2. Generation der Apollo-Interfaces
Das Universal Audio Apollo x6 Gen2 – und die gesamte X-Serie (TWIN X, x4, x6, x8, x8p und x16) – wurden im Oktober 2024 in einigen interessanten Punkten erneuert und darf sich nun auf neudeutsch „Gen Two“ nennen. Ob sich das Warten gelohnt hat, ob die neuen Funktionen überzeugen und ob sich ein Upgrade von der ersten Generation lohnt, habe ich mir genau angesehen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist das Universal Audio Apollo X6 Gen2?
Muss man das wirklich erklären? Die Universal Audio Apollo Audiointerfaces gehören sicher zu den berühmtesten und am weitesten verbreiteten Studiogeräten der Neuzeit. Seit 2012 findet man die Desktop- und Rackmount-Geräte in vielen bekannten Tonstudios; sie haben sich so als eine Art „Quasi-Standard“ etabliert. Die Apollos sind von anerkannt herausragender Klangqualität, und es gibt wohl keinen Tontechniker/Mixer, Mastering Engineer oder Producer, der hier sagen würde „die taugen nix“.
Im Gegenteil: Durch die integrierten Digitalen Signal Prozessoren (DSPs) haben die US-Amerikaner eine Studioinfrastruktur geschaffen, die bis heute Maßstäbe setzt. Die DSPs sind im Wesentlichen Prozessoren, die allein für die Verarbeitung von Audiosignalen zuständig sind, und zusammen mit den hauseigenen Plug-ins hat man eine Audio-Infrastruktur geschaffen, die keine Wünsche offen lässt.
Die neue Genration gibt es aktuell in zwei Varianten: Essentials+ mit über 20 Plug-ins oder die Studio+ Variante mit über 50 Plug-ins, die beim x6 2.Gen nur moderate 300,- Euro Aufpreis kostet (2.699,- für Essentials+, 2.999,- Euro für Studio+).
Kritik gab es wenig. Allenfalls wurden die sehr ambitionierte Preisgestaltung und das mitunter komplexe Handling der DSP-Kerne bemängelt. Man wünschte sich auch immer mehr und immer schnellere DSP-Chips, aber diese Wünsche konnten (zum Teil) durch die einzeln erhältlichen UAD-Satellite Boxen befriedigt werden.
Die Hardware: Was ist neu bei den Apollo x6 2.Gen?
Auf den ersten Blick? Die Farbe, denn man ist wieder zurück bei der Frontplatte in silber, wie bei den ersten Apollos in 2012. Dazu ist die organische Form der Apollo-Modelle der ersten Generation verschwunden. Hatte man dort im dunklen Design noch ausgeformte Druckknöpfe und eine etwas abgerundete Front, so setzt man nun auf das moderne „Plain-Design“ mit flachen Buttons und einer ebenen Frontplatte.
Die Drehregler haben keinen geriffelten Kunststoffring mehr und sind nun glatt und ebenfalls silber. Allerdings verlieren diese dabei etwas ihre Griffigkeit. Alles andere auf der Front ist identisch geblieben. Das Display, die Positionierung der Bedienelemente, die Aufschrift und das Logo in Form, Farbe und Beleuchtung.
Dasselbe gilt für die Rückseite; auch hier gibt es keine Unterschiede. Alle Buchsen, Ports und ihre Positionen sind gleichgeblieben.
Auch das restliche Gehäuse ist identisch in den Abmessungen (1HE Rackmount) und dem Gewicht. Das hat jede Menge Vorteile. Egal, ob du nur das neue Apollo kennst oder von der ersten Generation kommst, du kennst dich sofort aus.
Ich konnte für meinen Test einfach die gesamte Verkabelung identisch an das Gen2-Modell umstecken und sofort hat alles funktioniert (mit identischen Einstellungen in der Universal Audio Software Console).
Das ist aus meiner Sicht gut. Bitte, bevor jemand „laaaaaangweilig“ ruft, nicht vergessen: Das ist ein Werkzeug, ein Arbeitsmittel. Die Hersteller stehen bei der Einführung der neuen Gerätegeneration immer vor der Herausforderung, im Sinne des Marketings alles neu und „fancy“ zu machen, oder eine bewährte Funktionalität beizubehalten. Und beim funktionalen Design der Apollos gab es keine Kritik.
Tatsächlich hat sich im Inneren der neuen Apollos auch relativ wenig getan. Zumindest hat man das Herz eines Audiointerfaces optimiert. Die AD/DA-Wandler aller Apollo Geräte der 2. Generation wurden aktualisiert und durch „elite-class“ Converters ersetzt. Über die genaue Modellbezeichnung schweigt sich Universal Audio aus und die Basisdaten (24 Bit, max. 192 kHz) sind gleichgeblieben.
Allerdings haben sich die Verzerrungen um den Faktor 5 verringert (jetzt 0,000045% THD+N) und die Dynamik ist um bis zu 4 dB größer geworden (jetzt 130 dB). Die Vorgänger haben in diesen Disziplinen schon zum Besten gehört, was der Markt so hergibt, aber diese Verbesserung ist schon beeindruckend – zumindest in der Theorie.
Desweiteren hat man die Kopfhörerverstärker optimiert. Diese liefern nun 126 dB DNR und -117 dB (0,00014%) THD+N an 300 Ω. Die Hexacore DSPs (6 Kerne) sind identisch mit denen der Vorgänger, und auch die Mic- und Line-Preamps haben sich nicht verändert.
Um die bekannten Anschlüsse kurz zusammenzufassen: Auch das Apollo x6 der zweiten Generation ist ein 16 x 22 Thunderbolt 3 Audiointerface mit zwei Unison-Mikrofonvorverstärkern. Es bietet zwei Hi-Z Instrument Inputs, sechs 1/4″ Line Inputs, zwei optische Toslink I/O (ADAT S/MUX), RCA Coaxial I/O (S/PDIF), Word Clock I/O (BNC), zwei 1/4″ Monitor Outs, sechs 1/4″ Line Outs (ALT / 5.1 Surround), zwei 1/4″ TRS-Kopfhörerausgänge.
Die neuen Funktionen des Apollo x6 Gen2
Alle Funktionen des Vorgängers sind erhalten geblieben und im Wesentlichen gibt es drei neue Features.
Apollo Monitor Correction mit Sonarworks
Universal Audio hat bei den neuen Apollos mit Sonarworks zusammengearbeitet, um eine integrierte Lösung zu finden. Bisher musste man bei der Raumkorrektur die Software SoundID immer als Dienst aktiv haben. So wird der Prozessor des DAW-Rechners immer zusätzlich belastet. Optional muss man SoundID als Plug-in in der DAW aktiv haben, ebenfalls mit zusätzlicher CPU-Last.
Nun kann man das Sonarworks Raumkorrektursystem in das Apollo Audiointerface hochladen und auf den integrierten DSPs laufenlassen, völlig ohne Latenz und ohne zusätzliche CPU-Last. Außerdem verwendet Universal Audio optimierte Algorithmen, die von den Berechnungen der „klassischen“ SoundID Software abweichen. Dafür muss man auf das Apollo Audiointerface die neueste Firmware 11.5.1 laden und auch die Console Software upgraden (mind. Version 1.2.1). Dann wird einem im rechten Bedienpanel der neue Monitorcontrollerbereich angezeigt.
Um diesen Dienst zu nutzen, benötigt man zum einen eine SoundID Reference for Speakers & Headphones Lizenz und zusätzlich das Apollo Monitor Correction Add-on von Sonarworks.
Das Prozedere ist für so einen komplexen Eingriff relativ simpel gehalten. Nach Aktivierung der SoundID-Software macht man die Raumkorrektur-Testreihe (bestehend aus 37 Messungen). So erhält man das individuelle Profil des Monitorlautsprechers im eigenen Studioraum. Dieses Profil lädt man nun in der Universal Audio Console im Monitor Controller / Speaker Utilities rein und drückt „Enable“. Der resultierende Frequenzgang ist nun nahezu schnurgerade. Wem das „zu neutral“ ist, der kann im Vorfeld in der SoundID Software noch Korrekturen vornehmen.
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Nun hört man in einem Universal Audio Setup mit den Apollos immer den korrigierten Frequenzgang und kann so die Beurteilung eines Mixes wesentlich objektiver durchführen, als wenn man versucht, die Fehler der Lautsprecher und des Raums durch seine Erfahrung zu kompensieren.
Ich muss zugeben, dass ich dem ganzen Raumkorrektursystem immer skeptisch entgegenstand, denn Lautsprecher gegen das „natürliche“ dynamische Verhalten in einen Klang zu „zwingen“ hat sich nach meiner Erfahrung immer etwas unnatürlich, gepresst und wenig dynamisch angehört. Ganz und gar so nicht bei den Apollo Algorithmen. Mit aktiviertem Add-on klingen die Lautsprecher nochmal eine Spur neutraler, ohne dabei an Dynamik zu verlieren. Sogar die räumliche Abbildung gewinnt. Ich bin begeistert!
Übrigens funktioniert das System nicht nur in Stereo-Setups, sondern bis hin zu komplexen 9.3 Konfigurationen.
Das Ganze funktioniert auch mit Kopfhörern, wobei hier keine Tests mit Mikrofon gemacht werden müssen.
Sonarworks hat sich die Frequenzantworten aller gängigen Studiokopfhörer eingemessen und man muss nur noch auswählen, welches Modell man besitzt. Bis zu zwei Kopfhörer lassen sich einspeichern.
Monitor Controller mit Bass Management
Dieses Feature richtet sich an Nutzer mit einem Subwoofer-Setup. Hier wird die Abstimmung gemeinsam mit einem Bass-Speaker vorgenommen und man kann einen LFE-Filter, die Übergangsfrequenz und die Flankensteilheit festlegen, um den Woofer optimal an die Main-Monitore anzubinden.
Aber Achtung, hier wird keine Phasenmessung durchgeführt. Steht der Woofer weit von den Satelliten entfernt, dann muss man dieses idealerweise am Subwoofer durch einen Phasenregler korrigieren.
Insgesamt gibt es von meiner Seite aus ein großes Lob an Universal Audio. Sowohl die Apollo Monitor Correction, die Kopfhörerkorrektur als auch das Bass Management funktionieren auch mit den Apollos der ersten Generation! Danke, das nenne ich mal tollen Kundenservice.
Auto Gain Feature
Diese Funktion ist in modernen Audiointerfaces ein Must-Have. Egal ob Antelope oder Audient, Auto Gain ist bei den neuen Modellen immer an Bord und richtet sich natürlich mehr an Anfänger oder wenn es schnell gehen muss. Auto-Gain starten, festlegen, wie lange man möglichst dynamisch einspielt, und schon legt das Interface einen gut sitzenden Gain-Pegel fest, ohne Angst vor Übersteuerung und Clipping.
Das funktioniert bei Universal Apollo gut, wenn auch die Automatik (wie bei fast allen Herstellern) immer auf der sicheren Seite bleibt und man als erfahrener Toningenieur hier etwas forscher zu Werke gehen würde, sofern man den Preamp in die Sättigung treiben möchte. Die Autogain-Funktion ist übrigens nur den neuen Modellen der zweiten Generation vorbehalten.
Das Universal Audio x6 Gen2 in der Praxis
Zunächst fühlt sich alles sehr gewohnt an. Durch die identische Bedienung und das gleiche Layout fühlt sich die 2. Generation des x6 wie ein guter Freund nach einem Friseurbesuch an. Alles bekannt, nur irgendwie frischer. Ich habe über mehrere Tage zwischen den beiden Generationen des x6 hin und her gewechselt und kann sagen: Ja, es gibt einen Klangunterschied. Ja, die neue Version klingt detailreicher, räumlich exakter und bietet eine bessere Durchhörbarkeit. Das ist kein Marketingsprech und auch kein Fanboy-Benehmen. Die Unterschiede sind sehr subtil, und erst nach einigen Tagen konnte ich in meinem Setup sicher erkennen, welches der beiden Apollos nun aktiv ist.
Als Homestudiobetreiber wäre dieser Unterschied kein Upgrade auf die 2. Generation wert. Aber wenn ein Tonstudio die alten Geräte abgeschrieben hat, dann wird man sich sehr über die kleinen klanglichen Verbesserungen freuen.
Einen deutlicheren Schritt hat man beim Thema Kopfhörer gemacht. Auch wenn die erste Generation hier nicht schlecht war, hier ist der Schritt doch deutlich nachvollziehbar. Kraftvoller und klarer durchzeichnet hat die neue Generation die Membran meiner Neumann NDH30 besser im Griff. Wenn man dann noch die Sonarworks Korrektur einschaltet…Mann-o-Mann, das klingt schon sehr gut. Ein zusätzlicher Kopfhörerverstärker ist hier definitiv nicht mehr notwendig. Sorry an die Damen und Herren von SPL und Lake People/Violectric, hier werdet ihr kein Geld verdienen.
Die neuen Funktionen sind super. Die integrierte Raumkorrektur funktioniert stabil und intuitiv. Der klangliche Zugewinn ist enorm und insbesondere die Beurteilung von Songs, Mixes und Mastering fällt mit einer gemessenen neutralen Abstimmung sehr leicht. Auch Subwoofer-Betreiber und Multichannel-Mixes werden so besser beherrschbar. Dass dies auch auf meinem Apollo x6 der ersten Generation läuft, ist ein besonderes Schmankerl!
Auto-Gain ist „nice to have“, aber durchaus verzichtbar. Klar, es beschleunigt den Workflow, aber mit steigender Professionalität und entsprechendem Anspruch wird man dies kaum nutzen.
Sind wir enttäuscht?
In der neuen Generation der Apollo x-Serie hat man das Rad nicht neu erfunden. Es stellt sich für mich die Frage: Was hätte man denn verbessern können? Ich habe in meinem Tonstudio ein Apollo TWIN X Quad und ein Apollo x6, beide der ersten Generation und habe zu keiner Zeit eine Funktion vermisst oder gedacht: „Das hätte man anders lösen können“ (außer vielleicht die Zahl auf dem Preisschild nach unten zu korrigieren).
Durch die Unison-Plug-ins, die auf den DSPs laufen, hat man Zugriff auf sehr originalgetreue Preamps und Effekte. Das gesamte Universal Audio Universum ist in sich stimmig und bietet maximale Flexibilität.
Dante hat man mit dem Apollo x16d nachgeliefert, und auch die Desktopsysteme kommen in den Genuss der neuen Funktionen. Haptik und Verarbeitung – alles auf dem höchsten Niveau, und beim Klang konnte man nochmals zulegen, soweit das in diesen Regionen möglich ist. Worte wie Rauschen oder Verzerren gehören nicht ins Apollo-Vokabular.
Man kann also nur enttäuscht sein, wenn wie bei Apple kein „one more thing“ angekündigt wird und man selber gar keine Idee hat, wie diese super-duper-Neuerung überhaupt aussehen soll. Das neue Apollo x6 2. Generation ist für Studios mit höchsten Ansprüchen an Klang, Qualität, Flexibilität und Professionalität gemacht, und diese erfüllt das Gerät mit Bravour.
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Also, m.E. ist das Snakeoil.
UA machen ein zugegeben hervorragendes ziemlich penetrantes Marketing, Geräte mit Wertanmutung, super Youtube-und Print-PR, Eye Candy, Gearfluencer, Mailbombing, und so weiter.
Es bleibt trotzdem Technik für den Homestudio-User (auf hohem Niveau) zu übertriebenen Preisen mit einer erwartbaren Obsoleszenz (ich weiß, wovon ich rede mit den UAD-Firewire/PCI-Karten usw).
In den Geräten werkeln Shark DSPs von 2004. Man klebt halt den „Mercedesstern“ drauf.
Das besprochene Gerät hat 2 Mikrofonkanäle, ergibt 1350€ pro Kanal, und auch wenn sie es Euch weismachen wollen, NEIN, es ist kein Neve und auch kein SSL, es ist nicht mal ein UA710 Twin-Finity.
Jetzt machen wir mal die Rechnung auf, was man bei RME oder Metric Halo bekommt.
Bitte selber mal Specs bei Thomann gucken und rechnen…
Und wisst ihr was: bei den unten genannten Firmen kann man die Geräte sogar reparieren lassen bzw sie schicken einem ein Teil zu, wenn es defekt ist. Weil sie nämlich ihre Interfaces nicht in China zusammenbauen lassen.
Universal Audio ist der Gucci-Sneaker unter den Interfaces. Und das kann ja auch schön sein, wenn man Design mag und sich gut damit fühlt.
Ich wüsste aber nicht, in welchem Profi-Tonstudio sowas steht…und der Preis schreit halt: wenn Du das kaufst, bist du voll der Profi.
@mofateam Wenn es zumindest gut oder professionell aussehen WÜRDE…ich würde eher sagen: Das ist nicht Gucci, sondern Fruit of the Loom. Und sieht total nach China aus.
@mofateam Sehr scharfe Worte. Die UA Teile sind vielleicht etwas überteuert, aber das entscheidet dann doch der Endkunde. Deren Produkte als „Snake Oil“ zu verdammen, ist mir ein bisschen zu heftig auf die Pauke gehauen :-) Die großen Apollos klingen schon gut und viele Leute stehen zudem auf die UA Plugins. Ich kenne zudem selbst ein paar Leute in D , die damit ihr täglich Brot verdienen.
Aber ich gebe Dir hinsichtlich des MH Vergleichs recht als ehemaliger Apollo X8 user, der vor vielen Jahren nach einem Wochenend Seminar auf Metric Halo umgestiegen ist. Natürlich ist ein ULN8 um einiges komplexer (MIO) und die Lernkurve sehr steil am Anfang. Aber nachdem man einmal im MH/ MIO- Universum angekommen ist gibt es kaum einen vernünftigen Grund sich woanders umzuschauen. Leider nach wie vor Mac Only.
@UDAP Ok, vielleicht ist „snakeoil“ ein zu harter Begriff. Ich finde halt, daß sich die Leute ein bisschen blenden lassen. Vor 15 Jahren hatten zB die Plugins schon ein gewisses Alleinstellungsmerkmal und waren krass teuer. Was glaubst du, warum die Firma mittlerweile , nachdem sie Plugins für 250€ released, diese nach 4 Monaten für 40€ verkloppt? Sie wissen, es gibt Konkurrenz, die mindestens genauso gut ist, aber einen Bruchteil kostet. Als Erstkunde, der dieses Geschäftsmodell noch nicht geschnallt hat, muss man sich da doch vollverarscht vorkommen, wenn man da einmal drauf reingefallen ist. Das meine ich mit dem „snakeoil“ Zusätzlich werden dann menschliche Schwächen wie GAS und missing out syndrome gnadenlos ausgebeutet. Teilweise schicken sie dir 5 Mails pro Woche, bis du endlich kaufst, weil du dann denkst, oh geil, SoundCity für 42€, dann klinen meine Homestudioaufnahmen wie Kings of Leon…
Das gleiche gilt für die Interfaces, oder hast du mal gehört, dass man deren Firewire-Interfaces upgraden kann?
@mofateam Hallo Mofateam,
ich verstehe deinen Punkt bezüglich der Preisgestaltung und DSP-Leistung.
Mehr Leistung bezüglich DSP zu MK1 wäre wünschenswert als nur neue/andere internen Bauteile zu vermarkten.
Bei dem Mikrofon -Eingängen muss ich dir aber Widersprechen. Denn selbst bei RME ist es gar nicht mehr so einfach richtig viele Mic Kanäle zu bekommen wenn auch viel Line Eingänge und ein paar Digitalen Anschlüssen vorhanden sein sollen.
Bei anderen Marken wie Focusrite Pro Red und Merging ist das ähnlich, genaus bei der Apogee Symphony.
Macht im „Pro“ Segement aber auch irgendwie sinn.
Wenn man für Jedes Studio Vitage Mic dann auch den passend färbenden Vintage Mic Pre amp verwenden will ist Line-In genau das richtige.
Oder direkt ein Preamp mit AD Wandlung gibt es auch genug Highend Produkte für die Studioszene
Daher sehe ich es im vermarkteten Segment nicht als Mangel an.
Und es ist halt das Große Centerpiece der Serie (das Dekstop Pult ist die kleine)
Es gibt ja auch reine Line-IO und Mic Interfaces von UAD Apollo. Es istvja möglich vier Interfaces zu kombinieren um ein logisches Interface zu bilden.
Die sollten auch demnächst als MK2 erscheinen
@Kutscher Wenn ich mein ULN8 mit nem 8-Kanal-Preamp mit AES (zB Audient) kopple, kostet mich ein Mikrofonkanal 215€.
Und wenn ich 8 Interfaces kaskadieren will, brauche ich keine Firewire, ähm Thunderbolt 1 bis 5- Kabel, sondern Cat5-Kabel für 10€.
DAS ist preiswert, und ein – Achtung, Scheisswort – Gamechanger.
Universal Audio ist Prosumer im Ballkleid.
So, genug geranted.😂
Gut nachvollziehbare Kritik:
– hoher Preis, auch dank Zwangsbundle mit Software, die langjährigen Usern gar nix bringt
– kein Upgrade der DSP-Leistung
Aber „Snake Oil“? Nee.
Hab über Jahre viele UAD Plugins angesammelt, viele erstklassige dabei. Eine UAD 8fach PCI-Karte und eine externe 4fache sind auch schon hier. Also hab ich mir die neue UAD-Generation im Vergleich mit Alternativen näher angesehen und angehört. Danach fiel die Wahl auf eine UAD Apollo X6 Gen 2. Ich brauche nicht mehr als 2 Mikrofon- oder wahlweise HiZ Eingänge; der Rest ist Line-Bedarf für Hardware-Synths. Für weiteren Eingangsbedarf (Drum-Maschines, Roland Handsonic) kann ich einfach eine per Thunderbolt verbundene schon vorhandene Apollo X4 zuschalten.
Was mir an der neuen UAD besonders gut gefällt:
– Klang! Es hat mich wirklich überrascht, dass die Verbesserung der Wandler der Gen.2 für mich mühelos im Vergleich hörbar ist. Der gesamte Klang ist m.E. exzellent klar und räumlich gut aufgelöst.
– Kopfhörer-Ausgänge! Für meinen offenen (AKG 812) und geschlossenen (Shure) Kopfhörer war ich nie mit Soundkarten-Ausgängen zufrieden: jetzt kann ich gut auf Kopfhörer-Amps verzichten
– DSP-Entlastung. Insgesamt stehen mir 18-24 Cores zur Verfügung, die ich sehr gern für Standard-Bedarf (Preamps, Kompressoren, Delays, Reverbs, Modulation, Autotune Realtime etc.) nutze. Wegen mancher neuer, sehr CPU-lastiger Plugins bin ich trotz starkem PC sehr froh darüber.
@defrigge Es ist ja jedem selbst überlassen, wie viel er ausgeben möchte, aber wenn du dir nüchtern betrachtest, welchen Gegenwert man zB bei MetricHalo bekommt – mal abgesehen davon, dass man bei Neuerungen dort nur ein relativ günstiges Modul tauschen muss und die Geräte so jahrzehntelang up to date sind – dann fällt dir auf, dass UA weder auf dem Stand der Technik ist noch ansatzweise preiswert.
Wie gesagt, Top Marketing.
@mofateam Die Metric Halo ist für mich keine Lösung, weil
– ich mit ihr die UAD DSP Plugins nicht nutzen könnte,
– die meisten Metric Halo DSP Plugins m.W. bis jetzt nicht in derselben Liga spielen wie die von UAD
– es nur einen Kopfhörer-Anschluss gibt, ich aber in meinem Homestudio genieße, je einen Kopfhöreranschluss für einen offenen und einen geschlossenen Kopfhörer jederzeit mit eigenen Pegeln ohne Umstecken in Betrieb zu haben.
Das hat alles überhaupt nichts mit Marketing, sondern mit Optionen und für mich alltagsrelevante Qualität zu tun.
Die Shark DSPs sind eh noch die selben wie vor15 Jahren?
Dh. teilweise nur ein oder 2 Effekte pro DSP?
@tenderboy Ja das ist so. Ich hab eine Quad- und eine Duo-Karte, da ist das Ende der Fahnenstange schnell erreicht. Manche aktuellen Plugins laufen schon gar nicht auf den Karten, wie zB das Sound City.
@mofateam Hab eine Quad. Kaufe wegen der schon ewig veralteten DSPs seit ein paar Jahren schon keine Plugins mehr von UA.
Obwohl sie toll klingen. Aber was nützt dass,.wenn ich sie nicht ausreichend nutzen kann?
@tenderboy i feel you brother 😂
@tenderboy Mit wenigen Kernen kann man zwar problemlos einige Instanzen von Standard-Plugins wie sehr guten Kompressoren etc. nutzen. Aber es wird schnell knapp, sobald man DSP hungrige Plugins wie gute Reverbs/Räume nutzen möchte, und einige der neuesten Plugins gibt es nur Native.
Wie andere hatte ich mir leistungsfähigere neuere DSPs gewünscht. Das würde aber auch bedeuten, dass UAD die Plugin-Architektur komplett umschreiben müsste und die Plugins dann womöglich nicht mehr kompatibel mit den alten DSPs wären. Für den Augenblick bin ich daher eher froh, dass ich meine 18-24 Cores weiter als DSPs nutzen kann.
Insgesamt bin extrem zufrieden mit meinem jetzigen UAD-System: es läuft einfach rund mit vielen Plugins, die ich sehr gut finde. Daher würde ich auch keine der auf dem Markt befindlichen (z.T. sehr guten) Alternativen bevorzugen.
UAD-Karten stehen übrigens – anders als hier z.T. suggeriert wird – nicht nur in vielen Homestudios, sondern auch in vielen Profi-Studios, wo sie mitnichten für „semiprofessionell“ gehalten werden, besonders in den USA. Und nein, das ist nicht so, weil all diese Nutzer nur blöd genug waren, auf UAD Marketing reinzufallen, sondern weil die Kombination aus UAD Soundkarten und Plugins einfach sehr gut und alltagstauglich funktioniert.
@defrigge Wie Du vielleicht gelesen hast, besitze ich selber zwei solcher Karten. In der Urzeit knapper Rechnerresourcen war das auch sinnvoll, deshalb stecken die Dinger auch noch in vielen älteren Studiorechnern.
Dazu kommt, daß es vor 15 Jahren wenige Anbieter gut klingender Plugins gab. UAD waren da neben Waves ziemliche Platzhirsche. Und diese Plugins sind ja immer noch gut. Ich kann Dir aber mittlerweile für fast jedes Plugin mehrere Anbieter nennen, die ebensogut oder besser sind. Deshalb habe ich mit der Zeit aufgehört, weitere dieser Plugins zu kaufen.
Du hast das mit dem Resoucenverbrauch z.B. bei Hall schon sehr zutreffend beschrieben.
Wie Waves haben aber auch UAD den Schuß nicht gehört – sich dafür aber clever mit den Gitarristen einen neuen, extrem GAS-anfälligen Kundenkreis erschlossen, der bereit sind, für ein altes Plugin in Pedalformat (1176) oder für eine Ampsim, die angeblich genauso gut klingt wie z.B. ein echter Dumble, 200-400€ zu löhnen – oder eben durch Marketing-Versprechen an die Prosumer-Homestudios, mit „Highend“ dann so super zu klingen wie „die Pros“. Ich höre schon den Welthit in meinem Kopf.
Nach ein paar Jahren können sie dann mit MK2-Releases all diese Pedale/Interfaces etc nochmal verkaufen, weil der Sound jetzt ja noch viel geiler, Kopfhöreranschluß dran oder mit Midi oder was weiß ich ist .
Das nennt sich erzwungene Obsoleszenz.
Capitalism at work.
@mofateam Hab kein Problem damit, dass Leute verschiedene Lösungen für das wählen, was sie machen.
Aber ich beanspruche genauso klar, dass ich Entscheidungen bewusst, informiert und aus guten Gründen treffe, wie im Fall meiner neuen Soundkarte. UAD Kunden pauschalisierend zu Opfern perfider Werbung oder „erzwungener Obsoleszenz“ zu erklären, halte ich für blanken Unsinn.
Die aktuelle Vielfalt guter Plugins und mehr Alternativen finde ich gut, einschließlich UADx native Plugins. Dabei sind einige für mich nicht leicht anderweitig ersetzbar. Beispiele:
– manche Hall-Plugins/Hallräume von UAD wie die „Capitol Chambers“, „Hitsville Reverb Chambers“ oder „Sound City Studios“ verwende ich gern ersatzlos genau so
– Die UAD Topline Vocal Suite ist für mich die mit Abstand schnellste und beste Lösung, eine Vocal Chain für einen Zweck zu finden – mit späterem Austausch einzelner Elemente bei Bedarf
– die UAD Minimoog-Version Version kommt für mich dem Original am nächsten, gefolgt von Softube. Bei B3 Sounds ist wieder die UAD-Waterfall mein Favorit, knapp vor der VB3-II.
– Die neue UAD native Amp-Version eines Deluxe-Reverb Amps benutze ich für Rhodes-Sounds lieber als jedes andere Fender Clean VST (einschließlich Scuffham, Neural DSP etc.)
etc.
Dass auf modernen PCs DSP-Entlastung nutzlos geworden ist, halte ich für ein Gerücht – es gibt ja extrem CPU-hungrige neue Plugins. Deshalb verwende ich ständig gern die UAD DSP-Cores.
Ich nutze meine UAD Apollo 16 Quad und eine Apollo Twin seit Jahren. UAD hat mich bisher nicht enttäuscht. Die DSP`s kann man ja auch Zusatzoption sehen wenn der Rechner mal an die Grenzen kommt und das kann bei einer bestimmten Anzahl an Plugins auch schnell passieren.
Ich habe mir den Luxus gegönnt 2 Octo Satellites zu integrieren, somit habe ich ausreichend DSP Power und bin auch noch nicht an die Grenze gekommen. Trotz allem kann man auch mit 4 DSP`s sehr gut Arbeiten in Kombination mit Rechnerbasierten Plugins. Falls CPU und DSP`s permanent am Limit sind kann man evtl. Überlegen ob so viele Plugins wirklich von Nöten sind oder die Spuren einfach fixieren. :) Weiterhin viel Spaß, mit all den schönen Plugins die es so gibt.
Apollos sind tatsächlich etwas zu teuer. Es ist ein wenig wie Apple. Die Technik darin ist älter, als bei der Konkurrenz, aber absolut effizient verwendet. Du bezahlst dich nur leider in ein Öko-System ein, in dem du immer wieder bezahlst, um mehr zu bekommen. Der Vergleich zu anderen Interfaces hinkt, denn nur Antelope ist in der Lage eine Software zu liefern, die an Console rankommt. Latenzfreies Aufnehmen inkl. Effekte gibt es bei anderen so nicht. Jeder Mensch kennt UAD und die Geräte sind simpel zu verstehen. Auch die Unison-Pres sind berechtigt. Sie ändern den Character eines Signals, ohne sich Gedanken zu machen, wie man dort hinkommt. Dass die Wandler nicht so klingen, wie sie es in dieser Preisklasse sollten, ist sehr schade – da stimme ich zu. Allerdings bekommst du IMMER viele Plug-Ins beim Kauf mit dazu und die Wandler klingen sogar ziemlich gut. Ich möchte bei jedem, der meckert, gerne das Portfolio + Erfolge sehen. Bessere Wandler erschaffen keinen Hit. Es ist einfach mehrere Geräte gleichzeitig zu verwenden und z.B. ein Twin als MoniCon zu verwenden, ohne 2x wandeln zu müssen. Du bekommst mehrere Kanäle beim Daisychaining, ohne auf ADAT Krankheiten limitiert zu werden. Die Headphone Amps klingen vernünftig und auch der Produkt-Support funktioniert gut. UAD ist für mich noch immer die beste Lösung im Studio. Das Upadte macht bei Gen 1 keinen Sinn. Neukunden bekommen vernünftige Hardware – auch Profis.