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Test: V3 Sound Sonority XXL, Soundexpander Modul

Expander-Modul für Studio und Bühne?

22. Mai 2019
v3 sound sonority xxl

V3 Sound Sonority XXL, Soundexpander Modul

Vor einiger Zeit hatten wir das auf Piano-Sounds spezialisierte Soundexpander Modul Grand Piano XXL getestet, heute widmen wir uns dem gerade erschienen Bruder namens Sonority XXL. Insgesamt 4 GB an Speicher bietet dies und deckt damit eine überaus große Palette an Sounds ab. Über 1.000 Sounds mit 13.000 Samples hat man laut Hersteller im Modul untergebracht. Schauen wir einmal, wie diese klingen und wie man das Sonority XXL Modul am besten einsetzen kann.

Erster Eindruck des V3 Sound Sonority XXL

Von außen betrachtet gleicht das Sonority XXL Modul fast 1:1 seinem Grand Piano XXL Bruder. V3 Sound hat für alle seine Module das gleiche Gehäuse aus Kunststoff gewählt, lediglich die Farbgebung des V3-Logos erlaubt eine Unterscheidung. Das Gehäuse ist dreieckig aufgebaut und misst an jeder Kantenlänge rund 15 cm. Die Höhe des Moduls beträgt 4 cm. Gewichtstechnisch bringt es das Modul auf 210 g. Aus zwei miteinander verschraubten Kunststoffschalen besteht das Gehäuse, die Außenkanten sind allesamt abgerundet und alles ist passgenau gefertigt.

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v3 sound sonority xxl

Zur Bedienung stehen lediglich zwei ins Gehäuse eingelassene Potis zur Verfügung, eine optische Kontrolle bieten zwei mittig angebrachte LEDs. Auf der rechts gelegenen Gehäuseseite befinden sich die Anschlüsse des Sonority XXL. Hierzu zählen zwei MIDI-Ports (In, Thru), ein Stereopärchen Klinkenausgänge sowie ein separater Kopfhörerausgang im 3,5 mm Klinkenformat. Dazu lässt sich am Modul ein Pedal anschließen. Ein USB-Port dient zur Verbindung mit dem Computer, Netzteilanschluss und Power-on/off schließen die Anschlüsse des Moduls ab.

Wie bereits erwähnt, ist das Kunststoffgehäuse des Sonority XXL verschraubt. Wie es sich gehört, hat V3 Sound die Schrauben in das Gehäuse eingelassen bzw. Standfüße und Schrauben miteinander kombiniert. Damit die Kunststofffüße nicht direkt auf dem Arbeitstisch aufliegen, liegen dem Modul kleine Schaumstoff-Pads bei. Ebenso liefert der Hersteller eine Art Klettbandverschluss mit. Dieser lässt sich bei Bedarf an die Gehäuseunterseite kleben, so dass auch wirklich nichts verkratzen kann und das Modul auch sicher steht. Denn ohne diese reichen die 210 g Fliegengewicht leider manchmal nicht aus, um das Expandermodul an seinem Platz zu belassen. Vor allem wenn alle möglichen Kabelverbindungen genutzt werden, braucht man nur leicht an einem der Kabel zu ziehen und das Modul geht auf Reisen.

v3 sound sonority xxl

Zum Lieferumfang des Sonority XXL gehören das zum Betrieb notwendige externe Netzteil sowie ein gedrucktes deutschsprachiges Handbuch. Dieses gibt auch sogleich Auskunft darüber, dass man die zwei mono geschalteten Ausgänge (Left/Mono, Right) auch als zwei Stereo-Ausgänge nutzen kann. Hierüber muss man im Inneren des Moduls vier DIP-Schalter umlegen und eine bestimmte MIDI-Nachricht ans Modul senden. Hat man dies getan, liefern beide Ausgänge nun Stereo- anstatt Monosignale.

Einsatz des V3 Sound Sonority XXL

Das Sonority XXL Modul bietet einen Flash-Speicher von 4 GB. Gut die Hälfte davon geht für die ersten beiden Sound-Bänke drauf, hierin findet man die klassischen 128 GM-Sounds. Doch V3 Sound bietet unter dem Namen „General MIDI“ deutlich mehr als man zunächst erwarten möchte. Die Sounds sind zwar in Form der 128 Programm-Change-Befehle angeordnet, qualitativ haben diese aber kaum etwas mit den bekannten MIDI-Sounds zu tun. Schon alleine die Größenordnung, 2 GB für 128 MIDI-Sounds, lässt darauf schließen, dass V3 Sound hier qualitativ deutlich mehr zu bieten hat.

v3 sound sonority xxl

An die ersten 128 Sounds in MSB-Bank 0 anschießend, folgen weitere 12 Soundbänke mit einer Vielzahl von Preset-Klängen. Diese umfassen ein großes Repertoire. Angefangen bei akustischen und elektrischen Pianos, über Orgeln und Mallet-Sounds bis hin zu Streichern oder Bläsern wird einiges geboten. Auch 165 Synthesizer-Sounds sind mit an Bord, darunter Nachbildungen von Jupiter-8, CS80, OB-X, OB-8, Matrix-12 etc. Diese bieten sogar die Möglichkeit, via MIDI-Control-Change-Befehl 74 Filtertypen zu regeln: Lowpass 6-24 dB, Bandpass 6-12 dB, Bandreject 12/24 dB und Highpass 6/12/24 dB.

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Die Qualität der Sounds ist gut bis sehr gut. Die klassischen Pianos, E-Pianos oder Orgeln bieten eine große Vielfalt und entsprechend ein großes Einsatzgebiet. Bei den akustischen Pianos kommen sogar instrumentenspezifische Klangbestandteile wie String-Resonance, Note-off-Samples, Pedalgeräusche oder Halbpedal-Funktion zum Einsatz. Diese tragen zum insgesamt sehr guten Auftreten der Pianos bei.

v3 sound sonority xxl

Da man am Modul selbst kaum etwas verstellen kann, hat V3 Sound die unterschiedlichsten Presets implementiert, so u. a. satte 127 Orgel-Variationen, die sich teils drastisch, teils aber nur in Form des langsam bzw. schnell drehenden und fest zugeschaltetem Rotor des Leslies unterscheiden. Dazu gibt V3 Sound bei einigen Orgeln genau an, welche Zugriegel und wie weit diese gezogen sind. Dahingehend ist die Dokumentation der Sounds sehr gut.

Ebenfalls bemerkenswert ist, dass das Sonority XXL Modul unterschiedliche Artikulationen für Streicher bietet. Für jedes Hauptinstrument eines Streicher-Quartetts (Violine, Viola, Cello, Kontrabass) gibt es sieben Presets, jeweils unterteilt nach den Spielweisen

  1. Velocity Dynamic
  2. Marcato
  3. Slow
  4. Detache
  5. Legato
  6. Tremolo
  7. Pizzicato

Für ein Soundmodul ist das schon sehr weitreichend. Neben den individuellen Solo-Instrumenten bietet das Sonority XXL aber auch Ensemble-Patches. Die Klangqualität der Solo-Streicher ist zufriedenstellend, kommt aber weitem nicht an aktuelle orchestrale Sound-Librarys heran. Hier ein Sound-Beispiel aus dem Bereich Big Band:

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Mehr Informationen

In einer Welt von Smartphones, Touchscreens und Software-Instrumenten zwängt sich aber nun die Frage auf: Wo und wie lässt sich das Sonority XXL sinnvoll einsetzen? Meiner Meinung nach macht es entweder im heimischen Wohnzimmer, wahlweise als Haupt-Soundquelle oder als Erweiterung eines bestehenden MIDI-Setups oder im Studio Sinn. Im letzteren Fall als Alternative für Software-Instrumente, weil man beispielsweise Ressourcen schonen muss/möchte, denn nicht jeder, der Musik macht, ist mit einem ultra-modernen Rechner ausgestattet und bzw. oder als einfache Möglichkeit, Notensätze aus Sibelius, Dorico oder Forte zum Klingen zu bringen. Dahingehend bieten sich dann auch die unterschiedlichen Artikulationen der Streicher an.

v3 sound sonority xxl

Im Bühneneinsatz sehe ich das Sonority XXL eher weniger, denn hier würde mich, letztlich auch der einzige Kritikpunkt beim Modul, die Bedienung stören. Wie zu Anfang des Tests bereits angemerkt, bietet das Soundexpander Modul lediglich zwei Potis sowie zwei Status-LEDs. Die beiden LEDs dienen zur optischen Kontrolle, ob das Modul betriebsbereit ist bzw. ob MIDI-Daten aktiv sind.

Die beiden Potis sind ein Stück ins Gehäuse eingelassen und dementsprechend braucht man sich über beschädigte oder gar abgebrochene Potis mit Sicherheit keine Gedanken zu machen. Doch für meinen Geschmack steht dies einer einfachen Bedienung des Moduls im Weg, denn letztlich muss man hierdurch mit viel Fingerspitzengefühl agieren.

Wie im Test des Grand Piano XXL Moduls bereits angemerkt, werden Produkte im Jahre 2019 oftmals per Touchscreen bedient. Anders beim Sonority XXL, denn hier lassen sich Sounds und Einstellungen lediglich per MIDI-Befehl ändern bzw. einstellen. Das Gerät einpacken, anschließen und loslegen funktioniert also nur, wenn man ein MIDI-Keyboard/Player besitzt, der das Senden der entsprechenden Daten erlaubt. Auch in Kombination mit einem Computer müssen die MIDI-Befehle eingerichtet und gesendet werden. Alternativ können Windows-User auf die Software MIDIToolEx zurückgreifen, diese erlaubt die Steuerung des Soundexpander-Moduls vom Windows Tablet und Rechner und wertet die Bedienung des Moduls deutlich auf.

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Fazit

Mit dem Sonority XXL Expander bringt der österreichische Hersteller eine große Anzahl an Sounds in Form eines Soundmoduls auf den Markt. Die deutliche Mehrheit der Preset-Sounds ist im nicht-elektronischen Bereich zu Hause, d. h. hier sind akustische/elektrische Pianos, Mallets, Orgeln, Akkordeons, Streicher und Bläser in der Überzahl. Aber auch einige Synthesizer-Sounds finden sich im Modul.

Entsprechend macht das Sonority XXL vor allem in Homestudios (als Haupt-Soundlieferant oder Zusatz) für Pianisten, Keyboarder und Arrangeure oder aber im Wohnzimmer zur Erweiterung der eigenen Soundpalette Sinn.

Lediglich mit der Bedienung über MIDI-Befehle muss man sich arrangieren können, dies ist möglicherweise nicht jedermanns Sache. Der Preis von 449,- Euro geht für die sehr gelungene Klangqualität des Moduls in Ordnung.

Plus

  • gute Sounds
  • Ausgänge wahlweise mono und stereo nutzbar

Minus

  • erschwerter Zugang zu den Potis
  • Bedienung

Preis

  • Ladenpreis: 449,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    dr noetigenfallz

    Vor kurzem kam jemand zu mir, der Hilfe brauchte, da er dieses Soundmodul (bzw. die Piano-Version davon ) zusammen mit seinem Studiologic SL88 STudio Controller-Keyboard nicht zum laufen brachte.

    Da ich keine Ahnung von dem V3 hatte, brauchten wir eine Stunde, bis es lief. (Das Studiologic Controller-Keyboard mit seinem tollen Display fand ich schon cool) Aber die Frage, die sich mir stellte, war schon: warum kauft er das?

    Wer kein Notebook/Tablet benutzen will, will doch was Einfaches. Und da ist dieses Sound-Modul sicher nicht das Richtige. In dem Fall kaufe ich mir doch lieber ein Stagepiano oder eine Workstation, da ist alles in einem und ich muss nur ein paar Knöpfe drücken, um an meine Sounds zu kommen. Wäre beim V3 ein Display dabei und ein paar Buttons zum durchsteppen des Menüs, würde es wieder mehr Sinn machen – aber dann wäre es wohl wieder zu teuer.

    • Profilbild
      1-Mann-Band Berlin

      @dr noetigenfallz Inzwischen gibt es ja eine narrensichere Variante, die speziell für Yamaha-Keyboards gedacht ist. In Yamaha-Keyboards sind sog. User Voices, in Fakt spezielle MIDI-Files mit Controll Messages, die in diesem Fall dem Yamaha Keyboard sagen „Jetzt sei mal stille“ und dem V3 Modul „Jetzt mach mal Du“, so dass die Integration des V3 Moduls so nahtlos geht, wie man es sonst ja nur von den Böhm-Orgeln kennt, welche ja bekanntlich sehr cooperativ dabei sind, alle möglichen MIDI-Geräte zu integrieren.

  2. Profilbild
    Hatgopf

    Das Sonority XXL ist schon der Hammer. So klein und preiswert und doch so viele super Sounds und Möglichkeiten. Manche Leute beklagen, dass die Bedienung ohne Display und Knöpfchen Probleme macht, aber das kann ich nicht bestätigen.
    Ich nutze die neue Steuerungssoftware „MidiToolEx“, die für V3 Expander konzipiert wurde und dazu ein kleines Windows Tablet. Damit kann ich nicht nur alle Instrumente bequem auswählen, sondern auch Effektparameter steuern, Layers und Splits erstellen und so meine ganz eigenen Sounds basteln und speichern. Zusätzlich lassen sich auch noch Midifiles abspielen. Das ist für mich wirklich eine super Lösung, da ich dann mit jeder vernünftigen Midi-Tastatur und mit kleinstem Aufwand praktisch überall meine Musik machen kann. Ich habe oft nur noch ein kleines Alu-Köfferchen mit Expander, Tablet und Kabel dabei, weil die Anlage und eine vernünftige Tastatur schon am Einsatzort vorhanden sind. Da macht Musikmachen echt Spaß, wenn der Sound so gut und der Aufwand so klein ist.

    • Profilbild
      Arne

      @Hatgopf Hallo
      Mal sehen, ob ich auf den alten Beitrag noch eine Antwort bekomme: Ich steige gerade in die Midi und Expander-Welt ein und habe mir den Sonority XXL gekauft und MiditoolEx heruntergeladen und auf einem Windows Tablett laufen. Trotzdem kann ich mit dem Korg SP200 nicht über den Expander spielen. Wie genau schließe ich den V3 an? Im Handbuch vom miditoolEx steht „USB-port am V3 wird nicht benutzt“. Dafür aber USB an das tablet, Midi In an V3 und Midi-out an das Keyboard. An der Stelle setzt bei mir die Logik aus. Wenn ich it dem Keyboard über den Expander spielen möchte, müsste doch Midi-out vom Keyboard an Midi-in des V3 und die Bedienung vom table aus über den USB-Port laufen.

      Vielleicht kann mir jemand helfen.

      Alles Gute !
      Arne

  3. Profilbild
    Findus

    Mit der gebotenen Soundqualität und -vielfalt und insbesondere der nun vorhandenen Bluetooth- inkl. iOS-Anbindung gibt es zu diesem handlichen Teil m.E. nichts mehr zu meckern. Toll wäre es allerdings, wenn für V3 Soundpakete individuell angeboten würden bzw. konfiguriert werden könnten: Ich bräuchte z.B. nur Piano, Drums und Basssounds – mit 4GB liesse sich da doch einiges machen. Bei der iOS-App vermisse ich zurzeit noch die Möglichkeit, bei den einzelnen Instrumenten die Key Ranges individuell zu begrenzen.

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