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Test: Ueberschall LoungeOramA / Balkan Lines / Analog Attack

(ID: 2731)

Analog Attack

Diese Library unterscheidet sich konzeptionell von den bisherigen Elastik-Titeln. Anstelle von Song-orientierten Construction-Kits bietet Analog Attack über 100 Sets mit Sequenzen. Und wie der Name schon verrät wurden die Sequenzen mit Analogsynthesizern eingespielt. Das Cover gibt u.a. Minimoog, Prophet 5, Andromeda, SE1x, Omega 8, ARP 2600, CS80, SH101 und Matrix 6 global als Übeltäter an. Bei den Sequenzen selbst fehlt jedoch ein Hinweis, welche Line von welchem Synth stammt.

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Die Sets beinhalten 5 bis 20 Versionen einer Sequenz. Diese Sequenz wurde entsprechend mehrfach mit verschiedenen Sounds, mitunter auch von verschiedenen Synths, aufgenommen. Die Variationen sind weit gefächert: tiefgefilterte Bassline, mit harschem Sync, perkussive oder langsamen Hüllkurveneinstellungen, zusätzliches Noise, Filtermodulation über mehrere Takte, mit Glide usw. Bei Modulationen wurde darauf geachtet, dass die Sequenz loopbar bleibt, also Anfang und Ende zusammenpassen. Über diese Varianten können die Sequenzen mal als Bassline, mal als Hook oder als Backing eingesetzt werden. Außerdem lassen sich viele Lines gut miteinander kombinieren. Einfach eine Tiefpass-gefilterte Sequenz mit einer nasalen Syncsound und einer Line mit sehr perkussiven Attacks layern und schon hat man weitere Klangvariationen zur Verfügung.

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Wie die Liste oben zeigt, kamen für Analog Attack nur bewährte Synthesizer zum Einsatz. Alles solide Geräte, aber beileibe keine Exoten oder außergewöhnliche Spezialisten. Und so fallen auch die Sounds nicht aus dem Rahmen. Bei aller Klangvielfalt stand offensichtlich die vielfältige Nutzbarkeit im Vordergrund beim Einspielen. Die Sounds sind trocken ohne Effekte aufgenommen worden. Nur die Synth-eigenen Funktionen wie Filter, PWM etc. haben die Klänge geformt. Entsprechend sind die meisten Sequenzen in mono, nur wenig in stereo bzw. mit Panorama-Modulation. Für die eigene Nachbearbeitung im Mix ist als noch genügend Raum vorhanden.

Stilistisch hat man den Sequenzen keine Zuordnung mitgegeben. Als grobe Überschrift könnte man Dance/Electronica/Club ansetzen. Das Originaltempo von 130 BPM des überwiegenden Teils rückt die Sequenzen ohnehin in diese Ecke. Man kann sich jedoch auch ohne weiteres vorstellen, zumindest einen Teil der Lines bei Pop-Produktionen oder entsprechend verlangsamt für Crunk und R’n’B einzusetzen. Solo abgespielt wirken die Sequenzen oft recht einfach gestrickt, gar simpel, sobald man aber einen Beat dazu spielt, zeigt sich das Potential. Allerdings gestaltet der Einsatz in Songs etwas umständlich, sofern man nicht nur Loop-An/Loop-Aus spielen möchte. Harmonische und rhythmische Variationen muss man sich selbst erstellen, was der Elastik-Player nur in Maßen unterstützt. Zwar kann man mit Chromatic Map die gesamte Sequenz in mehreren Tonhöhen mappen, will man jedoch nur einzelne Noten ändern muss man die Sequenz mit Slice Map teilen und die betreffenden Noten transponieren. Allerdings sind Änderungen der Notenlänge nicht möglich, und im Sequenzer muss man die Loop-Slices separat triggern. Meinem Verständnis nach wäre Analog Attack ein wunderbarer Kandidat für die auf Melodyne basierende Liquid Instrument Serie gewesen, da es sich ohnehin bei den Sequenzen um einstimmiges Material handelt. Und auch wenn die Tonhöhenzuordnung bei noisigen Sounds nicht funktionieren würde, haben doch die L.I.S.-Drum/Percussion Titel gezeigt, dass auch geräuschhafte Sounds mit dieser Technologie prima funktionieren. In Punkto Sequenzbearbeitung wäre das die eindeutig flexiblere Lösung gewesen. So bleibt Analog Attack eine Loop-Sammlung die zwar viel nützliches Material, jedoch nicht genügend Komfort zur Manipulationen desselben bietet.

Fazit

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Alle drei Librarys haben ihre Vorzüge und Nachteile. Für alle drei gilt gleichermaßen positiv, dass sie weniger am Mainstream orientiert sind, sondern interessante Einblicke in andere Welten gewähren ohne dass das Ganze gleich ins Experimentelle oder Extreme abrutscht. Dabei muss man sich nicht an die vorgegebenen Kits halten, sondern kann die Loops und Licks aus dem Zusammenhang reißen, zerteilen, umstellen und mit weiteren PlugIns bearbeiten. Dann entgeht man auch der Gefahr, dass ein anderen Act oder PDJ mit dem gleichen Construction Kit einen (Club)-Hit zwei Wochen vor der eigenen Produktion veröffentlicht.

 

Preis (UVP/Straße)

99/95 Euro pro Library

 

 

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich besitze selbst die LoungOramA und bin völlig enttäuscht, eine riesige Mogelpackung, zumindest aus der Sicht von Musikern, die Support-Loops für ihre eigenen Kreationen suchen. Statt Loops von Einzelinstrumenten, gibt es unnötig viele Mix-Loops. Einzelne Rhodes- oder Bass-Lines Lines nahezu Fehlanzeige. Die vielen aber ziemlich unbrauchbaren Mix-Loops lassen das Package wesentlich größer erscheinen als es tatsächlich ist. Dabei fragt man sich: Was soll das ? Gäbe es stattdessen die Einzellines, könnte jedermann diese sich selbst so zusammen mixen, wie er es selbst gern hätte, diese Mixes aber braucht kein Mensch ! Ausser eben, wie der Auto auch erwähnt, für seichte Multimediaproduktionen, Musiker mit halbwegs ernsthaften Absichten werden enttäuscht.

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      Das war doch schon immer bei Ueberschall so. Sind meiner meinung nach die schlechtesten Loop Sammlungen die es gibt. Für leute die garnichts selber machen scheint das, dass richtige zu sein. Aber die Leute sollten sich auch nicht musiker nennen.

    • Profilbild
      der jim RED

      Stimmt, die Elastik-Librarys sind zumeist auf „Instand“-Anwendung ausgelegt, als für Jingles, Trailer, TV-Tracks, DJs, Laptop-Acts. Ich kenne aber auch nichtkeyboardene Musiker, die mit sowas ihre Basictracks basteln. Es gibt also durchaus Menschen, die das brauchen können ;)

      Für dich wäre MÖGLICHERWEISE „The Resource“ die passende Library, da gibt es keine Construction-Kits und somit keine Mix-Loops, sondern nur Instrumenten-Licks und Drum-/Percussionloops. Ein ziemlich großes Paket, das aber auch verschiedene Stile bedient. Ansonsten sind die LIS-Titel von Überschall als Backing- und Solo-Loops ausgelegt, die mit der Melodyne-Engine auch besser als mit Elastik an ein vorhandenes Songgerüst angepasst werden können. Allerdings deckt jeder Titel nur ein (einstimmiges) Instrument ab.

      Wenn du Chill-Stuff suchst könnte vielleicht Smokers Relight Deux von Equipped Music was sein. Diese Sammlung besteht nur aus Einzeloops, ist jedoch mehr programmiert als eingespielt. Trotzdem ziemlich cool.
      Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du dir die Sachen bei einem Händler vorher anhören um einen weiteren Fehlkauf zu vermeiden, die Geschmäcker sind schliesslich verschieden ;) Ich hoffe das du was passendes noch findest!

      • Avatar
        AMAZONA Archiv

        @der jim Dank Dir für die Tips :)

        The Resource hab ich allerdings schon, das ist schon ein dickes Paket mit dem ich durchaus zufrieden bin – auch wenn sich die stilistische Vielfalt bis auf die Drums in sehr engen (funkigen) Grenzen hält. Klingt ein wenig so, als hätte eine Funk-Combo 3 Stunden gejamt und hinterher wurde alles für the Resource zergliedert. Auch seltsam dass das gleiche Material in verschiedenen Root-Keys vorliegt, wo doch die Elastik Engine so toll transponieren kann ;-). Aber davon ab ist TheResource schon Klasse.

        Die Smokers Relight Deux hab ich natürlich auch, ein Instant-Klassiker, genauso wie der Vorgänger Smokers Delight. Von den Premier-Beats aus selben Hause bin ich allerdings massiv enttäuscht. Auch dort ist man von Einzelinstrumenten hin zu kompletten Instrument-Mixloops gegangen, auch die Vielfalt hat gelitten, ewig gleiche Drumloops, keine Bläser und Guitarren mehr etc.

        Die SloMotion von Equipped hab ich auch noch, kann ich aber auch nur sehr bedingt empfehlen, die einzelnen Pads und Keys nehmen soviel Raum im Mix ein, dass sie sich nur sehr schlecht layern lassen, da entsteht schnell mal Soundbrei.

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          AMAZONA Archiv

          ich hab eh nie verstanden, was der Blödsinn mit vorgefertigten Mix-Loops soll. Das was der Musiker braucht, sind Top DRUM KITS und hochqualitative MULTI-SAMPLED Instrumente. Stattdessen bekommt man vorgekaute Kost, die man nicht selbst kreativ erstellt hat. Überschall gibt halt nicht die Waffen aus der Hand. Wozu den User mit gut gesampleten bzw programmierten Instrumenten hotten Einzel-Sounds versorgen? Dann muss er ja eventuell nicht mehr Überschall CDs kaufen, denn er könnte ja die Loops selbst produzieren.

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