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Test: True Systems P2 analog, P-Solo und Precision 8

Ture Systems

22. Dezember 2006

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Bei den heutzutage zahlreich erhältlichen Mikrofonvorverstärkern muss man schon genau hinsehen oder besser hinhören, um die Spreu vom Weizen trennen zu können. Gerade im Preisbereich ab 750 Euro fällt die Wahl noch schwerer, denn dort klingen eigentlich alle Geräte erstklassig. Doch auch hier gibt es klanglich enorme Unterschiede. Während sich die eine Fraktion auf klangfärbende Röhren- oder FET-Schaltungen committet, so brüsten sich die anderen mit der Neutralität ihrer PreAmps. Und in der Tat ist es einfacher, eine objektive Bewertung von neutralen PreAmps vorzunehmen als von klangfärbenden. Im oberen Bereich spielen auch die Geräte der noch relativ unbekannten Firma True Systems eine Rolle, zumal hier die Verarbeitungsqualität, der Sound und die Features zusammen mit dem Preis ein recht homogenes Gebilde darstellen. Entwickelt werden die True Systems Geräte, wie so oft, in den USA von einem Dienstleister namens Sunrise, der auch schon für viele andere MI- und ProAudio-Firmen entwickelt hat. Derzeit gibt es drei Geräte, den zweikanaligen P2 analog, den achtkanaligen Precision 8 und die monovariante P-Solo.

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P2 analog
Der P2 analog ist hinter einer aufwendig gefrästen Aluminium-Frontplatte in einem großzügig ausgelegten Metallgehäuse zu Hause. Als zweikanaliger PreAmp bietet er zusätzlich einen Korrelationsgradmesser an, um bei Stereo-Aufnahmen sofort die Phase zwischen den beiden Mikrofonen im Blick zu haben. Ein äußerst sinnvolles Feature, gerade wenn die integrierte MS Decoder Funktion (!) nicht benutzt wird. Jeder der beiden Kanäle ist mit einem zweifach schaltbaren (40 und 80Hz) Hochpassfilter ausgestattet. Die Phase kann invertiert werden und selbstverständlich sind auch die 48V schaltbar. Der Pad-Schalter schaltet hier den Ausgangspegel um 20 dB herunter. Entgegen den meisten herkömmlichen Preamps schaltet der P2 alles über Relais, anstatt über analoge Schalter. Die Taster auf der Front werden dabei mit einem kleinen Mikroprozessor abgefragt, der wiederum die gekapselten Relais auf der Platine schaltet. Dies hat den Vorteil, dass die Signalwege kurz gehalten werden können und das Platinenlayout darauf optimiert werden konnte. Einzig die äußerst stabil und hochwertig anmutenden Gain-Potentiometer werden mit abgeschirmten Kabeln auf die Front verlegt. Alternativ kann der P2 auch als Instrumenten-Preamp eingesetzt werden. Hierzu stehen zwei Klinkeneingänge auf der Front zur Verfügung. Rückseitig finden wir die XLR Ein- und Ausgänge sowie zwei parallel geschaltete symmetrische Klinkenausgänge.

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P-Solo
In dem ungewöhnlichen hochkant stehenden Metallgehäuse verbirgt sich ein Voverstärker mit Instrumenteneingang, schaltbarem 80 Hz Hochpassfilter und 48V Phantomspeisung. Ein großes Poti dient zur Gainregelung. Derart spartanisch ausgestattet sucht man einen Pad-Schalter vergeblich. Der Preamp ist mit dem P2 und dem P8 identisch, es fehlt ihm also lediglich der Phasenumkehrer und der Pad-Schalter.4_top_image5.jpg

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Precision 8
Als achtkanalige Version des P2 wird auch hier auf PAD und Hochpassfilter pro Kanal verzichtet. Die Kanäle 1+2 verbindet ein schaltbarer MS-Decoder, während die Instrumenten-Eingänge auf die Kanäle 7+8 verlegt wurden. Das Netzteil ist hier extern ausgeführt, was aber durchaus auch Vorteile haben kann.

Klang und Fazit
Da es sich hier um einen 'neutral' klingenden Veteran handelt, basiert die Schaltung natürlich auf Transistoren. Wir haben den TrueSystems in unserem Redaktionsstudio harten Tests unterzogen, unter anderem mit dem Absampeln einer Nylon-Gitarre und gerade dort konnte er zeigen, was er kann.
True Systems verspricht mit der Neutralität wirklich nicht zu viel, denn Klirrfaktor, Rauschabstand und Linearität der Schaltung dürften auch den Puristen zufriedenstellen, sofern das überhaupt möglich ist ;-). Dank des bis über 100 kHz linearen Frequenzgangs sind auch Aufnahmen mit 192 kHz erstklassig zu bewältigen. Wir haben den P2 hier mit einem Millenia STT-1 und einem Tube Tech Channelstrip gegengehört und die klanglichen Differenzen sind natürlich frappierend. Frappierend in der Hinsicht, dass der Millennia mit seiner FET und Röhren Vorstufe und der TeubeTech mit seiner Doppelröhre den Klang bewusst färben, während der P2 das Signal nahezu unangetastet lässt. Mit dem P2 erhält man also den puren Mikrofonklang ohne zusätzliche Veränderungen oder Beschönigungen. Besonders für Orchesteraufnahmen oder Jazz-Mitschnitte dürfte dies die erste Wahl sein. Ich persönlich greife zum Beispiel bei Pop aber doch lieber zu Schönfärbern. Im Vergleich zu einer SPL Gainstation liefert der P-SOLO also das eindeutig neutralere, sauberere Signal ab. Konkurrenz könnte auch von Seiten RME mit dem neuen Micstacy kommen, dessen Vorstufen sich auch im neuen Fireface 400 finden. Der dort verbaute PreAmp ist ebenfalls absolut erstklassig.

PLUS
+++++ neutraler PreAmp
++++ hervorragende Werte
+++ MS Decoder
+++ P2 Korrelationsgradmesser
+++ sehr hochwertige Verarbeitung

MINUS
– P-Solo kein Pad
– P8 kein Pad, kein HP-Filter

HERSTELLER / VERTRIEB
www.true-systems.com / www.audio-technica.de

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