Test: Violet Design The Maestro, The Atomic, Großmembranmikrofone

Die stilisierte Frequenzkurve zeigt ab 40 Hz einen geradlinigen Verlauf, der einen Peak zwischen 6-8 kHz aufweist.

Das Atomic ist mit 16 x 4,2 cm recht zierlich geraten und auch das Gewicht ist mit 350 Gramm angenehm leicht ausgefallen.

Violet Design The Atomic

Klang

Um die klangliche Performance eines Mikrofons beurteilen zu können, mache ich gerne den direkten Vergleich mit einem mir gut bekannten Exemplar. Beim Maestro fällt dieses Mal meine Wahl leicht. Das BH-2 (Black Hole) von JZ wartet mit fast identischen Eckdaten auf und soll damit den Vergleichspartner geben. Das JZ ist preislich eine Stufe höher angesiedelt, mal sehen, wie sich das Violet da schlägt.

Das Maestro misst sich mit dem BH-2 von JZ

Getestet wird an einem Universal Audio Apollo Twin, das sehr gute und neutrale Preamps bereit stellt.

Das Black Hole muss mit minimal mehr Gain ausgepegelt werden. Im Rauschverhalten liegen die Mikros gleichauf, hier sind beide absolut unproblematisch, kein Rauschen wahrzunehmen.

Auch beim Gesangstest sind sich die beiden Mikros recht ähnlich, kein Wunder, haben sie ja auch denselben „Vater“. Beide machen einen recht schlanken Sound, der sich gut kontrollieren lässt. Die Höhen sind präsent und lösen sehr gut auf. Das Maestro klingt etwas direkter und plastischer, was den Höhenbereich subjektiv noch geschmeidiger erscheinen lässt. Die hohen Mitten geben der Stimme die nötige Durchsetzungskraft, die tiefen Mitten sind, wie gesagt, recht schlank gehalten und vermeiden so dröhnende Beigaben.

Ein Nahbesprecheffekt ist natürlich vorhanden, es gibt aber Mikrofone, wo er deutlicher zum Tragen kommt. Auch hier klingt das Violet wieder intimer und direkter, das JZ distanziert sich da etwas.

Bisher ist von den ca. 200,- Euro Preisdifferenz nicht viel zu merken. Im Gegenteil, für Stimme gefällt mir das Maestro tatsächlich einen Ticken besser als mein gern benutztes BH-2.

Aber wir haben ja noch andere Einsatzzwecke vorgesehen. Wir kommen zur Akustikgitarre. Hoppla, auch hier hat das Maestro die Nase vorn, beide Kontrahenten bringen die Höhen schön zum Glänzen, aber das Violet agiert hier eine Spur spritziger. Auch die unteren Mitten werden hier besser übertragen und bringen eine schöne Wärme und Räumlichkeit ins Spiel.

Als dritten Klangtest nehme ich wieder Kleinpercussion her. Shaker-Ei und ein 10″ Splashbecken sollen Dynamik und Ansprache überprüfen. Hier gibt es keinen eindeutigen Sieger, der Shaker klingt beim JZ Mikrofon etwas angenehmer, da er unten schlanker ist, die Dynamik ist allerdings beim Violet wieder ein wenig besser. Beim Splash klingt das JZ etwas crisper, im Ausklang bleibt das Violet aber länger homogen in der Höhenauflösung. Das sind aber Nuancen, einen guten Job machen beide Mikrofone.

Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass sich das Violet The Maestro sich trotz des geringeren Preises leichte Vorteile erspielen konnte. Ein weiterer Pluspunkt ist die durch die aufgehängte Kapsel deutlich geringere Anfälligkeit gegen Trittschall.