Technics 1210 und Co. gut verpackt? Denn gut verpackt wäre besser!
Über eine Sache dürfte man sich im Klaren sein: So lange es Audio-Equipment gibt, so lange wird es Flightcases geben. Und das ist auch gut so. Ebenso, wie es gut ist, dass diese nicht mehr nur im klassischen Phenol-Braun oder Schwarz daher kommen, sondern dass diese durchaus auch stylisch sein können. So wie die Flightcases von UDG Gear – dem Brand, der ja eher für DJ-Bags und Hardcases bekannt ist, aber auch Flightcases anbietet. So zum Beispiel das UDG Ultimate Flight Case Multi Format Turntable (U91030BL2). Auch das generell ein absoluter Klassiker: Plattenspieler sind seit jeher in den Clubs der Welt zu finden, ebenso wie bei DJ daheim und seit Jahrzehnten versuchen DJs um die Welt Platten und Plattenspieler durch die Welt zu transportieren, um irgendwo aufzulegen. Was ist drin? Klar, meistens ein Technics SL-1210MK2…oder 1200MK2 – je nach Region. Doch der 1210er MKII blieb nicht lange alleine, es kamen Nachfolger und auch Konkurrenzmodelle, allen voran Pioneer DJ mit dem PLX-1000, die RP-Serie von Reloop, Denon VL-12, Audio-Technica LP-1240 USB oder Stanton mit den ST-Modellen. Und noch viele weitere Modelle, die ich hier nun vergessen habe.
Was haben diese Modelle gemeinsam? Korrekt, sie sehen irgendwie alle aus wie ein Technics 1210. Die Stilikone gibt jedoch nicht nur das Aussehen vor, sondern ganz eklatant auch die Größe, die ein DJ-Plattenspieler hat. Seit Ende der 70er-Jahre bis heute. Irgendwie sind alle Modelle teils millimetergenau so groß wie ein Technics 1210. Das ist natürlich für Case- und Zubehörbauer sehr praktisch, denn passt ein Technics SL-1210 MK2 in ein Case, passen auch die anderen Plattenspieler hinein. Endlich ein mal ein Vorteil von „keiner Entwicklung“. Wobei, lassen wir das nicht die japanischen Konstrukteure des Technics SL-1210MK7 hören, die wären dann sicher richtig angefressen. Wobei, der ist auch sehr wenige Millimeter tiefer als ein MK2. Ob dieser dennoch in das Case passt?
Gutes Stichwort: Cases. Cases für Plattenspieler gibt es viele. Flightcases, Hardcases, Trolleys und sogar Bags – und das von vielen Anbietern. Braucht es da noch mehr? Nun, das eigentlich nicht, aber ein Hersteller von Flightcases für Plattenspieler ist wie ein Club ohne Plattenspieler. Kann man schon machen, ist dann halt …
So gesehen gibt es zunächst einmal die Erlaubnis für UDG ein Turntable-Case zu bauen. Ob dieses was taugt, das ist eine andere Frage.
UDG Flight Case Multi Format Turntable – ein Überblick
Was für ein Name. Multi Format, das ist wohl derweil ein Muss. Bei Cases für Controller oder Player/Mixer verstehe ich das noch, aber hier? Hier hätte auch ein UDG Ultimate Turntable Flightcase als Name gereicht. Nun denn, der Name steht hier nicht zur Beurteilung.
Also, ein Blick auf das Turntable Case von UDG. Wir haben hier die Version U91030BL2 vor uns. Die U-Nummern sind der Identifikations-Code vom Hersteller. Das Case gibt es auch als U92030SL – das gleiche Case, jedoch mit unlackierten Aluwinkeln, Kugelecken und Verschlüssen. Während die schwarze Version mit der UVP des Herstellers bei rund 180,- Euro liegt, kostet die schwarz/silberne Version rund 140,- Euro.
Ob schwarz oder silber, die Cases sind baugleich. Rund 7,8 kg bringt das Case auf die Waage, ist also kein Leichtgewicht. Dafür gibt es auch eine Konstruktion auf 9 mm Sperrholz und Aluminium. Die Außenmaße des Cases betragen 51.1 x 42.6 x 23 cm.
In einem weiteren Punkt sind beide Cases gleich: Die Außenseiten sind nicht glatt schwarz, sondern kommen mit einem sogenannten Wabenmuster. Ein Foto erklärt mehr als Worte.
Eingepackt: Das Plattenspieler Case in der Nutzung
Wir haben nun das schwarze Case hier stehen, das mit schwarzen Aluwinkeln, Kugelecken, Butterfly-Verschlüssen und versenktem Klappgriff bereits optisch einen super Eindruck hinterlässt.
Damit sind auch schon die „Ausstattungsmerkmale“ genannt. State of the art besitzt das Plattenspieler-Flightcase solide Kugelecken und vernietete Aluwinkel an allen Seiten. Getragen werden kann es durch den Klappgriff, dessen Schale im Gehäuse versenkt ist. Dieser befindet sich an der Front des Caes. Seitlich befinden sich die massiven Butterfly-Verschlüsse.
Während an der Oberseite ein Metallschild mit UDG Logo prangt, befinden sich an der Unterseite vier verschraubte Gummifüße. Die Cases können dadurch rutschfest abgestellt wie auch gestapelt werden. Wer möchte, kann die Füße jedoch auch abschrauben und die Cases über die Kugelecken stapeln. Dadurch dass die Kugelecken der Unterseite „invertiert“ sind, kann man die Cases auch direkt Ecke auf Ecke stapeln.
Im Inneren finden wir Schaumstoff an allen Seiten um das Gerät herum, der Rest ist mit Stoff ausgeklebt. Die Polsterung seitlich und unten ist ausreichend. Der Boden lässt Freifläche mittig, in der man die Kabel der Geräte zusammengerollt sicher verstauen kann.
An der Innseite des Deckels befindet sich ein Polster eingeklebt, das den Plattenteller hält und zudem verhindert, dass der Plattenspieler im Case hin und her wackeln kann.
Die Höhe des Cases ist so gestaltet, dass der Plattenspieler an der Oberseite relativ plan abschließt. Man könnte das Gerät bei Nutzung also auch im Case stehen lassen.
Während der Plattenspieler perfekt in das Case passt (ohne Haubenhalterungen!), fehlen zum entspannten Rein- und Rausheben seitlich leider die Aussparungen im Schaumstoff. Das bietet nicht jedes Case, ist jedoch immer gern genommen. In diesem Fall greift man das Gerät an der Hinterseite und hebt es leicht schräg aus dem Case heraus. An dieser Stelle hätte ich mir Griffmulden an den Seiten gewünscht.