Oszillatoren
Grundsätzlich stehen drei Oszillatoren zur Verfügung. Pulsbreite, Sync, FM, Startphase – ist alles da. Auch ein „Tone“-Regler, der den Wellenformen durch ein zweiseitiges Kuhschwanzfilter die Schärfe nimmt/gibt, ohne die Filter zu bemühen, das ist z.B. für FM-Sounds recht praktisch. Jeder Oszillator kann in einem eigenen Modus laufen. Zur Auswahl stehen:
1. Virtual Analog
Diese Bezeichnung ist wirklich etwas untertrieben. Es gibt zwei „Analog“-Wellenformen: Sägezahn und Rechteck, die sich mit PW regeln lassen. Die anderen 32 Wellenformen bieten Phase Distortion, Syncwellen, Reso-, Effektwellen und Wavetables, Bitfolgen- und Pseudoadditiv-Oszillatoren. Sie bieten eine endlose Spielwiese, vor allem da sich deren Formen drastisch per Pulsbreite verändern lassen.
2. Ultrasaw
Ein Multi-Oszillator mit bis zu 6 gegenseitig verstimmbaren Tönen gehört natürlich seit dem Roland JP-8000 auch hier zum Pflichtprogramm.
3. Noise/Fractal
Hier hat man noch die Wahl zwischen acht verschiedenen Rauschgeneratoren und mehreren Fraktal-Oszillatoren. Letztere sind eine Neuentwicklung von tone2, wobei vier verschiedene Algorithmen für ein gewisses Eigenleben sorgen. Wieder durch den PW-Regler lässt sich das Chaos bis ins Rauschen steigern. Für experimentelle Sounds ganz wunderbar geeignet, aber es kommen auch Flötenklänge heraus, die an Physical Modelling erinnern.
4. Sample
Ein einfacher Sampler mit einer frei wählbaren Wavedatei darf natürlich nicht fehlen. Wobei ich hier lieber einen Granular-Player gehabt hätte, aber man kann ja nicht alles haben.
5. Wavetable
Wavetable Resynthesis, hier wird eine freie Wellentabelle geladen, und man kann sich auf Microwave-ähnliche Klangstrukturen begeben. Sehr schön ist, dass durch die Quality-Einstellung der Übergang zwischen Wavetables ruckartig oder interpolierend eingestellt werden kann.
Beim Durchhören der verschiedenen Oszillatortypen stellt sich heraus, dass der PM-Regler einem bestimmten Prinzip folgt. Die erste Hälfte der Wellenform kann schneller als die zweite abgetastet werden, so dass Phase-Modulation-ähnliche Sounds heraus kommen. Dieses Verhältnis kann man auch als Pulsbreite verstehen und kann über den PW-Regler verändert oder frei moduliert werden.
Alle Parameter sind MIDI-Controllern zuweisbar, dafür ist auch eine MIDI-Learn-Funktion vorhanden. Deren Zuweisung ist leider mit 7 Klicks etwas umständlich, wenn ich eine ganze Faderbox oder gar eine Döpfer Drehbank zuweisen möchte.
Die Oszillatoren sind wirklich etwas Besonderes, durch die verschiedenen Modelle erhalten FM und PW ganz unterschiedliche Klangerlebnisse. Von singenden Sägezahn bis „organischen“ Klängen.
Was soll denn der Humbug mit den 3D-Knöpfen, die durch ihre isometrische Optik die Skalen verdecken???
@XCenter Stört mich jetzt zum Beispiel überhaupt nicht. Man stellt doch Sound nach Gehör ein und nicht nach Skalen ;-).
@XCenter Also wen sowas stört sollte doch lieber Lego spielen.
Ist ein optischer Effekt, der die Ablesbarkeit offensichtlich verschlechtert und zudem eher bescheiden aussieht für dich ok? Ist darauf hin zu weisen für dich Grund genug persönlich zu werden?
@Peter
Ich kontrolliere den Sound gerade in Livesituationen und mit mehereren aktiven Klangerzeugern gerne auch visuell. Für andere mag das weniger ins Gewicht fallen.
@XCenter Sachdienliche Meinungen und Kritik sind absolut in Ordnung. Gemecker gehört nicht hier her und da sich bis dato noch kein Mensch so absurd über 3D-Knöppe geäußert hat must Du wohl oder übel mit dem Legovergleich leben müssen.
Vor soviel Sachlichkeit ziehe ich den Hut.
Diese 3D Optik finde ich letztlich auch etwas inkonsequent und resourcenverschwendend, was aber für mich eher nebensächlich ist. Viel mehr stört mich der seltsame Sound dieses Plugins. Bin ich der einzige dem er nicht gefällt ? Ich finde das hört sich alles so Hifi-mäßig aufgeblasen an. Teilweise etwas zu höhenlastig und schwer im Mix unter zu bringen.
der sound ist teilweise etwas aufgeblasen. aber das liegt dann an den presets. man kann diese auch wieder entblasen, indem man die effekte etwas zurückdreht – das geht ganz einfach.
oder gleich neue, eigene sounds kreieren. dann klingt alles super…
Kompetenter Test mit angenehm geerdeten Klangbeispielen, die den Klangcharakter der Synthese aufzeigen…im krassen Gegensatz zu den aufgeblasenen Presets, Demos und – Pressetexten auf der Webseite.
Aus meiner Sicht tut Tone2 sich auch keinen Gefallen damit, alle Presets so mit Effekten zuzuknallen.
Für mich klingen beim Durchsteppen der Presets erst einmal alle Tone2-Instrumente sehr ähnlich, nämlich nach…Virus auf Speed.