UAD Moog Filter
Auch Universal Audio kann sich nicht entziehen, nun haben auch die UAD-1/2-Hersteller eine Moog Emulation im Angebot: Das Moog Multimode Filter, das es allerdings so in einer Hardware-Version nicht gibt. Es ist also kein virtueller Nachbau eines bestimmten Moog Filters, von denen es ja einige im Lauf der Geschichte gab und noch gibt, sondern eine Zusammenstellung sinnvoller Komponenten und Filtertypen, deren Klang, Klangcharakter oder Klangfärbung je nach Einsatz des Filters aber den Moog-Komponenten das Wasser reichen soll. Und da diese Umstände für viele Klangästheten auch heute noch das Maß aller Filterdinge darstellt, denke ich, dass die UAD-Entwickler schon genau wissen, was sie da auf den schon stark mit solchen Emulationen gefütterten Markt bringen. Es sei noch vorausgeschickt, dass es zurzeit mit der Version 5.1 der UAD-Software nur eine Emulation für die UAD-1-Karte gibt, die UAD-2 bzw. deren Anwender werden mit der bald erscheinenden Version 5.2 zumindest Besitzer der Demo-Version sein.
Was erwartet uns grob beschrieben mit dem Multimode Filter? Ein klassisches Moog Filter, aber nicht nur in der berühmten klassischen 24 dB Lowpass-Charakteristik, sondern auch mit 12 dB und High- und Bandpassfiltern ausgestattet, wobei die Selbstoszillation im Gegensatz zu den meisten Hardwarekomponenten auch im Hoch- und Bandpassfilter-Modus zur Verfügung steht.
Darüber hinaus werden noch ein mit sechs Schwingungsformen ausgestatteter LFO (zum etwaigen Sequenzer synchronisierbar) und ein Envelope Follower, wie wir ihn vom Moogerfooger kennen, angeboten. Vom Voyager wurde noch das Stereo-Processing in Form der Spacing/Offset-Schaltung im Filterbereich übernommen. Somit kann er im True Stereo-Modus betrieben werden. Das liest sich viel versprechend, also geht es jetzt in medias res!
Natürlich erscheint das PlugIn im typischen Moog-Design der Neuzeit, so dass für viele Anwender sofort eine gewisse Vertrautheit vorhanden sein dürfte. Dementsprechend übersichtlich gestaltet sich auch die Oberfläche und vermittelt unweigerlich eine Easy-To-Use-Atmosphäre.
Ich gehöre nun zu der Klientel, die behaupten, dass auch andere Hersteller schöne Filter haben, womit ich nur sagen möchte, dass ich absolut kein Moog-Hardliner bin, auch wenn ich Moogfilter persönlich zu den besseren zähle. Ich werte also das Wirken dieses Filters in Relation zum Moog Music/Big Briar Moogerfooger MF-101, zum Minimoog Voyager und zum Minimoog Model D und gehe auch ohne Messgeräte, sondern spielerisch an das PlugIn heran.
Das Filter steht auch in einer SE-Version zur Verfügung, welche die CPU weniger belastet als die Vollversion. Dieses Derivat verfügt nicht über den Drive-Schalter zur Inputauswahl (wahlweise 0 oder +20 dB) und der Drive-Kontrollregler ist durch einen Gain-Kontrollregler ersetzt, hinter dem nicht die hochwertige Sättigungsauswertung liegt wie bei der Vollversion.