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Test: Vestax PDX-2300 MkII Pro, DJ Plattenspieler

Turntable mit Extra-Features

2. August 2004

Jeder der sich mit dem Thema DJing schon mal ausführlicher beschäftigt hat, kennt den Standardplattenspieler in der Szene, den Technics 1210/1200er. Auch wenn dieser wirklich gute Turntable seit vielen Jahren weltweit in sehr vielen Clubs zu finden ist, so lohnt doch der Blick über den (Platten-)Tellerrand. Man sollte sich in Zuge dessen auch mal die Mitbewerberprodukte von Vestax vor Augen führen.
Die PDX-Serie, die es ganz klar auf den Technics 1200er-Markt abgesehen hat, haben wir zwar schon oft auf Messen, leider jedoch wesentlich seltener in Clubs vorgefunden. Dass die Qualität der Vestax-Serie daran auf gar keinen Fall schuld sein kann, soll dieser Test zeigen.

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Die Features des Vestax PDX-2300 MkII Pro

Uns wurde vom deutschen Vertrieb das Vestax-Spitzen-Modell PDX-2300 MkII Pro zur Verfügung gestellt, welches technisch auf dem „Grundmodell“ PDX-2000 basiert.

Zunächst fallen neben dem futuristischen Aussehen der J-förmige Tonarm und das digitale Pitch-Display auf.  Bei genauerem Hinsehen entdeckt man aber noch weitere feine Features, welche die Arbeit des DJs erleichtern und seine Möglichkeiten mit dem Werkzeug Turntable erweitern sollen.
Dazu zählt der hier sehr umfangreich ausgestattete Bereich Pitching mit gleich zwei Fadern und einem kleinen aber feinen Joystick! Ein weiterer Schalter mit der Bezeichnung „Reverse“ lässt die damit verbundene Funktion schon erahnen.
Aber auch die Standard-Funktionen wollen bedient werden. Daher findet man außerdem noch den obligatorischen Powerschalter, zwei Schalter für die Umdrehungszahl (33/45 rpm) und den Start/Stopp-Knopf, mit dem die zwei kleinen Speed-Adjustment-Potis unmittelbar zu tun haben.
Uns treten hier also einige interessante neue Funktionen entgegen. Aber wie bewähren sich diese in der Praxis?

Erste Inbetriebnahme des Vestax PDX-2300 MkII Pro

In Erstaunen versetzt hat uns die Start-Stopp-Funktion, die bei der ganzen Vestax-Serie extrem schnell arbeitet! Der Mitbewerber aus dem Hause Technics hat hier eindeutig das Nachsehen.
Man drückt bei der PDX-Serie den Start-Knopf und der Plattenteller erreicht seine „Soll“-Drehzahl quasi sofort (nach nur 0,5 Sek!!!)! Das Stoppen funktioniert genauso – man hat also wirklich keine merkbare Anlaufzeit beim Starten und Stoppen des Plattentellers und kreatives Arbeiten wird hiermit erst möglich!
Das muss man einfach mal selbst gesehen haben, jeder interessierte DJ sollte einfach seinen DJ-Händler in greifbarer Nähe aufsuchen und selbst Hand an die PDX-Serie legen!
Wer als gewünschten Effekt den Start/Stopp-Befehl doch lieber langsamer ausgeführt sehen möchte, der kann auf die Möglichkeit der einstellbaren Reaktionszeit zurückgreifen. Dafür stehen die beiden Mini-Potis zur Verfügung, mit denen man für Start und Stopp getrennt die Einstellung vornehmen kann.

Pitching neu definiert

Jeder DJ weiß aus seinen Erfahrungen mit der Technics 1200-Serie, wie er mit dem Pitch-Regler umgehen muss und kennt auch die Notwendigkeit, temporäre Pitch-Eingriffe (also nicht das absolute Tempo) durch kurzzeitiges „Bremsen“ oder „Nachdrehen“ der Vinyl vorzunehmen.
Der PDX-2300 MKII Pro dagegen will DJs nun eine ganz neuartige Art des Pitchens über die Nutzung des Joysticks ans Herz legen.
Diese Möglichkeit haben wir im Rahmen dieses Tests ausführlich genutzt. Das Vorgehen sieht dabei so aus, dass man sich zunächst wie gewohnt den Startpunkt eines Tracks auf der Vinyl sucht und beatgenau mit der laufenden Vinyl einstartet. Danach heißt es aber – im Gegensatz zur Gewohnheit – Finger weg von der Platte und Griff zum Joystick!

Grobe Geschwindigkeitsunterschiede gleicht man nun temporär dadurch aus, dass man den „Knüppel“ in horizontaler Richtung bewegt (links = schnell / rechts = langsam). Anschließend passt man die absolute Geschwindigkeit der Platte wie gewohnt über den normalen Pitch-Regler an, der bei der PDX-Serie „Fine Pitch“ heißt und +/- 10% Korrekturen zulässt.
Hat man nun die groben Geschwindigkeitsunterschiede ausgeglichen, kann man über vertikale Bewegungen des Joysticks (unten = schneller / oben = langsamer) kleine Geschwindigkeitsunterschiede ausgleichen und in feinen Abstufungen quasi „nachdrehen“, nur eben etwas eleganter ;-)
Manchmal kommt man aber auch an die Grenzen des Pitch-Bereichs und muss über den möglichen Rahmen hinaus pitchen. Das ist der Fall, wenn die Tempi der zu synchronisierenden Platten über das „übliche“ Maß auseinander liegen.
Für diesen Fall hat Vestax den Ultra Pitch Regler integriert, der bis zu +/- 50% Pitching erlaubt. Oft wird man diese Funktion nicht brauchen, aber es ist gut, dass man die Möglichkeit hat, “weiter auszuholen”.

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Ein weiteres sehr schönes Feature ist, dass der PDX-2300 den aktuellen Pitch-Wert in einem Display angezeigt und dieser zusätzlich digital gemessen wird. Dadurch wird ein sehr genaues Arbeiten möglich.
Der Regelbereich der Pitch Bend Joystick-Funktion lässt sich durch Drücken auf den Joystick zwischen 1, 2, 3 und 6% umschalten – so kann jeder User den Stick gemäß seiner Arbeitsweise einstellen.

Zum neuartigen Umgang mit dem Pitching ist uns aufgefallen, dass man sich dummerweise aber immer wieder dabei ertappt, Hand an die Platte legen zu wollen – aber das ist einfach nur eine Sache der Gewohnheit und gehört irgendwann der Vergangenheit an.

Reverse-Funktion

Mit der Reverse-Funktion kann man unglaublich einfach sehr abgefahrene Geschichten zusammenmixen. Wenn das Tempo zweier Vinyls erst einmal synchronisiert wurde, ist hier mit der Reverse-Funktion wirklich kreatives Arbeiten möglich!
Schade, dass diese Möglichkeit aufgrund der geringen Verbreitung der PDX-Serie in Clubs nur selten von DJs genutzt werden kann. Natürlich lässt sich ein Reverse- Effekt auch mit einem „herkömmlichen“ Plattenspieler herführen – das ist aber sehr aufwändig und wirklich nur Profis zu empfehlen, da man die Platte auf eine Kleberolle o.ä. positionieren muss, das Tonabnehmersystem verkehrt herum montieren und die Platte quasi von „unten“ abgespielt wird. Das sieht zumindest spektakulärer aus, ist aber wie gesagt nur etwas für echte Könner. Wer einen PDX vor sich hat, kann das einfach per Knopfdruck realisieren.

Verarbeitung des Vestax PDX-2300 MkII Pro

Die Verarbeitung und Robustheit hat das Prädikat „sehr hochwertig“ verdient und sollte daher im rauen Club-Alltag keinen Anlass zur Sorge bereiten. Die Laufruhe dieses Plattenspielers ist ebenfalls wirklich bemerkenswert und dank der von Vestax entwickelten „Dynamik Balance“, die in- und auswärtige Traktionskräfte kompensiert, ist diese auch nicht so leicht zu stören.

Der J-Arm ist eine Besonderheit des uns vorliegenden PDX-2300MkII Pro Modells. Alle anderen (PDX-2300MkII und die beiden PDX-2000MkII) haben einen geraden Tonarm. Die gebogene Form ist ein Tribut an die Ausführung, wie sie im Hause Technics bei der 1200-Serie seit fast drei Jahrzehnten etabliert ist und erleichtert einen eventuellen Umstieg.

Der neue und modifizierte Tonarmsockel dient der besseren Unterdrückung externer Vibrationen, die Rückkopplungen verursachen können. Auch hier konnten wir nur Gutes erkennen.

Ein neues Höheneinstellsystem für den Tonarm, das ohne Feder-Mechanismus auskommt, lässt sich auch im laufenden Betrieb an die Vinylqualität anpassen, um ein Springen der Nadel zu vermeiden. Über eine visuelle Kontrolle kann die momentane Höhe des Tonarms abgelesen werden.

Technischen Daten des Vestax PDX-2300 MkII Pro

  • Motor: Direktantrieb
  • Startzeit: 0,5 sec
  • Drehmoment: 2,7 kg
  • Verzögerung: Elektronische Bremse
  • Fine Pitch: +/- 10%
  • Ultra Pitch: +/- 50%
  • Pitch Bend: +/- 1,2,3,6%
  • Tonarm: Anti Skipping Tonarm-System
  • Tonarmhöhe: bis 9 mm
  • Nadelanpressdruck: 0-7,0 g
  • Abmessungen (B x H x T): 454 x 162 x 365 mm
  • Gewicht: 9,5 kg
  • Anschlussmöglichkeit für eine Fernbedienung
  • Optionaler Lichtanschluss

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Fazit

Die Arbeit mit dem PDX-2300 MkII Pro hat uns soviel Spaß gemacht, dass wir diesen Plattenspieler eigentlich gar nicht mehr hergeben wollten.
Warum, fragt man sich, kann Technics auf all diese schönen Funktionen verzichten? Nun als quasi Standard braucht man ja keine Überzeugungsarbeit mehr zu leisten – Vestax muss aber genau hier ansetzen.
Wir sind der Meinung, dass die gebotene Technik und die interessanten Zusatz-Features auf jeden Fall überzeugen und hoffen darauf, in Zukunft des Öfteren diese Modell-Reihe in Clubs, in denen wir auflegen, vorzufinden.

Plus

  • Pitch Innovation über Joystik-Steuerung
  • Vorbildliche Verarbeitung
  • super schnelles Start/Stopp-Verhalten
  • Speed-Adjustment-Möglichkeit (für Start/Stop)
  • Laufruhe, sehr exaktes Laufwerk
  • Sehr umfangreicher Pitch-Bereich
  • Display-Anzeige des aktuellen Pitch-Wertes
  • Reverse Funktion

Minus

  • geringe Verbreitung in Clubs/Diskotheken

Preis

  • 599,-€
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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich selbst besitze Das „Grundmodell“ PDX-2000 und bin mit diesem schon über alle Maße zufrieden. Exakter Pitch, welcher zudem superschnell reagiert.
    Der Starke Antrieb vermittelt mindestens die gleiche Performance Sicherheit eines 1210ers.
    Der Tonarm ist Sehr gut Robust und hält meine Nadel selbst bei Extremen Scratch Moves hervorragend in der Spur.
    Bei Freunden konnte ich die neueren Versionen (MK2 und auch den 2300er testen)
    Die neuen Features machen dieses ohnehin schon Großartige Gerät nicht nur zu Alternative, für mich stellt die PDX Serie die neue Referenz dar.
    Fazit:
    Auch Ich muss sagen, dass ich den mangelnden Mut von Clubbesitzern bedaure sich PDX ins Haus zu holen.
    Denn selbst die stärksten Verteidiger des 1210ers waren nach einer gewissen Eingewöhnungszeit begeistert von dem Teller.
    Ich empfehle Vestax PDX Turntables ohne Zweifel!!!

    Übrigens mein Vestax PDX-2000 ist nun schon fast 7 Jahre alt und hat mich noch nie im Stich gelassen.

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