Die Reinkarnation der DJ-Mixer Legende
Union Audio Elara.6 – das hier ist nicht euer klassischer 4-Kanal DJ-Mixer, der im Club steht. Mit diesem Club-Mixer wird der Anspruch an Perfektion deutlich umgesetzt. Verarbeitung und Klang auf höchstem Niveau mit einem hohen Maß an technischer Raffinesse sind hier an der Tagesordnung.
Kurz & knapp
- State of the Art: Der Elara.6 bringt klassisches XONE-Design mit moderner Technik auf Top-Niveau.
- 4-Band-EQ & Dual-Filter: Vertraute Bedienelemente ermöglichen intuitive Klangbearbeitung.
- Innovative Features: „Drive“ und „Width“ bieten kreativen Sound-Spielraum.
- Höchste Bauteilqualität: Handgefertigt mit audiophiler Signalführung.
- Analoger Klangluxus: Klanglich spielt der Mixer in der obersten Liga.
Inhaltsverzeichnis
- Kurz & knapp
- Wer oder was ist Union Audio? Wer ist Andy-Rigby Jones?
- Union Audio Elara.6 – erster Blick
- Die Ein- und Ausgänge des Union Audio Elara.6 DJ-Mixers
- Funktionen: Wie viel „XONE“ steckt in diesem Clubmixer?
- Analoge Processing Strips: Filter, Drive und Stereobreite
- Ab in die Praxis mit dem Union Audio Elara.6 – Vinyl? Digital? Hybid?
- Sound – wie klingt der Union Audio Elara.6 Club-Mixer?
- Qualität und Haptik? Qualität aus UK!
Warnung: dieser Testbericht mag massive „Will haben“- oder „Shut up and take my money“-Reflexe hervorrufen. Sagt später nicht, wir hätten euch nicht gewarnt!
Wo fangen wir nur an? Bei dem Union Audio Elara.6 selbst? Mit dem geschichtlichen Part zu diesem Mixer? Eine lange Geschichte hat dieser Mixer, auch wenn er jetzt gerade erst auf den Markt kommt. Oder fangen wir bei der Marke Union Audio an, den sicher nicht jede/r direkt kennt? Oder bei „der“ Person hinter Union Audio, dem Gesicht der kleinen Manufaktur aus Cornwall?
Versuchen wir mal die ganzen unterschiedlichen Stränge von Hardware und Historie zu einem zu verbinden und von dort galant in den eigentlichen Test dieses Club-Mixers überzugehen.
Wer oder was ist Union Audio? Wer ist Andy-Rigby Jones?
Was hat eigentlich das Alles mit Allen & Heath, MasterSounds oder PLAYdifferently zu tun? Zwei unterschiedliche Blicke können in die richtige Richtung leiten.
Spur Nummer 1: Wer sich den Hersteller Union Audio anschaut, wird feststellen, dass die angebotenen DJ-Mixer (Union Audio Four.Valve Rotary oder Two.Valve Rotary, Orbit.4 LE oder Orbit.2 LE) den Mixern von MasterSounds nicht nur ähneln, sondern 1:1 exakt dieselben Modelle sind.
Hat Union Audio hier dreist kopiert? Nein, tatsächlich war Union Audio der Entwickler und Hersteller der MasterSounds Mixer. Entstanden sind diese zusammen mit Ryan Shaw von MasterSounds, entwickelt und gebaut von Andy-Rigby Jones und seinem Brand Union Audio. Ryan selbst hat sich mit MasterSounds vor kurzem aber umorientiert und das Angebot der DJ-Mixer eingestellt. Seitdem gibt es die entwickelten Modelle nicht mehr mit dem Label „MasterSounds“ sondern unter dem Namen des eigentlichen Herstellers. Nun ist ein Name schon gefallen, bei dem es bei der ein oder anderen Person hoffentlich schon ordentlich im Gedächtnis geklingelt hat.
Das wiederum führt zu Spur Nummer 2. Schauen wir uns den DJ-Mixer einmal genauer an. Woran erinnert der Union Audio Elara.6? Sein Aufbau und seine Funktionen?
Genau, an einen Allen & Heath XONE:92. Und wer genau hinschaut und so richtig fit ist, der wird auch erkennen, dass die Cue-Taster, mit der darunter liegenden LED, 1:1 die Variante vom PLAYdifferently Model 1 ist. Auch hier schließt sich wieder der Kreis und auch hier heißt es wieder: Nein, der Union Audio Elara.6 ist keine Kopie. Es ist vielmehr in gewisser Hinsicht das Original, der XONE:92, vom Erfinder neu gedacht. Und auch hier führen die Spuren wieder zu Andy-Rigby Jones.
Andy-Rigby Jones hat vor vielen Jahren für Allen & Heath als Entwickler gearbeitet und damals als DJ-Mixer den XONE:464 und XONE:62 entwickelt. Wir schreiben das Jahre 1999, die beiden Modelle, eine Musikmesse in Frankfurt und Andy-Rigby Jones trifft auf Richie Hawtin. Der Rest ist Geschichte, denn genau daraus entstand der XONE:92. Der Mixer, der nach 25 Jahren nun in der MK2 Variante, noch immer in den Funktionen unverändert weltweit ein absoluter Club-Standard ist. Und selbst wenn man sagt, dass der XONE:92 doch derweil immer mehr vom XONE:96 abgelöst wird: Korrekt. Aber auch der XONE:96 basiert eigentlich nahezu komplett auf dem Konzept des 92ers.
Der XONE:92 sollte übrigens nicht der letzte Mixer gewesen sein, den Andy-Rigby Jones und Richie Hawtin zusammen entwickeln, denn wie bekannt hat Richie in seinem eigenen Setup den XONE:92 irgendwann mit einem PLAYdifferently Model 1 abgelöst. Entwickelt von Richie und Andy zusammen und gebaut in den Produktionsstätten von Digico in England. Das war im Jahr 2016.
Man merkt es also schon, alle Spuren führen am Ende zu einer Person: Zu Andy-Rigby Jones und in diesem Fall nun auch zu seiner eigenen Marke: Union Audio.

Legenden in einem Bild: Allen & Heath XONE:92 (UK Built) / Allen & Heath XONE:92 (China Built) / Allen & Heath XONE:96 / Union Audio Elara.6.
Sind wir mit dem historischen wie auch technischem Hintergrund verschiedener Mixer und Brands, Namen und Modelle nun auf einem gemeinsamen Standpunkt angekommen? Wenn ja, dann sind wir jetzt alle gemeinsam im Jahr 2025 angekommen und haben nach diversen XONE-Mixern, dem Model 1, MasterSounds und den gleichen Modellen von Union Audio nun den Punkt erreicht, um über das hier zu sprechen: den Union Audio Elara.6.
Der Union Audio Elara.6 ist quasi die Reinkarnation des XONE:92, auch wenn dieser gar nicht tot ist. Es ist die Neuauflage nach knapp über 20 Jahren von Andy-Rigby Jones selbst. Die Art, wie er diesen Mixer heute entwickeln und bauen würde. Mit Sicherheit ist es auch das ganz eigene Projekt von Andy diesen Mixer in das neue Jahrtausend zu transportieren. Neben allen möglichen Bezeichnungen ist der Elara.6 ein sehr schwergewichtiger potenzieller Grund, seinen XONE zu verkaufen und sich dieses Monster hier hinzustellen. Passend, wo nun der XONE:92 gerade in der MK2-Variante erschienen ist und historisch betrachtet zum ersten Erscheinen auch des Allen & Heath XONE:96 noch gar nicht so alt ist.
Lasst mich euch mitnehmen durch den Test und lasst mich euch mitten in die Zwickmühle werfen. Wieso sollte es euch besser gehen als mir selbst.
Union Audio Elara.6 – erster Blick
Angekommen, ausgepackt und ab auf den Tisch. Die Verpackung des Union Audio Elara.6 ist erfreulich frei von Plastik, dennoch hat mich der Mixer aus Großbritannien kommend sehr gut erreicht. Im Inneren des Kartons schlummert der massive Brocken, der der Union Audio Elara.6 ist.
Eins, muss man sagen können: Die Briten bauen Audiogeräte, die schon beim Anfassen so wirken, als würden sie noch spielen, auch wenn man sie dreimal hat fallen gelassen. Während Mixer von zum Beispiel Formula Sound ganz schöne Brocken sind und auch am XONE:92 die Ecke noch spitz waren (sind), ist der Elara.6 nicht weniger massiv wirkend. Durch die Faceplate, die seitlich leicht entgratet / abgewinkelt ist, fühlt er sich jedoch weniger grob an.
Thema Brocken: So schlimm ist es gar nicht. Knapp 5,5 kg bringt der Mixer auf die Waage mit Abmessungen eines klassischen DJ-Mixers. Früher sagte man noch 12‘‘-Mixer, aber die Zeiten sind auch vorbei, seitdem die Mixer immer breiter geworden sind. Abmessungen für die, die es genau wissen wollen: 30 cm breit, 37 cm tief und 8 cm ist der Mixer hoch.
Mitgeliefert wird neben dem DJ-Mixer das passende Stromkabel. In meinem Paket war zudem eine kleine weitere Feinheit, die ich an dieser Stelle gleich einmal anführen kann. Geliefert wurde der Union Audio Elara.6 als Linefader-Variante. Es gibt den Union Audio Elara.6 jedoch auch als Rotary-Version.
Hier jedoch deutlich geiler, entschuldigt das Wort, denn während man sich beim XONE:92 für eine Version entscheiden musste, kann man die Fader-Einheit beim Union Audio Elara.6 selbst und im Handumdrehen wechseln. Man kann den Mixer also auch nachträglich noch umrüsten oder, wenn man gerne schraubt, ab und an mal als Linefader-Version und ab und an als Rotary-Mixer spielen. Für den Umbau sind nur zwei Schrauben zu lösen. Die Kosten für das einzelne Modul liegen bei 278,- Euro vor Importkosten.
Die Ein- und Ausgänge des Union Audio Elara.6 DJ-Mixers
Ein Blick auf die Rückseite und ich entschuldige mich an dieser Stelle schon einmal für die vielen Vergleiche zum XONE, die unweigerlich folgen werden. Aufgebaut ist der Union Audio Elara.6 nicht nur dem XONE sehr ähnlich, was die Oberseite betrifft, sondern auch die Ein- und Ausgänge sind sehr vertraut.
Entsprechend finden wir eine Anordnung von vier mal vier Cinch-Buchsen, jeweils als Paar für die vier Kanäle und für Zuspieler auf Line- und Phono-Pegel. Nun habe ich mich gerade für die kommenden XONE-Vergleiche entschuldigt und nun kann ich das direkt aufgreifen und für Verwirrung sorgen: Die Anordnung der Cinch-Eingänge deckt sich mit dem einen und widerspricht dem anderen. Erkannt? Für viele DJs ist es durch den XONE:92 seit Jahrzehnten selbstverständlich, dass die Anordnung der Cinch-Inputs horizontal ausgerichtet ist.
Nun musste man erkennen, dass die meisten Hersteller von DJ-Mixern hier einen anderen Weg gehen und die Anschlüsse vertikal anordnen. Daher sind diese derweil beim XONE:96 vertikal. Das gilt aber nicht für den Union Audio Elara.6. In altbekannter Manier sind die Anschlüsse hier horizontal angeordnet, wie beim XONE:92 also.
Die obere Reihe der Cinch Anschlüsse sind Phono-Eingänge für Plattenspieler. RIAA bezeichnet in diesem Fall. Das Eingangssignal sollte dabei zwischen 0,006 V bis 0,02 V RMS liegen. Die Impedanz liegt bei 47 kΩ und die Kapazität, wichtig für die audiophilen Menschen mit Ansprüchen an spezielle Tonabnehmer-System, liegt bei 100 pF. Wer damit nichts anfange kann: Keine Sorge, dein Ortofon System kannst du hier ohne Sorge anschließen – das passt!
Unter den Phono-Eingängen befinden sich die jeweiligen Anschlüsse für Zuspieler auf Line-Pegel. Rein der Vollständigkeit halber: -10 dBu bis +20 dBu bei 8 kΩ.
Der Master ist nach wie vor in doppelter Form am Union Audio Elara.6 vorhanden (und auch separat regelbar): Mix 1 uns Mix 2. Mix 1 geht raus symmetrisch per XLR Mix 2 unsymmetrisch per große Klinke. Der nominale Ausgangs-Pegel liegt bei beiden Ausgängen bei 0 dBu, der maximale Ausgangspegel bei Mix 1 bei +27 dBu und bei Mix 2 bei +22 dBu.
Für das Monitoring geht es derweil auch per XLR raus, und das symmetrisch. Eine Seltenheit und ich habe schon oft gelästert, aber es nie verstanden, wieso man das Signal für das Monitoring unsymmetrisch per große Klinke aus dem Mixer holt, das Master-Signal jedoch symmetrisch per XLR. In den meisten Clubs laufen beide Kabelwege exakt nebeneinander an den gleichen Ort. Es gibt also keinen Grund hier zu unterscheiden. Booth-Out nun per XLR, symmetrisch.
Die Send- und Return-Wege sind nach wie vor in 6,3 mm Klinke Ausführung zu finden. Aux 1 und Aux 2 befinden sich wie beim XONE:92 linksseitig (wenn man von oben schaut, also von dort, wo man normalerweise im Club seine Effekt-Geräte verkabelt) und zwischen den Return-Kanälen und den Kanalzügen. 1 und 2, von links betrachtet. Wichtig zu wissen. Die passenden Return-Anschlüsse sind dann unter den Kanalzügen zu finden und auch diese in der Reihenfolge der Kanäle. Auch können zwei Mikrofone angeschlossen werden. Hierzu finden wir zwei XLR-Buchsen. Impedanz: 1100 Ohm mit maximalem Gain von +50 dB.
Bei der nächsten Info werden sich alle freuen: Der Record-Out ist nach oben gewandert. Während er beim XONE:92 an einer denkbar schlechten Position ist, nämlich recht weit unten und neben und unter allen In- und Outputs, befindet sich dieser am Union Audio Elara.6 von oben geschaut an der rechten oberen Seite der Rückpanels und ist somit nun auch im laufenden Betrieb sehr gut zu erreichen. Zugleich ist er weit genug vom Anschlusskabel des Mixers und vor allem dem An/Aus-Schalter entfernt.
Ein neuer Anschluss hat sich dazu gesellt: der Master-Insert. In Form eines 6,3 mm Klinkenbuchsen-Pärchens gibt es nun auch die Möglichkeit Effekt-Geräte oder Signalprozessoren zu insertieren. Achtung: Entsprechendes Klinkenkabel von Nöten. Tipp jeweils sendend, Ring dann als Return-Signal.
Last but not least: Erdungsschrauben für Plattenspieler. Leider auch die erste Rüge.
Da man diese vollständig herausschrauben kann, werden es die ersten Sachen sein, die bei dem Union Audio Elara.6 verloren gehen. Zudem ist der Durchmesser sehr klein und setzt direkt am Gehäuse an. Ist der Kabelgabelschuh nicht mehr vorhanden, wird das hier eine fummelige Angelegenheit. Da lobe ich mir die Schrauben vom XONE:92, auch wenn an diesen die Mutter zum Festziehen vollständig abgeschraubt werden kann und häufig fehlt.
Zeit für einen Blick auf die Oberseite.
Funktionen: Wie viel „XONE“ steckt in diesem Clubmixer?
Und direkt kann es weitergehen mit dem XONE-Vergleich. Die Oberfläche und die Bedienelemente, die Funktionen, die Anordnung, es wird einem aber auch leicht gemacht.
Aufgebaut ist der Union Audio Elara.6 gleich einem XONE:92 / 96. Die vier Kanalzüge befinden sich mittig und verfügen neben dem Trim Regler über den altbekannten Druckschalter für die Umschaltung zwischen Phono- und Line-Input mit blauer LED.
Der Trim, oder Gain-Bereich, liegt zwischen Off/Full-Kill bis +10 dBu. Eine kleine Pegelempfehlung findet sich im Manual: Der optimale Pegel ist gefunden, wenn im Durchschnitt maximal die blaue 0 VU LED am Kanal-Metering leuchtet und der Peak des Signals maximal die weiße +3 VU LED aufleuchten lässt.
An der Spitze des Kanalzuges des Union Audio Elara.6 sitzen jeweils zwei Regler für den Send. Augen auf, nur der Send 1 lässt sich per Druckschalter Pre- und Post-Fader schalten. (beim XONE:92 ließen sich beide Send-Wege pre oder post schalten, beim XONE:96 nur Send 1).
Ikonisch ist beim XONE:92 ist der 4-Band EQ mit Mittenrasterung, den wir auch hier am wieder finden. Dieser kommt beim Union Audio Elara.6 mit einem asymmetrischen Boost/Cut daher, nämlich mit maximal +6 dB Boost und -20 dB Cut auf Low, Low-Mid, Mid und High.
Die dualen Mittenbänder sitzen beim Union Audio Elara.6 bei 250 Hz und 1,5 kHz. Kleiner Einblick auf die Kurven gefällig?
Unter dem 4-Band Equalizer folgt eigentlich die Zuweisung zu dem Crossfader und den Filtern. Hier hat der Union Audio Elara.6 nur einen Kippschalter. Dabei gibt es den Channel Assignment Switch mit drei Positionen. X, 0 und Y. Mit Stellung auf 0 wird das Signal direkt auf den Master-Mix gesendet. Mit Stellungen X und Y wird das Signal in die APs gesendet, aber auch dem Crossfader zugewiesen.
Was sind nun die APs des Union Audio Elara.6? Wieso ist es nicht wie früher? Was ist passiert mit Zuweisung zu den beiden Filter-Sektionen und separat dem Crossfader? Hier hat sich eine Kleinigkeit verändert. „AP“, das steht für Analogue Processor und dies ist die neue Bezeichnung für das, was ich bis dato immer als Filter-Sektionen bezeichnet hat. Mit dem XONE:96 wissen wir ja bereits, dass sich hier nicht nur das jeweilige Filter befindet, sondern auch ein Crunch-Effekt, welcher ebenso durch die Auswahl im Kanalzug und mit dem Filter gleich zugewiesen wird.
Die APs sind nun, ebenso wie die Filter-Einheiten beim XONE:92, links und rechts der vier Kanalzüge platziert und die Zuweisung des jeweiligen Kanals auf diese ist zugleich auch die Zuweisung auf eine der beiden Seiten des Crossfaders.
Moment, heißt das, wenn ich Kanal 2 nach links auf AP1 zuweise und Kanal 3 nach rechts auf AP3, dass dann auch immer eine Zuweisung auf die Seiten des Crossfaders stattfindet? Ja. Heißt das auch, dass dieser immer an ist? Ich sehe die Menschen schon die Schraubenzieher wetzen mit der Frage, wie man den Crossfader ausbauen kann. Durchatmen. Auch wenn ich ein großer Fan davon bin, den Crossfader auszubauen, wird das nicht dringend notwendig sein. Die Zuordnung findet zwar statt, aber mit einem kleinen Kippschalter auf der rechten Seite des Mixers, quasi im Master-Kanalzug, kann man den Crossfader vollständig deaktivieren. Geil. Direkt ausgeschaltet das Ding.
Wer den Crossfader am Union Audio Elara.6 nutzen möchte, der kann hier übrigens die Cut-Charakteristik einstellen zwischen einem klaren Cut oder einem weichen Mix/Crossfade.
Weiter im Text. Die Cue-Schalter in den Kanalzügen sind bekannt vom Model 1, ich hatte es erwähnt. Unterschied: Sie sind rot statt weiß.
Schalter, Plural, denn es gibt zwei. Cue 1 und Cue 2. Cue 1 kommt wie von einem XONE gewohnt mit einer dazugehörigen Sektion auf der rechten Seite des Union Audio Elara.6. Cue 1 ist wahlweise Pre- oder Post-EQ der Kanalzüge. Top. Mehrkanalige Club-Mixer, die sowas nicht können, kann ich einfach nicht ernst nehmen. Wer im Mix anständig im Frequenzband arbeiten möchte, bereitet sowas auch vor, spielt ohne Pre-EQ-Kopfhörer-Weg aber taub ein und kann auch im Mix den einkommenden Track nicht hören. Ich habe das nie verstanden, wie so etwas gewollt sein kann.
Ich befürchte aber, dass viele DJs das gar nicht vermissen, weil sie es von Pioneer DJ und co gar nicht gewohnt sind, wie es sein könnte, wenn es die Funktion gäbe. Gut, andere würden jetzt sagen „Ich mixe aber immer über Kopfhörer und dann möchte ich das alles post EQ hören“. Have fun, voll ok. Cue halt nicht den Kanal, sondern nur den Master? Oder setzt den Kopfhörer-Weg post EQ? Wie auch immer ihr es mögt: Ihr habt die Wahl. Ebenso gibt die Möglichkeit des Split Cues. Nur auf Cue 1 wohlgemerkt.
Dazu gibt es natürlich den Level-Regler und den Cue-/Mix-Regler. Ich weiß nicht, was genau dieser Cue-/Mix-Regler hier hat, aber zum ersten Mal in meinem Leben habe ich diesen aktiv im Mix benutzt. In der Regel steht dieser bei mir so circa auf 11 Uhr Position, also so, dass ich etwas mehr Cue-Signal auf dem Kopfhörer habe als das Master-Signal. Hier allerdings wurde er viel mehr benutzt, weil sich das Mischungsverhältnis auch total smooth anhörte. Vielleicht ist es nur Einbildung. Ich bin gespannt, ob das in sechs Monaten noch immer so ist. Raus geht es übrigens per 6,3 und 3,5 mm Klinke.
Der Cue 2 ist ein wenig abgespeckter. Hier geht es nur per 6,3 mm Klinke raus und abgesehen von der Auswahl des Signals in den Kanälen gibt es nur einen Level-Regler.
Thema Cues: Die Taster sind am Union Audio Elara.6 fest auf einen Hold-Mode gestellt. Anders als beim XONE:92 und einstellbar auf Wunsch beim XONE:92 ersetzt hier nicht ein Cue den vorherigen und man muss, möchte man zwei Kanäle vorhören, beide Cues gleichzeitig drücken, sondern hier gilt recht klassisch: An/Aus. Man schaltet den Cue im Kanal an und auch wieder aus.
Nun sind wir im Kanalzug fast unten angekommen. Linefader? 45 mm, linear. Die Fader-Kurve ist nicht einstellbar. Unity Gain ist erreicht, wenn der Fader ganz oben ist. Kleiner Hinweis: Das war am XONE:92 nicht so. Mindestens drei Viertel der DJs sind nun verwirrt. Ein Teil davon schaut vielleicht nach und wird feststellen: Den Fader am XONE:92 sollte man eigentlich gar nicht bis ganz oben schieben? Gern geschehen. Machen aber dennoch alle. Ich auch. Die Luft sollte man sich beim Einpegeln aber wiederum lassen. Eine Information zum Unity Gain bei der Rotary-Variante gibt es nicht. Dieser liegt, getestet, bei 5 Uhr, also den Weg des Potis voll aufgedreht.
Linksseitig am Union Audio Elara.6sitzen die beiden Return-Kanäle 1 und 2. Wie gewohnt von den XONE-Mixern gibt es auch hier die Regler für die beiden Send-Wege. Ich kann also auch meine Return-Kanäle in die Effekt-Schleife schicken. Das kann man nutzen für z.B. angeschlossene Mikrofone oder Zuspieler oder auch, um ein bereits effektiertes Signal noch einmal durch einen weiteren zu sehen. Ein Delay-Signal noch einmal in ein Hall-Gerät zu schicken, klingt sehr viel spannender, als einen Kanal in Delay und Hall gleichzeitig zu senden. Spielt damit mal rum. Die Möglichkeit wird sehr selten genutzt, ist aber echt spaßig.
Zeit für ein Blick nach rechts auf den „Master-Kanalzug“ des Union Audio Elara.6. Unter den beiden Mix-Reglern, also den Level-Regler für die beiden separaten Master-Signale, sitzt das Master-Metering. Ungewöhnlicherweise horizontal, aber daran gewöhnt man sich schnell. Ebenso wie in den Kanalzügen ist die Farbgebung nicht klassisch grün, orange, rot, aber das war sie ja schon beim XONE:92 nicht und auch beim Model 1 ist es anders. Hier kann man über blau zu weiß zu rot spielen.
Zum Glück, mehr und mehr zum Standard werdend, ist der 2-Band EQ für den Monitor-Weg. So verfügt auch der Union Audio Elara.6 über diese Möglichkeit.
Analoge Processing Strips: Filter, Drive und Stereobreite
Neu und bisher in keinem anderen Mixer vorhanden, sind die bereits erwähnten Anlogue Processing Strips, kurz APs. Sind nehmen den Platz seitlich der vier Kanalzüge ein und zugleich den Platz der Filtersektionen, wie bisher von XONE-Mixern bekannt. Kein Grund zur Panik, die ikonischen Filter sind geblieben, aber die APs bieten noch ein wenig mehr.
Eingeschaltet werden diese durch leicht versenkte Druckschalter mit großartigem Druckpunkt. Umrandet von einem roten LED-Ring.
Grundsätzlich: Beide APs können auf alle vier Kanalzüge separat zugewiesen werden, ebenso auf die beiden Stereo Returns.
Die beiden Filter-Sektionen des Union Audio Elara.6 bieten jeweils High-Pass oder Low-Pass-Filter. Die Auswahl geschieht durch den kleinen Kipp-Schalter. Die Filter sind VCF, also Voltage Controlled Filter, mit separaten Reglern für die Frequenz, wie auch die Resonanz. So kann die Resonanz des Filters eingestellt werden von einer flachen smoothen Kurve bis hin zu hoher Flankensteilheit und deutlich hörbarem Filtersound mit Anhebung des Pegels an dem Filter Cut-Off Punkt.
Der erste Regler der AP-Sektionen ist ein Aux 1 Regler. Unerwartet, aber wir können das Signal des AP-Strips Pre- oder Post-AP On/Off in den Aux-Weg 1 senden. Der Return erfolgt dann wie gewohnt über die Return-Kanäle und auf den Master-Mix.
Sollte das Ganze Pre AP On/Off passieren, bedeutet das natürlich, dass das Signal ausschließlich auf den Aux 1 gesendet wird, solange der AP Strip nicht aktiviert wird. So könnte man jedes Signal auf den externen Effekt-Weg senden ohne, dass Filter oder Drive den eigentlich gewählten Kanal direkt betreffen.
Vielleicht hilft ein Praxis-Beispiel: Kanal 1, Track ohne Klangbearbeitung durch den EQ. Wir wollen nur ein Delay auf die Mitten und Höhen haben um Hats, Claps etc. ein wenig Variation und mehr Lebendigkeit zu geben. Wir weisen Kanal 1 also auf den AP 1 zu, nutzen den High-Pass Filter, setzen den Aux 1 Send pre On/Off-Schalter. Damit können wir das Signal von Kanal 1 mit gecuttetem Low-End auf den Aux 1 senden und in das externe Delay. Auf einem Return holen wir und das Signal zurück auf den Union Audio Elara.6 und mischen es zum Master-Mix hinzu. Ungeahnte Freiheiten, richtig stark.
Darauf muss man erst einmal kommen. (Und das ist auch der Grund, warum ich so ein Gerät 10 mal mehr feiere, als irgendeinen Club-Mixer, bei dem eine große Marke stumpf nur die besten Funktionen von anderen Mixern in ein einziges Gerät kopiert hat und das nicht einmal wirklich gut, schon gar nicht visionär oder in irgendeiner Art und Weise mit eigenen Ideen.)
Weiter im Text: Drive. Einige kennen Drive schon (vom PLAYdifferently Model 1), andere kennen den Crunch vom XONE:96. Lasst mich eine Sache vorwegnehmen: Zwischen Drive und Crunch liegen klanglich deutliche Unterschiede. Zum Glück. Während der Crunch am XONE:96 eher wie ein Crunch klingt, ist der Drive beim Model 1 wie auch hier beim Union Audio Elara.6 eine Möglichkeit, dass Signal leicht oder stark in die Distortion zu fahren.
Das Ganze ist kombiniert mit einem Side Chain Make up Gain, so dass durch die Sättigung, also Absenken eines Thresholds und zugleich der Amplitude des Signals, nicht zugleich auch Pegel verloren geht. Der Pegel des Signals nach dem Drive ist gleich des Pegels des Signals vor Distortion. Gleiches Prozedere wie bei dem Model 1.
Klanglich können wir uns am Union Audio Elara.6 vom leichten „Ankratzen“ des Sounds bis hin zu einer starken Distortion bewegen. Eine LED glimmt oder leuchtet stark, je nach Intensität der Distortion. Kleiner Hinweis: je sauberer der Pegel des Kanals ist, um so besser funktioniert die Drive Funktion. Wer mit 15 db Headroom eingepegelt hat, der wird den Kanal über Drive kaum in die Distortion bekommen. Ein weiterer Grund also, sauber und ordentlichen Pegel am Kanal zu fahren.
- (Over-)Drive aus….
- (Over)Drive an….
Wer wissen möchte, was eigentlich mit dem Signal bei einer Distortion passiert: Das Manual hält ein kleines Schaubild parat.
Neben dem Aux-Send gibt es eine weitere Neuheit in dem AP und dem Union Audio Elara.6, die es bei einem DJ-Mixer noch nie gegeben hat?! Balance und Pan-Regler habe ich schon einmal gesehen, aber einen Width-Regler? Da fällt mir kein Mixer ein, der das schon einmal hatte. Falls euch einer einfällt, schreibt es unbedingt in die Kommentare! Das klingt wie so ein schrecklicher Social Media Aufruf zur Interaktion, aber es würde mich wirklich interessieren.
Was steckt nun hinter der Width-Funktion des Union Audio Elara.6? Im Prinzip ist dies ein Mono-Summierer bzw. Stereo-Spreader. Dafür steht das M und S auf dem Regler. Auf 12 Uhr Position wird das Signal als ganz normales Stereo-Signal in den Master-Mix übergeben. Drehen wir den Regler gegen den Uhrzeigersinn, so engen wir das Panorama immer mehr ein, bis wir bei einem Mono-Signal angekommen sind.
Das aber ist noch nicht das Ende der Fahnenstage, sondern es geht noch weiter. Weiter bis „R“. Und das ist etwas, das musste auch erst einmal im Manual nachlesen. R steht für Reverse Stereo und dreht das Signal im Panorama um. Links wird zu rechts, vice versa.
Ich bin ehrlich, Reverse Stereo ist schon sehr speziell und der Einsatzzweck vermutlich ebenso speziell und selten, aber es sorgt doch in der Tat für ebenso spezielle Klangveränderungen, mit denen man sehr gern mal herumspielen sollte. In die andere Richtung übrigens, von Stereo im Uhrzeigersinn, gelangt man zum Stereo-Spreader, „W“. Hier wird das Signal im Stereo-Bild verbreitert. Ich vermute, dass dies durch Timing-Spielereien im einstelligen Millisekunden-Bereich der beiden Seiten passiert, aber das ist nur eine Vermutung. So zumindest würde ich es lösen.
Auch hier sorgt der klangliche Effekt für in der Tat interessante Ergebnisse und gerade im Hinblick auf externe Effekt-Wege, filterbar sogar, wenn gewünscht sogar Pre AP On/Off, sorgt dieses Funktion für spannende Ergebnisse. Jetzt greife ich ein wenig dem Praxis-Test zuvor, aber es bietet sich gerade an. Nehmen wir einmal das Beispiel von eben. Kanal 1 auf AP1, Low-Pass-Filter und Pre-AP an und wir schicken das Signal in den Aux 1 in ein externes Delay.
Wir können jetzt mit dem Width Regler am Union Audio Elara.6 das reine Signal, welches wir in die Effekt-Schleife schicken, im Panorama noch weiter außen platzieren. Entsprechend legen wir das mit Delay versehene Signal außerhalb des Stereo-Bildes des eigentlichen Tracks und holen uns das über den Return zurück auf die Master-Summe. Das ermöglicht komplett neue Wege des Sounddesign im Mix und beim Spielen mit externen Effekt-Geräten. Ich finde es ein mega starkes Feature und auch hier macht die Pre/Post-Funktion des Send (Aux) im AP-Strip richtig Sinn.
Ab in die Praxis mit dem Union Audio Elara.6 – Vinyl? Digital? Hybid?
Vinyl, Hybrid, Digital, egal. Alles wird angeschlossen. Als alter Vinyl-DJ, aber seit vielen Jahren digital und hybrid, bin ich allem aufgeschlossen und spiele auch heute noch sehr gern alles davon. Zum Glück: Mit 6 Kanälen und separaten Line- und Phono-Inputs (Anmerkung: deswegen erwähnt, weil sich z.B. an einem Model 1 nur ein Cinch-Buchsen Paar pro Kanalzug findet), kann man hier alles anschließen.
Im Gegensatz zum XONE:96 hat der Union Audio Elara.6 (nur) sechs volle Kanalzüge ohne zwei weitere Returns, aber um ehrlich zu sein, ich habe nur sehr selten gesehen, dass Return C und D am XONE:96 genutzt werden und auch ich brauche C oder D vielleicht einmal im Jahr? Also, darauf kann man wohl verzichten, gibt es doch genügend zum Spielen.
Egal ob Vinyl oder Digital, die Input-Stage mit den Preamps liefert genügend Dampf, gerade auch am Input für Vinyl.
Ikonisch für den XONE:92 und natürlich auch hier am Union Audio Elara.6 vorhanden ist der 4 Band EQ. Dieser klingt wirklich butterweich und erlaubt einen sehr sanften und sauberen Eingriff in das Frequenzband. Der Mix über Frequenzen macht wirklich Spaß. Man ist es gewohnt von 92 und 96, aber das hier ist noch einmal eine andere Liga an Klangqualität für den Mix. Einen Kritikpunkt gibt es: Der EQ ist nicht Full-Kill. Vom 92er wäre man folgendes gewohnt: High: Full-Kill, obere und untere Mitten: -30 dB, Low-End: Full-Kill. Vom XONE:96 wäre man selbiges gewohnt, allerdings nicht mit -30 dB, sondern nur mit -27 dB auf den beiden Mitten-EQs.
Beim Union Audio Elara.6 ist das ein wenig anders. Maximal bekommen wir hier +6 dB Verstärkung geliefert, was absolut ausreichend ist, und können maximal 20 dB Pegel pro Band ziehen. Damit bleibt ein kleiner Rest Signal erhalten, auch wenn man alle EQs unten hat und den Fader hochzieht. Da ich gewöhnt bin, komplett über Frequenzen, also EQ und Filter, zu mixen und nicht über die Lautstärke, bedeutet das für mich eine kleine Veränderung, aber das ist nur minimal. Dennoch: Es sollte bedacht werden. Grund für die geringere Absenkung: Die Flankensteilheit der EQ-Bänder. Am Ende ist es ein Kompromiss zwischen: starker, drastischer Absenkung versus weichem Klang.
Wo wir gerade im Kanalzug sind: Die Zuweisung zu den APs, uns eher bekannt als zu den Filtern und zugleich zum Crossfader, mag ein wenig ungewöhnlich sein. Ich tue mich da extrem leicht, denn mein XONE hat keinen Crossfader mehr. Den benutze ich eh nie, daher ist es mir vollkommen egal, dass ich beim Union Audio Elara.6 den Kanal zeitgleich zu einem der beiden APs wie auch auf den Crossfader zuweise. Dieser ist eh deaktiviert. Wer jedoch beides nutzt, sollte dies beachten.
Thema Filter: Ähnlich der EQs ist hier butterweich die passende Beschreibung. Mit geringer Resonanz schneiden diese weich durch das Frequenzband, mit höherer Resonanz ergibt sich die leuchte Anhebung am Cut-Off Punkt und damit der gewohnte klanglich Filter-Sweep-Effekt. Das HighPass-Filter arbeitet hierbei in einem Bereich von 8 kHz bis runter bis 30 Hz, das Low-Pass-Filter beginnt bei 30 Hz und kann hochgezogen werden bis hin zu 20 kHz. Sind wir ehrlich: Die Dinger klingen brutal gut.
Möchte man beim Einschalten der Filter keinen Pegel-Verlust im Low-End-Bereich haben, dann sollte man, ähnlich wie beim XONE:96, den Resonanz-Regler mindestens auf der 11 Uhr Position haben. Mit geringer Resonanz wird die Filterkurve zu flach und im Bereich der tiefen Frequenzen hat man einen leicht hörbaren Pegelverlust. Auf kleinen DJ-Monitoren ist das nicht so relevant, im Club jedoch ist der Unterschied schon hörbar.
Möchte man einen richtig schönen hörbaren Filter-Sweep haben, dann rauf mit der Resonanz und das Filter schneidet straight durch das Frequenzband. Wichtiger Tipp, nach wie vor gilt auch beim Union Audio Elara.6: High-Pass-Filter beginnt bei 7 Uhr und geht mit dem Uhrzeigersinn, Low-Pass-Filter beginnt bei 5 Uhr geht gegen den Uhrzeigersinn.
Eine der wichtigsten Info zum Thema Filter jedoch wird folgende sein: Alle Schalter im Union Audio Elara.6 in den Signalwegen sind Nulldurchgangs-geschaltet, um Knacken und ungewollte Transienten zu verhindern. Anders also als beim XONE:92 (MK1 muss man ja derweil sagen), kann man die APs ein und abschalten, ohne, dass es knackt oder diesen kleinen Plopp-Sound gibt.
Sound – wie klingt der Union Audio Elara.6 Club-Mixer?
Zeit für die klanglichen Vergleiche und ich versuche kein esoterisches Gerede von mir zu geben. Eine kleine Erfahrung jedoch zum Anfang. Während des Tests mit dem Union Audio Elara.6, den ich über mehrere Tage in meinem Setup hatte, habe ich zwischendurch kurz einen frisch reparierten Pioneer DJM-900NXS als Mixer genutzt und wirklich im laufenden Track von Vinyl den Union Audio Elara.6 weggenommen und den DJM-900NXS hingestellt. Ich war erschrocken und das ist nicht übertrieben, wie schlecht der DJM-900NXS im Direktvergleich zum Elara.6 klingt. Kein Vergleich hinsichtlich Dynamik oder Klangvolumen.
Was uns zurück zu der Ausgangsfrage bringt: Wie klingt der Union Audio Elara.6. Mit der Geschichte des Mixers bzw. der Mixer, die im weiteren Sinne aus dem Hause von Union Audio, speziell Andy-Rigby Jones kommen, ist eine grobe Richtung schon vorgegeben. Der Union Audio Elara.6 stellt klanglich einen XONE:92 in den Schatten und ebenso einen XONE:96. Das ist kein großes Wunder, es dürfte nur eine sehr kleine Anzahl an DJ-Mixern auf dem Markt geben, welche klanglich in der gleichen Liga spielen. Ähnliches erlebt man auch immer wieder, wenn in einem Club mal kein XONE oder erst recht kein Pioneer DJM steht, sondern ein Model 1. Der Klangunterschied ist hörbar.
Der Union Audio Elara.6 kombiniert spielerisch kraftvollen Klang mit hoher Dynamik. Warmer Sound mit Druck, ehrlichem Druck. Keine Presswurst nach Limitern auf dem Master-Signal. Ganz im Gegenteil, der Elara.6 hat mehr als genügend Headroom, um auch nach der Summierung mehrerer Kanäle nicht ins hörbare Clipping zu kommen. Der nominale Ausgangs-Pegel (symmetrisch, also Mix 1) liegt bei 0 dBu, der maximale Pegel bei +27 dBu. Ja, Headroom ist mehr als genügend da. Das ist allerdings kein Freifahrtschein für schlechtes Gain-Staging. Sauber eingepegelt jedoch kann man alle Kanäle hochschieben und bringt den Mixer nicht an seine Grenzen.
Die Bauteile wie Transistoren oder Widerstände sind allesamt wohl ausgewählt mit z.B. spezielle Blick auf die Phono-Preamps für detailgetreue Vinyl-Wiedergabe und die RIAA Stufe. Ein kleines Beispiel, ohne zu sehr ins Detail zu gehen: Die Summierung der einzelnen Spuren beim Union Audio Elara.6 findet durch den Muses 01 J-Fet Dual OpAmp Chip von Nisshinbo Micro Devices statt. Ein schon fast esoterisch für die Klangqualität geltender Audioverstärker mit einem THD-Wert von maximal 0,002 %.
Qualität und Haptik? Qualität aus UK!
Generell kann man dem Union Audio Elara.6 attestieren, dass hier „Qualität über Preis“ gilt. Eine Einschätzung, die sich an unterschiedlichen Stellen nachweisen, bzw. finden lässt. Gebaut wird „von Hand“ in Cornwall.
Beginnend tut dies bereits auf der Oberfläche des Union Audio Elara.6. Thema Faceplate: Diese ist mit 4 mm überdurchschnittlich dick und robust. Sie ist mit einem speziellen Keramik-Beschichtungsverfahren veredelt (Cerakote) speziell für die Beschichtung von z.B. Waffen, Autoteilen oder Werkzeug entwickelt wurde und eine sehr hohe Haltbarkeit und Abriebfestigkeit bietet.
Alle Potikappen sind aus Aluminium mit rauen Seiten, so dass diese schön griffig sind. Sitzen tun diese durch die Bank weg auf ALPS Potentiometern mit Metall-Stift. Generell sind im Mixer ausschließlich ALPS Potis wie auch ALPS Schalter verbaut.
Das Netzteil des Union Audio Elara.6 besitzt eine automatische Spannungserkennung und kann daher weltweit genutzt werden in der Range von 110 bis 240 V.
Ein Punkt, der mich gestört hat, ist die Nähe der Filter-Frequenz-Regler zu den Fadern. Das betrifft vor allem die Nähe des Reglers in AP1 zu dem Fader des Return-Kanals 2, sowie die Nähe des Frequenz-Reglers in der AP2 Sektion zum Linefader des Kanals 4. Hier muss man ein wenig mehr aufpassen, wenn man ordentlich an diesen Reglern dreht. Zu groß ist die Gefahr, dass man leicht beim Drehen mit den Fingern gegen die Fader stößt und diese nach unten schiebt. Das mögen nur einige Millimeter sein, könnte aber hörbar sein. Da ist tatsächlich beim XONE:92 wie auch beim XONE:96 weitaus mehr Platz. Sicher, man gewöhnt sich dran, dennoch wäre ein wenig mehr Platz schön gewesen.
Selbiges trifft das Modul mit den Rotary-Fadern. Ich möchte ungern den „Crossfader Ja/Nein?“-Streit eröffnen, aber in gefühlt 90% der Fälle haben Rotary-Mixer keine Crossfader. Aus Gründen. Nun kann man sagen: Er stört ja nicht. Aber er stört. Mich zumindest stört er. An jedem Mixer. An der Stelle, an der man wundervolle seine Finger ablegen kann um mit den Linefadern zu arbeiten, ist dann so ein Ding im Weg. Entsprechend ist der bei meinem 92er wie auch am 96er ausgebaut.
Hier aber, stört es mich doppelt. Zum einen: Ich brauche ihn nicht. Zum anderen: Zwischen den Level-Potis ist relativ wenig Platz. Generell ist auch zwischen Linefadern wenig Platz, aber das ist man gewohnt, so ist es normal. Bei Rotary-Mixern ist nun aufgrund der Größe der Potikappen (beim Level-Poti meistens ja eine größere Kappe) mehr Platz. Hier sitzen die Regler nun neben den Kanal-Meterings und da ist nicht viel Platz. Das geht, aber es ginge besser.
Crossfader raus und die Level-Potis auf die Höhe des Crossfaders. Und so hätte man direkt ein wenig mehr Platz. Vertraut mir, dieser Wunsch ist auch schon an Andy-Rigby Jones weitergegeben worden. Vielleicht gibt es ja noch mal ein Rotary-Fader Modul ohne Crossfader!?
Wer übrigens das Linefader-Modul am Union Audio Elara.6 gegen das Crossfader-Modul tauschen mag: zwei Schrauben sind zu lösen und dann kann es einfach herausgenommen werden. Ein Kabel muss man lösen. Das war es. Beim Blick in den Mixer erkennt man den Aufbau, wie er auch von den XONE-Mixern bekannt ist, angelehnt an den klassischen Aufbau von Mischpulten aus dem Studio- oder Live-Bereich. Zumeist findet man vertikale Platinen, pro Channel-Strip eine.
Unten sind diese über eine weitere Platine verbunden. Dieser Aufbau sorgt dafür, dass bei Eintreten von Flüssigkeit, diese bis auf die Bodenwanne durchlaufen kann. Zum anderen können bei Schäden einzelne Kanalzüge repariert oder getauscht werden. Das ist sehr viel service-freundlicher als eine Master-Platine und eine Bedienfeldplatine.
- Rausschrauben, Kabel weg, Kabel ran, Zuschrauben. Fertig.
- Ein Blick in das Innere. Vertikale Platinen, wie bei der XONE-Serie, ALPS Schalter.
Hey, netter und ausführlicher Text! Allein der Satz hier knüselt etwas unlektoriert: „Eins, muss man sagen können die Briten: Audio-Geräte bauen, die schon beim Anfassen so wirken, als würden sie noch spielen, auch wenn man sie drei Mal hat fallen gelassen.“ Gefreut hätten mich für einen Test auch Audiobeispiele zu eq, filter etc. lg
Hätte ich nicht schon den neuen mk2, würde ich sicherlich nicht noch 1000€ drauflegen und Elara.6 kaufen, sondern den mk2.
Haben würde ich ihn schon gerne… ;-).
Bzw. eine Mischung aus beiden:
Der Xone ist auch ausreichend sehr gut und hat auch nette Sachen wie LFOs, stufenlos einstellbarer Crossfaderkurve und verstellbare Linefaderkurve.
Drehpotis als Linefaderersatz ist beim Elara.6 mehr Marketing als wirklich nützlich, weil sie wirklich nur ein Ersatz sind und die anderen Features, die ein Rotarymixer in der Regel mitbringt, fehlen.
Der Parametric EQ würde sich auch auf den anderen Kanälen gut machen: Einfach mal die Hihat im Spektrum anders betonen oder gezielt die Snare reduzieren können ist immer super.
Danke für diesen Bericht!
Auf einem Bild sieht es ziemlich eng aus, um „die Nippel durch die Lasche“ zu ziehen.
Ist das wirklich alles so eng beieinander oder wirkt es nur so?
Schon beim Xone96 haben meine Wurstfinger kaum ein Plätzchen zum freien wirken…😇
@CDRowell Sagen wir so, es war ja auch Kritik von mir, dass bei Linefadern 1 & 4, wenn oben, der Finger schon recht nah an den Filter-Regeln liegen.
Das ist aber der einzige Punkt, bei dem ich das Gefühl hatte, dass es eng ist. :)
Warum wird in so einen Mixer kein paasendes USB Audio-Interface eingebaut? Ich spiele seit Jahren im Club auf dem DENON X1850… Traktor erkennt das Interface ohne Treiber, alles Audio geht robust und lässig in den Mixer, fertig. Ist das keine Option für so ein hoch gelobtes Teil? DJ loop @ Berlin
@DJ Loop | Berlin Habe ich mich auch schon gefragt.
Andererseits ist ein 20 Jahre alter Mixer ohne Interface oft immer noch State of the Art (Urei 1601, Ecler Nuo 3.0/HAK, Xone, Rane), gerade wenn es um analoge Technik geht.
Mit eingebautem Interface sähe das allerdings ganz anders aus: Da wäre schon allein die Treiberproblematik ein Thema – und von der Qualität der damaligen Wandler ganz zu schweigen…
@massenvernichtungswaffe.de Ok, verstehe. Als Treiber bei MacOS macht ja CoreAudio viel Sinn. Bestimmt kostet das Lizenzen bei Apple, dennoch für 300-400 € mehr, könnte sicherlich ein angemessen sauberes Interface dem Mixer gut zu Gesicht stehen und weitere Zielgruppen scharf schalten. Wie auch immer, es gibt reichlich Ausweich-Technik vom Wettbewerb!
@DJ Loop | Berlin Der Xone 4D oder Xone DB2/4 sind ja gute Beispiele: sind top Mixer, aber irgendwann gab es keine Treiber mehr für die integrierte Soundkarte. Der Xone 4D ist seitdem für super schmales Geld auf Kleinanzeigen zu sehen, obwohl es ein „quasi“ Xone 92 + 2x MIDI Controller ist. Aber nun gibts ja Ploytec Revival, also eine extra Box die das Audiointerface wieder classcompliant in die Moderne katapultiert. Ich kann da die Hersteller schon verstehen, dass die das Interface sein lassen.
Ich hatte hier mal den Xone 96 stehen, der ja zwei Soundkarten integriert hat. Ich hatte mir dann überlegt, dass ich ein Liveact auf dem basierend aufbaue, wo ich beide Soundkarten nutze. Ein Blick ins Netz zeigt dann aber wieder, dass es da wohl Ausfälle geben kann. Will ich mich darauf verlassen? Also das in nem Club ein Xone 96 steht und evtl. die Soundkarte nicht funktioniert? Da nehme ich lieber mein eigenes Interface mit und gehe auf Nummer sicher :)
LG Kai
@Chonishvili Ja das mit der defekten Soundkarte ist vermutlich gar nicht so das große Risiko, aber was passiert wenn da ein 92er steht weil alle dachten „wer 96er spielen will, kommt auch mit nem 92er aus“. Da würde ich auch immer immer ein Interface als Ersatz dabei haben.
Und db4, Treiber…das ist hart Kacke ja. Aber es gibt irgendein Tool, welches das Problem löst. Das ist mal irgendwo durch ein Forum gewandert…
Dass es nie einen DB:4 MK2 gab…das finde ich so derbe schade…so ein geiler Mixer…
@DJ Loop | Berlin danke, du sprichst mir aus der Seele. Elara macht bestimmt tolle Mixer. Warum die Premium-Hersteller sich aber lieber beide Hände abhacken, als eine digitale Alternative anzubieten, kann ich ebenfalls nicht verstehen.
Der x1850 ist ja ein volldigitaler Mixer, das ist nochmal softwareseitig ein anderer schnack. ich wäre ja schon mit einem Audio Interface – also digital in, der rest analog, wie beim Xone 96 -mehr als zufrieden.
Und die Qualität der Wandler, also bei aller Liebe: Das sind Euro-Artikel und es würde natürlich einen minimum 300 Euro höheren Preis rechtfertigen. Aber die Anbieter wollen – und bekommen – mein Geld ohne digital in nicht.
@franzfarian Grundsätzlich gibt es dafür mehrere Argumente, also dafür, kein Audio-Interface zu verbauen und die Diskussionen gab es natürlich beim
Xone:92MK2 genau so wie beim Model 1.
Gründe dagegen:
Circa 99% der DJs nutzen beim Xone kein DAW gestütztes System, brauchen also kein Interface.
Was zum nächsten Punkt führt: Acts die z.B. ein Hybrid/Live-Set spielen brauchen eventuell mehr als 12 In und X out oder legen wert auf ein besonderes Interface, RME, Antelope oder dergleichen. Diese Liga kannst du da aber nicht verbauen ohne den Preis zu sprengen. Generell ist es ein Mehrpreis, den die signifikante Menge der Nutzer:innen zahlen muss, ohne es zu benötigen.
Wofür? Nehmen wir mal deine 300€ – das sind 10% vom Preis..
Es ist ein voll-analoger Mixer und genau als dieser wurde er auch entwickelt und genau. Mit hohen Ansprüchen. Wäre hier ein Interface verbaut würden andere wiederum sagen: Der Mixer ist nicht voll analog.
Und ich stelle die steile These auf: Dass der Elara.6 kein Interface hat und voll analog ist, ist für mehr Kund:innen ein Pro-Kauf Kriterium, als das nicht vorhandene Audio-Interface vom Kauf abschreckt.
Mixer mit Interface gibt es ja auf dem Markt einige, da muss man aber sagen, liegt verglichen zum Elara.6 eine Welt, oder einfach auch Welten. In den Punkten Klang, Verarbeitungsqualität, etc…
@Bolle / Johann Boll bei aller Liebe, ich verstehe diese Verteidigungsarien nicht. Es gibt aus beiden Welten nun mehr als genug Mixer. Wer Vinyl spielt interessiert sich nicht für digital, das ist doch irgendwie klar.
Andererseits sehe ich genug Musiker, die wegen der Soundqualität einen analogen Mixer im Set haben und aufwendig mit Audio Interfaces rumfrickeln müssen. Die sind keine Zielgruppe?
Die Welt da draußen ist nunmal zu 99% digital, es wird also eine Zielgruppe außen vor gelassen, die sich sehr wohl für digitale high-end Mixer interessieren würde, wenn es sie nur geben würde. Neben V10 und X96 gibt es nur noch den Euphonia, der hier infrage kommt. Die ersten sind mir zu groß, der zweite zu teuer (und zu rotary, aber das ist ein anderes Thema)
Fakt ist, dass die Boutique-Anbieter lieber untergehen werden als zu digitalisieren. Wie der Schmied vor 125 Jahren, der niemals Autoreifen verkaufen wollte. Gibt es heute auch noch. Als 1-Mann-Betrieb.
@franzfarian Tatsächlich muss ich dir da leider widersprechen.
Zwar sind vielleicht der signifikante Anteil der DJs da draußen digital unterwegs, aber abseits von all-in-one Units und co, also mit Blick auf den Club-Bereich, in dem z.B. ein XONE steht, sind es zu 99% DJs, die mit CDJs spielen. Der Rest teilt sich auf die letzten verbliebenen Traktor-DJs auf und die wirklich wirklich wenigen Hybrid-Acts.
Die Anforderung für ein Audio-Interface an so einen Mixer wie einen Xone:92/96 oder mehr noch den Elara.6 ist faktisch nicht vorhanden.
Wenn überhaupt würde es Sinn machen darüber zu diskutieren, ob diese Mixer digitale Inputs für CDJs haben sollten. Dafür wäre real ein Bedarf.
Für das andere ehrlich gesagt nicht. Das nutzt in der Szene außer ein paar versprengten niemand mehr. Leider, sicherlich, weil auch echte Hybrid-Sets immer weniger werden, aber die absolute
Masse in Clubs für die dieser Mixer, sei es Elara oder Xone gebaut wurde, spielt CDJs. Danach Vinyl. Dann kommt ganz ganz lange nichts. Und für die paar wenigen baut kein Hersteller mit Aufpreis jetzt ein Audio-Interface ein und gebt damit den Preis.
Und wie du schon sagst, es gibt in beiden Welten genug Mixer. Und wer high-class Audio haben will, kauft sich einen analogen Mixer und ein entsprechend hochwertiges Audio-Interface. Das ist Praxis.
Und deswegen haben die allermeisten analogen Mixer, speziell im High-End Bereich kein Interface. Von A&H bis Alpha Recordings Systems und co.
Also ich lese hier wirklich wiedersprüchliches. Sorry. … aber irgendwann gab es keine Treiber mehr für die integrierte Soundkarte… sind es nicht die Hersteller selber, die ihre eigenen Produkte „bricken“ in dem sie keinen Bock mehr haben sie Software auf den Stand der Dinge zu halten? NI hat es geschafft, einiges an eigener, auch recht guter Hardware zu tilgen, weil sie nicht von 32Bit auf 64Bit gehen wollten oder es nicht konnten… verrückt. Das Argument, 99% der DJs spielen nicht digital aber mit CDJ Playern… diese überteuerten Paiohniier Kisten sind alles andere als analog… egal. Ich denke, das dieser Mixer Hersteller Union Audio schlicht nicht in der technischen Lage ist, eine passendes Audiointerface als Option zu bauen. _loop @ berlin
@DJ Loop | Berlin Du hast das offenbar missverstanden. Geschrieben habe ich, dass wohl 99% der DJs im Clubbereich und Genre, wofür dieser Mixer gebaut wurde, die digital spielen, mit den CDJs spielen. Und deswegen kein Interface benötigt wird. Niemand behauptet CDJs wären analog. Was schon daran zu erkennen sein sollte, dass ich digitale Inputs an analogen Mixern für CDJs als Idee in den Raum geworfen habe.
Zu denken, dass ARJ / Union Audio nicht in der Lage sein könnte, ein Audiointerface zu verbauen, ist schon fast lustig.
Noch mehr wenn man bedenkt, dass, wenn man den Hintergrund von ARJ nicht kennt (und den sollte man kennen) auffallen könnte, dass es Geräte von Union Audio mit Interface gibt. :)
@Bolle / Johann Boll welche Geräte hat Union Audio denn mit USB-Interface? Gerade mal nachgesehen, habe keine gefunden (was natürlich auch an mir liegen kann)
@franzfarian Ah…mein Fehler, mea culpa. Nicht Audio-Interface war gemeint, sondern das dafür notwendige: D/A und A/D Wandler. Wobei sobald erledigt ist, das Ganze über eine USB-Schnittstelle ausgeben nur noch mehr oder weniger + 1 Chip und Buchse ist. Gemeint ist das neue Effekt-Gerät.
Wobei ARJ ja damals bei Allen & Heath auch, bevor er die XONE-Serie begründet hat, für die Live- und Studio-Mischer zuständig war…da ist also sicher genügen Know-How vorhanden um eine ganz erstklassige USB-Schnittstelle zu verbauen. Aber ich weiß aus erster und weiteren Händen, dass das überhaupt nicht gewollt ist und mit Rückblick auf 20 Jahre Clubleben sehr sehr viel auch im Tech-/Artist- und Stagemanagement in der Zielgruppen-Landschaft kann man sagen: Laptops in Clubs (die sich einen XONE kaufen würden) sind eigentlich ausgestorben. Traktor ist da quasi tot (wobei Richie das ja nun wieder ein wenig pushed und die neue Sonar Show am Wochenende mit Stems spielen wird), und Rekordbox als DJ-Software im Bereich elektronischer Musik nutzt halt einfach niemand. Das sieht im Mobil- / Veranstaltungs-DJ Bereich natürlich anders aus, HipHop und im weiteren Sinne Bassmusik natürlich auch. Aber da wiederum spielt quasi niemand einen XONE…
@Bolle / Johann Boll ja, so lautet die Argumentation. Und dann sehe ich in jedem zweiten Club einen DJ mit Laptop. Kein Scheiß.
Aber wie auch immer. Die Welt ist größer als die großen Clubs hier und die mobile DJs da. Es gibt Cafes, Bars, Studios,, Streamer, Bedroom Djs. Alles nicht mobile.
Und deswegen ist da halt der Xone96, der selbstverständlich hauptsächlich mit CDJs betrieben wird, weil der Player zwar ein Audio Interface hat, der aber mist ist. Und der V10. Und der Euphonia. Aber mehr eben aktuell nicht.
Mir ist es ehrlich gesagt egal, was Union Audio macht, der Elara ist ganz sicher ein phantastischer Mixer. Aber ich bedaure, dass die ganzen Boutique-Manufakturen zu bequem sind, sich Zielgruppen zu erschließen, die sie so nicht erreichen.
Damit ist von meiner Seite aber auch alles gesagt. Ansonsten: toller Bericht, danke fürs Schreiben ;-)
@franzfarian Danke dir..für das Kompliment und das schöne hin und her hier. Ich kann mal sagen: Der „Hersteller“ liest mit, wie ich vorhin erfahren habe. Das ist cool, weil genau so wie hier dann auch mal Ideen geben kann. Auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, was ja vollkommen egal, weil niemand von uns beeinflussen kann, was „die“ bauen…aber Diskussionen bringen ja alle weiter. Wusstest, du dass es mal einen hochwertigen Rotary mit Interface gab? Der SuperStereo DN78 (gibt hier auch einen Test), den gab es mal optional mit USB-Interface. Wurde aber eingestellt, fand keinen Anklang im Markt.
Beim XONE:96 war es natürlich eine gute Idee mit dem dualen Interface, aber auch da gab es dann Kommentare von wegen „wäre ja nicht mehr analog der Mixer“ 🙂.
Was ich mega fände: hochwertige und gut klingende D/A Wandler beim 96er…da wäre richtig geil. Und wenn ich jetzt darüber nachdenke begebe ich mich mal auf die Suche nach Teilen für einen 4auf4 D/A Wandler für DJ-Setups im Club…falls jmand gute Ideen hat….her damit!
Hey Bolle, danke dir für den Bericht. Ich verfolge den Elara seit dem ersten Bericht den ihr hier vor langer Zeit veröffentlicht habt. Aktuell ist er in Deutschland glaub leider nur von einem Händler zu bekommen und das bei knapp 4 großen Scheinen. Das entspricht einen ähnlichen Kurs wie direkt in UK bestellen und Zoll usw. zu zahlen.
Hoffe das wird irgendwann noch attraktiver…
Ich würde ihn mir tatsächlich in die Sammlung an Mixer stellen, ein wunderbares Gerät.
Ich bin immer wieder leicht neidisch mit was für schönen Spielzeugen du doch hantieren darfst ;-)
@DJ-Versil Aloha….da kommt was. Die Jungs waren ja auch der Suche nach einem Vertriebsweg und der ist nun gefunden mit PAT und das ist sicher nur noch eine Frage der Zeit bis man die Geräte auch im Handel hier in Deutschland finden wird :)
Sei ruhig neidisch…aber ich muss die auch immer wieder abgeben…das ist dann so richtig „das Leckerlie hingehalten und dann wieder weggenommen“ 😁
Hey Bolle, ich würde mich hier nochmals einklinken, du hast ja den Xone96 (oder auch 92), den Play Differently Model1 und den ELARA.6 Mixer in den Händen gehabt. Wenn du kurz zurückblickst, was rechtfertigt für dich den höheren Preis bei dem ELARA?
Mir gefällt beim Model1 die EQ Steuerung nicht. Beim Xone 96 weiß ich nicht ob sich ein Update von meinem 4D zum 96er lohnt. Daher tendiere ich aktuell zum ELARA als Update. USB ist für mich nebensächlich.
Danke vorab für dein Feedback.
@DJ-Versil Aloha. Vergleich mal die Test-Längen…dann hast du schon eine Antwort ;) Was den höheren Preis rechtfertigt? Qualität der verbauten Komponenten, handmade in UK in kleiner Stückzahl vs. built in China in großen Stückzahlen. Kleiner Hersteller vs. großer Hersteller. Klangqualität, Funktionen. Der ELARA.6 ist der beste XONE:92 oder XONE:96, der je gebaut wurde. So ist es halt. du hast die S Klasse fahren, oder halt den Maybach. Der Elara.6 ist in dem Vergleich halt der Maybach. Ob man das wirklich braucht, das sei völlig dahingestellt. Diesen Mixer kauft man sich nicht, weil man ihn braucht, sondern weil man Bock auf den hat. Auf die Qualität, die Bauart, die Funktionen, den Klang und natürlich auch das Erlebnis eines Mixers aus eigener Hersteller von Union Audio. Ich z.b. kann mit einem XONE:92 oder XONE:96 super spielen und bin damit total fein. Ebenso mit einem Model1….aber könnte ich aussuchen, würde ich dennoch jederzeit den ELARA.6 hinstellen. :)