Hip Hop & Urban
Ueberschall Urbanic II
Die neuste Ausgabe der Firma Ueberschall in Sachen Hip Hop, R&B und Urban ist die seit einiger Zeit erhältliche Soundlibrary „Urbanic II“. Wie geschaffen für die angehenden Nachfahren von Timberland & Co gibt es hier neues Soundmaterial für die schnelle Song-Zusammenstellung.
Aufbau & Sound
„Urbanic II“ bietet dem Käufer insgesamt 3,8 GB an neuen Sounds, die sich auf insgesamt 30 Construction Kits verteilen. Diese Kits bestehen aus verschiedenen Phrasen und Samples, die zusammen abgespielt einen kompletten Backingtrack einer Produktion darstellen können. Jedes Construction Kit ist dabei in die vier Bestandteile Intro, Main, Outro und Variation unterteilt. Diese vier Teile enthalten jeweils einen kompletten Loop mit allen Bestandteilen wie Schlagzeug, Bass, Gitarre, Synth etc., können jedoch auch über die Tastatur verteilt einzeln abgespielt werden. Die Steuerung der Wiedergabe erfolgt entweder über die Bedienung per Maus, einem angeschlossenen Keyboard oder die Fernsteuerung via MIDI-Noten.
Soundmäßig bietet Urbanic II nicht nur die typischen Schlagzeug und Bass-Sounds, sondern darüber hinaus auch die unterschiedlichsten Samples/Loops von Gitarren, Synths, Pads und FX. Schon beim ersten Reinhören erkennt man die Ueberschall-typische Soundqualität, so dass alle enthaltenen Sounds druckvoll und professionell klingend aus den Boxen ertönen. Zusätzlich zu den Construction Kits bietet die Library noch alle perkussiven Sounds als eigenes „Drum Shot“ Kit an, so dass hier auch neue komplette Drum Kits gebastelt werden können, die natürlich auch speicherbar sind.
Edit
Zum Abspielen der Loops liefert Ueberschall wiedermals den Elastik Player mit, der neben der reinen Soundwiedergabe auch einfache Editiermöglichkeiten der Samples erlaubt. Durch das „Loop-Eye“ werden die verschiedenen Samples in einer kreisrunden Wellenform dargestellt. Start- und Endpunkt der Loops lassen sich hier ganz einfach per Mausklick verändern, so dass der User nicht durch die Originallänge der Loops eingeschränkt wird. Weiterhin kann jedes Construction Kit zunächst sowohl in Tempo, Tonhöhe (Halbtöne und Cents) und Abspielrichtung (vorwärts/rückwärts) verändert werden. Dabei können nicht nur die Loops als Gesamtpaket verändert werden, sondern auch jedes Soundelement für sich.
Über diese rudimentären Einstellungen hinaus bietet der Elastik Player auch Editiermöglichkeiten in Sachen Klang. Sowohl Filtereinstellungen (High, Low, Band, Notch) als auch Veränderungen der Attack- und Releasezeiten sind machbar und tragen so zur individuellen Klangbearbeitung der Loops bei.
Output
„Urbanic II“ kann sowohl im Stand-Alone Betrieb als auch über die VST/RTAS/AU-Schnittstellen in einem Host-Sequenzer genutzt werden. Die Einbindung als Plug-in funktioniert einwandfrei und bietet eine perfekte Synchronisation zu einem bestehenden Playback bzw. einer Produktion. Der Elastik Player passt sich ohne Probleme dem jeweiligen Songtempo des Host-Sequenzers an, und die über MIDI vollzogene Fernsteuerbarkeit von insgesamt acht Parametern (Volume, Pan, Abspielrichtung, Cutoff, Resonanz, Attack, Release und Start/Ende der Loops) lässt keine nennenswerte Wünsche offen. Selbstverständlich können auch jegliche Loops als Wave-Datei ausgegeben und diese somit unabhängig nachbearbeitet werden.
Klingt sehr schön, nur gibt es da ein Problem:
Wer sich mit HipHop befasst, ud vor hat, selbst Beats zu produzieren, wird diese Loop-Kollektionen auch kennen.
Und wenn man dabei „erwischt“ wird, daß man im Endeffekt Loops zusammensetzt, anstatt selber zu samplen oder einzuspielen, hagelt es ziemlich schnell Häme in dieser Szene.
Abgesehen davon würde es mich sehr wurmen, wenn ich einen Loop verwende, den ich dann unter Umständen genau so auf dutzenden anderen Produktionen finde.
Natürlich klingen eine Menge dieser Librarys durch die Bank geil, aber ich finde, man sollte von diesen Loop-Geschichten wegkommen.
Ich finde Native Instruments hat es mal ganz gut gemacht:
Drums und Stabs als One-shots, sowie Multisamples.
Dazu Midi-files, die man auch abstellen oder umbasteln kann.So wird man nicht in die Loops gepreßt, sondern kann selber entscheiden, was man damit jetzt macht (oder auch nicht ;))
Wie seht Ihr das?