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Test: Tone2 Nemesis 1.0, Software-Synthesizer

(ID: 70633)

Synthese

Die 22 Algorithmen ergeben penibel ausgewertet erst mal nur neun verschiedene Synthesearten: Frequenzmodulation, Waveshaping, Pulsbreitenmodulation, Phase Distortion, Wavetable, Ringmodulation, Reso und Formant, jeweils in mehreren Variationen. Dabei stehen aber additive Synthese, Samples und resynthetisierte ´Schwingungsformen bei allen zur Verfügung, insofern kann man diese Zahl wieder deutlich nach oben korrigieren. Und durch die zwei unabhängig voneinander konfigurierbaren Oszillatormodule sind auch verschiedene Verfahren kombinierbar.

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Ein Oszillatormodul besteht aus 2 Oszillatoren (Carrier und Modulator) mit Filtern, die vor der Frequenzmodulation in den Signalweg geschaltet sind. Diese Besonderheit ist ein Bestandteil der NeoFM , über weitere Details schweigt Tone2. Tatsache ist, dass es auch ohne Filterung eindeutig besser klingt. Man kann direkt vergleichen, denn die klassische FM ist einer der Algorithmen (s.u.).

Eines der zwei Oszillatormodule

Eines der zwei Oszillatormodule

Die Filter sind keine Analog-Emulationen, sondern rein digitale resonanzlose Tiefpässe mit einer angegebenen Flankensteilheit von 90dB/Oktave und ohne Phasenverschiebungen. Das ist aber kein Manko, sie sind maßgeschneidert für die Aufgabe, störende hochfrequente Klanganteile auszublenden. Sie funktionieren auch bei nicht resynthetisierten Samples, sind also keine Teiltonfilter wie bei additiven Synthesizern, und sogar für subtraktive Synthese sind sie trotz der fehlenden Resonanz brauchbar. Für die eigentliche Klangbearbeitung sind die digitalen Synthesearten zuständig.

Das Angebot an Schwingungsformen ist reichlich, und alle können im Spectral Editor additiv bearbeitet (Teiltonpegel) oder neu generiert werden, außerdem kann man Wav-Files laden oder resynthetisieren lassen. Der Editor ist zwar auf 16 direkt zugängliche Teiltöne beschränkt, kann aber auch die höheren mit Modifiern (Makro-Befehle) bearbeiten und sogar ihre Phasenlage manipulieren. Sehr praktisch: Man kann jede Schwingungsform als Wav wieder abspeichern.

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Die Wellenform-Editoren

Die Schwingungsform-Editoren

Carrier- und Modulator-Oszi werden wie bei FM-Synths üblich in Obertonintervallen durchgestimmt, Feinstimmung ist nur beim Carrier in Richtung nach oben möglich, Linksdrehung des Fine-Reglers bewirkt ein Driften der Oszis (zufällige Stimmungsschwankungen wie bei analogen Synths). Für Halbtonschritte und andere Verstimmungen muss man die Modulationsmatrix bemühen. Das ist ein wenig umständlich, und die Matrix-Slots sind knapp bemessen, dazu weiter unten im Kapitel „Modulation“.

Weitere Parameter sind die Phasenlage von Carrier und Modulator zueinander (wichtig für die Synthese), Key Follow beim Modulator (entspricht in etwa dem Filter Tracking der subtraktiven Synthese) und Feedback, das für alle Synthesearten bereitsteht, ein Novum bei PD und Waveshaping.

Der NeoFM-Regler ist immer für die Modulationsintensität des Modulators auf den Carrier zuständig, bei PD z.B. also für die Phase Distortion. Das kann man sich bei einem Software-Synth unmissverständlicher etikettiert vorstellen, aber genug der Krittelei, kommen wir mal zum entscheidenden Teil. Die Algorithmen der Reihe nach:

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Joghurt AHU

    Endlich mal wieder einer Softwaresynth der neue Möglichkeiten bietet statt die Vergangenheit zu emulieren. Schade wurde der Schritt nicht bei der Grafik gemacht: diese fotorealistischen Oberflächen sind einfach nur ärgerlich.

    • Profilbild
      h.gerdes AHU

      @Joghurt Jau, der Nemesis kriegt bei mir seinen festen Platz im VSTi-Rack. Es ist prima, dass die digitale Synthese mal wieder einen Schritt vorankommt. Und die fotorealistische Schiene ist halt Standard, weil die Kundschaft es offenbar so verlangt… nun, es gibt schlimmeres. Aber ich habe auch schon besser ablesbare Potikappen gesehen als diese grau-auf-grau-Dinger…

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