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Test: Two Notes Audio Reload II Reactive Loadbox

Der neue Standard im Studio!?

8. Juli 2025

Two Notes Audio Reload II Aufmacher

Das Two Notes Audio Reload II ist das neue Loadbox-Flaggschiff der französischen Tüftler und kommt mit Celestion Know-how und umfangreichen Soundoptionen.

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Kurz & knapp

    • Authentischer Klang: Die „reaktive Loadbox“ liefert hochwertige Ergebnisse.
    • Analoge Technik: Das Gerät ist rein analog, ideal für Puristen, die keine IRs mögen.
    • Vielseitigkeit: mit Stereo- und Dual-Mono-Effekt-Loop sowie zwei unabhängigen Kanälen.
    • Hochwertige Verarbeitung: Edles Design mit Holzseitenteilen und stabiler Bauweise.
    • Preis-Leistung: Sehr gute Ausstattung und Sound, aber der Preis ist vergleichsweise hoch.
    • Flexibilität: Wet/Dry/Wet-Setups möglich, leise Amps können bühnentauglich gemacht werden.
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Two Notes Reload II Loadbox & Attenuator
Two Notes Reload II Loadbox & Attenuator
Kundenbewertung:
(4)

Two Notes Audio ist mittlerweile ein Begriff, wenn es darum geht, authentische Ampsounds ohne „echte“ Mikrofonierung aufzunehmen. In Zeiten immer mobiler werdender Studios, die oft nur noch aus Laptop und Interface bestehen, kann man mit dieser Technik auch ohne die entsprechenden Räumlichkeiten aufnehmen und kann trotzdem den 100 W starken Stack adäquat auf das schon lange nicht mehr analoge Band nageln.

Doch Reload II kann noch mehr. Es geht nicht nur darum, komplett lautlos aufnehmen zu können, sondern darum, einen Verstärker mit voll aufgerissenen Reglern spielen zu können, dabei die Lautstärke erträglich zu halten und trotzdem Spielgefühl und Sound des Verstärkers einfangen zu können. Deshalb nennt sich die Two Notes Audio Reload II auch „Reactive Loadbox“. Und spätestens hier brauchen die Neulinge unter uns einen kurzen Guide.

Two Notes Audio Reload II Front Detail

Zwei Kanäle stehen fürs reaktive Absaugen der Leistung des Amps bereit

Einsteigerwissen: Was ist eine „reaktive Loadbox“?

Wenn man einen Verstärker auf voller Lautstärke betreibt, ist der Klang, der aus den Boxen perlt, nicht nur lauter. Er ist auch anders. Das liegt daran, dass – und hier spreche ich von Röhrenverstärkern – die Endstufenröhren mit der angeschlossenen Box interagieren. Lautsprecher bilden einen elektrischen Widerstand, meist 4, 8 oder 16 Ohm, je nachdem, wie die Speaker untereinander verkabelt und ob es einer oder mehrere sind. Man spricht hier auch von „Impedanz“.

Diese Impedanz ist allerdings mehr als ein bloßer Widerstand, vielmehr ist es eine Kombination aus Widerstand und interaktiven Frequenzen, die sich aus der Bewegung der Membrane, mechanischer Belastung und den bei der Konstruktion der Speaker benutzen Materialien ergibt. Hier spielt noch wesentlich mehr hinein, aber das soll als Erklärung reichen, sonst wird’s zu theoretisch.

Betreibt man einen Röhrenverstärker ohne angeschlossene Box, wird dieser unweigerlich kaputtgehen, sofern er nicht eine „Leerlaufsicherung“ eingebaut hat. Eine solche Leerlaufsicherung ist, vereinfacht gesagt, ein Widerstand, der gleichzeitig die auftretende Last, die sich sonst in Wohlklang entlädt, in Wärme umwandelt. Bei einer reaktiven Loadbox handelt es sich nun also um einen Widerstand, der einen angeschlossenen Lautsprecher so simuliert, so dass der Verstärker „denkt“, er sei an eine Box angeschlossen, einschließlich der Interaktion zwischen Röhren und Lautsprecher. Klasse, oder?

Two Notes Audio Reload II – Facts und Features

Die Two Notes Audio Reload II Loadbox ist ein hochprofessionelles Werkzeug, soviel sei vorweg gespoilert. Beim Reload II haben wir hier die Luxusversion einer Loadbox vorliegen. Der Vorgänger, der, wie man vermuten kann, einfach nur „Reload“ heißt, hat zahlreiche Freunde gefunden, aber wie es nun mal so ist, braucht auch das schönste Haus irgendwann mal eine Renovierung.

Die Neuerungen gegenüber der alten Version sind schnell zusammengefasst, aber nicht von schlechten Eltern.

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  • Eine deutlich verbesserte reaktive Belastbarkeit mit „Celestion Approved Load Response“
  • Ein Stereo-/Dual-Mono-Effektloop
  • Zweikanalbetrieb mit wählbaren Line- und Amp-Quellen
  • Zwei unabhängig voneinander regelbare Cabinet-Ausgänge
  • Zwei unabhängig voneinander regelbare Line-Ausgänge
  • Regler für Depth, Presence und MOJO pro Kanal

Optisch hat die Two Notes Audio Reload II Loadbox definitiv gewonnen, im Auslieferungszustand kommt das Gerät als Desktop-Version mit Seitenteilen aus echtem Holz, die im Studio so richtig edel und schick aussehen. Stabile Rack-Winkel liegen der Lieferung aber bei, wer das knapp 7 kg schwere Teil also ins Rack schrauben möchte, darf das gern tun. Die bei Loadboxen naturgemäß auftretende Wärme wird mittels eines rückseitigen Ventilators nach vorn durch das Lüftungsgitter abgegeben, ein direktes Über- oder Unterbauen mit anderen Geräten dürfte somit kein Problem sein.

Mittels der beiliegenden Rack-Winkel kann unser Proband fest im Studio- oder Liverack verankert werden. Gerade live ist eine solch professionelle Lösung, wie sie das Two Notes Audio Reload II bietet, eine echte Erleichterung. Nicht wenige Gitarristen möchten auf ihre angestammten Röhrenboliden verzichten, manch einer ist sogar mit uralten Vintage-Schätzchen unterwegs, denen auf diesem Wege sogar ein Effektweg spendiert werden kann. Dieser sogar in Stereo. Wer möchte, kann natürlich auch zwei Mono-Effektwege daraus machen, die dann in der Reihenfolge auch noch veränderbar sind.

Two Notes Audio Reload II Back

Umfangreiche Anschlussmöglichkeiten stehen zur Verfügung, sogar ein Effektweg ist vorhanden.

Im Gegensatz zum Captor X gibt es keine Möglichkeit, Impulse Responses in das Gerät zu laden, um etwa auf Tour den gewohnten Sound in jeder Location abrufen zu können. Das hat mich zunächst verwundert, denn gerade mit dem Wissen um den Einsatz virtueller Boxen und Mikrofone kann Two Notes Audio ja so richtig punkten. Also eine kurze E-Mail an Ross geschrieben und gefragt, warum man sich entschieden hat, keine Impuls Responses einzubeziehen. Ross ist der Marketing Manager bei Two Notes Audio. Die Antwort kam prompt:

„Good question! Reload II actually falls in our all-analog line of solutions and like its predecessor we wanted to specify this for the amp purists not seeking an IR solution – furthermore, the spec of Reload II came from the vast amount of feedback we received from our user base for the original Reload MK1. As such we focussed on creating a full-featured attenuator/amplifier and amp expander. We do understand we are well known for our DynIR technology but we have always had an analog arm to our business and this product sits firmly within that.“

Oder übersetzt:

„Gute Frage! Reload II gehört eigentlich zu unserer rein analogen Produktreihe und wie schon seinen Vorgänger, haben wir ihn speziell für Verstärker-Puristen entwickelt, die keine IR-Lösung suchen. Außerdem basieren die Spezifikationen des Reload II auf dem umfangreichen Feedback, das wir von unseren Nutzern zum ursprünglichen Reload MK1 erhalten haben. Daher haben wir uns darauf konzentriert, einen voll ausgestatteten Attenuator/Verstärker und Amp-Expander zu entwickeln. Wir wissen, dass wir für unsere DynIR-Technologie bekannt sind, aber wir haben schon immer einen analogen Zweig in unserem Unternehmen gehabt, und dieses Produkt passt perfekt dazu.“

Da ist alles gesagt, analog rulez! Im Lieferumfang ist übrigens eine Lizenz für die Genome Software enthalten, wer möchte, kann sein Audiointerface natürlich in den Effekt-Loop stecken und die großartigen IRs dieser Software nutzen. Oder einen externen IR-Loader nutzen, da gibt’s auch einiges auf dem Markt. Wer sich jetzt daran stört, dass das Gerät mit „Celestion Approved Load Response“ wirbt, dem sei erneutes Lesen des oberen Abschnittes dringend empfohlen, denn es geht um die Interaktion zwischen Endstufe und Speaker, nicht um die Simulation von Speakern selbst.

Wet/Dry/Wet – kein Problem

Die zweikanalige Architektur des Reload II kann uns helfen, aus einem stinknormalen Amp ein Wet/Dry/Wet-Setup zu zaubern. Sofern der angeschlossene Verstärker über einen sekundären Lautsprecherausgang verfügt, können die Dual Cabinet Outputs des Reload II verwendet werden, um zwei „Wet Cabinets“ zu konfigurieren (in Verbindung mit dem Stereo/Dual Mono FX Loop), während der zusätzliche Lautsprecherausgang des Verstärkers als „Dry Cabinet“ verwendet werden kann. In Fällen, in denen der angeschlossene Verstärker nicht über einen zweiten Lautsprecherausgang verfügt, können die Dry/Wet-Regler und die dazugehörigen Schalter verwendet werden, um eine Quasi-Wet/Dry/Wet-Konfiguration mit nur zwei an die Cabinet-Ausgänge des Reload II angeschlossenen Boxen zu erstellen.

Wer übrigens einen recht leistungsschwachen Amp auf bühnentauglichen Krach bringen möchte, der kann die Reload II Loadbox natürlich auch gern umgekehrt nutzen. Die eingebaute 215 Watt starke Endstufe kann einen kleinen, süßen Vintage-Amp zum lautstarken Brüller machen. Manchmal muss man eben auch verkehrt herum denken, um ans Ziel zu kommen.

Two Notes Audio Reload II Test Setup

Beim Test kamen ein Bogner Alchemist und eine MusicMan Stingray II Gitarre zum Einsatz

Ab auf den Grill – Reload II in der Praxis

Genug geschwafelt, ran an den Speck! Mein ehrwürdiger Bogner Alchemist darf ran, das Testsetup ist recht simpel. Das Bogner Top wird an das Two Notes Audio Reload II angeschlossen, aus der Loadbox geht das Signal in die Gitarrenbox. In diesem Fall ist das eine halboffene 1× 12″ Box mit Celestion Greenback Speaker. Vor der Box steht ein Shure SM57, das Signal wird per Audiointerface (UA VOLT476) in Logic aufgezeichnet. Ein leichter Reverb kommt vom Amp, die verwendete Gitarre ist eine MusicMan Stingray II Cory Wong Signature.

Two Notes Audio Reload II

Two Notes Audio Reload II Recording Setup in Logic

Ihr hört nacheinander je zwei unterschiedliche Lautstärkestufen des Amps, zunächst von der Two Notes Audio Reload II Loadbox unbearbeitet. Der Pegel wird beim lauteren Ampsettings dann jeweils mit dem Output-Regler des Reload II angepasst. Vor allem beim Cleansound fällt die krasse Veränderung auf, die die Anhebung der Lautstärke auf Maximum mit sich bringt. Vom cleanen Sound ist hier nichts mehr zu hören, das ist ein spitzer Crunchsound geworden, das allerdings bei angenehmer Zimmerlautstärke.

Insgesamt passiert, was man vermuten würde, der Amp klingt satter, die Endstufe keucht adäquat, es komprimiert vorbildlich. Hervorragend. Über die Regler Depth und Presence sind hier noch Anpassungen möglich. Der Mojo-Button wird jetzt noch mal gecheckt, dazu nehme ich den Crunchsound von eben. Der Sound wirkt brillanter, sauberer und irgendwie aufgeräumter, schwer zu beschreiben, besser zu fühlen.

Jetzt checken wir noch kurz den DI-Out, der ja ein unbearbeitetes Signal ausgibt. Dazu bleibt das Recording-Setup weitgehend beibehalten, lediglich das alte, muffige SM57 wird durch ein Kabel von DI-Out zum Interface ersetzt und die mitgelieferte Genome-Software in die Spur geladen. Hier nutze ich jetzt lediglich eine emulierte 1× 12″ Box und ein SM57, das ich virtuell in die gleiche Position schiebe, wie das reale Mikrofon. Das klingt dann so:

Two Notes Audio Reload II DI-Out Genome

Der Sound des DI-Ausgangs wird mit einem virtuellen Cab aus Genome aufgehübscht.

Bleibt zu erwähnen, dass der angebotene Effektweg problemlos mit externen Geräten zusammenarbeitet und durch die Routing-Optionen extrem vielseitig ist. Wer experimentierfreudig ist, kann hier einen externen IR-Loader oder sogar das Audiointerface einschleifen und dann auf digitale Speaker-Simulationen zurückgreifen.

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Fazit

Die Two Notes Audio Reload II Loadbox macht auf höchstem Niveau, was man von ihr verlangt. Dabei klingt der im Pegel reduzierte Sound eines normalerweise brüllend lauten Amps extrem natürlich. Die Möglichkeit, auch noch zweikanalig zu arbeiten und einem alten Vintage-Amp zusätzlich einen Effektweg zu verpassen, sind die Sahnehäubchen auf einem schon verdammt leckeren Café Noir. Respekt! Lediglich der Preis lässt mich ein wenig schlucken, geht aber bei genauer Betrachtung der gebotenen Leistung voll in Ordnung!

Plus

  • Sound
  • Gerät ist zweikanalig nutzbar
  • Effektwege mit Routing-Option

Minus

  • Preis

Preis

  • 999,- Euro
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