Mini Preamps ganz groß?
TritonAudio stellt uns den TritonAudio BigAmp, den TritonAudio BigAmp Piezo und den TritonAudio FetHead Filter zum Test zur Verfügung. Bei allen Drei handelt es sich im Grunde um kleine Vorverstärker, die direkt in-line, also in den Kabelverlauf eingesteckt werden und ein unsymmetrisches Signal in ein symmetrisches wandeln. Somit hat man quasi eine DI-Box plus diversen Optionen im minimalen Format.
Die Niederländer von TritonAudio schreiben sich innovatives Produktdesign auf die Fahne und beim ersten Blick auf das Sortiment sieht das nach einem interessanten Konzept aus. Vor allem Instrumenten- und Mikrofonvorverstärker sind hier zu finden, in größter Anzahl die kleinen Aufsteckvorverstärker mit kleinen, aber nicht unwesentlichen speziellen Fähigkeiten.
Lieferumfang und Konstruktion der Triton Audio Vorverstärker
Ausgeliefert werden die kleinen Vorverstärker in einer Papprolle mit zwei Kunststoffdeckeln. Zur Aufbewahrung dient ein einfacher, schwarzer Beutel, versehen mit dem Logo von TritonAudio. Dazu gibt es selbstverständlich das Produkt und eine kurze Bedienungsanleitung auf Englisch.
Die in-line Vorverstärker erinnern vom Aufbau und der Qualität an diverse Adapter eines bekannten deutschen Herstellers. Haptisch gibt es erst mal nichts zu bemängeln und alle drei machen einen hochwertigen und qualitativ sehr guten Eindruck. Eingesteckt werden die Preamps entweder direkt am Mikrofon oder am Ende des TRS-Kabels (Klinke).
TritonAudio FetHead Filter
Als ersten der drei nehmen wir uns mal das FetHead Filter vor. Hier haben wir einen Mikrofonvorverstärker mit einem Highpass-Filter bei 220 Hz. Die Idee hinter diesem in-line Vorverstärker ist, den Proximity/Nahbesprechungseffekt von diversen Mikrofonen zu unterbinden, wie man ihn zum Beispiel von einzelnen Bändchenmikrofonen her kennt. Das Filter ist nicht im direkten Signalweg angesiedelt, sondern im Bauteil, was für das Gain-Setting verantwortlich ist. Somit soll der Klang und der Charakter des Preamps nicht vom Filter beeinflusst werden.
Für den Einsatz wird hier nahezu jedes Bändchen- und/oder dynamisches Mikrofon empfohlen. Generell ist der FetHead Preamp dafür gedacht, ein sauberes, nebengeräuscharmes Signal zu bekommen bzw. das Endergebnis positiv zu beeinflussen. Die Filteroption dient dazu, den Nahbesprechungseffekt zu umgehen. Auf Wunsch kann man sich auch eigens definierte Highpass-Frequenzen anfertigen lassen.
Die Anwendungsgebiete sind relativ offen und vielseitig, hier ein paar Beispiele von TritonAudio:
- Aufnahmen direkt in die DAW
- nebengeräuschreiche oder Low-Gain-Vorverstärker
- Vorverstärker, bei denen sich der Sound mit hohen Gain-Einstellungen verschlechtert
- Bändchenmikrofone oder andere Mikrofone mit Proximity-Effekt
- Mikrofonierung aller Klangquellen mit wenig Output
Der Verstärker basiert auf einem JFET, einem Junction-Feldeffekttransistor. Sperrschicht-FETs (wie es auf Deutsch heißt) werden in Verstärkern, in Schalterstufen und Oszillatoren eingesetzt. Ein besonderer Vorteil ist ihr großer Eingangswiderstand, der eine leistungslose Steuerung ermöglicht.
Mit 29 dB Verstärkung bei 3.000 Ohm ist das ganz ordentlich, würde ich mal sagen. Der In- und Output ist symmetrisch auf XLR konzipiert. Gespeist werden alle mit 48V Phantomspeisung. Das FetHead Filter verfügt über ein 6 dB/Oktave Highpass-Filter mit einer Eckfrequenz von 220 Hz. Der Verstärker ist 75 mm lang bei einem maximalen Durchmesser von 22 mm.
TritoneAudio BigAmp
Der TritonAudio BigAmp ist als Instrumentenvorverstärker konzipiert. Ähnlich seinen Geschwistern, basiert er auf einer JFET-Schaltung. Die Einsatzgebiete sind offen zu gestalten, entweder im Studio oder im Live-Einsatz. Die Eingangssignale können hier von einer E-Gitarre bis zu einem Synthesizer kommen. Ein nebengeräuscharmer Class-A-Verstärker mit 3 dB Verstärkung, mit sehr viel Headroom liegt die Bandbreite bei 10 Hz – 100 kHz, versorgt wird er auch mit 48 Volt Phantomspeisung.
Die Dimensionen sind mit 85 mm Länge und 22 mm maximalem Durchmesser etwas größer als das FetHead Filter. Dazu konvertiert er das unsymmetrische Instrumentenausgangssignal in ein symmetrisches und das alles im Kleinstformat.
Der Bigamp wird auch empfohlen, um direkt auf die DAW zu spielen, aber beim Live-Einsatz als Mini-DI-Box sehe ich seinen größten Vorteil. Der Buffer im Ausgang kann da nur hilfreich sein.
TritonAudio BigAmp Piezo
Die Beschreibung wird immer spärlicher, da sich alle TritonAudio Vorverstärker natürlich im Aufbau ähnlich sind. Der Letzte im Bunde ist der BigAmp Piezo. Wie der Name schon verrät, ist es im Grunde der BigAmp nur auf einen Piezo-Tonabnehmer getrimmt. Hierbei verändert sich hauptsächlich die Eingangsimpedanz, die bei 7,5 Mega Ohm liegt und somit die Auflösung des Piezo-Pickups am besten übertragen soll. Der Rest entspricht seinem Bruder dem BigAmp.
Eine kleine Ergänzung zum Test: Triton BigAmp« und Bändchen?
Das geht nur, weil der »Amp« die Phantomspeisung für die Verstärkung nutzt,
aber den Weg zum Mikrofon blockiert. Funktioniert gut mit einem »Coles 4038«.
Damit ist der »Amp« für Bändchen sicher interessant.
Für Bändchen mit Phantomspeisung wie z.B. »Rode NTR« funktioniert dieser Verstärker nicht.
Mich würde ja interessieren, wie sich der BigAmp Piezo gegen den SE Electronics DM3 schlägt.