Test: Traveler Guitar AG105 EQ, Akustikgitarre

Sound & Praxis mit der Traveler Guitar AG105 EQ

Schon vom ersten angeschlagenen Akkord bietet die Traveler Guitar AG105 EQ einen Sound, den so garantiert niemand von ihr erwartet hätte. Gut, in der Kategorie Bassentfaltung sind hier natürlich Grenzen gesetzt, aber alles andere meistert diese kleine Gitarre mit verblüffender Bravour. Und dazu gehören Mitten- und Höhenentfaltung, ein knackiges, fast schon perkussives Attack und eine unfassbar gute Bespielbarkeit, die manch doppelt so teurem Instrument die Schamesröte ins Gesicht bzw. auf den Body treiben könnte und auch sollte! Einen großen Teil dazu trägt natürlich auch die Halsrückseite bei, die durch ihre offenporige Lackierung so der Greifhand keinerlei Widerstand entgegensetzt und so ein ungemein natürliches Spielgefühl vermittelt.

Das Handling ist erwartungsgemäß hervorragend, bei einem Gewicht von knapp über 1,8 kg war das auch mehr oder weniger zu erwarten. So ruht die Traveler Guitar AG105 EQ wie ein Samtkissen auf dem Schoß oder hängt gut ausbalanciert wie eine Feder am Gurt des Spielers.

Ebenso verblüffend sind die Klang- bzw. Dynamikunterschiede beim Anschlagen der Saiten in der Steg- oder Halsposition. Hier ändern sich Sound und Charakter von brillant und trocken innerhalb weniger Zentimeter zu warm und gedämpft. Und das jederzeit mit einer knackigen Ansprache, die sich auch für kraftvolle Soli bestens eignet!

Elektrischer Sound

Nun gut, Piezo bleibt Piezo, aber der durchsetzungsfähige und knackige Grundsound der Traveler Guitar AG105 EQ weiß der Shadow Preamp geschickt in Szene zu setzen. Zwar sind auch hier keine Basswände zu erwarten, dennoch profitiert die Gitarre am Verstärker durchaus von dem nahezu rauschfrei arbeitenden Tonabnehmersystem und wird so mit einem Klang ergänzt, der mit absoluter Sicherheit im Bandgefüge seinen Platz behaupten wird. Auch wenn die Gitarre im Testzeitraum brav ihre Stimmung hielt, kann auch der im Preamp integrierte Tuner überzeugen, wenn es drauf ankommt. Und das trotz des winzigen Displays und nur drei LEDs.

Die Klangbeispiele wurden direkt aus dem Preamp der Gitarre in Logic aufgezeichnet.