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Test: Universal Audio LION ’68 Super Lead Amp, Effektgerät

Der neue König der Löwen!

2. Januar 2024

Das Universal Audio LION '68 Super Lead Amp mit seinen Kollegen

Tadaaa! Nach den Fender Blackface, Tweed und Vox Emulationen aus dem Hause Universal Audio gibt es jetzt endlich auch ein Pedal für alle vintage Marshall Freaks! Das Universal Audio Lion ’68 Super Lead Amp Pedal. Roooaaaar! Heute wollen wir uns anschauen, was dieses Verstärker- und Boxen-Emulationspedal so unter der Haube hat. Lassen wir den Löwen aus dem Käfig!

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Unboxing des Universal Audio LION ’68 Super Lead Amp

Wie auch bei den anderen Stomp Box Pedalen von Universal Audio, steckt auch das Lion in einer schlichten, aber ästhetisch ansprechenden Box. Im Inneren befinden sich das Pedal selbst wie auch ein einseitiger Quick-Start-Guide, der einem die grundlegenden Funktionen nahelegt. Auch dieses Pedal beherbergt einen kleinen poetisch daherkommenden Dreizeiler auf der Verpackung, den ich hier jedoch nicht preisgeben möchte – ein bisschen Überraschung soll auch auch nach dem Lesen dieses Testberichts noch möglich sein! Das Pedal ist ein ziemlicher Brecher, wenn man noch keine andere Universal Audio Stomp Box in den Händen gehalten hat. Jedoch macht es mit seiner Größe und der Haptik der verwendeten Materialien einen wirklich wertigen Eindruck, der in diesem Preissegment ja auch durchaus gegeben sein sollte.

Universal Audio LION '68 Super Lead Amp in der Seitenansicht

Facts & Features

Das Universal Audio Lion ’68 Super Lead Amp Pedal ist ein Verstärker- und Boxen-Emulationspedal. Es liefert uns Sounds von drei klassischen vintage Marshall Amps mit dazugehörigen verschiedenen Cabinets.

  • drei Super Lead Röhrenverstärker-Emulationen Super Lead, Super Bass und „Brown“
  • Emulation von Lautsprecherboxen-, Mikrofon- und Raum-Sounds
  • Dynamic Speaker Modeling Technologie aus Ox Amp Top Box
  • GB25: (späte 60er Marshall mit Vintage Celestion 25-Watt „Greenbacks“)
  • GB30: (Marshall „100“ Birken-Cab mit Celestion 30-Watt „Greenbacks“)
  • JB|GB: (Zwei Celestion 25-Watt „Greenbacks“ / Zwei JBL D-120 Fs
  • Live- und Preset-Modi
  • „Hot Rod“ Verstärker- und Lautsprechermodifikationen sowie zusätzlich herunterladbare Lautsprecherboxen und Mikrofone bei Registrierung
  • Bypass Funktion der Boxen-/Mikrofon-Emulationen zum Einsatz vor einem Amp für zusätzlichen Klangcharakter und Overdrive Sounds
  • UAFX Mobile App zur Fußschalter-Anpassung, Noise-Gate-Einstellung, Presets abrufen und archivieren sowie downloadbare Artist-Presets
  • Stromversorgung: optionales Netzteil (9V DC, min. 400 mA, Mitte negativ)
  • 2 Eingänge: 6,3 mm Klinke (rechter Eingang für Stereo-Verbindungen und 4-Kabel Methode)
  • 2 Ausgänge: 6,3 mm Klinke (rechter Ausgang für Stereo-Verbindungen und 4-Kabel Methode)
  • USB-C Anschluss
  • Abmessungen: 9,2 x 6,5 x 14,1 cm
  • Gewicht: 567 g

Bei Produktregistrierung sind neben den im Pedal direkt auswählbaren Cabinets noch folgende weitere Boxensimluationen verfügbar: 1×12 Electro-Voice EVM12; 2×12 (Two-Rock Extension Cab mit Celestion G12M-65 Creambacks); 4×12 (Marshall 1960 TV Cab mit Celestion Vintage 30s).

 

Anschlüsse des Universal Audio LION '68 Super Lead Amp,

App beim UA LION ’68 Super Lead Amp

Wie bei den anderen UA Stomp Box Pedalen, ist auch hier die Steuerung per App möglich. Mittels eingebautem Bluetooth-Modul kann man hier sein Mobile-Device mit dem Lion koppeln. Nachdem ich beim Test des OX Stomp keine guten Erfahrungen mit der App gemacht hatte, starte ich hier einen neuen Versuch. Beim App-Start erwartet einen anfangs mal wieder das leidige Thema mit dem Login … (aber hierzu mehr im OX Stomp Test). Das erledigt, ist das Koppeln mit dem iPad kinderleicht und sofort erledigt. In der App haben wir die Möglichkeit, das Input-Routing zu bestimmen, sprich zwischen Low Input, High Input, und dem Jump Input (also der Brückung beider Kanäle mittels eines Patch-Kabels) zu wählen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, einen Ghost Notes Mod sowie einen Bright Cap Mod zu aktivieren. Zu guter Letzt ist hier auch noch ein Noise-Gate eingebaut. Ein wirklich nützliches Feature, wenn man an geboostete High-Gain-Sounds denkt. Außerdem befindet sich in der App eine ellenlange Liste an Factory- und Artist-Presets, die direkt ins Pedal geladen werden können. Außerdem kann man hier seine Favorites speichern. Die beiden Fußschalter kann man in der App auch konfigurieren. So besteht die Möglichkeit, das Pedal zwischen aktivem und Bypass-Status zu toggeln, zwei unterschiedliche Presets (einmal die Einstellungen am Pedal selbst und ein vorgefertigtes Preset) auszuwählen, man kann aber auch z. B. den Boost auf einen der Fußschalter legen.

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Ein wirklich verstecktes, aber meiner Meinung nach (je nach Setup) sehr starkes Feature befindet sich auch in der App. Und zwar die 4-Cable-Method. Diese ermöglicht es, das Pedal in den Effekt-Loop eines echten Amps zu inserieren und somit quasi den Amp mit einem weiteren Kanal auszustatten. Ist das Pedal im Bypass-Mode, so hört man die Preamp-Sektion des Amps, ist das Pedal aktiv, so hört man den Preamp des Pedals. (Wenn man mit Box spielt, die Boxensimulation im Pedal deaktivieren!) Wow, somit habe ich die Möglichkeit, meinen Fender Amp auf der Bühne mit nur einem Klick in einen vintage Super Lead zu verwandeln und danach trotzdem wieder BB King Sounds zu erzeugen. Fantastisch!

 

So klingt das Lion Cab-Sim

Wollen wir nun einmal schauen, wie sich das Pedal in der Praxis so schlägt. Für den Test stöpsele ich das Lion in Stereo über die beiden Outputs direkt in mein RME Fireface 802. Um zu schauen, was mir da so entgegenkommt, ohne dass ich mich im Knöpfedrehen verliere, erst mal alle Regler auf 12 Uhr, die oberste Cab Sim (GB25 in rot) und das Bass Model. Da das UA Lion 68 Super Lead Amp ja ganz originalgetreu in der Lage ist, die gejumpten Kanäle zu reproduzieren, drehe ich zuerst VOLUME 2 auf Linksanschlag, um nur den ersten Kanal zu hören. Ich greife zuerst zu meiner Haar Strat. Ab dem ersten Ton springt mir ein satter und voll klingender Clean-Sound entgegen, der sehr stark in den Bässen ist. So kennt man das von Marshall und ja – so klingt ein Marshall Super Bass, der nur halb aufgedreht ist! Nun den zweiten Kanal abchecken, also VOLUME 2 auf 12 Uhr und VOLUME 1 auf 0. Hier bekommen wir einen in den Mitten etwas schlankeren Sound, der aber untenrum dennoch sehr dick und dabei recht höhenarm ist. Soweit, so gut, drehen wir jetzt mal ein bisschen, um einen Sweetspot-Sound zu bekommen. Nach ca 30 Sekunden rumdrehen lande ich bei beiden Volume-Reglern auf etwas über 12 Uhr, die Höhen bekommen eine Portion Boost, Bässe und Mitten werden leicht zurückgenommen. Ich glaube, ich bin im Tone-Heaven! Spielgefühl und Response sind wirklich vorbildlich und machen richtig Spaß! Und das wohlgemerkt alles erst mal auf dem Hals-Pickup. Auch das sehr gute Aufklarverhalten beim Zurückdrehen des Volume-Potis an der Gitarre lässt sich mit diesem Sound schön demonstrieren! Zu guter Letzt versuche ich noch das, was früher schon fast einem Todesurteil gleichkam – ich drehe beide Volume-Regler voll auf und wechsle auf den Bridge-Pickup.

Aber der Super Bass ist ja bei Weitem nicht der einzige Amp, den das UA Lion 68 Super Lead Amp Pedal emuliert. Schauen wir uns doch ein mal an, wie die drei unterschiedlichen Amp-Modelle so klingen. Hierfür schnappe ich mir die ES-335, los geht’s. Da wir weiter oben schon einen Sound mit gejumpten Kanälen gehört haben, beschränken wir uns hier erst mal auf Kanal 1. Bei jedem Sample starte ich bei ca 12 Uhr, gehe dann in Richtung mehr Gain und danach auf ein 9 Uhr Setting. Hierfür bin ich konstant auf dem Bridge-Pickup. Man merkt hier sehr schön, wie UA die Unterschiede der einzelnen Amps sehr schön herausgearbeitet hat und die unterschiedlichen Gain-Strukturen vollends auf den Punkt bringt, der gleiche Grundcharakter der verschiedenen Modelle jedoch immer erhalten bleibt.

Im Lion stecken nicht nur drei Amp-Modelle, sondern auch sechs verschiedene Cab-Sims. Für den Test verwende ich hier das Super Lead Modell mit gejumpten Kanälen mit einem höheren Kanal 2 Anteil.

Neben den primären Funktionen der Regler, hat Universal Audio ja auch noch die sekundären Funktionen, wie einen Raumklang und einen regelbaren Boost eingebaut. Wie man es von der OX Box schon kennen könnte, finde ich auch beim Lion 68 Super Lead Amp die Raumsimulation sehr gelungen. Gerade in Recording-Situationen, in denen man so wie ich im Testszenario das Pedal einfach in Stereo ins Interface schickt, kann so etwas Gold wert sein, um dem aufgenommenen Signal noch einen Hauch mehr Realität zu verleihen. Der Boost macht natürlich nichts besonderes, könnte man meinen. Er liefert aber nicht nur sehr schöne Gain-Nuancen, ohne zu matschen, sondern macht auch etwas mit dem EQ und verleiht dem Sound dadurch auch einfach mehr Textur – wunderbar!

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Fazit

Mit dem Lion ’68 Super Lead Amp präsentieren Universal Audio hier in gewohnter Manier eine wirklich fantastische Reproduktion von britischen Vintage-Amps. Das Verstärker- und Boxen-Emulationspedal liefert absolut authentische Sounds mit hervorragendem Spielgefühl. Viele Einstellmöglichkeiten und zusätzliche Features via App machen das Pedal zu einem äußerst vielseitigen Vertreter, der einem zu Füßen liegt. Die nahezu versteckten aber sehr nützlichen Features innerhalb der App setzen hier noch einen drauf, auch wenn die eigens für die Stomp-Box-Pedale kreierte App ein klein wenig besser konzipiert sein könnte. Beim UA Lion ’68 Super Lead Amp fällt das jedoch kaum ins Gewicht, da die wichtigsten und meisten Funktionen am Pedal selbst einstellbar sind. Dieses Pedal ist wahrlich tierisch und mit allen Features, die es bietet, seinen hohen Preis absolut wert!

Plus

  • Verarbeitung
  • Sound
  • Preset-Library via App
  • 4-Cable-Method

Minus

  • App-Stabilität

Preis

  • 432,- Euro
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