Jedoch weiß ich, dass man in Apps wie Lemur oder TouchOSC Potis anlegen kann, die „gedreht“ werden. Für diese Apps sollten die Tuna Knobs dann auch recht gut funktionieren. Diese Apps allerdings sind kostenpflichtig. Ärgerlich hier zu investieren,wenn man doch eigentlich eine offiziell unterstützte App mein Eigen nennt. Sollten euch die Tuna Knobs also interessieren, achtet unbedingt drauf, dass eure App „drehbare“ Potis hat und diese im besten Falle von euch skalierbar sind, damit die Tuna Knobs auch richtig funktionieren.
Abgesehen davon haben die Tuna Knobs aber auch grundsätzlich ein paar kleine Mankos. Nachdem man die Knobs auf sein iPad gesaugnapft hat, hat der Poti auf der kleinen Plastikachse sehr viel Spiel und man muss sich darauf konzentrieren den Poti immer mit dem nötigen Druck zu bedienen. Ansonsten hat die Unterseite nicht genügend Kontakt mit dem Touch-Bildschirm. So wirklich perfekt ist das leider nicht. Leider haben die Potis auch weder eine Mitten-Rasterung noch einen Endanschlag, was das blinde Bedienen eines Drehreglers auch in Lemur oder TouchOSC nahezu unmöglich macht. So muss also doch ständig wieder auf den Bildschirm schauen, was die Tuna Knobs für mich schon fast obsolet macht.
Der recht groß ausgefallene Durchmesser des Plastikfußes ist außerdem ein limitierender Faktor wieviele der Tuna Knobs man nebeneinander platzieren und diese dann noch ohne Probleme bedienen zu können. Auf einem normal großen Smartphone zum Beispiel, haben maximal drei Tuna Knobs nebeneinander und zwei übereinander Platz, ohne dass diese sich die Füße zu nahe kommen. Dann ist der Bildschirm aber voll und andere Bedienelemente nicht mehr zu erreichen.
So gut die Idee also auch ist, so richtig der Spaß kommt bei der Nutzung nicht auf, zu maßgeblich sind die Nachteile mit denen man leben muss.
Mit diesen Mankos im Hinterkopf habe ich mir den absoluten Hammer für den Schluss aufgehoben. Denn ob ihr es glauben wollt oder nicht, kostet eine Sechser-Box Tuna Knobs happige 59,00 Euro! Im gleichen Preissegment findet man aber schon Hardware-Controller wie die beliebte nanoKontrol-Reihe von Korg, oder den kleinen Launch Control von Novation, die sogar ihrerseits mit dem iPad verbunden mit vielen Apps genutzt werden können.
Was ist das für ein Unsinn? Erst kommen die Knöpfe ab, in the Box – Danach mache ich wieder Knöpfe drauf?!?!?! Es gibt auch Hardwäregeräte. Irgendetwas muss man ja verkaufen.
@LOSCHI von Querschlach Das ist für Software. Da waren noch nie Knöpfe dran. ;-)
Ich fand die Idee damals schräg genug, um die Kickstarter-Kampagne zu unterstützen. Max bringt das gut auf den Punkt: die Idee ist bestechend, die Praxis ernüchternd. Ich hab meinen (teuren) Spaß mit den Dingern gerade in der ersten Zeit gehabt, aber wirklich alltagstauglich sind sie nicht. Immerhin liegt im Studio immer irgendwo ein Tuna griffbereit herum und wird ab und an auf den Screen gepopelt. Aber der Preis dafür ist natürlich jenseits von allem.
Ok, ich komme aus einer Zeit als es noch Telefone gab und Neuerungen einen Sinn ergeben sollten anstatt nur Cool zu sein. Ich gebe Dir Recht – es ist Software und keine Hardware. Und das ist auch Gut so. Ich hole immer mehr meine Hardwaresachen aus dem Keller. Die sind eben das Vorbild und klingen und funktionieren auch nach 30 Jahren Pause immer noch Super.
Ich finde die Idee nicht durchdacht. Mit den Teilen hebt man die Vorteile des Touchscreen auf. Wenn man an „Knöpfen drehen will, sollte man immer zu einem Controller für die Software greifen. Habt ihr eigentlich schon alle geschrieben. Dreh Bewegungen in App für Touchscreen finde ich auch nicht durchdacht. Leider gehen die Entwickler fast immer von Hardware Vorbildern aus. Dabei kommt dann so ein Spielzeug raus.
Gerade für TouchOSC, wo man die Größe aller Elemente selber festlegen kann, wäre eine Lösung für physisches Feedback toll. Wenn es dann nur Endlosknöpfe zum draufkleben gibt, ist das Ziel eindeutig verfehlt. Schade um die Umwelt.
Hoffen wir einfach, dass es in ein paar Jahrzehnten ‚morphende‘ Oberflächen gibt. Das wird ein Spaß.
@Chick Sangria :-D
Morphende Oberflächen… da freut sich nicht nur der Musiker. Da gibt´s Anwendungen für ganz andere Branchen.
Es wäre schön wenn sich in der Richtung was stabiles und bezahlbares tut. Die GUI vieler Softsynths verlangen einen grösseren bedientechnischen Spielraum als jeder Midi Controller am Markt.
Meiner Ansicht nach würde eher weniger Müll anfallen da Plastikgehäuse und Innerein wegfallen.
@XCenter: Danke. =)
@ DJ Ronny: Mal abgesehen von der Umsetzung ist die Idee doch super. Man kann die Vorteile des Touchscreens und klassische, haptische Elmente verbinden.
Aber ich gebe dir Recht, dass die App-Entwickler sich noch zu doll an Hardware orientieren. Aber gerade in letzter Zeit sind doch einige innovative Musik-Apps entstanden, die sich nicht an Minimoog oder MPC und dergleichen festklammern.
Man hätte die Dinger natürlich mal mit Reactable Rotor vergleichen können.
http://reactable.com/rotor/
@Chick Sangria Nicht wirklich: die Tunas wollen ein haptischer Ersatz für Potis sein. Rotor ist ne proprietäre Lösung: die Rotorcontroller funktionieren nur mit Rotor vernünftig und werden nur lose aufgesetzt.
Und nur mal so am Rande erwähnt: die Rotor-Knobs kosten nochmal das Doppelte von den Tunas! :-O
@XCenter Inmitten von allen möglichen Eurorack-Geräten fallen solche Preise gar nicht mehr auf, seien sie überzogen oder nicht.
Hallo, ich arbeite seit 2008 mit einem Jazzmutant Lemur, seit 2011 auch mit ner i-Pad version und habe viele Interfaces damit gebaut. Die Idee mit drauf-pöp baren Drehreglern ist gut und schön dass es da jetzt ein Produkt gibt. Und Ihr findet das teuer? 12 Euro 50 für nen Drehregler ist teuer??? (sorry, aber das ist spot-billig…. wenn man Entwicklungsaufwand und eingeschränkte Verkaufmöglichkeiten bedenkt…..mich hätte nicht gewundert, wenn die 49 Euro pro Regler verlangen…) Also ich werde mir ein paar gönnen (25 Euro = no-brainer) Viel einsetzen werde ich sie aber wahrscheinlich nicht. Warum? Das beste am Touchscreen ist die dynamische Anpassung der anzeigen. Im Normalfall schalte ich ja durch verschiedene Interfaces (so 3-6 pages haben meine Lemur Projekte schon) – da muss man dann entweder immer an der gleichen Stelle einen Drehregler haben oder die Dinger zwischendurch abmachen (?!). Von daher – nice little tool, das wohl aber eher weniger zum Einsatz kommt. Und reiht sich damit in eine ganze Liste anderer Tools ein, z.B. HotHandUSB. Bei all dem SchnickSchnack den ich mittlerweile zuhause habe ist übrigens meine Doepfer Pocket Control immernoch mein liebstes Tool: Die Drehregler sind einfach supersmooth und haben einen sämigen, sehr gleichmäßigen Widerstand. Anzeigen lasse ich mir die Werte dann oft auf dem Lemur-so habe ich auch Haptik und Touch vereint.
Hallo, ich finde die Idee einer erweiterten Tabletoberfläche
gar nicht so schlecht.
Aber die Displays werden immer besser.
Es gibt schon fühlbare Touchoberflächen:
https://goo.gl/c3vjf2 Golem.de – 2017
Das wird mittels elektostatischer Auffladung gemacht.
Und wer weiss wie das in 5 oder 10 Jahren aussieht.
Deswegen sag ich mal: Gadged