gedanken gemacht. Das Innenleben des Verstärkers wurde handverdrahtet. Für einen wirklichen Vintagefreak bzw. Tonfetischisten kommt meist ausschließlich nur eine Handverdrahtung infrage, obwohl diese sehr viel aufwendiger und zeitintensiver als bei einer Platinenbauweise herzustellen ist. Wirft man einen Blick ins Chassis des Sky King, stellt man fest, dass die Handverdrahtung auf mehreren (acht) kleinen Pertinax-Platinen erfolgte. Diese Bauweise hatte ich bis dato noch nicht gesehen.

Tone King Sky King – Facts & Features

Die Abmessungen von 610 x 305 x 457 mm sind angemessen für einen Röhrenverstärker mit einer Leistung von ca. 35 Watt. Leider schlägt das Gewicht des Sky King mit satten 27,2 kg zu Buche, was den Transport relativ anstrengend macht. Wie wir später noch sehen werden, bleibt dies jedoch der einzige Wermutstropfen des Verstärkers. Leider verlangt ein hochwertiger Röhrenverstärker mit guten Trafos (Ausgangsübertrager, Netztrafo, evtl. Drossel) und gut resonierendem Holzgehäuse ein gewisses Mindestgewicht. Nicht umsonst sind gute Röhrenverstärker von Marshall, MESA Boogie, Friedman, Fender etc. keine Fliegengewichte. Klanglich ist ein gut durchdachter, konstruierter und hergestellter Röhrenverstärker immer noch die Crème de la Crème und lässt sich nicht vollständig (mit Modeling oder Impulsantworten) kopieren.

Die Gleichrichtung des Verstärkers erfolgt über eine 5AR4 Gleichrichterröhre. Der Sky King hat zwei Kanäle. Seine Leistung von 35 Watt holt der Verstärker aus zwei 6L6GC. In den Vorstufen arbeiten jeweils vier 12AX7 (ECC83) und eine 1x 12AT7 (EL81). Der Sky King ist mit einem 1x 12 Zoll großen Celestion „Custom Voiced Tone King 1660“ Lautsprecher bestückt. Die Rückseite des Verstärkers ist halb offen.

Bedienelemente des Tone King Sky King

Der Rhythm-Channel des Tone King Sky King bietet eine zweibandige Klangregelung (wie man diese z. B. auch bei einem Fender Princeton vorfindet) und einen Volume-Regler. Die Kanalumschaltung kann am Verstärker selbst oder mit dem mitgelieferten Fußschalter vorgenommen werden. Dieser sieht ausgesprochen robust aus und würde einen Atomkrieg schadlos überstehen.

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Der Lead Channel bietet die Regler Volume, Tone und Mid Bite. Beiden Kanälen stehen die internen Effekte Hall (Federhall mit langem Tank) und Tremolo zur Verfügung. Auch der Tremoloeffekt ist über den Fußschalter aktivierbar.

— Die Bedienelemente des Sky King —

Für den eingebauten Federhall haben wir natürlich auch einen Regler (REVERB), der den Anteil des Effekts justiert. Erfreulicherweise haben wir auch ein hervorragend klingendes Tremolo im Vintagestyle an Bord. DEPHT regelt die Effekttiefe und RATE ist für die Geschwindigkeit der Modulation zuständig. Beide Effekte wirken auf beide Kanäle. Die 35 Watt Leistung des Sky King qualifizieren ihn sicherlich auch für den Einsatz auf großen Bühnen.

Rückpanel des Tone King Sky King

Das Einschalten des Verstärkers erfolgt auf der Rückseite. Ist der Amp unter Strom, bekommen wir dies mit dem Leuchten eines weißen Diamanten angezeigt. Die Unterbrechung der Anodenspannung (Stand-by) erfolgt ebenfalls auf dem Rückenpanel. Neben dem integrierten Lautsprecher steht noch ein weiter Anschluss für externe Speaker bereit. Die Impedanz kann entsprechend mithilfe eines kleinen Kippschalters angepasst werden (8-16 Ohm). Der mitgelieferte Fußschalter für das Tremolo und die Kanalumschaltung wird gleichfalls an der Rückseite eingeklinkt.

Das wirklich spezielle Feature des Sky King bzw. sämtlicher Röhrenverstärker von Tone King sind die Leistungsreduzierer. Für jeden der beiden Kanäle steht am Rückenpanel jeweils ein individueller sechsstufiger Drehschalter bereit (Attenuation Rhythm bzw. Lead). Somit lässt sich eine Vielfalt hochklassiger Sounds erzeugen und dies bei quasi jeder Lautstärke.

Ein weiteres nicht wirklich häufig gesehenes Feature ist die Möglichkeit, den Verstärker entweder im Ultralinear- oder im Pentoden-Modus zu betreiben. Somit vergrößert sich die klangliche Flexibilität des Verstärkers noch etwas mehr.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    uelef

    Die Soundbeispiele gefallen mir wirklich gut – gerade auch mit Gain … Aber kein Effektweg. Das geht bei dem Preis ja gar nicht. Verstehe ich auch nicht.

    • Profilbild
      Stephan Güte RED

      @uelef Auch mir ist das ein Rätsel .. da würde ich doch gerne auf irgendeines der Handgewickelt-verdrahteten-bei-Vollmond-eingebauten Bauteile verzichten, tsss …

  2. Profilbild
    cccccc

    Kinder, das hat mit dem Attenuator-Konzept zu tun!!!
    Deshalb kein Effektweg.
    Wenn die Endstufe heiß angefahren wird, ist der nur schlecht nutzbar.

  3. Profilbild
    FckDennisGaluszka

    Aha, da heisste es „Klanglich ist ein gut durchdachter, konstruierter und hergestellter Röhrenverstärker immer noch die Crème de la Crème und lässt sich nicht vollständig (mit Modeling oder Impulsantworten) kopieren.“ Der Autor sollte mal bei Roland reinschauen, sich das Interview mit Robben Ford anschauen, nachdem der Meister einen Blues Cube Artist gespielt hat. Aber bis der Autor und seinesgleichen über ihren Röhrenfetischismus hinausgekommen sind, werden Modeling- oder Transistoramps die „gut durchdachten und gut konstruierten Röhrenverstaerker“ laengst hinter sich gelassen haben. Aber jetzt mal Spass beiseite; ich kenne Leute, die sich 5.000 Euro teure 5 Watt-Röhrenamps kaufen und dann ein teures TRANSISTORBESTÜCKTES Pedal (z.B. einen Klon Centaur) davorschalten. Wie b..d muss man sein. Das hat mit Geschmack nichts mehr zu tun, eher mit Hörpsychologie und dem Effekt, der Eintritt, wenn man seinen Therapeuten teuer bezahlt. Von mir aus kann der gute Sound aus einem Staubsauger kommen. Aber 3.200 Ocken blechen und dann nicht mal einen Effektloop + beim Schleppen von dem Teil die Bandscheiben verletzen + warten müssen, bis sich die Glaskolben akklimatisiert haben (draussen kalt, Proberaum waermer-Faktor) und und und… wofür? Dafür, dass es kaum eine Sau hört, weil das Ding eh mikrofoniert wird? Pfff… Wenn’s euch Spass macht, bitte.

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