Ultrasone Pro 650
Zum zwanzigjährigen Firmenbestehen stellt Ultrasone das Kopfhörermodell Pro 650 in einer Anniversary Edition vor. Das ist Grund genug für Amazona, um dem Kopfhörer des deutschen Herstellers auf die Ohrmuschel zu fühlen.
Als Tonstudiomensch findet man, wenn es um Kopfhörer geht, alltägliche Produkte von AKG, Sennheiser und Beyerdynamik. Ultrasone ist dabei selten zu finden. Dies hat mag zum einen mit einer leicht dogmatischen Einstellung von Studiobetreibern und Studioaustattern einhergehen, zum anderen vielleicht auch mit Hörgewohnheiten.
Es hängt sicher stark von den Erwartungen und der Arbeitsweise ab, ob ein Kopfhörer als klanglich passend empfunden wird. Ich selber benutze Kopfhörer zum Beispiel dazu, um bestimmte Details im Audiosignal wahrzunehmen, die über die zur Verfügung stehende Raumabhöre nicht wiedergegeben werden oder von der Raumakustik kaschiert werden. Einen Kopfhörer kann ich immer bei mir haben, und er wird ortsunabhängig immer gleich klingen.
Pro 650
Ultrasones Pro-Serie richtet sich vor allem an Tonstudios. Für den HiFi- und DJ-Bereich sind andere Produktlinien vorgesehen. Je nachdem, mit welchem Zubehör man den Pro 650 erwirbt, schwankt der Preis derzeit zwischen 125 Euro und 225 Euro. Die 20th Anniversery Version kostet 149 Euro und beinhaltet ein Soft-Case, zwei Anschlusskabel sowie ein zweites Paar Ohrpolster. Es handelt sich um ein geschlossenes, ohrumschließendes Kopfhörersystem.
Der mechanische Aufbau ermöglicht das Drehen, Neigen und Abklappen der Hörmuscheln, so dass sich der Kopfhörer einerseits gut tragen, andererseits aber auch gut verstauen lässt. Das Gehäusematerial besteht aus Kunststoff. Die Ohrpolster und das Kopfpolster sind aus einer dünnen kunstlederartigen Folie gefertigt. Ich persönlich bin kein besonderer Befürworter dieser Anmutung, aber für hochwertigere Materialien gibt ja noch die Ultrasone „Edition“ Modelle.
Der Tragekomfort erweist sich als sehr gut. Der Kopfhörer ist rund 300g leicht und drückt nicht. Der Bügel lässt sich gut verstellen und ist stabil.
Während andere Hersteller das Kabel mit dem Hörer über Mini-XLR oder einen Spezialstecker verbinden, hat sich Ultrasone für einen schraubbaren goldbeschichteten 3,5 mm Klinkenstecker entschieden. Dies ermöglicht ein einfaches Wechseln der Kabelzuführung. Im Lieferumgang befindet sich ein rund 80cm langes 3,5mm auf 3,5mm Kabel und ein 3m langes Spiralkabel mit 6,3mm Klinkenanschluss.
Die Ohrpolster können übrigens mit einem einfachen Dreh demontiert werden, was den Blick auf Ultrasones Mu-Metall Abschirmung freilegt. Diese reduziert die magnetische Feldstärke des Schallwandlers, die auf das Ohr wirkt. Ob das sinnvoll ist, vermag ich nicht zu bewerten, schaden kann es jedenfalls nicht.
Die Impedanz des Kopfhörers beträgt 75 Ohm. Damit erreicht er auch an einfachen Kopfhörerverstärkern ausreichende Lautstärken. Ein weiteres herstellerseitiges Produktmerkmal ist die langfristige Verfügbarkeit von Ersatzteilen, was heutzutage leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
Hallo Hagen,
hast Du den Kopfhörer über längere Zeit eingespielt? Das könnte der Grund für das unangenehme Klangbild sein.
Ich bin auch ein AKG-Mensch und habe den K701. Nach der Einspielung hat sich die Bassabbildung beim AKG deutlich verbessert.
Als alternative setze ich den Sennheiser HD-25 ein. Sollte der mal kaputt gehen, werde ich mir auch einen geschlossen Ultrasone holen.
Merkwürdig: auf der offiziellen Homepage von Ultrasone kann ich den Kopfhörer nirgends finden. Woran liegt das?