ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Tracktion Waveform 9, Digital Audio Workstation

(ID: 218926)

Basics: Sounds & Recording in Tracktion Waveform 9

Tracktion Waveform 9 bringt auch eine Kiste eigener Instrumente mit, wie den Sample-Player/Synthesizer „Collective“. Enthalten sind die Butter & Brot-Sounds aus Band und Orchester. Klangliche Wunderdinge sollte man von den Presets – abgesehen von ein paar tonalen Perlen – da zwar nicht erwarten, aber fürs erste Skizzieren reichts. Und wer mag, darf an den Sounds auch schrauben, aber auch eigene importieren und dann sie mit den Synthese-Tools bearbeiten. Noch interessanter sind da klanglich jedoch die teils brachialen, elektronischen Sounds und Rhythmen des Biotek-Preset-Synthesizer, der mit seinem X/Y-Controllerfeld zum hemmungslosen Experimentieren einlädt. Insgesamt hat Waveform da also schon einiges zu bieten – zumindest in der Ultimate Edition, die dann auch noch zwei umfangreiche Drum-Loop-Packs mitbringt.

 

ANZEIGE

Collective liefert die Butter & Brot-Sounds

Beim Einspielen der MIDI-Player von Hand stehen ein paar Hilfen bereit, wie der MIDI Chord Player zum Harmonisieren (Motto „Spiele einen, bekomme vier“) und der Pattern Generator, eine wahre Wundertüte an Chord-Progressions mit Unmengen von Drei- und Vierschritt-Progressions plus einiger Klassiker (wie etwa „Black Magic Woman“). Wem also mal nichts einfällt: Mit drei Klicks steht das Gerüst, an dem man sich dann nach Herzenslust empor hangeln darf.

Der Chord-Track sagt an, was gespielt wird

Die Neuigkeiten im Detail: Der Chord Track

Der Chord Track ist eine Art Dirigent für die im Pattern Generator erstellten Bass-, -Melodie-, Arpeggio- und Akkord-Sequenzen. Bisher war es so, dass da noch jede Spur einzeln von Hand nacharbeiten musste, sobald man an einer herumgewerkelt hatte. Seit Waveform 9 hat man nun die Möglichkeit, in jeder Spur die Tonart-Option „Follow Chord Track“ zu wählen, und schon richtet sich die ganze Mannschaft nach den dort verzeichneten Vorgaben. Auch im Chord Track gibt’s Vorschläge zur Progression, genau wie im Pattern Generator. Einziger Haken an der Sache: Mit eigenen MIDI-Aufnahmen arbeitet der Chord Track leider nicht zusammen.

Holt die Sounds sogar aus dem Browser: Der Multi-Sampler

Der Multi Sampler in Tracktion Waveform 9

Der neue Multi Sampler gehört in die Kategorie „Leicht zu bedienen, aber trotzdem mit Tiefe und vielen Features“. Gefüttert wird er ganz unkompliziert per Drag & Drop (aus dem Arrangement oder aus einem File-Verzeichnis auf dem Rechner) oder Record aus anderen Anwendungen; selbst aus dem Webbrowser lassen sich so mal eben Sounds holen. Praktischerweise lassen die sich auch auf der angegliederten Parkfläche, dem „Scratchpad“, zwischenlagern, so dass man nicht jedes Mal erneut mit der Maus zwischen den Anwendungen herumfahren muss – durchdacht. Es können auch mehrere Sounds übereinander im Sampler abgelegt werden, bei Bedarf auch in mehreren Layern. Drum-Sounds lassen sich per Presets mappen und auf die Klaviatur verteilen, wie auch alle anderen Sounds bequem per Drag & Drop auf Zonen abgelegt, angepasst und verschoben werden. Für die Klangbearbeitung hat Waveform hier Multimode-Resonanzfilter, LFOs und Hüllkurven in der Schublade – insgesamt eine runde, durchdachte Sache.

ANZEIGE

Sechs neue (Track) Modifier

Die sechs neuen Track-Modifier in Tracktion Waveform 9 bringen schnell und unkompliziert Bewegung in die Sache respektive in frei wählbare Parameter – im Vorgänger hießen die noch „Wave LFOs“, die neuen bauen jetzt darauf auf. Die Modifier werden einfach mit der Maus entweder in den Mixer der Spur gezogen oder direkt in ein Plug-in und dort dann mit Parametern verknüpft. Dabei können immer beliebig viele Modifier eingesetzt werden.

Mit dabei sind „LFO“ (inklusive Sample & Hold und Rauschen), „Schritt“ – mit dem sich Schrittfrequenzen zwischen 2 und 64 Schritten realisieren lassen, ein „Envelope Follower“, der Audiosignalen folgt und aus deren Pegel dann Parameteränderungen generiert sowie „Breakpoint“, „Random“ und „MIDI Tracker“, bei dem sich die Parameter MIDI-Controllern zuordnen lassen – was im Learn-Modus recht einfach geht. Wer einmal damit angefangen hat, mit den Modifiern herumzuspielen, wird so schnell nicht mehr aufhören, sind die Ergebnisse doch immer wieder überraschend.

Die Modifier kommen mit vielen Presets

Mal ein praktisches Beispiel unter – nun ja – Tausenden, wenn nicht mehr: Ich ziehe den LFO-Modifier direkt auf das Biotek-Plug-in, mit dem ich eben eine kleine Akkordfläche auf eine Spur gelegt habe. Die schon für sich ganz ordentlich klingt, mit dem Modifier aber nun erst richtig zum Leben erwacht. Denn der analysiert kurz das Plug-in und bietet mir dann in einem Popup-Menü gut 40 Parameter an, die er gewillt und in der Lage ist zu manipulieren – darunter Sachen wie Detune, Octave, Post Filter Drive, Phaser Feedback oder Pitch Drift – ich entscheide mich für ein leichtes Detune plus Volume im ¼ Rhythmus (es können nicht nur mehrere Modifier pro Plug-in/Track, sondern auch mehrere Parameter pro Modifier gewählt werden), was aus der einstmals ruhigen Fläche einen schön pumpenden Beat macht.

Leider gibt sich das dicke Benutzerhandbuch zu den einzelnen Modifiern recht schweigsam; ein Grund mehr also, da erst einmal tagelang herumzuprobieren, um alle Möglichkeiten ausschöpfen zu können. Was aber vermutlich Jahre dauern dürfte, ich habe -trotz wochenlangem Test (Entschuldigung an dieser Stelle an den zuständigen Redakteur, der mich vermutlich deshalb mal wieder verflucht haben dürfte) – wohl auch gerade erst an der Oberfläche gekratzt. Ein echtes Spaß- und Kreativ-Tool.

ANZEIGE
Forum
  1. Profilbild
    Green Dino AHU

    Danke für den Test!
    Diesen werde ich auch zum Anlaß nehmen mir Waveform 9 endlich mal zu installieren.
    Eigene Oberflächen für Plugins (inklusive Macros und XY Pad, wenn ich das richtig verstanden habe) und die Modifier klingen schon sehr interessant.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ohne wirklich Interesse an dieser DAW zu haben, beobachtet man aber immer wieder mal, was sich da tut. Eines muss man den Entwicklern ja lassen, die hauen in hoher Schlagzahl Updates raus. Ist schomma positiv. Preislich steigt das Produkt allerdings auch rapide von Versionsnummer zu Versionsnummer an. Das ist doch eher negativ. Vor allem, wenn man den doch eher spartanischen Umfang berücksichtigt.
    Das Wellenbad hat neue Features und beim Wellenstrom bleibt alles beim alten.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Dem Minus bezüglich Bedienung kann ich nur zustimmen. Leider ein ganz wesentlicher Faktor, wenn nicht sogar ein Killerkriterium, bei einem Kreativitäts-Tool.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X