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Test: Ueberschall Trance ID + Trance ID2

Trance ID+Trance ID2

15. Januar 2009

Manchmal gibt es Situationen im Studio, in denen man durch simples Herunterdrücken weniger Keyboardtasten den interessierten Besucher in Erstaunen und Verzückung versetzen kann. Bestes Hilfsmittel sind hierbei sogenannte Sample Libraries, die nicht auf Einzelsamples basieren, sondern spielfertige Loops und perfekte Arrangements beinhalten. Die gibt es inzwischen wie Sand am Meer und für alle erdenklichen Musikstile. So ist in weniger als 10 Minuten ein hitverdächtiger Trance-Titel ‚komponiert‘ – das ist ja der Wahnsinn! So einfach geht das? Ja, so einfach geht das – vorausgesetzt man nennt die Trance-Libraries aus dem Hause ueberschall sein Eigen – was das allerdings mit Musikmachen zu tun hat, müsste mir noch jemand erklären …  

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Trance ID und Trance ID2 sind zwei perfekte Vertreter dieser Library-Gattung. Jetzt wurde mit Trance ID2 die schon seit einiger Zeit erhältliche Trance ID um aktuelles Material ergänzt. Geblieben ist die Organisation der Loops in sogenannte Construction Kits. Jedes Kit enthält einen amtlich produzierten Loop (bis zu 16 Takte lang)  und alle Einzelspuren (bis zu 17 Loops). Dazu gibt es jeweils ein Intro und Outro (jeweils 2 Loops) sowie eine Variation des Haupt-Kits (bis zu 10 Loops). Die verwendeten Drumsounds liegen noch einmal als Einzelsamples in einer separaten Library vor. Als Loop-Browser und Editor dient wieder der bekannte Elastik-Player, der dank einer hochwertigen Timestretching- und Pitchshifting-Engine das vorhandene Material in der Tonhöhe und Geschwindigkeit anpassen kann. Meiner Meinung nach ist der Player etwas in die Jahre gekommen und hätte eigentlich längst eine Generalüberholung verdient. So sind dann auch in der aktuellen Version die früheren Kritikpunkte, der fehlende Soundbrowser und die etwas umständliche Zusammenstellung eigener Kits, geblieben.

- die 40 Construction-Kits der Trance ID-Library -

– die 40 Construction-Kits der Trance ID-Library –

Trance ID und Trance ID2 werden jeweils auf einer DVD ausgeliefert und enthalten eine gedruckte Anleitung zum Elastik-Player in englischer Sprache. Dazu gibt es ein Werbeprospekt mit allen verfügbaren Sample Libraries – eine Übersicht der mitgelieferten Loops fehlt allerdings. Die erste Version besteht aus 3.2 GB Samplematerial (1000 Loops), aufgeteilt in zwei Dateien. Trance ID2 hat eine Gesamtgröße von 2 GB. Nach Installation des Elastik-Players müssen die Sample-Dateien von Hand in den Elastik-Ordner kopiert werden. Anschließend erfolgt die Autorisierung über das Internet per Challenge und Response-Key.
Für PC-Anwender gibt es beim Timestretching der Trance ID2-Sequenzen einen unschönen Absturz. Im Support-Bereich auf der Internetseite findet man die Lösung: dort wird ein Link für eine spezielle Version des Elastik-Players angeboten. Warum dieser nicht gleich mitgeliefert wird, ist mir schleierhaft – ein Hinweis in der DVD-Hülle wäre auch nicht schlecht gewesen, denn nicht jeder führt den Absturz auf einen Fehler in der Trance ID2-Library zurück.
Trance ID bietet 40 Construction Kits mit typischen Club und Trance Sounds und Melodien. Alle Loops sind amtlich produziert und bestehen aus knackigen Grooves, prägnanten Hooklines und abgefahrenen Effekten. Dazu gibt es die bekannten einfachen Akkordmuster. Die Soundauswahl ist hervorragend, und wer sich darauf einlässt, findet mit Hilfe einzelner Loops völlig neue Songideen. Trance ID 2 konzentriert sich ganz auf die neusten Trends der Trance Scene: Neo-, Electro-, Tech-Trance und Progressive und Minimal und bietet wieder vertraute Synth Patterns, Bass Lines, Chord Progressions, sphärische Athmos, Percussions und FX-Sounds, verteilt auf 30 Construction Kits. Beim Anspielen der Loops glaubt man, den ein oder anderen bekannten Titel herauszuhören – das ist auch nicht weiter verwunderlich, da namhafte Produzenten wie Mike Koglin, Marc Steinmeier, Darren Tate oder Marc Pedger für die Library verantwortlich sind.

- die 30 Construction-Kits der Trance ID2-Library -

– die 30 Construction-Kits der Trance ID2-Library –

Fazit

Nichts für Musiker, aber ein großartiges Tutorial für Trance-Produzenten. Die gebotene Qualität ist hervorragend – die perfekt produzierten Tracks lassen aber zunächst wenig Platz für eigene Ideen. Interessant wird das Material in Verbindung mit weiteren Instrumenten und eigenen Kompositionen – so lassen sich mit isolierten Einselsounds und –sequenzen schnell eigene Ideen entwickeln. Inspirierend ist auch die Möglichkeit, die Sequenzen der unterschiedlichen Construction Kits miteinander zu kombinieren. Die Engine des Elastik-Players arbeitet ohne lästige Störgeräusche – die Bedienung ist allerdings nicht mehr ganz zeitgemäß. Bei gleichem Preis bietet Trance ID2 1 GB weniger Material als die Vorgängerversion.

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Plus
++++ hervorragende Soundqualität, perfekt produzierte Tracks
+++ alle Bestandteile eines Tracks liegen in Einzelsequenzen vor

Minus
— Trance ID2-Library erst nach Update des Elastik-Players verwendbar
— Trance ID2-Library bietet 1 GB weniger Klangmaterial als Vorgängerversion

Kopierschutz:
Challenge und Response-Key

PREIS: jeweils 99,00 Euro

HERSTELLER/VERTRIEB: Ueberschall, Best Service

Systemvoraussetzungen:

Windows XP/Vista, CPU ab 1 GHz, 512 MB RAM, 10 MB Festplattenplatz
VST, RTAS, StandAlone
Mac OS X oder höher, CPU ab 500 MHz, 512 MB RAM, 10 MB Festplattenplatz
Audio Units, VST, RTAS, StandAlone

 

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