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Test: V-Moda M-200, Studiokopfhörer

Optisch schick, klanglich auch?

25. Mai 2020
v-moda m200 test

V-Moda M-200, Studiokopfhörer

In den letzten Jahren hat Roland nach und nach den Kopfhörerhersteller V-Moda übernommen. Die mittlerweile zu 100 % zu Roland gehörende Firma behielt aber weiterhin ihren Namen, unter dem die Kopfhörer vermarktet werden. Nach dem M-100, der lange Zeit als V-Drum- bzw. DJ-Kopfhörer promotet wurde, hat das Unternehmen nun erstmals einen „Referenzkopfhörer“ entwickelt. Referenz klingt nach neutralem Klang, schauen wir doch einmal, ob und wie sich der M-200 im Alltag behauptet.

Optisch schick

Die V-Moda Kopfhörer sind optisch schon immer ein Hingucker gewesen, denn durch die sechseckige Form der Ohrmuscheln, über die alle Kopfhörer des Herstellers mit Ausnahme der In-Ears verfügen, fallen sie sofort auf. Optisch im Prinzip also fast das Pendant zu den schwedischen Nord Keyboards. Die erkennt man ja auch stets sofort.

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test v-moda m-200

Das optische Konzept wird auch beim M-200 fortgeführt. Dazu wird er in einer futuristisch anmutenden Transportbox geliefert. Handelt es sich bei der äußeren Box noch um einen herkömmlichen Karton, wenn auch schick bedruckt, entfährt den meisten Käufern nach Öffnen des Kartons vermutlich ein: „Oooohhhh….“. Denn seinen Kunden liefert V-Moda den M-200 in einer an ein Lifestyle-Produkt-Design erinnernde Transportbox aus. Passend dazu kann man den M-200 mit einem eigenen Logo oder Design versehen lassen. Auf seiner Website bietet V-Moda hierfür einen Konfigurator an.

Mehr als kompakt zusammengefaltet befindet sich der Kopfhörer in der Box. Für den mobilen Einsatz oder diejenigen, die den Kopfhörer oft und gerne mit auf Reisen nehmen, ein klarer Pluspunkt.

v-moda m-200 test

Das perfekte Reiseutensil?

Durch einen cleveren Faltmechanismus lässt sich der geschlossene Kopfhörer auf seine normale Größe bringen. Mit 290 Gramm gehört er gewichtstechnisch in die Mittelklasse. Die Konstruktion wirkt robust und solide und besteht aus einem Metallrahmen, der dem Kopfhörer eine stabile Grundform bietet. Ansonsten findet man am M-200 vorwiegend Kunststoff. Der Kopfbügel ist mit Kunstleder überzogen und auf der Unterseite zusätzlich gepolstert, was den Tragekomfort sehr angenehm werden lässt.

Die Außenseiten des Kopfhörers lassen sich um knapp 3 cm ausziehen. Breit genug lässt sich der Kopfhörer damit ohne Weiteres stellen, der Anpressdruck fällt dabei stets moderat aus. Durch die sechseckige Form der Ohrmuscheln fällt die Fläche, die die Ohrmuscheln bedecken, allerdings kleiner aus als bei runden Ohrmuscheln. Für meinen Geschmack auch etwas zu klein.

Die Ohrpolster selbst bieten einen weichen Memory-Foam und sind am Kopfhörer lediglich magnetisch angedockt. Ein schneller Austausch ist hierdurch ohne Probleme möglich. Sie sitzen weich und angenehm auf.

test v-moda m200

M-200 Kopfhörer im individuellen Design

Lieferumfang

Neben dem Kopfhörer und seiner Transportbox liefert V-Moda den M-200 mit zwei 135 cm langen Kabeln aus. Die Kabel werden einseitig auf der linken Seite des Kopfhörers angeschlossen und durch eine halbe Drehung verriegelt. Unbeabsichtigtes Herausrutschen ist damit ausgeschlossen.

v-moda m-200 test

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Die Kabel sind stoffummantelt und unterscheiden sich dadurch, dass in das orangefarbene Kabel das sogenannte „SpeakEasy 1-Button“-Mikrofon eingebaut ist. Hiermit lässt sich also nicht nur Musik hören, sondern auch telefonieren. Das schwarze Kabel bietet dies nicht. Beide Kabel enden auf einem 3,5 mm Klinkenstecker, ein vergoldeter Adapter auf 6,3 mm Klinke liegt bei. Insgesamt wirken die Kabel recht dünn, dazu sind die Stecker aus Kunststoff der günstigeren Art gefertigt. Neutrik-Qualität ist das leider nicht. Die so oft heraufbeschworene Road-Tauglichkeit kann man diesen Kabeln und Steckern nicht bescheinigen.

Zusätzlich liegen dem M-200 noch ein Aufkleber, ein Karabinerhaken (zum Befestigen der Transportbox am Rucksack o. ä.), eine Bedienungsanleitung und die Garantiebedingungen bei.

Technische Daten und Klang

Beim M-200 kommen relativ große 50 mm Treiber zum Einsatz. Der dynamische, in geschlossener Bauweise gefertigte Kopfhörer bietet laut V-Moda einen Frequenzgang von 5 bis 40.000 Hz. Nachmessen konnte ich das nicht und hören schon gar nicht, aber wir werden sehen, ob und inwiefern sich das auf das Klangbild des Kopfhörers auswirkt. Die Impedanz wird mit niedrigen 30 Ohm angegeben, die Empfindlichkeit (1 kHz, 1 mW) liegt bei 101,5 dB.

Während des Tests muss sich der Kopfhörer an unterschiedlichen Quellen beweisen. Neben dem Kopfhörerausgang einer RME HDSP kommt ein iPhone SE, ein Mackie 1604 und ein SPL Phonitor mini zum Einsatz.

v-moda m-200 test

In der Praxis beweist der Kopfhörer, dass er mit seinem oftmals im Bassbereich auftrumpfenden Bruder M-100 wenig gemein hat. Der Kopfhörer reagiert schnell und sauber, die Impulstreue ist entsprechend gut. Die Ortung von einzelnen Signalquellen auf der Stereobühne ebenfalls. Den ausgedehnten Bassbereich des M-100 sucht man beim M-200 glücklicherweise vergeblich.

Mit 349,- Euro gehört der M-200 nicht zu den günstigsten Kopfhörern, muss sich klanglich also mit einem ADAM Audio SP-5 messen lassen, möglicherweise auch, sofern es das Budget hergibt, gegen den sehr guten Neumann NDH 20 antreten.

Grundsätzlich bietet der M-200 ein solides und ausgewogenes Klangbild. Es wird hier nichts beschönigt und es werden auch nicht bestimmte Frequenzbereiche nennenswert gefördert. Der Bassbereich ist gut vorhanden, drückt aber nicht zu sehr bzw. spielt sich nicht unnötig in den Vordergrund. Die Mitten klingen ebenfalls sauber. Ich meine eine leichte Anhebung der oberen Mitten herauszuhören, aber das verläuft also in guten Bahnen. Der hohe Frequenzbereich kommt brillant ans Ohr. Er wird zwar nicht scharf, klingt gelegentlich aber etwas spitz. Das sind Nuancen, aber sie fallen auf.

v-moda m-200 test

Durch einen cleveren Faltmechanismus lässt sich der Kopfhörer kompakt zusammenfalten

Im Detail fällt allerdings schon auf, dass er mit einem NDH 20 nicht mithalten kann. Kleine instrumentenspezifische Geräusche, sei es von Streichern oder akustischen Pianos, vermag er nicht so detailreich ans Ohr zu bringen wie der Neumann. Oft klingt er im direkten Vergleich auch etwas harscher. Ein direkter Vergleich zum ADAM Audio, gerade weil die beiden preislich näher beieinander liegen, wäre schön gewesen, aber leider stand mir dieser für den Test nicht zur Verfügung.

Nimmt man den V-Moda für sich genommen, macht man aber definitiv nichts falsch. Er bietet wie gesagt einen ausgewogenen Frequenzgang und bietet sich aufgrund der guten Signalabschwächung nach außen hin fürs Monitoring an. Auch im finalen Mix wird er die meisten Fehler aufdecken, so dass man sich hiermit durchaus einen guten Allrounder ins Studio holt. Durch den direkten Vergleich mit dem Neumann und mit einem ansonsten zum Einsatz kommenden AKG K812 kommt er allerdings nur auf ein „gut“, das aber mit klarer Tendenz nach oben.

v-moda m-200 test

Zum reinen Musikhören kann ich mir den V-Moda M-200 ebenfalls vorstellen. Das kompakte Design lädt förmlich dazu ein, ihn mit auf Reisen zu nehmen. Allerdings muss festgehalten werden, dass er aufgrund der Kabel und Stecker nicht über die Robustheit eines Beyerdynamic DT-Kopfhörers verfügt.

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Fazit

Nach dem M-100 bringt das zum Roland Konzern gehörende Unternehmen V-Moda mit dem M-200 einen guten Studiokopfhörer auf den Markt. Als „Referenzkopfhörer“ vermarktet, bringt er ein gutes ausgewogenes Klangbild mit sich, das ihn als guten Allrounder fürs Monitoring und den finalen Mix prädestiniert. Die Verarbeitung ist solide, die Optik schick.

Das Klangbild des M-200 ist gut und überzeugt durch einen klaren, brillanten Klang. Nur im direkten Vergleich zeigen sich einige Schwächen. So bildet er gewisse Klangbestandteile weniger gut ab und muss daher bei der Beurteilung des Mixes ab und zu hinter den Mitbewerbern zurückstehen. Insgesamt aber eine solide Leistung.

Plus

  • Optik
  • guter Klang
  • kompakt zusammenfaltbar

Minus

  • im direkten Vergleich weniger Details
  • Kabel, Stecker

Preis

  • 349,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    komabot

    „Die Kabel sind stoffummantelt und unterscheiden sich dadurch, dass in das orangefarbene Kabel das sogenannte „SpeakEasy 1-Button“-Mikrofon eingebaut ist.“

    Auf dem Foto sieht das aber nicht so aus. Ist es nicht eher das schwarze mit dem Micro?

      • Profilbild
        Metaphistopheles

        @Felix Thoma …seltsam – der Stecker des schwarzen Kabels auf dem Foto hat 4 Pole (TRRS, also L, R, Mic, Masse), der des orangenen nur 3 (TRS: L,R,Masse)…

        Insofern komme ich exakt auf die gleiche Schlußfolgerung wie komabot!

        • Profilbild
          Felix Thoma RED

          @Metaphistopheles Ihr findet nun zwei neue Bilder im Test, darauf sind die einzelnen Kabel abgebildet.

          • Profilbild
            komabot

            @Felix Thoma Ok…das erklärt die Verwirrung.
            Oder auch nicht. Wozu „4 Ringe“ beim Kabel ohne Micro?

            Das macht doch keinen Sinn, oder?

          • Profilbild
            Metaphistopheles

            @Felix Thoma Ah, ok, das orangene hat zwei verschiedene Stecker an den Enden, und einen Wulst mit Mikro.

            Das schwarze hat demnach den 4. Pol nur, damit man es mit anderen Headsets verwenden kann?

      • Profilbild
        komabot

        @Felix Thoma Hallo Felix, ich hoffe das Micro ist weder im schwarzen noch im orangenen Kabel eingebaut sondern im Kopfhörer ;)

        Evtl. sind bei dem Testmodel und dem Foto welches benutzt wurde ja die Farben vertauscht.

        Edit: Ok, hat sich geklärt

  2. Profilbild
    0gravity

    Nach dem AUDEZE LCD-1 schon wieder ein Referenzkopfhörer mit sehr geringer Impedanz. Hat sich die Technologie so stark weiterentwickelt? War die Aussage, dass hochohmige Kopfhörer detailreicher und neutraler klingen vielleicht schon immer falsch? Oder ist das schlicht eine Konzession an die zunehmende Nutzung mobiler Endgeräte?

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