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Test: URS N + A Series

(ID: 3874)

Klang

Wer viel Wert auf Zucker in der Stimme oder täglich mit balladeskem Material zu tun hat, kommt ohne das in dezent gestylten Grau erscheinende PlugIn nicht aus. Es ist kaum zu glauben: gerade in den Höhen bekommt das Ausgangsmaterial eine seidige Offenheit, die ich den Aufnahmen oft nicht zugetraut hätte. Bei anderen digitalen EQs vermisse ich oft die Fähigkeit, Material ‚besser’ aufgenommen klingen zu lassen. Oft wird nur der Höhenbereich kaschiert, gewinnt aber nicht mehr an ‚Intensität’. Der URS-N indes scheint diese Gabe zu besitzen und gibt dem Material mehr Transparenz und mehr Qualität. Auch in den Bässen macht der kleine Urs eine klasse Figur. Knackige aber warme Bässe – vor allem in Verbindung mit dem genial einfach zu bedienenden Interface sind kinderleicht zu formen. Selbst im Mittenbereich gibt sich der URS-N keine Blöße und schafft den Spagat zwischen Sweetening und Direktheit. Ab und zu wünscht man sich ein weiteres Mittenband, aber dennoch: Der URS-N-Sound hat bereits seinen festen Platz in meinen Produktionen.

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Die Klangbeispiele werden all dies nur ansatzweise verdeutlichen. Ebenso muss mit Färbungen in das mp3-Format gerechnet werden. Das schöne Klangbeispiel ‚BirdDotIt’ wurde mit einem Brauner Phantom V und UA LA610 über Apogee-Wandler aufgenommen und mir freundlicherweise von unserem Chefredakteur Thorsten Walter zur Verfügung gestellt. Die Beispiele Strings und Guitars entstammen der letzten Campus-Produktion, die ich auf einer älteren Neve-Console in der SAE München aufgenommen habe. Der Drumloop wurde in den Bässen stärker angehoben, um die Arbeitsweise der EQs herauszufinden. Die Einstellungen – sofern vorhanden – habe ich unter dem Klangbeispiel notiert.

Stabilität
Es gab nicht einen Grund zur Klage. Die PlugIns waren auf meinem System über 2 Monate im harten Einsatz und nie der direkte Grund für einen Absturz. Daher kann ich unter MacOS X 10.3.8 nur allerbeste Laufsicherheit bescheinigen. Der Ressourcenhunger ist erfreulich gering.

Vergleich URS und Mitbewerber
Wer bereits stolzer Besitzer einer UAD-1 mit Pultec und Camebridge oder einer Powercore mit Sony EQs ist, gewinnt mit URS dennoch eine weitere Palette Klangfarbe hinzu. Meiner Meinung nach ist besonders der URS-N ein vollständig eigenes Stück Klanggeschichte. Wenn auch nicht wirklich wie sein analoges Neve-Vorbild, hebt er sich dennoch deutlich im cremigen Grundsound von den eher herzhaften Brüdern der UAD ab. Gewisse Ähnlichkeiten im Sound lassen sich vielleicht mit dem Sony EQ ausmachen. Es bleibt der Eindruck, dass es sich bei den URS-EQs um eigenständige Gesellen handelt, die zudem auf nativer Basis eine hervorragende Vorstellung abliefern und die, wie wir wissen, auch keine Latenzprobleme verursachen.

Fazit
Sieg auf ganzer Linie. Die nativen URS-PlugIns für AU und VST klingen in vielen Anwendungsbereichen wärmer und subjektiv besser als andere, laufen rockstable und sehen noch vintagemäßig cool aus. Wer sich für EQs interessiert, sollte sich die beiden Amerikaner näher anschauen. Persönlich war mir der URS-N einen Hauch sympathischer, weil er mir vielleicht in wichtigen Momenten immer den seidigen Sound geliefert hatte, der mir vorschwebte. Der URS-A ist sicherlich für etwas analytischere Produzenten die bessere Wahl. Informationen über weitere URS-EQs gibt es auf der Hersteller-Site. Wer den preislichen Aufwand nicht scheut und den anschließenden Installationsmarathon überstanden hat, ist dann wirklich im siebten EQ-Himmel. Ganz ohne API und Neve.

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PLUS
+++++ Sound URS-N
++++ Sound URS-A
++++ Stabilität
+++ geringer Ressourcenverbrauch
+++ Bedienung

MINUS
— Installationsaufwand/Zusatzkosten
– ilok notwenig
– Beschriftung etwas klein
– Flankensteilheit beim URS-A ohne proportionales Q

Preise
URS Classic-Console–Equalizer Bundle
Series A und N 449,99 $ AU/VST (899,99,- $ TDM)

 

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    der URS-N klingt wirklich traumhaft… . ich setze ihn gern bei stimmen und gitaren ein.
    leider werden die URS-plugins in deutschland immer noch unterschätzt!

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    die URS eqs klingen für mich gigantisch – sie sind leicht zu bedienen, das ist besonders für musiker (nicht-produzenten) sehr praktisch. ist habe auch den sony oxford eq, aber die URS bringen mir mehr. die installation mit ilok ist ok.

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