Tone2 Gladiator
Mit vollmundigen Werbeslogans und einer selbstbewussten Namensgebung schickt die deutsche DSP-Schmiede Tone2 einen neuen virtuellen Synthesizer in die Arena, der neben der Harmonic Content Morphing-Synthese (HCM) auch noch FM, AM, PWM, Sync, Phase Modulation, Vocoder, Wavshaping, Supersaw, Phase Distorsion, Sample-Playback, Additive Synthese und Resynthese in sich vereint, die frei miteinander kombiniert werden können. Ist das die versprochene Synthese-Revolution? Wir werden sehen. Vorhang auf für den Gladiator!
Harmonic Content Morphing (HCM)
Die aus dem Firebird bekannte HCM-Synthese wurde im Gladiator weiter ausgebaut. HCM bedeutet soviel wie „Bewegung des harmonischen Anteils eines Klangspektrums“ und basiert auf 137 Morph-Tables, die wiederum aus je 256 Wellenformen (Snapshots) bestehen. Zu diesem Zweck resynthesierten die Tone2-Toningenieure die Klangspektren von Naturinstrumenten und Synthesizerklängen und legten diese im Gladiator ab. Diese Morph-Tables werden wie klassische Oszillatoren in subtraktiven Synthesizern verwendet – im Gladiator können sie allerdings mit Hilfe von sogenannten „Modifiern“ verändert werden. Damit ermöglicht die HCM-Synthese sowohl die Nachbildung natürlicher Instrumente wie Gitarren oder Orgeln als auch die Gestaltung abwechslungsreicher Klangwelten. Durch die weitgehend freie Kombination der zur Verfügung stehenden Syntheseformen kann beispielsweise eine Oboe mit einem Sinus FM moduliert und anschließend durch einen Amplitudenmodulation mit einer Sägezahnwelle geschickt werden. Hier entstehen bereits auf Oszillatorebene völlig neue Klänge.
Oszillatoren, Morph-Tables und Modifier
Der Gladiator verfügt über sage und schreibe fünf Oszillatoren. Die ersten vier treten immer paarweise auf und können daher im nachfolgenden Mixer nur zusammen und nicht einzeln in der Lautstärke geregelt werden. Jedem der vier Oszillatoren wird mittels Drop-Down-Feld einer von 137 Morph-Tables zugewiesen – selbstverständlich sind auch die Standard-Wellenformen wie Sinus, Rechteck oder Sägezahn mit an Bord. Pro Oszillatorpaar gibt es je zwei Modifier, mit denen der ausgewählte Morph-Table umfangreich verändert werden kann. Insgesamt stehen 90 Modifier zur Verfügung, die allesamt im deutschen Handbuch kurz erläutert werden. Kleines Beispiel: der Modifier „Mix grunge“ spielt den ausgewählten Morph Table/Wellenform einmal durch und anschließend noch einmal um eine Oktave höher transponiert. Der Klang wird dadurch „grungy“ und erinnert an Casios CZ. Ein kleiner Regler neben dem Modifier bestimmt in diesem Beispiel die Obertöne. 2. Beispiel: „Spec shadow“ erzeugt mehrere mit Versatz gestaffelte Kopien des Spektrums und hebt gewisse Obertöne hervor. Das Ergebnis ist ein aggressiv klingendes Obertonspektrum. Der Mod-Regler regelt den Frequenzversatz. Letztes Beispiel: „Time zoom L“ verändert den Morph Table im Zeitverlauf. Der Startpunkt bleibt gleich, der Endpunkt wird mit zunehmendem Zoom zum Startpunkt verschoben. Der Mod-Regler bestimmt den Zoom-Faktor. Noch Fragen? Wie schon beschrieben, gibt es von diesen Beispielen 87 weitere Soundverdreher und damit ausreichend Potential für neuartige Klänge. Als wäre das nicht schon genug des Guten, gibt es ein paar COMBINE-Optionen, mit denen sich das Verhalten der beiden Oszillatorpaare untereinander einstellen lässt. Beispielsweise können hier Crossfades wie im Waldorf Q zwischen den Morph Tables eingestellt werden. Mittels MORPHMODE wird dann noch bestimmt, wie sich die Wellenform des Oszillators im Zeitverlauf verändert. Das Durchwandern der Morph-Tables wird übrigens auch optisch mit einem kleinen Pfeil oberhalb der Wellenform angezeigt, so dass man bei jeder Änderung auch sofort eine entsprechende Rückmeldung bekommt. Anzumerken ist noch, dass der Gladiator beim Wechsel der Morph-Tables und der Modifier eine kurze Unterbrechung im Millisekundenbereich erzeugt, um die ausgewählte Wellenform zu berechnen – diese Vorab-Berechnung schont während des Spielens die Systemressourcen. Besitzer von Mehrkern-CPUs werden übrigens besonders belohnt: während sich CPU-Kern 1 um die Klangwiedergabe kümmert, wird auf den 2. Kern die Vorberechnung gelegt
Für mich wird das die Synthwaffe für meinen Mac schlechthin, toller Klang bei relativ wenig Leistungsverbrauch. Den Testbericht und die Soundbeispiele finde ich große Klasse und sehr aussagekräftig, weiter so.
Also, wenn ich\'s nicht besser wüsste, hätte ich gesagt, dass die Klangbeispiele von Logic\'s ES2 sind.\r\nDer klingt genauso nach aufgeblasenem Kunststoff. Ist nicht böse gemeint, aber das überzeugt mich nicht. ;-)
Nach "aufgeblasenem Kunststoff" klang in den 80er Jahren meiner Meinung nach auch so mancher Synthesizer, der heute wegen des "edlen Klanges" als geniales Vintagegerät über alle Maßen gelobt und gesucht wird. Ich bleibe dabei: Der Gladiator klingt klasse und besser als so mancher Hardware-VA.
genau, ein Synth wie `s schon tausend andere gibt. Nett für Trance, ansonsten langweiliges Produkt
Super Testbericht über einen genialen VST-Synth. Für mich die eierlegende Wollmilchsau was die Synthesemöglichkeiten anbelangt. Kleiner Kritikpunkt. Zu Begin kann man lesen das man völlig neue Klänge kreieren kann und weiter steht man habe die Klänge alle schon mal gehört. Wenn man sich ein wenig mit dem Gladiator und seiner Klangerzeugung beschäftigt kommen dann wirklich ganz neue Klänge heraus. Auf jeden Fall ein Hammerteil.
Naja, eine neue Wunderwaffe ist der Gladi wohl kaum. Seine digitale Herkunft – ohne das jetzt werten zu wollen – kann er zumindest anhand der Soundbeispiele hier auch kaum verleugnen. Mich erinnrt er stark an einen Virus, Blofeld oder Sylenth.
Etwas analoger geht wohl mit den Gladi nicht, oder? Der Autor wünscht sich ja auch noch einen "Moog Tiefpaß"… ob das allein reicht?
Die Delays (etwa auch LFO's?) lassen sich nicht syncen? Für mich ist das Daumen nach unten, egal wie das Ding klingt, sorry…
Testet doch mal den OP-X… ;)
Den OP-X haben sie schon getestet:
http://www.amazona.de/index.php?page=26&file=2&article_id=1457
Danke für den Link :)
Natürlich hat der Gladiator eine digitale Herkunft. So wie alle VST-Synth auf einem Rechner.
Den OB-X habe ich mir mal angehört. Für den Preis nicht schlecht. Der Gladi kostet zwar a bisserl mehr hat aber um einiges mehr an Klangverbiegende Möglichkeiten. Es gibt nicht viele VST-Synth die auf einen ausbaubaren Fundus von über 30.000 Waves zugreifen können. Rechnet man dann noch die ca. 100 verschiedenen Modifier und die weiteren Syntheseparameter dazu kommt einiges zu sammen.
Ich bin Gladi-Fan. Gebe ich gern zu und mir ist kein VST-Plugin bekannt das so umfangreiche Möglichkeiten der Klanggestaltung bietet wie der Gladiator. Und das nächste große Update kommt erst noch.
"Natürlich hat der Gladiator eine digitale Herkunft. So wie alle VST-Synth auf einem Rechner. "
Ich meinte das nicht technisch sondern – soweit sich das in solche Begriffe überhaupt fassen läßt – vom Soundcharater her. Es soll auch keine Wertung sein, das bleibt letztlich Geschmackssache und abhängig vom Einsatzzweck.
Da gebe ich Dir Recht. Der Sound geht wirklich in die Richtung Digital. Klar. Muß man mögen. Meine Euphorie für den Gladi kommt halt auch daher das ich die Möglichkeit habe eigene Morphtables zu analysieren und in den Gladi zu portieren. Ich habe z.B. eine Wavetable aus dem PPG genommen und ein Morphtable daraus gemacht. Klingt einfach klasse. So richtig Retro. Der Gladiator morpht das Wavetable von Anfang bis zum Schluss ohne Sprünge. Vergleichbar in etwas mit den Wavesequenzen der Korg Wavestation nur das der Gladiator viel mehr Syntheseparameter hat.
Wieso sollte der Gladitor seine digitale Herkunft verleugnen sollen? Er basiert nun mal auf (analysierten) Samples. Analog/Moog-Imitate gibts doch mehr als genug, dafür brauch ich keinen neuen Synth.
Eierlegende Wollmichsau ist der Gladiator allerdings wohl kaum, die Natursounds von den analysierten Instrumenten klingen einfach nur schwach und so richtig zackige Sachen hat er auch nicht drauf. Dafür ist er bei Pads und Athmos ganz weit vorn. Ich setze ihn auch fast nur dafür ein. Auf Faxen wie Trancegate kann ich gut verzichten.
Naja, manche loben den Gladi so sehr, daß man glauben könnte, er kann (fast) alles… ;)
Bei den Demos auf der Herstellerseite ist mir aufgefallen, daß da ziemlich viele Effekte drauf waren, viel Hall u.ä. Ich hab' eigentlich nichts gegen Effekte, aber um den Grundsound zu erfassen taugt sowas nicht.
[Kopierschutz: Seriennummer, Wasserzeichen]
Was hat es denn mit dem Wasserzeichen auf sich?
Hallo Dieter, Gladiator fügt manchmal dem sound ein Wasserzeichen hinzu. Es ist nicht hörbar und in die Phase des Signals miteincodiert. Es handelt sich dabei um die ersten 32 Ziffern der Seriennummer. Das ganze soll verhindern, dass kommerzielle Produktionen mit geklauter Software gemacht werden.
Gruß Michael
Die Kritikpunkte kann ich auch nur nochmal unterstreichen, vor allem die fehlende \"Midi learn \"Funktion! Solche Workflow unterstützenden \"Kleinigkeiten\" sollte meiner Meinung nach heute jedes Plug in haben!Auf was ich expliziet hinweisen möchte ist aus meiner eigenen Erfahrung heraus der wirklich ausgezeichnete Support von Tone2!Leider macht Gladiator bei mir unter Cubase 4 große Probleme!Sobald ich das Plug In geladen hab und ne Aufnahme starte, ein paar Noten spiele und Stop drücke, stürzt das Plug In ab und Cubase 4 gleich mit-schade!Aber wie gesagt, der Support ist absolut erstklassig! Ich stehe seit 2 Wochen mit dem Firmeninhaber Markus Feil in e- mail Kontakt und ich hoffe das das besagte Problem mit der angekündigten Vers. 1.3 gelöst wird!Derweil kann ich mich an Gladiator nur über Minihost austoben!
Den erstklassigen Support von Tone2 kann ich nur bestätigen. Selbst Vorschläge für das kommende Update von Seiten der User werden mit einbezogen.
Hallo!
Dieses von Franz genannte Problem mit dem Gladiator, habe ich schon seit Monaten auf meinem Musik-Pc unter Cubase4 und kann damit leider überhaupt nicht arbeiten!
Der Support ist zwar schnell und gut, konnte mir aber leider auch nicht helfen. Ferner wurde mir mitgeteilt, dass dieses Problem noch bei keinem anderen User aufgetreten ist.
Ich habe versucht den Fehler zu finden habe aber schließlich aufgegeben.
Ich benutze im übrigen nur original Software.
@framus2
Hi, ist es den bei dir genauso wie ich beschrieben hab?Wenn du das Problem seit Monaten hast ist das natürlich sehr ärgerlich!Markus Feil von Tone2 erklärte mir, das sie erst vor kurzem eine Cubase4 Version von Steinberg bekommen hätten-keine Ahnung ob das so richtig ist! Wie auch immer, meine Vermutung geht in Richtung Midi Clock, das da irgendwas nicht stimmt beim senden von Clockstop und -Start!Im Übrigen wurde auch mir gesagt das ich bis jez ein Einzelfall mit Cubase4 sei!Nun, dem ist ja nun nicht mehr so!Hab auch in den KVR Foren nix gefunden und ich nutze im Übrigen auch nur legale Software! Diesbezüglich wurde ich auch direkt von Hr. Feil gefragt! :-)
Hallo Franz!\r\nBei mir ist es auch ganz genauso wie von Dir beschrieben!\r\nEs sind jetzt schon ca. 4 Monate ins Landgezogen mit der Hoffnung auf ein Update. Wie Du schon geschrieben hast, findet man im Forum keinen ähnlich gelagerten Fall und ich bin froh das ich einen Leidensgenossen gefunden habe. Ich wäre froh, wenn wir diesbezüglich uns auf dem laufenden halten könnten.
Klaro, auf jeden Fall! wäre vieleicht von Vorteil wenn wir in persönlichen e-mail Kontakt kommen könnten!Wenn du Lust hast kannst mir ja schreiben: tuonodriver@arcor.de
Ich hoffe auch das das neue update so schnell wie möglich released wird!
Gladiator ! und Revolution of Synthesis ? lachhaft… schlussendlich spielt nur der Sound eine Rolle. Also schlecht iser nicht aber auch nichts aussergewöhnliches, da gibts einiges besseres. Vorallem auch mit eigenem Charakter.
So, das Problem unter Cubase4 das ich mit Gladiator habe ist weg! Es lag wohl definitiv an CUBASE! Seit dem erst kürzlich érschienenem update auf Ves. 4.5 funktioniert Gladiator ohne Probleme bei mir unter Vista 32bit!