Technik
Violet Design The Wedge ist ein elektrostatisches Kondensatormikrofon, das mit einer 0,8 Zoll Kapsel ausgestattet ist. Das ist nun nicht ganz Großmembran-Maß, deshalb würde ich das Mikrofon als Mittelmembran katalogisieren.
Die Richtcharakteristik ist eine Niere, der Frequenzgang ist mit 20 Hz bis 20 kHz angegeben. Es verträgt einen maximalen Schalldruck von 136 dB und kann somit auch an lauteren Schallquellen eingesetzt werden.
Etwaige Schaltmöglichkeiten sucht man vergebens.
Soundcheck
Zuerst darf sich The Wedge als Gesangsmikrofon bewähren. Die Stimme wird klar und durchsetzungsfähig abgebildet, neigt aber zu einer gewissen Schärfe in höheren Lagen. Der Frequenzschrieb zeigt hier auch eine deutliche Anhebung zwischen 2-5 kHz. Die tiefen Mitten empfinde ich als etwas unterrepräsentiert. Für manche Sänger kann das Mikro durchaus passen, als Allerweltslösung würde ich es in dem Bereich nicht betrachten.
Deutlich besser schlägt sich der Proband beim nächsten Test mit einer akustischen Gitarre. Hier stellt sich schnell ein angenehmer Klang ein, sowohl Rhythmusparts wie auch Picking-Geschichten klingen kraftvoll und dynamisch. Auch mit etwas mehr Abstand zum Instrument, um dem Musiker mehr Freiheit zu bieten, fokussiert das Mikro sehr schön auf das Instrument.
Wo wir gerade bei Gitarren sind, benutze ich das Wedge vor einer 1x 12″ Gitarrenbox zur E-Gitarrenabnahme. Durch den maximalen Schalldruck von 136 dB lässt sich das Mikro auch bei höheren Lautstärkepegeln nicht aus der Ruhe bringen.
Direkt auf die Lautsprecherkalotte gerichtet tritt die Höhenanhebung wieder etwas zu sehr in den Vordergrund, mehr zum Rand hin platziert, gefällt mir der Sound recht gut. Das beste Ergebnis erziele ich im Mix mit einem guten dynamischen Mikrofon, hier das Beyerdynamic M88, direkt an der Boxenbespannung und das Wedge mit einem Abstand von ca. 20 cm zum Speaker.