Big Screen Sound
Q – dem geneigten James Bond 007 Fan ist der Name durchaus bekannt. Beim folgenden Produkttest geht es jedoch um die neuste Library aus dem Hause Big Fish Audio, die – unabhängig vom Musikstil – eine Unzahl von Sounds und Loops im Repertoire hat. Wie die Verpackung schon erahnen lässt, bietet der Hersteller diesmal wieder etwas für den Filmmusik- und Sounddesign-Bereich an. Offiziell nennt sich das Produkt „Q – Instruments and Sound Design for the big screen“.
Die auf 2 DVDs gelieferte Instrumentensammlung bietet rund 16 GB an Soundmaterial, die auf insgesamt 23 Kategorien aufgeteilt sind. Die Bandbreite reicht von authentischen Percussion- und Drumsounds über atmosphärische Klänge jeglicher Art bin hin zu effektvollen Loops. Auch exotische Instrumente aus dem asiatischen Bereich sind mit an Bord.
Installation
Die Installation erfolgt ohne Probleme. Zum Lieferumfang gehört die kostenlose Version des Kontakt 4 Players, da alle Instrumente und Sounds im Native Instrument Format vorliegen. Der Player kann sowohl als Standalone oder aber als VST, AU oder RTAS Plug-in auf die Festplatte verfrachtet werden. Die Autorisierung erfolgt über das bekannte NI Service-Center und funktioniert ebenso tadellos.
Sounds
Um einen ersten Überblick über die vielfältigen Soundarten zu bekommen, sollte man zunächst in den Kategorien stöbern und schauen, was Q so zu bieten hat. Die meisten der Kategorienamen erscheinen durchaus aussagekräftig und deuten sofort auf den jeweiligen Inhalt hin. Manche Namen wie Pulp Surfer, Granular Orchestra oder Morphstruments benötigen jedoch einer genaueren Betrachtung, bevor man weiß, was sich dahinter versteckt. Nach dem ersten Durchhören scheint aber eines klar zu sein, eine typische Sample-Abfeuer-Library ohne Möglichkeit, das Material an die eigenen Bedürfnisse anzupassen ist Q mit absoluter Sicherheit nicht.
Aber gehen wir jedoch einige Kategorien durch und sehen, was sich dahinter verbirgt.
Ambient Chordal Pads / Multilayer Dreamscapes / Multilayer Drones / Pedal Steel Ambiences / Tempo Textures
Wie der Name hier und da schon erahnen lässt, findet man in diesen Kategorien vor allem flächige Pad-Sounds aus den verschiedensten Bereichen, die chromatisch über die gesamte Tastatur verteilt sind und dementsprechend in allen Tonhöhen vorliegen. Die Klänge sind oftmals sehr komplex und raffiniert zusammengestellt, so dass sich die klanglichen Veränderungen über mehrere Sekunden hinziehen. Mit einem Tastendruck erhält man hier fertige Soundstrukturen / Phrasen die ohne weitere Bearbeitung in einer Produktion verwendet werden können. Die Multilayer-Sounds bieten sogar die Möglichkeit, die einzelnen Klänge (bis zu 6 Layer) einzeln zu bearbeiten und so an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Einstellungen sind u.a. möglich für die Lautstärke des einzelnen Layers, die Panoramaeinstellungen und den Tune sowie für Attack, Hold, Decay, Sustain und Release. Der User hat somit die Möglichkeit, direkt in die Klangeigenschaften einzugreifen.
Einsetzbar wären die Sounds bspw. bei einer subtilen elektronisch-klingenden Untermalung einer Filmsequenz. Stimmungstechnisch findet man hier sowohl fröhliche Sequenzen als auch Sounds für düstere und mystische Gegebenheiten.
Drums und Percussion / Cymbals, Gongs / Impacts and Low Drums
Bombastische Drums-Schläge, gepaart mit passenden Becken und Gongs, sind die Heimat dieser Kategorien. Dabei beschränken sich die Sounds nicht nur auf die sonst übliche Orchester-Pauke, sondern bieten vor allem Schlag- und Percussioninstrumente aus dem Mittleren Osten und dem asiatischen Raum. Bisher unbekanntere Instrumente wie Chinese Yiu Gu, Da Gang Gu und Indian Manjira werden hier mit verschiedenen Cymbals Klängen wie Crash-Becken, China-Becken oder Bowed-Becken gepaart. Zusätzlich finden sich noch einige Effektklänge wie rückwärts-gesampelte Becken oder aber Menüs mit Bassdrum-Hits, Metal Slams und Massive Hits, teilweise vom Preset her schon stark verhallt aber dennoch sehr gut zu gebrauchen (siehe Abschnitt „Effekte“).