Ambient Lines
Mit Ambient Lines veröffentlich die deutsche Loop-Fabrik Ueberschall nach Soundscapes einen weiteren Titel für die Bereiche Filmvertonung, Videospiele, Dokumentationen und Hintergrund-Musik. Die Library enthält 35 Construction-Kits, die wieder von Marc Steinmeier produziert wurden. Jedes Kit enthält einen professionell produzierten Loop und alle dazugehörigen Einzelspuren. Als Loop-Browser und Editor dient der bekannte Elastik-Player, der dank einer hochwertigen Timestretching- und Pitchshifting-Engine das vorhandene Material in der Tonhöhe und Geschwindigkeit anpassen kann.
Mit Ambient Lines erwarten uns jede Menge flächige und atmosphärische Loops, die hauptsächlich mit digitalen Klangerzeugern erstellt wurden. Perkussives Material ist eher Mangelware – lediglich in 8 Kits wird Gebrauch von Schlaginstrumenten gemacht. Die überwiegende Anzahl besteht aus zigfach übereinandergeschichteten Pads, Effekten und kurzen Vocal-Einlagen. Ganz selten hört man mal ein Solo-Instrument, z.B. einen Bass, eine Gitarre oder ein Piano. Mindestens 3 Kits haben Song-Potential – der Rest schwebt so vor sich hin. Nicht selten fühlt man sich stilistisch an Schiller oder Enigma erinnert, und das bewerte ich in diesem Zusammenhang positiv.
Die Library wird auf einer DVD ausgeliefert. In der Verpackung befinden sich eine gedruckte englische Anleitung des Elastik-Players sowie ein Werbeprospekt mit allen verfügbaren Sample-Librarys – eine Übersicht der mitgelieferten Construction-Kits fehlt. Dafür sind die einzelnen Kits ordentlich benannt (inkl. Tempo- und Notenangaben). Für Lesemuffel oder Praktiker gibt es auf der DVD mehrere Video-Tutorials und das deutsche Handbuch zum Elastik-Player. Das Samplematerial umfasst 457 Loops und belegt 2,6 GB auf der Festplatte. Auf der Verpackung werden neben den Loops auch ‚Single Sounds‘ versprochen, die leider nicht vorhanden sind. Das Fehlen der Sounds bemängelten wir bereits in unserem Test zu Soundscapes. Laut Ueberschall handelte es sich damals um einen Fehler des Werbetexters …
Im Gegensatz zu anderen Ueberschall-Titeln fehlen bei Ambient Lines die Unterbereiche Intro und Outro, da es sich diesmal nicht um klassische Song-Construction-Kits handelt. Je nach Kit gibt es 6-20 Einzelloops – im Durchschnitt kommt man so auf 12 Loops pro Kit. Das Original-Tempo variiert zwischen 60 und 128 BPM und ist dank der Elastik-Engine flexibel an jedes Projekt anpassbar. Nach Installation des Elastik-Players müssen die Sample-Dateien von Hand in den Elastik-Ordner kopiert und im Plug-in angemeldet werden. Anschließend erfolgt wie gewohnt die Autorisierung über das Internet per Challenge- und Response-Key.
Auch diese Library dient in erster Linie als idealer Ideengeber im Zusammenspiel mit anderen Software-Instrumenten. Da Tempoinformationen vorliegen, können die Loops prima mit zusätzlichen Drum- oder Percussionloops angereichert werden. Da überwiegend Flächen zum Einsatz kommen und die versprochenen Einzelsounds fehlen, muss das Chromatic Mapping des Elastik Players bemüht werden. Diese Funktion verteilt einen Bereich des Loops auf die Tastatur, so dass dieser Loop dann nach einer Hüllkurvenanpassung ordentlich auf der gesamten Tastatur gespielt werden kann. Dank der Elastik-Engine wird hierbei nicht nur die Tonhöhe, sondern auch gleich die Geschwindigkeit angepasst – das ist prima, denn die Library besteht überwiegend aus organischen Pads, die sich ständig verändern.
ich finde diesen elastik-player grausig. für mich absolut umständlich in der bedienung und wie schon erwähnt nicht mehr zeitgemäß
ich hab mit vor einiger zeit nen soundpack von denen geholt aber mich hinterher geärgert, das ich es nicht wirklich einsetzen konnte.
meiner meinung nach sollte ueberschall besser auf kontakt (player) setzen.
@tysta Sehe ich auch so. Ich würde zwar nicht sagen, dieser Elastik Player ist unbenutzbar, aber Kontakt ist meilenweit überlegen. Selbst der Player ist in der Handhabung viel besser.