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Test: Ueberschall Scoretrax

Scoretrax

16. Mai 2008

Welchen Musiker hat es selbst noch nicht beim Betrachten einer lokalen Werbesendung gegruselt, sei es im Kino oder im lokalen Fernsehkanal. Man brummelt vor sich hin, dass man die Musik hierfür selbst besser hingebracht hätte. Ein mir bekannter PC-Musiker hat es sich zum Hobby gemacht, täglich über die Werbemusik im örtlichen Lokalsender zu schimpfen und dabei möglichst viele Garage-Band Samples zu erkennen. Doch wer Filmemacher auf diese Weise „disst“, hatte noch nie das Problem bezahlbare, gute und gleichzeitig lizenzierte und gemafreie Tracks für sein Film- oder Multimediaprojekt zu bekommen.

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Es gibt zahlreiche Anbieter im Internet für gemafreie Musik. Der größte Teil allerdings klingt aber eben nach Werbefilm des Fitnesstudios zwei Straßen weiter. Einige Perlen gibt es sicherlich im Angebot der großen Anbieter. Hier muss jedoch oft wegen einem Song gleich eine Kompilation von mehreren CDs gekauft werden. Und gute Musik ist logischerweise eben teuer.

Zu gerne würde man auf die unzähligen Construction-Kits DVDs der großen Sample Library Hersteller zurückgreifen. Hier werden Zweiminüter in hoher Qualität auch noch als Einzelspuren angeboten. Leider verbieten die Lizenzbedingungen genau diesen Einsatz und man ist als Videoproduzent nicht immer gleichzeitig in der Lage, diese Kits mit eigenen Kompositionen zu verbessern.

Die Filmproduzenten wurden bislang kaum von diesen Firmen bedient. Sony veröffentlichte vor einigen Monaten mit Cinescore eine Software, mit der die hauseigenen Constuction-Kits relativ intuitiv und variantenreich eingesetzt werden können. Die Qualität der Songs ist jedoch eher im Hobbybereich anzusiedeln.

 

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Lichtblick
Nun stößt Ueberschall mit einer Library auf den Markt, die genau für Film, Werbung und Internet gedacht ist. Der Hersteller verspricht nicht weniger als 300 Musikstücke in 40 Stilrichtungen. Und das ganze Gema- und lizenzfrei. Dazu soll jeder Song aus sechs Einzelteilen bestehen, die man beliebig zusammensetzen kann.

Freudig nimmt man wahr, dass man nun alles benutzen darf, so wie es ist. Der Nachteil daran ist, dass man dies auch „muss“. Der Sample-CD verwöhnte Produzent vermisst sehr schnell die Einzelspuren, um noch flexibler zu sein. Nicht dass die Werbung von Scoretrax die Einzelspuren verspricht, aber man ist es von Ueberschall einfach nicht gewohnt, nur komplett arrangierte Stücke zu bekommen.

Zur großen Überraschung fällt beim ersten Durchhören auf, dass es doch Ausnahmen gibt. So ist bei den gitarrenlastigen Stücken fast immer die Basspur noch einzeln abrufbar. Die Gitarren selber gibt es auch als eigenes File, jedoch bestehen diese meist aus mehreren Gitarren. Auch der Drumpart ist in sich schon gemischt.

Es hängt zwar von der jeweiligen Musikrichtung ab, aber in den meisten Fällen sind die Musikstücke wie folgt aufgeteilt: Es gibt ein Hauptthema, gefolgt vom selben Thema ohne Drums. Diese finden sich alleine in einem eigenen File. Dazu gesellt sich die oben erwähnte Bass-Spur oder ein anderes Instrument. Die Variation des Hauptthemas ist meist eine moderatere Version des Songs. Diese verhalten sich in etwa zueinander wie Strophe und Refrain eines Musikstückes. Zuletzt wird noch eine Datei mit Intro und Ending zum Selberschnippeln angeboten.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ein wirklich lesenswerter, ausgewogener Test. Allerdings frage ich mich, ob Profis tatsächlich auf dermaßen festgelegte und unflexible Songstrukturen zurückgreifen. Wie erwähnt, ist so ein Material wohl wirklich schnell verbraucht. Ich welchem Bereich käme sowas zur Anwendung? Hans Zimmer wird es wohl kaum verwenden. ;)

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